Original von Rahl
Stolz auf seine Herkunft zu sein, bedeutet für mich sich als etwas Besseres zu fühlen. In den meisten Fällen halten sich Leute mit ausgeprägtem Nationalstolz auch tatsächlich für etwas besseres. Die Konsequenz daraus ist, daß man auf Menschen die anders aussehen oder leben, im harmlosesten Fall herabsieht. Aus diesem Grundgefühl heraus resultiert Rassismus.
Klar, Leute die übertrieben nationalbewußt sind, fühlen sich auch besser, als andere Menschen. Jedoch kann man ja nicht sagen, dass jeder, der ein wenig stolz auf seine Herkunft ist, denkt, er sei etwas besseres als andere Menschen. Überhaupt kann man das Ganze ja nicht einfach so pauschalisieren. Vielleicht ist Stolz auch nicht wirklich das richtige Wort.
Ich will einfach nur ein kleines Beispiel nennen, um zu erklären was ich meine:
Als ich vor ein paar Jahren wieder auf die Philippinen gekommen bin, hatte ich ein unglaubliches "Ich bin zu Hause" Gefühl. Davor war ich das letzte Mal vor 12 Jahren auf den Philippinen, war jedoch in diversen anderen asiatischen Ländern unterwegs, wo ich mich aber nie so pudelwohl gefühlt habe, wie ich es auf den Philippinen empfunden habe. Wie gesagt, es ist in dem Sinne kein Stolz, sondern ein Gefühl, zu wissen, wo die Wurzeln stecken. Wenn ich jetzt ein paar Jahre nicht in Deutschland gewesen wäre, denke ich, dass es mir bei der Rückkehr genauso gehen würde. Das Ganze hat nun wirklich nichts mit Nationalstolz oder Rassismus zu tun, finde ich.