Wieso muss alles im Film realistisch sein?

BenGrimm

New Member
Vor kurzem war ich mit Freunden im Kino (Spider-Man 3) und da haben die sich tatsächlich beschwert das alles total unrealistisch sei.

Wie bescheuert ist das bitte? :uglygaga:

@ capote

Was soll der Quatsch? Wieso ist alles was nicht echt ist nicht wertvoll? Haben die alle keine Fantasie mehr? Man geht doch ins Kino um Geschichten zu erleben die man sonst nie sehen würde. Mit Piraten, Drachen, Aliens und sowas.
 

gimli

Elbenfreund
Naja, es muss nicht realistisch sein, aber es sollte sich realistisch anfühlen.
Wenn ein Jack Sparrow gegen irgendwelche untote Viecher kämpft, dann ist dies die Fantasie der Autoren und man muss es akzeptieren oder eben nicht akzeptieren.
Wenn ein Jack Sparrow allerdings von einer Klippe fällt, durch mehrere Brücken durchfliegt und dann unten problemlos auf der Wiese landet, ist dies unrealistisch und man kann nicht mehr sagen, dass man keine Fantasie hat.
Bei Spiderman 3 war beispielsweise alles zu zufällig, so dass alles ziemlich unrealistisch wirkte, nicht aber, dass Spiderman durch New York schwingt. Das wollen die Kinogänger ja sehen, nicht aber, dass neben Peter Parker eine Meteroid einschlägt und er einfach weiter MJ knutscht und nichts bemerkt, trotz Spinnensinn. Sowas ist dann unrealistisch.
 
J

jeremybentham

Guest
Mir is Realismus so gesehn pupegal...

Es muss nur glaubwürdig sein.

Wenn John McLane in Die Hard 4.0 70 Meter von nem Düsenjet springt, auf dem er vorher noch protzend umhergeritten ist, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ein normaler Mann kann das nicht.

Wenn ich 30 Meter große ausserirdische Kampfroboter sehe, die eine Stadt in Schutt und Asche legen hab ich damit kein Problem.
Roboter können sowas nunmal :ugly:
 

Incubus

Smokin' Ace
Original von qu4d
Wenn John McLane in Die Hard 4.0 70 Meter von nem Düsenjet springt, auf dem er vorher noch protzend umhergeritten ist, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ein normaler Mann kann das nicht.

Solange das aber "gut gemacht" ist, sprich es sind keine Blue Screen-Reste zu sehen und es sieht optisch echt aus,ist es für mich ok! Wenn der Effekt zu sehen ist, sieht es "unrealistisch" aus und ist somit schlecht!
Ich hoffe ihr versteht, was ich meine! :ugly:
 
T

Thomas

Guest
Original von qu4d
Wenn John McLane in Die Hard 4.0 70 Meter von nem Düsenjet springt, auf dem er vorher noch protzend umhergeritten ist, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ein normaler Mann kann das nicht.

John McLane ist ja auch kein normaler Mensch. :ugly:
 

j.@.c.K

Liza Saturday
Wie oben schon erwähnt, kommt das immer ganz auf die Phantasie der Drehbuchautoren an.

McClan als Ottonormalverbraucher in Trailern zu Die Hard 4 zu sehen lässt einen schon irgendwie böses erahnen.

Dann so Sachen mit anderen Universen, Transformers oder so was, wenn man sich da gut reindenken kann, meinetwegen.
 

Snogard

New Member
mir ist Realismus egal, gut rüber kommen muss es eben.

Wenn ich was realistisches sehen will schaue ich Nachrichten!
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es kommt auf den Film an.
Bei einem Psychothriller sollte alles möglichst realistisch sein, bei einer Fantasy-Saga kann es von mir aus übertrieben sein.
 

Deathrider

The Dude
Ich finde ebenfalls, dass es auf den Film ankommt. Bzw. auf das Genre.

Wenn sich der Streifen selbst sehr ernst nimmt und den Anspruch auf Realismus erhebt, dann muss er auch realistisch sein. Das trifft meistens auf (Dramen,) Thriller und (Anti-)Kriegsfilme zu.
(Negativbeispiel: Mission Impossible 3, Pearl Harbour; Positivbeispiel: Heat, Black Hawk Down)

Nimmt ein Streifen sich nicht wirklich ernst, oder erhebt er keinerlei Ansprüche auf Realismus, muss er auch nicht realistisch sein. Hierunter fallen für gewöhnlich (Fantasy-)Horrorstreifen und Komödien.
(Beispiele: Ace Ventura, Hot Fuzz, Armee der Finsternis)

Bei Action-, Fantasy- und Sci-Fi-Filmen sieht das wieder anders aus. Hier sehe ich Realismus als Sahnehäubchen. Es ist nicht zwingend notwendig alles 100%ig realistisch zu machen, jedoch lege ich schon Wert auf eine gewisse Nachvollziehbarkeit und Schlüssigkeit. Sollte es allerdings alles total übertrieben und/oder unrealistisch sein, könnte der Streifen immernoch Trash-Wert besitzen. Die Übergänge sind hierbei allerdings fließend. Die Einordnung in Gut oder Schlecht hängt subjektiv von vollkommen anderen Gesichtpunkten des Filmes, meiner Tageslaune und/oder der Verbundenheit mit dem Franchise ab.

Eine andere Sparte bilden die Filme, in denen auf künstlerischen Gründen kein Platz für Realismus ist (300, Sin City) oder die aus vollkommen anderen Filmkulturen kommen (Martial-Arts-Filme z.B., oder eben das meiste aus Fernost). Das Fehlen von jedem Realismus ist hier zu verzeihen.
 

Joel.Barish

dank AF
Definitiv. Die Gewichtung des Realismus ist stark abhängig vom Genre. Ein dokumentarisch angehauchter Film sollte nicht plötzlich in Fantasy oder zumindest in arge Unwahrscheinlichkeiten abdriften (Das Ende von "Lilja 4-Ever" spaltet mich jedes Mal.), aber in einer Comicverfilmung darf gerne mit Autos geworfen und mit Hochgeschwindigkeit durch die Stadt geflogen werden.

Aber es gibt auch immer Grenzen und die meisten Filme erreichen diese Grenze recht schnell. Die von qu4d angesprochene Jet-Szene aus Die Hard 4.0 finde ich auch aaaaarg unwahrscheinlich und störend. Das ist für mich einfach ein Stückchen zu weit weg von der Welt. Dass Bruce in den ersten Teilen als Ein-Mann-Armee gegen hunderte von Terroristen kämpft und siegt, ist auch eher unlogisch, nimmt man aber im Filmkontext hin.

Ich bin eher ein Freund von europäischem Realismus oder künstlerischem Surrealismus, wie z.B. von David Lynch. Wenn Laura Dern in "Inland Empire" plötzlich vor einem Wesen mit milchigem Gesicht steht, dass u.a. ihr verzerrtes Gesicht annimmt, hat das nichts, aber auch gar nichts mit Realismus zu tun, aber die Szene wirkt und passt und Lynch versteht auch was man macht.
 

Samara777

New Member
eigentlich sollte man meinen, dass der durchschnittsbürger, der in einen spider-man-film geht, WEISS, dass die handlung nicht mit der "realität" konform gehen kann...0.o
wie trostlos wäre das kino denn ohne die spidermen, elben, hogwarts-insassen, zombies und aliens dieser und jener welt?
wenn man mal bedenkt, dass wir in einer welt leben, in der selbst die ach so realistischen abendnachrichten teils gefaked und manipuliert sind, dass die schwarte kracht, sollte man mal seine definition von "realität" überdenken. lass dir doch von solchen know-it-alls nicht den filmspass verderben... :wink:
 

Snogard

New Member
Da fällt mir doch noch eine Geschichte aus Mittermeier´s Comedy-Programm ein:

"Die oberste Regel im Kino ist : Gehe nie mit einer Frau in einen Actionfilm! Die sind zu intelligent dafür! Eine Frau lässt sich auf so einen Film nicht ein! Ein Beispiel eines Gespräches Mann Frau im Kino....

Die Frau sagt: Blöd
Der Mann denkt: Jetzt bloss nicht diskuttieren...
Die Frau Sagt lauter: Blööd
Der Mann denkt: Bloss nicht Reagieren sonst geht die Diskussion los....
Die Frau Sagt: BLÖÖÖÖÖÖÖÖDDDDDDD
Der Mann sagt: was ist denn nun so Blöd...
Die Frau: Dieser Film, Dieser tolle Held war jetzt schon 5 Mal von 50 Männern umstellt und jedesmal ist er irgendwie wieder Rausgekommen.... wie realistisch...
Der Mann: Hier geht es nicht um Realismus und ausserdem heisst der Film "AUF DER FLUCHT" und nicht "Gekriegt nach 5 Minuten"!
 
B

Brother

Guest
Grad die unrealistischen Film sind meist spektakulär(beispiel jetzt spider man 3), und geil sehn wir es genau wie mit matrix, sowas is nicht möglich das heisst unsrealistisch aber das macht den film nun wieder aus. Also ''spektakulär'' gibt wieder aber auch die filme die so bissl gemixt sind, Rambo 1 ich denke das sowas durchführ bar is ich weiss man kann drüber streiten aber unmöglich ist es nich aber der film is nice. :wink:
 

Godzilla

Shadowrunner
@Deathrider:

Gute Definition. Würde ich so unterschreiben.



Kleine persönliche Ergänzung:

Bei mir es es so, dass ich grundsätzlich nur von Filmen zu begeistern bin, die eine(!) phantastische Komponente enthalten und nicht(!) auf kompletten Realismus bauen.

Alles andere findet bei mir einfach keine wirkliche Beachtung oder Gefallen. Ich kann Sachen ohne Monster, Aliens, Dinosaurier, und ähnliches einfach nicht gucken. Damit kann ich nichts anfangen, denn sowas fesselt mich einfach nicht wirklich. Egal wie gut der Film objektiv auch sein mag.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Fuer (bitte entschuldigt die Umlaute) mich kommt es immer darauf an um was fuer einen Film es sich handelt und welche Grenzen er sich selber setzt. Innerhalb dieser Grenzen kann sich der Film entfalten und der Kreativitaet der Drehbuchschreiber brauchen keine Grenzen gesetzt werden. Aber der Film muss sich halt an seine eigenen Regeln halten, sobald diese ueberschritten werden, kann es einfach nervig und aergerlich sein. So ist der bereits vielfach genannte John McClane zwar in den bisherigen Filmen eine unverwundbare Sau und das ist alles andere als realistisch, aber es passt einfach, aber sobald er auf einem Flugzeug surft, ist fuer mich in gewisser Weise eine Grenze ueberschritten. Das heisst jetzt nicht, dass ich den Film schlecht finde bzw. finden werde, aber es ist einfach ein wenig aergerlich und auch unnoetig.

Je nach Genre ist man natuerlich eher bereit Kreativitaet und ausserufernden Realismus zu akzeptieren. Demnach erwarte ich in einem Horror-Streifen, einem Fantasy- oder Science-Fiction-Film nicht Realismus pur, aber es gibt eine Toleranzschwelle. Wenn man nun bei den meisten ScFi-Filmen im All Geraeusche vernimmt, mag das zwar nicht realistisch sein, aber es ist andererseits auch nicht stoerend. Kommt aber irgendwer auf die Idee ein paar Sekunden ohne Schutzanzug im All zu ueberleben, ist das dann doch zuviel des Guten. Aehnlich verhaelt es sich bei mir auch bei den anderen Genres.
 
R

RickDeckard

Guest
Ich bevorzuge im Kino immer fantastische Szenarien, daher meine Vorliebe für SF, Horror, Action etc...

Dennoch sollte auch bei fantastischen Filmen, den individuellen Stil des Filmes einmal unberücksichtigt, ein gewisses realistisches Gefühl da sein.

Das hat vor mir schon jemand ähnlich geschrieben, und ich fand das genau den Punkt treffend.

Wir müssen hier nämlich definieren welchen Realismus wir meinen, sonst diskutieren wir aneinander vorbei :

a) fantastischer Film oder Nachrichten
b) glaubwürdige Story / Handlung / Szene
c) technische Umsetzung und Dosierung der Effekte

Über a) brauchen wir glaube ich nicht mehr reden.

Bei b) ist es genre-unabhängig ob etwas glaubwürdig ist oder nicht. So war bei Spiderman 3 die Sache mit dem Meteoriteneinschlag und dem ausserirdischem Untermieter in seinem Zimmer sicherlich ein großer Schwachpunkt des Filmes. Da ich aber die Schwierigkeiten beim Drehbuchschreiben kenne, verzeihe ich solche Schnitzer IM KINO eher und denke mir hinterher ... irgendwie war das ja ein bisschen dämlich aber der Film war trotzdem gut.

c) hingegen ist der wesentliche Punkt - bei alten Klassikern schmunzeln wir heute über die damals geniale Technik und würdigen dies trotzdem weil wir wissen wie alt die Filme sind.
Alte Filme die noch dazu realistische Effekte haben sind dann das erwähnte "Sahnehäubchen" und erhalten unsere höchste Anerkennung.
Bei neuen Produktionen wie Spiderman 3 hatte ich Probleme mit der Dosierung der Effekte.
Die "Kamerafahrten" des schwingenden Spideys in Teil 1 und 2 waren Highlights des Filmes. In Teil 3 saust die Kamera ständig durch Baukräne um seinen Körper durch Fenster etc. wie bei Matrix 2 !
Während in den ersten Teilen der Computerspiderman so echt wie möglich wirken sollte - hat dieses Übertreiben der Kamerasausereien dazu geführt dass alles nur noch künstlich wirkte (obwohl Tricktechnisch ausgereift)
Spidey war nahezu unkaputtbar ! Die Spannung geht verloren...
Und denkt mal an Matrix 2 wo der Computer Neo auch als solcher zu erkennen war !
 
Oben