Australia + Faraway Downs ~ Kidman, Jackman [Kritik]

klett

Active Member
Hatte hier noch einen Kinogutschein rumliegen, für das Dorfkino in dem sonst nur Kinderfilme kommen.
War also ganz glücklich den mal benutzen zu können.

Australia hat für mich grandiose erste 2 Stunden und driftet danach aber leider in Happy End Kitsch ab.
Hätte man den Film nach 2 Stunden enden lassen, hätte er sich vermutlich unvollständig angefühlt, wäre für mich aber der deutlich bessere Film geworden.
Bereut hab ich den Kino Besuch trotzdem nicht, alleine wegen der atemberaubenden Landschaft und der tollen Story in den ersten 2/3.

7/10 sind dann aber doch noch locker drin.
 

Scofield

Fringe Division
Also ich freu mich schon auf den Film.Mochte schon Cold Mountain sehr gern.Und Australia wird ja wohl im großen in dem Stil sein...

Ausserdem fand ich den Trailer Score schon sehr geil....
 

Batou9

Well-Known Member
Weshalb der Film nicht erfolgreich gestartet ist?
Da gibt es 3 gute Gründe für. Das neuste Werk von Baz Luhrmann wurde schon vor den ersten Screenings als Werbefilm für Australien abgestempelt und sollte den Meinungen der Boulevardpresse nach vorrangig schöne Landschaftsaufnahmen und einen viel zu besessenen Baz Luhrman hinter all dem bieten.

Das es ein Werbefilm ist lässt sich bereits nach 5 Minuten feststellen, was dem Film aber gut tut. Denn sind wir doch mal ehrlich: Die meisten Kinofilme sind gerade aufgrund einer fehlenden, offenen Bekennung zu Ihrer Kultur fremdartig! Was dem Zuschauer hier jedoch geboten wird ist eine faszinierende Sicht auf ein Land das sofort den Esprit des "weit weit weg" versprüht. Ganz im Sinne von "Der mit dem Wolf tanzt" versteht es Luhmann stetig die Landschaft als Bühne zu nutzen und weckt das verlangen des Zuschauers nach einem großen Abenteuer. Früh will der Zuschauer danach greifen und bemerkt den fabelaften Unterschied zur "daherplätschernden Beobachtung" vieler, anderer Filme.

Genau dieses Greifen ist den Zuschauern in den letzten Jahren sehr oft genommen worden. Sicher gibt es für jeden individuell, vergleichbare Abenteuer im Action-, Scifi- oder Thrillergenre; hier wird es den Liebhabern von Breitbildlandschaft, Abenteuer und Drama unaufhörlich geboten, vielleicht nicht mehr aber "gott sei dank" nicht weniger!

Was dem Zuschauer Kopfzerbrechen bereiten wird ist die Feststellung das wir hier keine Realität geliefert bekommen. Keine konsequente Genauigkeit gegenüber unseren Geschichtsbüchern, unseren Vorstellungen von Australien. Baz Luhrman nutzt seine Fähigkeit als Bühnengestalter. Alles gleicht einem Theaterwerk in 3 Akten, was etwas spürbar schönes im Kontrast zu anderen Filmsets ist. Hier wirken wesentliche Merkmale als Bestandteil des Films (Farm = Heimgefühl / Schlucht = Gefahr / Hafenstadt = Veränderung), nicht als blosse Kulisse für daherspielende Gagenhengste.

Die CGI ist gut, wenn auch vollkommen überflüssig. So fand ich es erstaunend wie impulsant das Ende gerät, trotz oftmals fehlender CGI und dem Rückgrif auf riesige Sets und Pyrotechnik.

Es ist hervorzuheben das man einen solchen Film aus dem Blickwinkel eines von Magie faszinierten Kindes erleben soll. Der Glaube, der Drang und die Nachdenklichkeit sind konsequent durch den kleinen Hauptdarsteller präsent.
Reicht dem Jungen den Oscar lautete mein Fazit. Spätestens als er mit seinen Händen anfängt Magie zu beschreiben ist man hin und weg von dem Film. Wer nun meint ich hebe nur positives hervor und blende das negative aus, der hat Recht. Nichts anderes möchte man nach 165 Minuten tun.

10/10 Punkten weil faszinierend für Genreliebhaber.
 

Angus

New Member
Also ich musste gestern mit der Familie ins Kino um den zu schauen. Ehrlich gesagt stehe ich nicht auf solche Art von Filmen. Er war besser als ich erwartet habe, war aber streckenweise arg unrealistisch. Die Schauspieler machten (meistens) gute Arbeit und der Film hatte durchaus ein paar gute Szenen und punktet auch mit guten Landschaftsbilder. Aber Leute die nicht auf Dramas stehen, rate ich ab. Natürlich ist das nur meine Meinung und bekanntlich sind die Geschmäcker verschieden.

5,5/10
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Original von Scofield
Hey Leute
Hat jemand eine ahnung ob die Musik in der ersten Hälfte zum Film Score dazugehört , oder doch schon woanders auf einem soundtrack gibt ?

Hätte ich nämlich sehr gern
Ist genau mein Ding *gg

Australia Trailer

Leider hab ich diese Musik nicht gefunden, aber hier ist auch ein Stück aus einem der vielen Trailer, zwar geklaut von Henry V., aber trotzdem sehr schön.

KLICK
 

Joel.Barish

dank AF
Original von qu4d
Na wenn du schon 10 gibst, wird Joel doch mindestens 8 geben :smile:

Findest du es nicht scheiße, mal wieder Recht zu haben? Wird bei mir zwar eine knappe 8, aber eine 8. Wahrscheinlich. Die letzten Züge der Kritik werden noch getippt.
####

Was die Musik betrifft: Also ich habe mich auch schon gefragt, von wem das in der ersten Hälfte des Trailers ist. Klang für mich immer verdächtig nach "Explosions in the Sky" und mittlerweile weiß ich auch, dass es so ist. Das Lied heißt "The only Moment we were alone".
 

Joel.Barish

dank AF
Immer diese Hetzerei! :biggrin: Ja, war halt über Neujahr nicht daheim und bin außerdem ein bissl krank. Da ich eigentlich nie krank bin, ist dieser wirre Misch aus Erkältung, Fieber, Kopf- und Fliederschmerzen schon irgendwie nervig. Aber sie kommt ja, die Kritik.:squint:
 

gimli

Elbenfreund
Hab ihn gestern auch gesehen, aber irgendwie sprach mich der Film nicht an. Hätte mich im Vorfeld wohl doch etwas mehr darüber informieren sollen um was da eigentlich geht. Hatte eigentlich nur ein oder zwei Trailer davon gesehen und hatte etwas ähnliches wie Pearl Harbor erwartet, aber die Kriegskomponente wurde ja fast komplett weggelassen und kam eigentlich nur in der letzten halben Stunde zu tragen. Stattdessen sieht man Nicole Kidman und Hugh Jackman ständig reiten und es werden australische Themen wie die Aboriginies aufgegriffen, was bei einem Film, welcher Australia heißt, auch legitim und erwünschenswert ist. Allerdings fand ich die Geschichte mit dem Jungen streckenweise auch ziemlich anstrengend und der Opa nervte teilweise auch ziemlich.
Sonst verlief der Film für mich ohne größere Highlights. Wirklich spannend war es nie und auch das Finale versagt deutlich. Irgendwie verläuft dieses zu lange und es enthält zuviele Wendungen. Erst sind alle traurig, dann wieder glücklich und wirklich beeindruckend sah es auch nicht aus, sondern eher standardmäßig.
Schauspielerisch ging der Film in Ordnung. Wirklich toll fand ich zwar weder Kidman noch Jackman, aber zu den Figuren haben sie schon gepasst. Die Landschaftsaufnahmen Australiens waren natürlich auch ziemlich schön und streckenweise war auch recht unterhaltsam, aber sonst traf der Film nicht wirklich meinen Geschmack.

4/10
 

Spooky1980

Well-Known Member
War auch gestern im Film und bin immer noch begeistert. Tolle Schauspieler, ne spannende Story und ... Australien ... alleine für die Landschaftsaufnahmen hätte sich der Eintritt schon gelohnt :super:

8/10 getriebenen Rindern
 
A

Arielle86

Guest
HI!
Also ich bin ganz skeptisch in den Film gegangen. Nicole Kidman und das 3 Stunden... bin nicht soooo der große Fan von ihr. Bis jetzt hab ich sie nur bei "Die Dolmetscherin" gut gefunden... ABER sie hat mich echt überrascht. Witzig, ehrlich, charmant, Seiten, die ich ihr nicht so zugetraut und zugestanden habe (das hat sich geändert). Ich bin zwar immer noch kein Fan von ihr, aber sie war GUT. Und Hugh Jackman dazu passte hervorragend.

Das Happy End am Ende war bitter notwendig, sonst hätt ich mir das nicht mitansehen können und ich glaube es hätte auch das Ergebnis des Films verfälscht.
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
:super: Wow, sehr tolle Kritik, Joel! Ich muss sagen, dass mich dieses altmodische, als ich dann einmal begriffen hab, dass das so beabsichtigt war, gar nicht mehr gestört hat, im Gegenteil. Ich liebe alte Filme und da fand ich es toll, einen Film von heute im Stil von damals zu sehen. Das war ein interessantes "Experiment" und hat für mich zumindest funktioniert.
 

Calibane

Well-Known Member
"Australia" ist wahrhaftig ein Film für das große Kinoerlebnis.

Lange und sehr sorgfältige Kritiken gibt es ja hier schon nachzulesen, denen ich mich auch größtenteils anschließen kann, daher versuche ich, mich mal kürzer zu fassen.

"Australia" hat wie erwartet wahnsinnig tolle und imposante Bilder zu bieten, vor allem vom australischen Outback (Boah, die Szene mit der Rinderherde macht wirklich Gänsehaut) und später aber auch im Krieg.

Es ist und will ein großes Epos sein, voll mit Bombast, Pomp, Pathos und den großen Themen. Dass manche Details da in den Hintergrund treten und man sich auf die großen Hollywood-Vorbilder beruft, ist fast unumgehbar.
Man muss es also ertragen können, dass der Film immer nah am Kitsch dran ist und am Ende wirklich zu sehr in die Vollen geht.
Unfassbar, wirklich. Da trifft das Kind auf die verloren gegelaubte Ersatzmutter, diese natürlich auf den verloren geglaubten Geliebten, ein trautes Wiedersehen und schon kommt auch der Ruf: "Und da! - Die geretteten Kinder von der Mission"! (Hier musste ich wirklich an mich halten, um nicht laut los zu kichern.) Schließlich lädt auch noch ein Fahrer mit einem super Buddy-Spruch den frommen Priester ein, bei ihm mitzufahren und der große Aborigine sorgt für die friedfertigste Familienzusammenführung ever. Oha.

Ich würde nur die Schwarz-Weiß-Malung etwas kritischer sehen, denn ich denke, der Film versucht das ja konsequent zu versöhnen und fängt ja schon mit "Creamy" an, es sei denn, damit war nur die krasse Gut-Böse Entgegensetzung in der Rollenkonzeption allgemein gemeint.

Hugh Jackman weiß zu überzeugen, wird meiner Meinung aber von Nicole Kidman in den Schatten gestellt, die hier eine Rolle spielt, die ihr auf den Leib zugeschnitten ist und die sie aus dem Hemdärmel runterspielen kann, dabei aber auch schöne Nuancen setzt und sogar enorm amsüant sein kann.
Die zwei großen Handlungsstränge sind packend inszeniert und strotzen vor großen Gesten, aber im Mittelteil, wenn umgeschwungen wird, machen sich doch einige Längen bemerkbar.

Es ist ein Film von Australien für Australien, der groß nationale Identitätsstiftung betreibt und sich selbst und seine zeitweise Konventionalität auch so versteht, wenn er sagt (sinngemäß): "Die Geschichten müssen gar nicht so gut sein. Wir müssen sie aber erzählen." Und später dann ungefähr: "Warum erzählen wir Geschichten? - Damit wir die Menschen, die wir bei uns haben wollen, zu uns ziehen."

Hier will man sich mittels Geschichten mit der Geschichte versöhnen und das gelingt auch, schlägt manchmal aber über die Stränge.
Das hinderte mich ein wenig daran, stärker emotional beteiligt zu sein, da meine weibliche Begleitung da aber etwas stärker involviert war, scheint das auch subjektiv zu sein :wink: .

8,5/10
 
1

19Scarface76

Guest
Ist das ein Film la unterwegs nach cold mountain auf australisch oder ist der film weniger langweilig? australien ist ja ein interessantes land mit schöner landschaft aber das reicht nicht für einen sehenswerten film. werd mir den film wohl erst im heimkino ansehen.
 
Oben