Jay schrieb:
Weil du schriebst, Miller beabsichtigte altmodisch zu sein, und dass er sich durch den Einsatz moderner Sachen selbst widerspreche. Das habe ich nicht ganz verstanden. Das würde nur Sinn ergeben hätte Miller gezielt versucht, einen Film wie von damals zu machen.
Bei den Action-Szenen trifft das ja auch zu. Das ist doch der Aspekt, der hier betont wird und geschätzt wird.
Letztlich ist es allerdings genau so wie es shins schreibt - Miller weiß die Stärken der Methoden der alten Machart zu schätzen, im Gegensatz zu vielen anderen heutigen Regisseuren, aber er kombiniert sie offen mit den Stärken moderner Techniken.
Und diese Kombination ist in meinen Augen überflüssig und auch falsch. Und dann wird es nicht zu einer Stärke, weil es den eigentlichen Ansatz "Oldschool" beeinträchtigt und in gewisser Hinsicht ad absurdum führt.
Weil die von ihm fantasierte Vision mit Sandsturm etc anders nicht realisierbar wäre. Damals hat er bloß drauf verzichtet, weil er es musste - schätz ich.
Einerseits schätzt du, andererseits ist es für meine Meinung nicht relevant, was Miller will. Ich halte es für überflüssig und stilistisch und visuell für die falsche Entscheidung.
Weil du was von CGI Gimmicks schriebst, und die beiden Momente sind für mich eigentlich die einzigen speziell nach Gimmick aussehenden Momente.
Bei aller Liebe: CGI ist nicht gleichbedeutend mit 3D. Das ich den Shot nicht mag, dürfte klar sein, aber ich meine die weiter oben angesprochenen Punkte.
Alles andere ist Worldbuilding, Erweiterung der Actionszenen oder halt der Sandsturm, der anders nicht hätte inszeniert werden können.
Und das ist unnötig. ich muss einen Film nicht altmodisch und so wuchtig angehen, wenn ich im Umkehrschluss dann doch wieder zu CGI greifen muss/will. Wozu? Der Sandsturm als Beispiel erfüllt nur einen Zweck: Optik. Und notfalls kann ich den, wenn ich schon so viel Wert auf Realismus lege, auch anders umsetzen, wenngleich natürlich nicht so. Die betont wuchtige Real-Action in Verbindung mit solchen Effekten missfällt mir und ist einfach überflüssig. Genauso verhält es sich mit den Action-Szenen, in denen nachträglich CGI verwendet wurde. Das braucht es nicht oder kann eben auch "handmade" gemacht werden. Aber ich sehe nicht die Notwendigkeit, es in der Form im Widerspruch zum eigentlichen Ansatz machen zu müssen. Aber nochmal: CGI ist nicht der einzige Kritikpunkt, den ich hatte.
Die beiden passen eigentlich schon recht gut, vielleicht noch die hier:
Independence Day (8,5/10)
Godzilla (2014) (6/10)
Man of Steel (6,5/10)
Terminator 3 (7,5/10)
Packe die Kurzbewertung in Klammern.
Original von Dr Knobel
Das ist natürlich Geschmackssache. Für mein Empfinden hat es die Actionsequenzen reichlich aufgewertet, und so etwas wie der Sandsturm hat mich nicht rausgerissen nur weil mir klar ist, dass das A nicht real gefilmt sein kann und B tatsächlich niemals so aussehen würde.
Dein gutes Recht. Mein gutes Recht ist es, dass nicht zu mögen und in Frage zu stellen
Ich fand es aber visuell sehr ansprechend, sehr gut gemacht
Habe kein Wort über die Qualität der Szene oder der CGI im Allgemeinen verloren. Aber: Das setze ich bei einem Film dieser Größenordnung einfach als gegeben exzellent voraus.
Fury Road beschreitet da ganz entschlossen andere Wege als beispielsweise The Road Warrior. Der war zwar top gemacht, aber definitiv reines Nischenprogramm. Fury Road dagegen ist Blockbuster, was hinsichtlich des Budgets natürlich erforderlich ist.
Sehe ich anders. FR ist in meinen Augen - und das ist etwas was ich Miller sehr zugute halte - eben kein klassischer Blockbuster, kein Mainstream im üblichen Sinne. Einerseits ist er dafür zu abgedreht, zu wagemutig vom Design und auch das R-Rated ist ja heute eher die Ausnahme, denn die Regel.
Es ergibt eine andere Art von Film, aber für mein Empfinden ein ganz großartiges Exemplar, zumal wir von dem alten Stil bereits 3 ganze Filme hatten.
Das ist für mich weder ein Argument, noch habe ich damit argumentiert, dass mir der Film deswegen nicht in dem Ausmaß gefällt, weil er nicht wie die alten Filme ist. Im Gegenteil: ich bewerte den höher als teil 1+3. So what?
Vor allem verglichen mit Filmen wie Green Lantern, die derart viel Budget durch den intellektuellen und narrativen Shredder jagen.
Was bringt der Vergleich? Den könntest du bringen, wenn ich FR mit 3/10 abgekanzelt hätte und GL 8/10. Der ist völlige Grütze, FR sicherlich nicht.
Du hast da völlig Recht. Fury Road ist mit seinen 200 Mio Dollar Budget eigentlich viel zu teuer, und was Death Race aus 7 rausgeholt hat ist im Verhältnis enorm lobenswert. Allerdings - ich weiß jetzt nicht ob ich auch für andere spreche, aber was mich betrifft beruht mein Jubel nicht darauf, dass die Action so unglaublich endsuper war. Ginge es nur um die Action, wäre ich auch sehr viel verhaltener und würde den Film nie im Leben grenzgenial oder was anderes als sehr gut nennen.
1. Gut.
2. Vielleicht interpretiere ich das falsch oder sehe es nicht richtig, aber in meinen Augen wird die Action hier in fast nahezu allen Bewertungen als einer der Hauptgründe, wenn nicht sogar der Hauptgrund genannt, warum der so gut wegkommt. Und dann soll man das bitte auch in die richtige Relation setzen. Und da ziehe ich meinen Hut eher vor Reine als vor Miller.
Ich für meinen Teil war viel begeisterter von der Regie, von der gänzlichen Fettfreiheit des ganzen, von den großen Stärken im Erzählerischen obwohl es kaum Dialoge gibt. In Transformers 3 beispielsweise werden im Verhältnis ganze Bücher runtergesprochen, aber da ist so unglaublich viel Füllermaterial und wirkungsloses drin, dass es belanglose Materialschlacht mit vielen Füllermomenten und gleichgültigen Charakteren wird.
Da widerspreche ich nicht, sondern stimme überwiegend zu, obgleich ich die erzählerische Stärke nicht zwangsläufig sehe, weil ich das Drehbuch, also die Geschichte an sich, nach wie vor für sehr dürftig halte und eine Dramaturgie nur in Ansätzen erkennbar ist - und DAS habe ich oben u.a. kritisiert. Und das wird auch nicht durch Andeutungen, Interpretationen oder andere Dinge aufgehoben. Aber, auch da gebe ich dir Recht: das mag subjektives Empfinden und davon abhängig sein, wie viel man bereit ist, in etwas sehen zu wollen.
Wo ich bei dir bin: Miller hat sehr viel über seine Figuren erzählt, ohne sie viel sagen zu lassen. Ja, das ist sehr stark gemacht und dadurch zeichnet sich auch ein guter Filmemacher aus.
Ich kann es aber auch verstehen, wenn man diese Stringenz nicht für sich sieht und es dann bloß wortkarger Held (kommt zu wenig vor, sagt zu wenig)
Habe ich nie kritisiert. Hätte ich getan, wenn sich der Fokus auf Hardy gelegt hätte, aber das tat es ja nicht. Wurde von Theron mehr als nur aufgefangen.