2046 ~ Wong Kar-Wai

Joel.Barish

dank AF
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Regie:
Wong Kar-Wai (In the Mood for Love, Chungking Express, Fallen Angels)
Darsteller:
Tony Leung Chiu Wai (In the Mood for Love, Hard Boiled)
Zhang Ziyi (Tiger & Dragon, Hero, House of Flying Daggers)
Gong Li (Der Kaiser und sein Attentäter, Die Geisha, Fluch der goldenen Blume)
Maggie Cheung (In the Mood for Love, Hero)
Faye Wong (Chungking Express)

Herstellungsland: China, Hong Kong, Frankreich, Deutschland
Freigabe: FSK ab 12
Lauflänge: 129
Genre: Romanze, Drama, Science-Fiction

Inhalt:
In "In the Mood for Love" spielten Tony Leung und Maggie Cheung ein Paar, dass sich 1962, nachdem sie die Wahrheiten über ihre jeweiligen Ehepartner erfahren hatten, in einem Hotelzimmer zurückzogen haben. In "2046" versucht Leungs Charakter Chow, im Jahre 1966 von den Erinnerungen an Cheungs Charakter Su Li-zhen loszukommen und führt ein Leben als Lebemann ohne Geld und Autor von Schmuddelgeschichten. In einem Hotelzimmer, gegenüber des damaligen Zimmers "2046", schreibt Chow den Zukunftsroman "2046" indem er die Erfahrungen mit einigen Frauen seines Lebens einbettet, an die er sich erinnert und die er wieder trifft.

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Kritik:
Poetisch, sinnlich, traumhaft und mitfühlend. Wong Kar-Wai ist ein Meister seines Faches und das beweist er mit "2046" erneut. Auf geniale Art und Weise nimmt er die Handlung des tollen "In the Mood for Love" auf und spinnt sie auf außergewöhnliche Art und Weise weiter. Es geht um Chow und sein Leben, seine Frauen und der Versuch, Maggie Cheungs Su Li-zhen zu vergessen und der Mensch findet verschiedene Möglichkeiten zu vergessen, Chow schreibt ein Buch.

Es ist ein eigenartiges Gefühl, durch das farbenprächtige, wunderschön ausgeleuchtete und eingefangene Hotel im Jahr 1966 zu schweben und kurz darauf mit einem von Androiden bevölkerten, endlosen Schnellzug durch die Zukunft in 2046 zu rasen. Die Zukunft ist schrill, voller Neon, LG Werbung und bewusst unwirklich dargestellt. Wong Kar-Wais zelebriert in der Haupthandlung 1966 bis 69, das Leben, die Liebe, Sex und Frauen. Tony Leung führt eine ganze Staffel an prominenten Frauen an und ihre Leistungen sind durchweg großartig. Leung wirkt launisch, selbstverliebt und versucht, seine Zerbrechlichkeit zu kaschieren. Zhang Ziyi als Hure ist ihm ähnlich und doch ganz anders, aber besonders Faye Wongs nimmt eine große Stellung ein, mit einer Doppelrolle, die sie mit wunderbar nuancierter Zerbrechlichkeit und Befremdlichkeit angeht. Wunderbar.

Die Inszenierung ist klasse, wenn auch manchmal ein wenig selbstverliebt. Wong Kar-Wai schwelgt in tollen Bildern, in Farben und jedes Bild sitzt. Ein paar künstlerisch etwas überambitionierte Szenen gibt es, aber die kann man schnell vergessen. Zu schön, zu warm ist das Gesehene, obwohl es befremdlich ist. Die Zeitsprünge in den 60er Jahren, zwischen fiktiver und realer Zukunft bis nach 2046, erfordern Aufmerksamkeit, ebenso wie die Story, die es mit ihren vielen Charakteren und verschachtelter Gedankenwelt, dem Zuschauer nicht gerade einfach macht. Der Film ist eine Parabel in einer Parabel und den gesamten Film zu erfassen, wird sich als schwierig herausstellen. Dass der Film keine übermäßigen Realismus-Ansprüche stellt, wird durchaus klar.

Es überwiegt aber die Faszination an der Geschichte, an der optischen und inszenatorischen Klasse Wong Kar-Wais und den wunderbaren Figuren. Dazu gesellt sich ein wunderbarer, traumhaft schwebender, eher europäischer Soundtrack, auf dem sich auch ein Werk von Zbigniew Preisner, ehemaliger Hofkomponist von Krzysztof Kieslowski, findet. Wunderbar harmonisch und in perfekt zu den Bildern passend.

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Fazit:
Eigentlich ein Film für die große Leinwand. Ganz große Klasse, die ein paar Kanten hat und etwas selbstverliebt wirkt, aber wer sich daran wirklich stört, verpasst ein wunderbares Kunstwerk von einem Film.
8,5/10 Punkte.
 

Smokersdeelight

Smoker No.1
Mist, den wollt ich immer schon gucken. grad gestern lief er im Fernsehen auf ARTE und ich habs wieder verpasst, faellt mir jetzt ein wo ich das hier lese..oO
 
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