Hab den Film gestern auch eher außerplanmäßig im Kino angesehen. Night at the Museum 2 ist in meinen Augen eine konsequente Weiterführung des ersten Teils, was anderes sollte man als Zuschauer nicht erwarten. Wer also dem ersten Teil nichts abgewinnen konnte, wird auch beim zweiten Teil nicht in Jubelrufe ausbrechen. Ich persönlich fand den ersten Teil solide, aber nicht überragend, während mir der zweite Teil ein Stückchen besser gefallen hat, aber der Funk weiterhin nicht wirklich überspringen wollte.
Battle of the Smithsonian zeichnet sich in jedem Fall durch ein deutlich höheres Tempo aus, als der erste Teil und kommt auch viel schneller zum Kern der ganzen Geschichte. Das mag ein wenig überhastet wirken und gerade für Nicht-Kenner des ersten Teils, ein wenig unübersichtlich sein, war mir persönlich jedoch sehr willkommen. Nachdem man einmal in Washington unterwegs ist, kommt der Film eigentlich kaum noch zur Ruhe und nur selten finden sich ein paar verhaltene Momente.
Bei den Special Effects hat man sich nicht lumpen lassen und fast in jeder Szene bekommt man irgendetwas skurriles geboten. Die CGI-Experten durften sich in jedem Fall ordentlich austoben und haben das Museum wirklich zum Leben erweckt. Dabei schwankt die Qualität der digitalen Effekte und Figuren leider ein wenig, bleibt aber, bis auf wenige Ausnahmen, recht hochwertig. Insbesondere die Oberflächen der verschiedenen Statuen wirken in ihrer animierten Form recht authentisch und werden mit den passenden Soundeffekten untermalt, was die Authentizität noch steigert.
Night at the Museum 2 ist ein klassischer Familienfilm, der auch und insbesondere jüngeren Kindern gefallen soll. Hierdurch sind manche der Witze doch eher platt und sind zumeist visueller Natur. Zu schade ist es, dass Jonah Hill (der kurioserweise nicht in den Credits erwähnt wird), nur einen kurzen Auftritt beschert bekommt, denn Stiller und er haben wirklich gut miteinander funktioniert und es wäre noch mehr als genug Raum im Film für eine weitere Figur gewesen. Stattdessen hat man Amy Adams an Stillers Seite katapultiert, wodurch auch eine leicht romantische Note in den Film kommt, die jedoch nicht so wirklich funktionieren möchte. Aber zurück zum Humor, der ja eine nicht unerhebliche Komponente im Film spielt: Manche humorvollen Szenen wirken viel zu erzwungen und wie Lückenfüller, andere sind geradezu nervig. Glücklicherweise hält sich alles irgendwie in Grenzen, verkommt aber ab und an zu völligem Klamauk. Insbesondere der lispelnde Bösewicht (Hank Azaria) ist jemand auf den man sich einlassen muss, ansonsten aber gut von Azaria verkörpert.
Bei manchen Figuren fragt man sich unwillkürlich, weshalb sie überhaupt ihren Weg in den Film gefunden haben. So sind die schwarz-weißen Mafiosi sicherlich optisch nett anzusehen, aber dass sie beispielsweise ihre Gewehre nie(?) verwenden, macht sie schrecklich nutz- und sinnlos im Rahmen der Handlung. Ebenso der Kurzauftritt von Oscar aus der Tonne und Darth Vader. Auch der übergeordnete Plot und "Masterplan" Kahmunrahs ist in seinem Kern doch nur ein Aufhänger, der dazu dient die Special Effects Muskeln spielen zu lassen. Das ist an sich nicht weiter dramatisch, führt aber dazu, dass man beim Abspann ein wenig unbefriedigt bleibt. Es wirkt alles nicht so rund.
Man sieht beinahe alle Figuren aus dem ersten Teil wieder, jedoch verkommen diese zu klassischen Nebenfiguren und werden vermehrt durch neue Figuren ersetzt. Lediglich Jedediah (Owen Wilson) kann eine etwas größere Rolle sein eigen nennen, während die "alten" Figuren wie Ted Roosevelt (Robin Williams) und Sacajawea nur wenig Screentime beschert bekommen. Kurioserweise bleibt man den selber aufgestellten Regeln im Film nicht gänzlich treu, zumindest zeigt sich da eine gewisse Inkonsistenz, für die man das ein oder andere Auge zudrücken sollte.
Alan Silvestris Score liefert einige kraftvolle Cues für den Film ab, bleibt aber ansonsten eher verhalten und unauffällig. Alles in allem ist Night at the Museum: Battle of the Smithsonian ein nettes Special Effects Spektakel, dem es doch klar an Tiefe mangelt und welches zu einem kleinen Schaulaufen der digitalen Figuren verkommt. Freunde des ersten Teils werden sicherlich nicht enttäuscht werden, sollten ihre Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben.
Von mir gibt es irgend etwas zwischen 4,5 und 5/10
Edit: Ein kleiner Zusatz noch: Nett fand ich die Anspielung auf 300, wenn auch ein wenig lächerlich, richtig nervig fand ich die singenden Engel.