Der Herr der Ringe Trilogie - Die Gefährten, Die zwei Türme, Die Rückkehr des Königs

Shins

Well-Known Member
Findest du wirklich, dass die nicht reinpassen? Ich finde ja sogar, dass die die Filme erst wirklich rund machen, da man viel mehr über die Charaktere und ihre Motivationen erfährt.
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
Shins schrieb:
Ich finde ja sogar, dass die die Filme erst wirklich rund machen, da man viel mehr über die Charaktere und ihre Motivationen erfährt.

Genau das.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich nachdem ich die Filme einmal im Fernsehen gesehen habe, nie wieder etwas anderes als den Extended Cut gucken möchte.
 

Lunas

Well-Known Member
Vll sieht es bei der 2. Extended Sichtung besser aus. Eben vll auch die Gewohnheit.

Normale Version 15x gesehen, Lange 1x.

Habe jetzt Die Rückkehr des Königs noch nicht gesehen aber bei die Gefährten fand ich die lange Version nicht so gut, bei die 2. Türme gefiel sie mir besser.
 

McKenzie

Unchained
Die zwei Türme profitiert am meisten von den neuen Szenen, das Tempo des Films wird damit viel angenehmer. Die Gefährten kommt generell auch ohne die erweiterten Szenen ganz gut aus, bis auf eine Ausnahme - Boromirs Charakter ist in der Kinofassung viel flacher und unsympathscher, seine Momente wurden da echt aufs nötigste reduziert. In der SEE kann man seinen inneren Konflikt und seine Motivationen viel mehr nachfühlen. Finde bei beiden Filmen jedenfalls die Extended Editions um einiges besser als die Kinofassungen.

Rückkehr des Königs, hm. Ich würde behaupten von Teil 3 gibt es keine ideale Fassung. In der Kinofassung fehlt wirklich eine Menge, auch essentielle Sachen (ich werde nie verstehen wie man den Bösewicht der ersten beiden Filme einfach mit Hausarrest abkanzeln und nicht mal zeigen kann...), die in der SEE wieder eingefügt wurden. Dafür wurden allerdings auch so einige Szenen reingebracht die eher Deleted Scenes hätten bleiben dürfen, den Erzählfluss stören oder gar einfach scheiße sind (ok, genaugenommen mein ich mit letzterem nur eine bestimmte, und zwar die Konfrontation Gandalf vs. Hexenkönig...ich könnte stundenlang darüber reden was daran falsch ist). Generell ziehe ich aber auch hier die Extended Edition vor und sehe über die paar unglücklicher gewählten Szenen hinweg.
 

Lunas

Well-Known Member
So nun auch die RdK in der langen Version gesehen und auch hier finde ich die Kino Version besser. Einzig die Saruman Szene fand ich fehlt bei der Kino Version. Der Erzählfluss kommt einfach immer wieder ins stocken und für mich fehlt dann die Bedrohlichkeit welche die Kinoversion gut rüberbringt.

Mein Fazit:

1 und 3 fand ich in der längeren Version nicht besser, 2 jedoch dafür umso mehr.
 

McKenzie

Unchained
Heute vor 15(!) Jahren startete Die Gefährten im Kino. Danach war die Kinowelt eine etwas andere. Neben all den anderen großartigen Dingen an Herr der Ringe, welche ich nicht extra aufzählen brauche, fallen mir besonders zwei Dinge ein
- Der Score. Howard Shore hat hier Musik für 11 1/2h Film geschrieben, und zurecht 3 Oscars bekommen. Für mich auf einer Stufe mit Williams Star Wars - Score.
- Die Effekte. Auch wenn hier und da ein Shot aufgrund der chaotischen Produktionsbedingungen heute nicht mehr komplett zu überzeugen vermag, so stellen die HDR-Filme eine wunderbare Brücke aus ganz alten, simplen Tricks und damals wegweisenden State-of-the-art - Computereffekten dar (unlängst im Kino wieder selbst überzeugt, Gollum steckt auch nach 13, 14 Jahren noch so manch neue CG-Kreatur in die Tasche). Das Beste vom Alten und das beste vom Neuen - In diesem Ausmaß gabs das nie und wird es wohl auch nie mehr geben.

:love: :crying:

(Das hier hätte viel länger ausarten können, aber bin auf mein Handy eingeschränkt und das suckt :biggrin: )
 

Shins

Well-Known Member
McKenzie schrieb:
Für mich auf einer Stufe mit Williams Star Wars - Score.
Die ja übrigens beide als Paradebeispiele im Umgang mit der von Wagner geprägten Leitmotivtechnik zählen. Von daher würde ich hier sogar soweit gehen, die beidne Scores tatsächlich sogar abseits vom persönlichen Geschmack objektiv auf eine Stufe zu stellen. Beides absolute Meisterwerke.
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
McKenzie schrieb:
Die Effekte. Auch wenn hier und da ein Shot aufgrund der chaotischen Produktionsbedingungen heute nicht mehr komplett zu überzeugen vermag

Zufällig gerade mal wieder die Filme gesehen und einzelne Effekte wirken überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Ein wirklich gutes Beispiel ist in die zwei Türme als der Wargangriff startet. Gerade diese Stelle, wo der Warg das Pferd angreift und nieder reißt, sieht wirklich nicht mehr gut aus. Glücklicherweise bleibt es bei solchen kleinen Szenen in denen einzelne Effekte nicht mehr gut aussehen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ach ja, Herr der Ringe. Wird bei mir jedes Jahr Ende Dezember in der Extended Edition geschaut und ich freue mich schon drauf :squint: Vielleicht dieses Mal mit der Hobbit Trilogie im Vorfeld (die aber nur in der KF).

Jacksons erste Filme sind nach wie vor das Beste, was es in Sachen Abenteuerepos gibt.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
McKenzie schrieb:
- Der Score. Howard Shore hat hier Musik für 11 1/2h Film geschrieben, und zurecht 3 Oscars bekommen. Für mich auf einer Stufe mit Williams Star Wars - Score.

Ich finde ihn auch sehr gut, ABER es ist halt von der Machart ein "normaler" Filmsoundtrack.

Persönlich finde ich den Conan der Barbar Soundtrack von Basil Poledouris um weiten besser, der spielt in einer ganz eigenen Liga und ist bis heute unvergleichlich.
Das Gleiche gilt z.B. auch für den Blade Runner OST, die Einzigartigkeit hebt diese Musik auf ein ganze eigenes Level.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Conan ist großartig, aber inwiefern ist der jetzt weniger "normal" als HdR? Finde Howard Shores Score fantastisch und keineswegs schlechter als Poledouris' Conan.
 

McKenzie

Unchained
Kann ich so jetzt nicht nachvollziehen. Inwiefern war der Score von Conan nicht "normale" Filmmusik? Der von HDR zeichnet sich ja auch, wie oben von Shins schon erwähnt, wegen seines großartigen Umgangs mit Leitmotiven aus. Die 11 1/2h bieten da natürlich eine große Spielwiese, die perfekt genutzt wurde. Der Score und die Themes machen bei HDR einfach in jedem Moment absolut Sinn, die Musik erzählt die Geschichte auf eigene Weise nebenher. Abgesehen davon dass es gut klingt und auch einige unkonventionellere Instrumente eingebracht wurden, aber das ist schon fast Bonus.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Das kann ich schwer erklären, dazu bin ich zu wenig Musiker, aber ich finde man hört es sehr deutlich.
Der Soundtrack hat nicht nur seine völlig eigenständigen Melodien, sondern auch seine eigenen Klänge und der ganze OST ist wie aus einem Guss, hält durchgehend die gleiche Stimmung aufrecht.

Howard Shores Score klingt von den Klängen her, von der Struktur wie ein normaler Soundtrack, er unterscheidet sich da nicht von tausend anderen OSTs. Er ist halt nur deutlich besser, als nahezu alle Anderen.

Wenn man das HDR Album hört, gibt es auch sehr viele Klassik Momente, die einfach langweilig sind, wenn man keine Klassik mag. Das gibt es beim Conan OST nicht.

Wie gesagt, von der Qualität her sehe ich es wie du, der Howard Shores Score ist fantastisch, aber er spielt im ganz normalen Filmsoundtrack Universum. Der OST von Conan ist eine eigene Welt für sich und das ganze Album lässt sich durchgehend auf hohem Level hören, es gibt keinerlei Füllmaterial, wie das bei normalen Filmsoundtracks häufig der Fall ist.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Finde es immer seltsam, Filmmusik vom Film losgelöst zu bewerten. Weil die Musik in erster Linie mit dem Film funktionieren muss und nur, wenn überhaupt, zweitrangig als Album zu Hause. Und gerade Herr der Ringe ist so eine perfekte Symbiose, ohne die Musik würden die Filme kaum so gut funktionieren (und die Filme sind großartig!), das ist so ein kaum wegzudenkender, wichtiger, höchst emotionaler Bestandteil der Filme und, gerade im Gegensatz zu so vielem was man inzwischen zu hören bekommt, eben kein bisschen austauschbar.

Das Thema Füllmaterial ist auch so eine Sache. Nur weil es auf der CD kein Füllmaterial gibt, heißt das nicht, dass es das in der kompletten Musik nicht gibt. Die komplette Filmmusik wird selten veröffentlicht und gerade bei älteren Filmen wie Conan wurden gerne nur um die 30-40 Minuten Material veröffentlicht, weil halt nicht viel mehr auf eine Schallplatte gepasst hat.
 

McKenzie

Unchained
@Måbruk
Wenn ich das richtig versteh beziehst du dich mehr auf den Soundtrack als musikalisches Werk für sich genommen, quasi zum losgelöst vom Film hören? Weil einheitliche Stimmung könnte man an sich auch negativ auslegen, je nach Ausgangspunkt.
Mir geht es in dem Fall eher darum, welchen Zweck er im Film dient und wie effektiv er die Geschehnisse unterstützt/vorbaut/reflektiert usw. Dass es beim isoliert hören dann natürlich ein weniger "rundes" Erlebnis liefert, liegt dann natürlich auf der Hand. Sowas ist mir halt weder bei Conan noch bei Blade Runner in dem Ausmaß bewusst (sollte ich nicht gut genug aufgepasst haben, darf man mich berichtigen), das sind für mich eher Soundtracks die mehr "in ihren eigenen Sphären schweben" als tatsächlich den Film genau zu kommentieren/akzentuieren.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Ich höre fast ausschließlich Soundtracks und gerade Conan und HdR hab ich schon dutzendfach gehört (und liebe sie beide gleichermaßen). Bin da mit Sicherheit kein Experte drin, aber ich finde, dass beide Scores auf ihre eigene Art und Weise die Bilder hervorragend untermalen und auch eigenständig eine Geschichte erzählen. Das macht sie so faszinierend für mich.

Shores Score hebt sich meines Erachtens auch massiv vom gängigen Einheitsbrei ab, weshalb auch die Scores mehr als nur gerechtfertigt sind. Finde, man tut der Filmmusik ziemlich unrecht, wenn man sie so abstempelt. Überhaupt verstehe ich diesen negativen Vergleich zur Klassik nicht so recht. Das klingt mir ehrlich gesagt auch eher nach persönlichen Präfernzen, als nach irgendwelchen Fakten. Gerade in Bezug aufs "Füllmaterial" empfinde ich den Extended Cut (oder wie der Gesamt-Score heißen mag) von Conan deutlich unrunder als den umfangreichen HdR-Soundtrack.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Es stimmt, ich sehe den Conan Soundtrack vielleicht auch als Album, welcher ohne den Film wunderbar funktioniert. Das ist bei HDR nur bedingt der Fall, eben auch wegen dem "Füllmaterial".
Vielleicht liegt es hier auch daran, dass ich Klassik zwar ganz nett finde, mir bis auf wenige Ausnahmen aber zu langweilig ist. Unabhängig davon, setzen aber nahezu alle Soundtracks auf diese Klassik Elemente, das ist bei Conan nicht in der Art der Fall, weshalb ich ihn als besonders ansehe.
Wobei der Conan Soundtrack ja auch Klassik bietet, nur irgendwie komplett anders. Weiß selbst nicht, wie da die Unterschiede zustande kommen.

Generell stellt sich für mich nach euren Aussagen die Frage, soll ein Spitzen Score den Film eher untermalen, oder mehr oder weniger gleichwertig zum Film sein und damit auch als Album funktionieren?

Wenn ich mir meine liebsten Soundtracks vor Augen (bzw. Ohren) halte, nämlich der von Conan der Barbar, Blade Runner und Das letzte Einhorn, diese Soundtracks bieten keine Untermalung, diese sind gleichwertig zum Film und funktionieren auch als Album fantastisch.
Oder Dirty Dancing, The Crow, Top Gun oder Rocky, das sind alles richtige Soundtracks und ich liebe nicht nur die Musik, ich liebe auch die Filme und die Symbios aus den Filmen und dieser Musik.
Ich finde diese Kombi aus Musik und Film, die sich gleichwertig gegenüber stehen, einfach großartig!

In der Tat kann ein Score, der in erster Linie den Film "nur" untermalt und sich nicht als gleichwertig betrachtet, mich nicht ganz so sehr begeistern.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Erstmal gibt es denke ich wenig Elemente innerhalb klassischer Filmmusik (Inklusive Conan), dass es vorher nicht schon in irgendeiner Form in normaler klassischer Musik gab. Desweiteren würde ich Filmmusik, die vom Film gelöst *vielleicht* nicht besonders hörenswert ist (Was bei Herr der Ringe mMn nicht der Fall ist) nicht nur als reine Untermalung bezeichnen wollen. Gerade weil sie als erzählendes, emotionales und/oder stimmungsweisendes Element genauso wichtig sein kann wie die visuelle Komponente. Wie schon gesagt, denke ich nicht, dass die Herr der Ringe-Filme so gut funktionieren würden, wenn es die Musik nicht gäbe, oder eine andere. Nicht, dass es nicht auch reine Untermalung gibt, wie zB bei praktisch jeder Marvel-Musik, die charakterloser und austauschbarer nicht sein könnte. Ich denke viele Komponisten können nur davon träumen, ein so geschlossenes, emotionales Werk voller verschiedener Themen und Motive zu komponieren, wie Shore es bei HdR geschafft hat.

Ein anderes Beispiel: There Will Be Blood. Eine unfassbare Filmmusik, die so sperrig und eigenwillig ist und maßgeblich zur Stimmung und dem Erlebnis des Films beiträgt, möchte ich abseits des Films auch nicht hören (obwohl ich die CD besitze), aber das hat keine Auswirkung darauf, wie gut ich die Musik im Film finde.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
@Mabruk
Da sind wir dann aber wirklich komplett unterschiedlicher Auffassung. Ich sehe nämlich sowohl HdR, als auch Conan als sehr eigenständige Werke, die sehr imposant sind und ohne Weiteres ohne die Bilder funktionieren, Emotionen wecken und Bilder im Kopf entstehen lassen. Deine "Abneigung" gegenüber Klassik prägt auch klar deine Präferenzen im Bereich Musikgeschmack, was ja auch in Ordnung ist. Nur stoße ich mich dann auch einfach an der Aussage, Howard Shore hätte einen "normalen" Soundtrack abgeliefert. Das ist alles komponiert, noch mit richtigen Leitmotiven und mit einem umfangreichen Orchester eingespielt. Das macht für mich einen nicht unerheblichen Teil des Films aus und würde HdR auch runtersitzen, wenn es eben andere Musik wäre.

Außerdem muss man auch klar zwischen Filmscore und Soundtrack unterscheiden. Dirty Dancing oder der Großteil von The Crow sind halt Musiktracks, aber nicht 100%ig auf die Szenen abgestimmt. So unterhaltsam sie auch sein mögen, richtiger Filmmusik können sie mMn nicht das Wasser reichen. So finde ich die Musik von Graeme Revell auch grundsätzlich atmophärisch dichter, als die Tracks bei The Crow.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Mestizo schrieb:
Nur stoße ich mich dann auch einfach an der Aussage, Howard Shore hätte einen "normalen" Soundtrack abgeliefert. Das ist alles komponiert, noch mit richtigen Leitmotiven und mit einem umfangreichen Orchester eingespielt.
Ja, aber da ist doch bei sehr sehr vielen andere Scores auch der Fall. Das ist doch das Konstrukt, sind die die Zutaten, aus der "normale" Filmmusik einfach gemacht wird.
wie ich bereits schrieb, hat Shore daraus etwas sehr Gutes, auch Besonderes gemacht, aber er wandelt trotzdem immer auf altbeckanten Pfaden. Das muss man ja nicht als Kritik verstehen.

Ich denke auch, dass HDR ohne Shores Musik nicht funktionietren würde, er ist wirklich essentiell - keine Frage!

Ich denke auch, dass Shores Musik außerhalb der Filme funktioniert, es wird ja sogar live über Orchester dargeboten, ohne Film.

Eigentlich sind wird nicht soweit voneinander entfernt, ich denke halt nur, dass der Conan Soundtrack nicht nur großartig ist, sondern er hat die Grenzen zwischen Film und Score komplett gesprengt. Das ist ein eigener "Film" für sich, der den Film in keinster Weise benötigt.
 
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