Pi - System im Chaos (BG-Film der Woche vom 04.-10.09.2017)

J

jeremybentham

Guest
http://img266.imageshack.us/img266/5755/pidvd5wz.jpg

USA 1999
Regie :
-Darren Aronofsky
Dartseller :
-Sean Gullette,
-Mark Margolis,
-Ben Shenkman,
-Pamela Hart

Max Cohen (Sean Gullette) ist eine Mathematik-Genie. Er sieht die Welt als riesige Zahlenkette und ist fest davon überzeugt, dass es überall in der Natur Muster gibt, so auch in der Zahl Pi. Als er kurz davor steht, einen Code zur Vorhersage der Aktienkurse zu finden, werden sowohl skrupellose Wallstreet-Haie als auch eine radikale jüdische Sekte auf ihn aufmerksam. Seine geistige Verfassung leidet unter dem Stress und starke Migräne macht ihm zu schaffen.
(filmspiegel.de)

http://img266.imageshack.us/img266/5984/pi015jp.jpg

Pi spaltet das Publikum auf jeden Fall in 2 Lager...
viele werden mit ihm einfach nicht zurechtkommen.
Andere wiederum werden ihn lieben. Vor allem die eigensinnige Art von Darren Aronofsky macht den Film aus...
Der Film is komplett schwarz/weiss und bietet einige wirre Bilder, die man erst einmal verstehen muss. Und auch gerade deswegen mag ich den Film so sehr, er ist kein gewöhnlicher Hollywood-Schinken.
Das Spiel um die Zahl Pi und was sie bedeutet ist spannend dargstellt, vor allem als gezeigt wird, wie um sie gekämpft wird.
Das plötzliche Ende kommt doch sehr überraschend , aber es leuchtet doch ein, das alles passt.

Sehr toller Film, den man wenigstens einmal gesehen haben sollte :top:

9/10
 
J

jeremybentham

Guest
Das war a Beatiful Mind :wink:
also kaufen muss man den Film nich unbedingt, weil is halt stark Geschmacksabhängig... aber ausleihen sollte man den mal
 

piratenhone

New Member
PI war großartig
ein freund hat mir die dvd mitgebrach mich vor den fernseher gesetzt und das teil eingelegt.
ich hatte keine ahnung was mich da erwartet.
verstanden hab ich zwar noch immer ned alles, wobei ich mir gar ned sicher bin ob das überhaupt geht.

der feine drum n bass und guter trip hop habn die bildchen den perfekten musikalischen rahmen gegeben.

paranoia für alle!

10/10 angebohrte gehirne

der titel is aber a bissl irreführend denn es geht eigentlich nicht um die zahl pi sondern um eine andere ... aber selbst schauen!
 
J

jeremybentham

Guest
Jap, vor allem das eine Lied, was mehrmals gespielt wird is klasse :music:
So Elektro... muss ich mal kucken wie das heisst.
 

piratenhone

New Member
P.E.T.R.O.L. - Orbital
Kalpol - Autechre
Bucephalul Bouncing Ball - Aphex Twin
Watching Windows - Roni Size
Angel - Massive Attack
We Got The Gun - Clint Mansell
No Man's Land - David Holmes
Anthem - Gus Gus
Drippy - Banco de Gaia
Third From The Sun - Psilonaut
A Low Frequency Inversion Field - Spacetime Continuum


die dinger sind vom OST solltest dir besorgen
sind geilo
eh alles recht bekannte künstler
 

Trauma

New Member
Pi hat mir auch gefallen. Irgendwie verstörend und faszinierend. Man denkt die ganze Zeit darüber nach, ob er Recht hat oder einfach nur verrückt ist. Empfehlenswert für Leute, die auch Lynch mögen. Darren Aronofsky hat hier schon mit seinen schnellen Schnitten angefangen, bei Requiem for a Dream (übrigens auch sehr gut) hat er ja diesen Stil beibehalten.
 

frost

segmentation fault
http://www.bloodland.de/files/pi-film.jpg

Regie: Darren Aronofsky
Drehbuch: Darren Aronofsky
Schauspieler: Sean Gullette (Max Cohen), Mark Margolis (Sol Robeson), Ben Shenkman (Lenny Meyer), Pamela Hart (Marcy Dawson), Stephen Pearlman (Rabbi Cohen), Samia Shoaib (Devi), Ajay Naidu (Farroukh), Kristyn Mae-Anne Lao (Jenna), Espher Lao Nieves, Joanne Gordon, Lauren Fox, Stanley Herman, Clint Mansell, Tom Tumminello

Inhalt

Der Film handelt von dem Mathematiker Maximillian Cohen, der glaubt, dass alles in der Natur anhand von Zahlen verstanden werden kann. Mit Hilfe seines Computers Euclid versucht er, Muster in den Daten der Börsen zu finden. Max wird regelmäßig von Migräne geplagt, was bei ihm zu Totalausfällen führt, und er leidet unter massiver Paranoia. Mit Fortschreiten des Filmes beginnt er zu glauben, den Schlüssel zum Verständnis des Universums gefunden zu haben und seine Paranoia stellt sich als gerechtfertigt heraus. Sol Robeson, Max' Go-Partner, ehemaliger Professor, Mentor und Förderer, ist sein einziger noch verbleibender Ruhepol. Mehrere Gruppen mysteriöser Leute werden auf seine Forschungen aufmerksam: eine Frau von der Wall Street und ihre Schlägertruppe mit Zugang zu neuer, leistungsstarker Computerhardware und eine Gruppe kabbalistischer Juden, die glauben, dass die Torah, wenn sie als Zahlen anstatt als Text dargestellt wird, den wahren Namen Gottes enthält, eine Art Bibelcode. Der wahre Name Gottes soll aus 216 Buchstaben bestehen. Nach Auffassung dieser Sekte beinhalte dieses Wort die Formel für Pi, und wer es "ausspricht" (vermutlich ist damit "begreifen" gemeint), könne die Zukunft vorhersagen. Genau das ist es, was Maximillian versucht. Um so mehr Max die Formel versteht, um so stärker werden seine Migräneanfälle.

presse

"Ein bizarrer und scharfsinnig paranoider Thriller." - New York Times
"Pi ist intelligent genug, Ihr Gehirn zu martern, ob mit oder ohne Drogen." - Time Out, New York

quellen: wikipedia, filmstarts.de

ein absoluter meilenstein in der filmgeschichte und einer meiner absoluten lieblingsfilme. ich habe per suchfunktion nichts gefunden und mich entschlossen hierzu ein thema aufzumachen. der streifen begründete den anfang von darren aronofskys karriere, der z.b. auch requiem for a dream gemacht hat. falls den hier noch jemand nicht gesehen haben sollte und sich filmkenner nennt, so möge diese person sich mal schnell in die nächste videothek begeben...

10/10

edit: merkwürdig, ich habe die suchfunktion mehrere male benutzt o.O naja, schlechte boardsoftware...
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Dann werde ich mir den doch mal anschauen müssen. Wollte damals ins Kino, doch irgendiwe hat das nicht geklappt. Aber da ihr alle so begeistert seid und auch noch ein Lynch Vergleich fiel...mal sehen, ob ich den irgendwo im Verleih finde. :wink:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Konnte mit Requiem for a Dream und The Fountain von Darren Aronofsky mehr anfangen (beide bekamen von mir 9 Punkte).

Der Film hat mir trotzdem auf seine Art positiv gefallen.

7,5/10
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Hat mir beim zweiten Mal nicht weniger gut gefallen - geniale Story, gute Darsteller, bedrückende paranoide Atmosphere, passende Musik. Auch bildhaft gut gemacht (überall Spiralen und Muster) :super:

Und das Ende ist sowieso krass.

9/10
 

Presko

Don Quijote des Forums
ein ganz genialer Film.
Für mich klar um Welten besser als the Fountain.
Wie Tyler sagte, die paranoide Atmosphere kommt perfekt rüber. Dazu noch etwas schräger Humor, ein fantastischer Hauptdarsteller und ne Story, die halt mal wirklich was anderes ist.
Gut, dass ihr mich erinnert, muss ihn die DVD mal wieder in den Player schieben :wink:
 

Clive77

Serial Watcher
Diesen Thread habe ich jetzt mal kurzzeitig hierhin verschoben. Der Film wird in der kommenden Woche im Rahmen des BG-Films der Woche diskutiert und kann momentan auf Netflix gesichtet werden.
Sichtung und Diskussion somit erwünscht. :smile:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
BG-Film der Woche (KW 36): 04.09.-10.09.2017

Darren Aronofskys Debüt-Film PI aus dem Jahr 1998. Mit 29 Jahren gewann Darren Aronosky mit dem Film auf dem Sundance Film Festival damals den Regiepreis und begann eine Karriere als ein Regisseur, dessen Arbeiten bis heute immernoch gespannt erwartet werden. So auch sein nächster Film MOTHER!, der am 14. September in die deutschen Kinos kommt.

- Film schonmal gesehen?
- Würdet ihr sagen, dass man hier schon klar einen Stil von Aronofsky feststellen kann oder eifert hier noch wer seinen Vorbildern hinterher?
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Auf eine experimentelle Woche mit Darren Aronofskys Erstling!
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Nun mal wieder gesichtet. Ich glaube das dritte Mal überhaupt.

Hab mir auch mal danach dazu den Audiokommentar angehört, auf den man ja als Netflix-Schauer verzichten muss.
Hilft einem auch nochmal auf bestimmte Dinge zu achten, wie zum Beispiel die Ausstattung. Aronofsky erzählt, wie er sich von Terry Gilliam und seinem BRAZIL inspirieren ließ und Technik aus verschiedenen Zeit integrierte um den Film "zeitlos" wirken zu lassen.
Ich finde zu dieser Zeitlosigkeit trägt auch nochmal das S/W bei. Könntet ihr euch den Film in Farbe vorstellen?

Die interessanteste Frage im Film ist ja, was nun wahr ist und was nicht? Mit Max hat man klar einen unzuverlässigen Erzähler, der an Paranoia, Verfolgungswahn etc. leidet. Also was ist überhaupt passiert bzw. mit ihm passiert?

Filme nach dem Muster gibt es ja mittlerweile viele, wo Zahlen in einen Wahn führen. Im gleichen Jahr erschien ja sogar in Deutschland der Film 23 von Hans-Christian Schmid und NUMBER 23 82007) mit Jim Carrey von Joel Schumacher, dürfte dem ein oder anderen auch noch bekannt sein. Vielleicht deswegen finde ich Darren Aronoskys Debüt stilistisch immernoch interessant, aber inhaltlich nicht mehr ganz so reizvoll.
 

Joel.Barish

dank AF
Werde den wohl heute Abend auffrischen. Ich glaube zum ersten Mal, seit ich Breaking Bad gesehen habe. Bin gespannt, ob ich eine Figur noch ernst nehmen kann. :ugly: *ding*ding*ding

Aus der Erinnerung heraus würde ich z.B. anzweifeln, dass die Sache mit Zeitlosigkeit so gut funktioniert hat. Max' Rechner/Arbeitszimmer ist sicherlich ein undefinierbares Ungetüm, aber ansonsten ist es - soweit ich das beurteilen - schon ziemlich unmissverständlich New York kurz vorm Millennium. Das S/W kaschiert natürlich und ist dadurch ein gelungener Nebeneffekt; in erster Linie ist es aber wohl einfach eine praktische Handhabe von sehr günstigen Indies, um schneller und mit geringerem Aufwand drehen zu können, wie es auch bei "Clerks" oder "Following" eine zentrale Rolle spielte.

Mit der Frage nach wahr/falsch kann ich mich jetzt noch nicht befassen; schien mir aber auch nie als besonders wichtig. Soll heißen: Ich glaube nicht, dass es da eine klare Antwort drauf gibt. Zum jetzigen Zeitpunkt interessiert mich "Pi" eher als offizieller Startpunkt (von studentischen Kurzfilmen abgesehen) im Schaffen von Darren Aronofsky. Und ja, natürlich, "Death of the Author" und "Autorentheorie ist Unsinn/schädlich" und all das, aber ich denke schon, dass es da einige mehr als deutliche Parallelen gibt. Mit "The Wrestler" und "Black Swan" hat Aronofsky im Prinzip zweimal denselben Film gemacht, was die Vermutung zulässt, dass er regelmäßig zu Kernthemen zurückkehrt - und mit diesen angefangen hat. In Worte gefasst: Menschen auf der Suche* nach mentaler oder performativer Perfektion.

*oder "leidend unter"
 

Clive77

Serial Watcher
Ich habe mir den Film Sonntagabend bereits angesehen und festgestellt, dass ich da (nach der Erstsichtung damals) schon fast alles wieder vergessen hatte. :ugly:

So ganz allgemein finden sich da eine Menge Parallelen zu anderen Filmen, wobei bei mir da direkt ein David Lynch (Eraserhead) am deutlichsten drin zu sein scheint, wenn auch nicht wirklich so mindfuckig, wie es bei Lynch der Fall ist. Denn im Grunde genommen bleibt die Geschichte doch sehr übersichtlich und stellt inhaltlich ein paar sehr interessante Verbindungen zwischen Mathematik, Religion und Natur her (drei Themen, die normalerweise so gut wie nix gemeinsam haben). Ab und an wird der Bogen da zwar etwas überspannt (wenn sein Computer beispielsweise eine eigene Intelligenz entwickelt haben soll) und gegen Ende driftet es mit den beiden großen Verschwörergruppen doch etwas ins eher gewöhnliche Hanebüchene ab, aber da man sich tatsächlich nicht vollends auf den Erzähler verlassen kann, geht das irgendwo auch in Ordnung.
Ich finde es jedenfalls immer klasse, wenn man in einer Story scheinbar grundsätzlich verschiedene Themen miteinander zu verflechten versucht, was in diesem Fall sehr gut gelungen ist. Gematrie ist ohnehin eine interessante Sache und die ganzen anderen mathematischen Dinger wie Fibonacci und die "Muster" in der Natur halten da auch den disinteressiertesten Zuschauer bei der Stange.

Was die filmischen Aspekte angeht, naja, das schwarz/weiß hat mich jetzt nicht unbedingt gestört, aber das stellenweise doch sehr körnige Bild wäre in meinen Augen nicht nötig gewesen. Erinnerte mich eher an die alte Zeit (80er Jahre), wenn auf einem dritten Programm mal ein guter S/W-Film lief und der Empfang (über Antenne) stark verrauscht war. Zeitlos wirkt das Ganze dadurch mit Sicherheit nicht. Mich hat da übrigens auch ein wenig das undefinierbare Ungetüm, wie Joel es nennt, gestört. Wenn da jetzt alles zum Computer gehört hätte, okay, kein Problem. Aber da waren auch zahlreiche Bildschirme ohne irgendeine Funktion und die Hauptelemente (Platine mit Chip, der eine Monitor da, die Tastatur und vielleicht noch der Drucker) hätten an sich ausgereicht (und zudem wahrscheinlich auch ein realistischeres Bild abgegeben). Auf der anderen Seite kann dieser ganze Wirrwarr natürlich auch dem Bewusstsein der Hauptfigur geschuldet sein, keine Ahnung.

Der Titel ist übrigens irreführend. :biggrin: Mit "Pi" hat die Geschichte nur wenig zu tun, auch wenn es mit Sicherheit eine der interessantesten Zahlen ist, die die Mathematik zu bieten hat.

Insgesamt fand ich den Film sehr gut. Kein Meisterwerk, aber durchgehend spannend und mit jeder Menge interessanter Ideen, die zu einem halbwegs konsistentem großen Ganzen führen, welches zwar nie offenbart werden kann, aber zumindest angekratzt wird.
Wertung: 8,5/10
 
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