Transformers war ein Kampf. Eine Schlacht. Ein Krieg, zwischen mir und Bay, zwischen sitzen bleiben und Saal wechseln, zwischen erdulden, ertragen, durchstehen und aufgeben. Ich bin ihm standhaft geblieben.
Es ist ist mir unbeschreiblich unverständlich wie jemals irgendjemand auf diesem Planeten so einen Film freigeben könnte. Wie weit ab man vom Wege sein muss, um auf solch eine Idee zu kommen. Solch eine Idee zu fördern, daraus einen "Film" zu machen, einen Kinofilm, den man dann auch noch Leuten vorsetzt. Erwachsenen. Leuten mit Vernunft und Anstand. Mittlerweile dachte ich wirklich die Evolution hätte uns schon von einem gewissen Mindestmaß an Anspruch hinüber gehoben, aber dem ist scheinbar nicht so. Herr wirf Hirn vom Himmel? Mittlerweile denke ich oftmals doch eher, Herr nimm mich zu dir, das ist leichter.
Ausserirdische sind ja schon ein Thema, welchem ich unheimlich schwer gegenübertreten kann. Für mich ist der Gedanke anderer Spezies kein Widerspruch, aber die Entfernung einer solchen und die Wahrscheinlichkeit jemals eine solche zu treffen ist so gering, das ich schwer für filmische Umsetzungen zu erwärmen bin. Die meisten "Aliens" sind einfach vom Konzept und Design her so lächerlich und offensichtlich schlecht, das selbst Kasperle-Theater in der Kinderstube aufregender und glaubwürdiger wirken kann. Meistens tut es das auch.
Hier haben wir Roboter, eine Zivilisation die nur aus Robotern besteht. Laufende und fliegende Schrotthaufen vom Planeten Schrottplatz, die sich gegenseitig die Schrauben aus dem Kasten hauen. Michael Bay muss betrunken gewesen sein als er diese Idee verfilmen wollte. Völliger Nonsens. Nicht einmal die Mony Pythons würden auf so einen Schwachsinn kommen.
Mir ist egal, wie realistisch die aussehen mögen oder wie viele 1000 Computer an den Effekten gearbeitet haben, das Konzept ist für die Katz, die Umsetzung somit gleichgültig. Das war für mich auch visuell nicht interessant. The Fountain, der war gut gemacht. Sah toll aus. Transformers mag eventuell perfekte, sich kloppende Müllhaufen gebaut haben, aber es sind und bleiben Müllhaufen. Ob es jetzt der Insektenformer in der Wüste war (was sollte das für eine Tarnung sein?), der Zappelphilippformer mit den vier Augen oder der gelbe Sportwagen, der mit Radioklängen dem kleinen Pubertär helfen will, das Mädchen seiner Träume zu penetrieren.
Das ist ja sogar der schlimmste Teil des Films. Da wäre einmal der Sexismus. Wie viele Masturbations- und Paarungswitze musste man sich eigentlich antun? Wieso uriniert ein Roboter auf einen Menschen? Wieso sieht jede Frau im Film aus wie ein Playboycenterfold? Wieso schreit der Film lasst diesen Jungen dieses Mädchen beglücken? Ihr soll man die kriminelle Vergangenheit abnehmen? Das ist doch nur ein weiteres Werkzeug, um sie in seine Arme zu treiben auch wenn eine Frau wie sie nie nie nie nie nie auch nur nie mals mit einem hysterischen hibbeligen unreifen Jungen wie ihm was anfangen würde. Sie kann ihn babysitten, mehr aber nicht.
Der Rassismus, verbunden mit dümmlichen Klischees und Patriotismus. Die schwarzen sind Muttersöhnchen, laute, unsympathische Mistkerle, die bei der ersten Gelegenheit den besten Freunden in den Rücken fallen. Die direkt vor der Polizei weglaufen, weil sie kriminellen Hintergrund haben. Die selbst im Krieg maximal die zweite Geige spielen dürfen. Die Asiaten sind die gefährlichen Kriegstreiber, die Latinos nur Anhängsel, die wirr in ihrer eigenen Sprache reden.
Die weißen? Die haben die besten Bräute, selbst Computerexperten sehen aus wie Bikinigirls. In einer Welt, in der natürlich ein Weißer die Welt rettet und sogar der Verteidigungsminister mit Shotgun in den Kampf zieht, um good old America zu verteidigen. Es gibt ja sogar bei den Formers einen schwarzen Roboter. Der sich wie ein Kind benimmt und sich wie ein Hiphopstar aus dem Fernsehen verhält und nur im Hintergrund vorkommen darf. Wenn nur ein Former im Film stirbt, ratet mal wer das wohl ist?
Die gesamte Werbung im Film will ich an dieser Stelle nicht auch noch kritisieren (obwohl ich sie gehasst habe), aber das passte thematisch dann auch zum Rest.
Erstklassig war auch die militärische Entscheidung, den Würfel in der Stadt zu verstecken. In der Stadt, wo zehntausend mehr zivile Leben auf dem Spiel stehen als außerhalb. Kein Militär der Welt würde einen so gefährlichen Feind in bewohntes Gebiet bringen. Die 5 Soldaten am Ende sollen alles gewesen sein, was die amerikanische Armee gegen Kampfmaschinen zu bieten hat?
Die Formers fliegen durch das ganze Universum um einen Gegenstand zu finden, der sie sofort umbringen kann. Tolle Suche. Was machen die Roboter eigentlich wenn sie nicht kämpfen? Haben die Hobbies? Verlieben die sich? Bauen die Metallskulpturen? Alle anderen zu zerstören um der Langeweile zu entkommen kann ich dann am ehesten nachvollziehen. Megatron war also doch der Gute. Der hätte gewinnen müssen.
Aber das ist nur noch Leichenfledderei. Ich brauch diesen Toten nicht noch mehr analysieren, Rost und Schimmel hat er schon genug angesetzt.
keine Wertung