Original von Rahl
Original von Dr Knobel
Ähnlich: Qualität zieht, so einfach ist das.
Bin ja oft Deiner Meinung, aber das hier sehe ich ganz anders. Häufig ist es so, daß sich etwas Massenkompatibles eher durchsetzt, als Qualität. Diese Entwicklung sehe ich nicht nur in der Filmbranche, sondern auch in anderen Bereichen.
Weder laufen kleine Genreperlen in großen Kinos (zumindest nicht lange), noch wird man auf MTV/Viva jemals anspruchsvolle Musik zu hören bekommen. Auch wenn ich an Videospiele denke, würde ich Deine Aussage nicht unterschreiben: Schon früher hat das haushoch überlegene Master System gegen das schwache NES verloren, zuletzt der grandiose Dreamcast gegen die grottige PS2, welche sich trotz massiver technischer Defizite ewig lang nur mit gutem Marketing gehalten hat. Im Bereich Video hat sich das schwächste der 3 Formate, nämlich VHS durchgesetzt und gerade zur Zeit zieht die bildtechnisch deutlich schwächere Blu-Ray an der überlegenen HD-DVD vorbei.
Ich würde behaupten, daß Qualität beständig ist, denn in der Vergangenheit hat man gesehen, daß sich unter den Konsumenten kleine Randgruppen etabliert haben, welche die Qualität konstant am Leben erhalten, allerdings nie im großen Stil, sondern erfolgstechnisch eher in einem Vakuum zwischen Underground und Mainstream. Man kann das als langfristig andauernden, kleinen Erfolg sehen, im Fall von Horrorfilme mit PG-18 Rating bedeutet das allerdings, daß wir uns diese demnächst wieder in der Videothek zwischen Pornos und unterm Ladentisch auf Filmbörsen besorgen dürfen.
Huch @Rahl! Ganz übersehen-war keine Absicht!
Glaube, das wir prinzipiell dasselbe meinen, es nur anders ausgedrückt haben, denn was ich ausdrücken wollte war:
Das sich natürlich kurzfristig Schrott für das Massenpublikum durchsetzt ist unbestritten. (In allen Bereichen, aber wir bleiben jetzt nur einmal beim Medium Kino/DVD). Das sind in meinen Augen Phasen.
Es wurde hier ja auch schon mehrfach betont: Diese Härtewelle war für eine kurze Zeit absolut hip, nun merken die Leute das da wirklich nichts hinter steckt. Am deutlichsten wird das bei "Hostel 2", auch wenn jetzt wieder zig Einsprüche kommen, das es für das geringere Einspiel auch noch andere Gründe gibt. Aber auch "Hills 2" oder "TCM-The Beginning" haben deutlich weniger eingebracht- Merkwürdigerweise ging das konform mit den schlechteren Kritiken im Vergleich zum Original...
Streifen wie "Saw 3" laufen aber nach wie vor top-warum? Auch wenn ich der Meinung bin, das sie es hier bei weitem überdreht haben, erzählt der Film immer noch eine Geschichte, der Film ist spannend und lebt nicht nur ausschließlich von den Effekten und dem Ekelfaktor, auch wenn es mehr und mehr in diese Richtung geht und ich daher dem vierten Teil schon etwas misstrauisch entgegen sehe...
Das meinte ich mit "Qualität setzt sich durch".
Auf Dauer gesehen werden die einfachen, vermeintlichen Erfolgsgaranten nicht funktionieren, das ist zeitlich absehbar. Verlässt man sich dann jedoch auf die Grundzutaten eines guten Films-Story, Atmosphäre, Spannung, Schauspieler-wird dieser immer sein Publikum finden. Und nicht das wir uns missverstehen: Damit meine ich nicht zwangsläufig das Einspielergebnis.
Filme, die von vorn herein gegen den aktuellen Trend gedreht werden, sind immer nur für eine Randgruppe gedacht und gelangen erst im Laufe der Zeit wieder zurück in den Massengeschmack.
Zu deiner Einschätzung das wir uns demnächst wieder in der Videothek tümmeln müssen: Joah...möglich, wenn noch einige Flops auf uns zukommen, explizit "Saw 4" wird da ein sehr großer Fingerzeig der Zukunft sein.
Die Frage ist: Wäre es denn so schlimm, wenn man nicht mehr ins Kino könnte? Auf der einen Seite sicherlich, denn nichts geht über einen Kinobesuch. Auf der anderen Seite würde es dann diese ganzen, teilweise noch ekelhafteren Nachahmer nicht in dieser Menge geben, und man würde sich hoffentlich wieder mehr auf Qualität besinnen.
Nicht ganz unschuldig daran ist auch der Umgang der Verleiher und der Firmen mit dem Thema: Wenn ich dem geneigten Fan zwangsläufig versuche das Geld dreimal aus der Tasche zu ziehen-aktuelle Beispiele gibt es zuhauf-darf man sich nicht wundern, wenn da eine gewisse Verunsicherung herrscht und man lieber Monate wartet, um dann die Fassung zu sehen, die man wirklich sehen will.
Aber wir schweifen vom Thema ab.
Fazit: Glaube immer noch das sich Qualität auf Dauer durchsetzt, und dann auch harte Filme ab 18 ihre Daseinsberechtigung im Kino haben und ihr Einspiel sichern. Dreht man Murks nur des schnellen Euros wegen, mag das einen kurzfristigen Erfolg haben, auf Dauer gesehen, sägt man sich selbst den Ast ab, auf dem man sitzt.