Mad Max 4: Fury Road ~ Tom Hardy [Kritik]

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
McKenzie schrieb:
Es wurden doch etliche Puppen/Dummies verwendet, außer wo das eben nicht wirklich ging.

Statt es dann digital zu machen, lasse ich es einfach weg.

Zustimmen würde ich nur beim im Sandsturm rumfliegenden und explodierenden Auto, das war...naja.

Exakt: Naja. Sprich unnötig, erst recht im Kontext der sonstigen Herangehensweise.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Wie man CGI ansich auch finden mag, das CGI war im Film gut bis sehr gut, was ich dem Film dann wieder positiv anrechne.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
jak12345 schrieb:
Wie man CGI ansich auch finden mag, das CGI war im Film gut bis sehr gut, was ich dem Film dann wieder positiv anrechne.
Sehe ich ganz anders. Bin auf Knobels Seite.

Ganz furchtbar fand ich übrigens alle Szenen, in denen Furys fehlender Arm zu sehen war. Der war quasi ein Fremdkörper im Bild und wirkte immer per computer hinzugefügt. Und das, ohne dass es einen Sinn ergab. Letztlich hätte sie auch 2 volle Arme haben können und der Film wäre genauso wie er ist.
 

sh1ggy

ehemals niGGo
Quffreahlzo schrieb:
Ganz furchtbar fand ich übrigens alle Szenen, in denen Furys fehlender Arm zu sehen war. Der war quasi ein Fremdkörper im Bild und wirkte immer per computer hinzugefügt. Und das, ohne dass es einen Sinn ergab. Letztlich hätte sie auch 2 volle Arme haben können und der Film wäre genauso wie er ist.
Kann ich gar nicht nachvollziehen, das war meiner Meinung nach fantastisch umgesetzt. Natürlich wäre der Film der gleiche, aber durch solche Feinheiten und Details wird eine für mich leb- und glaubhaftere Welt aufgebaut. Ich kann viele der Diskussionspunkte hier nachvollziehen, aber der fehlende Arm störte mich persönlich auf jeden Fall gar nicht.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Dr Knobel schrieb:
Woran machst du fest, dass ich das erwartete oder vermisste?
Weil du schriebst, Miller beabsichtigte altmodisch zu sein, und dass er sich durch den Einsatz moderner Sachen selbst widerspreche. Das habe ich nicht ganz verstanden. Das würde nur Sinn ergeben hätte Miller gezielt versucht, einen Film wie von damals zu machen. Letztlich ist es allerdings genau so wie es shins schreibt - Miller weiß die Stärken der Methoden der alten Machart zu schätzen, im Gegensatz zu vielen anderen heutigen Regisseuren, aber er kombiniert sie offen mit den Stärken moderner Techniken. Weil die von ihm fantasierte Vision mit Sandsturm etc anders nicht realisierbar wäre. Damals hat er bloß drauf verzichtet, weil er es musste - schätz ich. Das viele Lob deinerseits gegenüber Produktionsdesign etc habe ich natürlich registriert.

Quatsch. Ich habe nicht mit einer Silbe den 3D-Effekt erwähnt. Ich halte ihn für überflüssig, aber nun gut.
Weil du was von CGI Gimmicks schriebst, und die beiden Momente sind für mich eigentlich die einzigen speziell nach Gimmick aussehenden Momente. Alles andere ist Worldbuilding, Erweiterung der Actionszenen oder halt der Sandsturm, der anders nicht hätte inszeniert werden können.

Damit grenzt du so viel aus, dass ja gar nicht mehr so viel übrig bleibt. Vielleicht verstehe ich dich auch falsch. Du kannst mir gerne eine Auflistung nennen und ich gebe dazu kurz eine Punktebewertung ab. Aus dem Stehgreif fand ich z.B. "Iron Man 1" und "Captain America 2" besser, weiß aber nicht, ob zu dem passen, was du hören willst.
Die beiden passen eigentlich schon recht gut, vielleicht noch die hier:

Independence Day
Godzilla (2014)
Man of Steel
Terminator 3

Original von Dr Knobel
Doch wozu? Die Actionszenen überzeugen hier wegen ihrer Wucht und der sichtbar handgemachten Umsetzung. Ich muss dann nicht noch digital nachhelfen, um es vermeintlich noch spektakulärer zu machen. Das hat dann bei mir einen gegenteiligen Effekt, weil ich es einfach für unnötig halte.
Das ist natürlich Geschmackssache. Für mein Empfinden hat es die Actionsequenzen reichlich aufgewertet, und so etwas wie der Sandsturm hat mich nicht rausgerissen nur weil mir klar ist, dass das A nicht real gefilmt sein kann und B tatsächlich niemals so aussehen würde. Ich fand es aber visuell sehr ansprechend, sehr gut gemacht, und es brach für mich nicht die Realität dieser Welt. Fury Road beschreitet da ganz entschlossen andere Wege als beispielsweise The Road Warrior. Der war zwar top gemacht, aber definitiv reines Nischenprogramm. Fury Road dagegen ist Blockbuster, was hinsichtlich des Budgets natürlich erforderlich ist. Es ergibt eine andere Art von Film, aber für mein Empfinden ein ganz großartiges Exemplar, zumal wir von dem alten Stil bereits 3 ganze Filme hatten. Vor allem verglichen mit Filmen wie Green Lantern, die derart viel Budget durch den intellektuellen und narrativen Shredder jagen.

Original von Dr Knobel
Miller hatte hier ein Budget von irgendwas zwischen 150 bis 220 Millionen Dollar zur Verfügung. Das ging natürlich auch für das Setting, die Stars usw drauf. Aber trotzdem dürfte ein Großteil des Budgets auch in die Umsetzung der Actionszenen geflossen sein. Der Film wird ja hauptsächlich dafür gefeiert, dass er eben so grob und rau ist, an echten Locations entstand - ich betone es noch einmal: Dieses Lob ist auch gerechtfertigt.
Schaue ich mir aber mal an, was ein Roel Reine mit einem Budget von sieben Millionen Dollar bei einer DtD-Produktion wie "Death Race 2+3" veranstaltet hat, relativiert sich das ein wenig. Die Sequenzen sind ebenfalls überwiegend altmodisch umgesetzt, wurden ebenfalls überwiegend an echten Locations gedreht. Natürlich sind die nicht so spektakulär, wie auch? Reine hatte nur einen Bruchteil des Budgets, einen Bruchteil der Zeit, einen Bruchteil der Möglichkeiten, ein fast schon aberwitzig kleines Team und musste daher ständig tricksen, in dem er auch viel mit der Handkamera arbeitete. Aber die Actionszenen können sich absolut sehen lassen und sind, insbesondere wenn man die Möglichkeiten berücksichtigt, absolut spitze. Klar: Miller ist es anzurechnen, dass er das bei einer so großen und schwierigen Produktion durchdrückte, aber es gibt sicherlich Regisseure, die ähnliches in der Form oder vielleicht sogar noch besser, hätten umsetzen können. Er hat da kein Monopol und dazu alle Möglichkeiten, die man sich nur wünschen kann.
Du hast da völlig Recht. Fury Road ist mit seinen 200 Mio Dollar Budget eigentlich viel zu teuer, und was Death Race aus 7 rausgeholt hat ist im Verhältnis enorm lobenswert. Allerdings - ich weiß jetzt nicht ob ich auch für andere spreche, aber was mich betrifft beruht mein Jubel nicht darauf, dass die Action so unglaublich endsuper war. Ginge es nur um die Action, wäre ich auch sehr viel verhaltener und würde den Film nie im Leben grenzgenial oder was anderes als sehr gut nennen.

Ich für meinen Teil war viel begeisterter von der Regie, von der gänzlichen Fettfreiheit des ganzen, von den großen Stärken im Erzählerischen obwohl es kaum Dialoge gibt. In Transformers 3 beispielsweise werden im Verhältnis ganze Bücher runtergesprochen, aber da ist so unglaublich viel Füllermaterial und wirkungsloses drin, dass es belanglose Materialschlacht mit vielen Füllermomenten und gleichgültigen Charakteren wird. Ich kann es aber auch verstehen, wenn man diese Stringenz nicht für sich sieht und es dann bloß wortkarger Held (kommt zu wenig vor, sagt zu wenig) in toller, aber nicht revolutionärer Action (also = okayer, aber nicht gewaltiger Film) wird. Ist ja auch subjektives Empfinden.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jay schrieb:
Weil du schriebst, Miller beabsichtigte altmodisch zu sein, und dass er sich durch den Einsatz moderner Sachen selbst widerspreche. Das habe ich nicht ganz verstanden. Das würde nur Sinn ergeben hätte Miller gezielt versucht, einen Film wie von damals zu machen.

Bei den Action-Szenen trifft das ja auch zu. Das ist doch der Aspekt, der hier betont wird und geschätzt wird.

Letztlich ist es allerdings genau so wie es shins schreibt - Miller weiß die Stärken der Methoden der alten Machart zu schätzen, im Gegensatz zu vielen anderen heutigen Regisseuren, aber er kombiniert sie offen mit den Stärken moderner Techniken.

Und diese Kombination ist in meinen Augen überflüssig und auch falsch. Und dann wird es nicht zu einer Stärke, weil es den eigentlichen Ansatz "Oldschool" beeinträchtigt und in gewisser Hinsicht ad absurdum führt.

Weil die von ihm fantasierte Vision mit Sandsturm etc anders nicht realisierbar wäre. Damals hat er bloß drauf verzichtet, weil er es musste - schätz ich.

Einerseits schätzt du, andererseits ist es für meine Meinung nicht relevant, was Miller will. Ich halte es für überflüssig und stilistisch und visuell für die falsche Entscheidung.

Weil du was von CGI Gimmicks schriebst, und die beiden Momente sind für mich eigentlich die einzigen speziell nach Gimmick aussehenden Momente.

Bei aller Liebe: CGI ist nicht gleichbedeutend mit 3D. Das ich den Shot nicht mag, dürfte klar sein, aber ich meine die weiter oben angesprochenen Punkte.

Alles andere ist Worldbuilding, Erweiterung der Actionszenen oder halt der Sandsturm, der anders nicht hätte inszeniert werden können.

Und das ist unnötig. ich muss einen Film nicht altmodisch und so wuchtig angehen, wenn ich im Umkehrschluss dann doch wieder zu CGI greifen muss/will. Wozu? Der Sandsturm als Beispiel erfüllt nur einen Zweck: Optik. Und notfalls kann ich den, wenn ich schon so viel Wert auf Realismus lege, auch anders umsetzen, wenngleich natürlich nicht so. Die betont wuchtige Real-Action in Verbindung mit solchen Effekten missfällt mir und ist einfach überflüssig. Genauso verhält es sich mit den Action-Szenen, in denen nachträglich CGI verwendet wurde. Das braucht es nicht oder kann eben auch "handmade" gemacht werden. Aber ich sehe nicht die Notwendigkeit, es in der Form im Widerspruch zum eigentlichen Ansatz machen zu müssen. Aber nochmal: CGI ist nicht der einzige Kritikpunkt, den ich hatte.

Die beiden passen eigentlich schon recht gut, vielleicht noch die hier:

Independence Day (8,5/10)
Godzilla (2014) (6/10)
Man of Steel (6,5/10)
Terminator 3 (7,5/10)

Packe die Kurzbewertung in Klammern. :wink:

Original von Dr Knobel
Das ist natürlich Geschmackssache. Für mein Empfinden hat es die Actionsequenzen reichlich aufgewertet, und so etwas wie der Sandsturm hat mich nicht rausgerissen nur weil mir klar ist, dass das A nicht real gefilmt sein kann und B tatsächlich niemals so aussehen würde.

Dein gutes Recht. Mein gutes Recht ist es, dass nicht zu mögen und in Frage zu stellen

Ich fand es aber visuell sehr ansprechend, sehr gut gemacht

Habe kein Wort über die Qualität der Szene oder der CGI im Allgemeinen verloren. Aber: Das setze ich bei einem Film dieser Größenordnung einfach als gegeben exzellent voraus.

Fury Road beschreitet da ganz entschlossen andere Wege als beispielsweise The Road Warrior. Der war zwar top gemacht, aber definitiv reines Nischenprogramm. Fury Road dagegen ist Blockbuster, was hinsichtlich des Budgets natürlich erforderlich ist.

Sehe ich anders. FR ist in meinen Augen - und das ist etwas was ich Miller sehr zugute halte - eben kein klassischer Blockbuster, kein Mainstream im üblichen Sinne. Einerseits ist er dafür zu abgedreht, zu wagemutig vom Design und auch das R-Rated ist ja heute eher die Ausnahme, denn die Regel.

Es ergibt eine andere Art von Film, aber für mein Empfinden ein ganz großartiges Exemplar, zumal wir von dem alten Stil bereits 3 ganze Filme hatten.

Das ist für mich weder ein Argument, noch habe ich damit argumentiert, dass mir der Film deswegen nicht in dem Ausmaß gefällt, weil er nicht wie die alten Filme ist. Im Gegenteil: ich bewerte den höher als teil 1+3. So what?

Vor allem verglichen mit Filmen wie Green Lantern, die derart viel Budget durch den intellektuellen und narrativen Shredder jagen.

Was bringt der Vergleich? Den könntest du bringen, wenn ich FR mit 3/10 abgekanzelt hätte und GL 8/10. Der ist völlige Grütze, FR sicherlich nicht.

Du hast da völlig Recht. Fury Road ist mit seinen 200 Mio Dollar Budget eigentlich viel zu teuer, und was Death Race aus 7 rausgeholt hat ist im Verhältnis enorm lobenswert. Allerdings - ich weiß jetzt nicht ob ich auch für andere spreche, aber was mich betrifft beruht mein Jubel nicht darauf, dass die Action so unglaublich endsuper war. Ginge es nur um die Action, wäre ich auch sehr viel verhaltener und würde den Film nie im Leben grenzgenial oder was anderes als sehr gut nennen.

1. Gut. :smile:
2. Vielleicht interpretiere ich das falsch oder sehe es nicht richtig, aber in meinen Augen wird die Action hier in fast nahezu allen Bewertungen als einer der Hauptgründe, wenn nicht sogar der Hauptgrund genannt, warum der so gut wegkommt. Und dann soll man das bitte auch in die richtige Relation setzen. Und da ziehe ich meinen Hut eher vor Reine als vor Miller.

Ich für meinen Teil war viel begeisterter von der Regie, von der gänzlichen Fettfreiheit des ganzen, von den großen Stärken im Erzählerischen obwohl es kaum Dialoge gibt. In Transformers 3 beispielsweise werden im Verhältnis ganze Bücher runtergesprochen, aber da ist so unglaublich viel Füllermaterial und wirkungsloses drin, dass es belanglose Materialschlacht mit vielen Füllermomenten und gleichgültigen Charakteren wird.

Da widerspreche ich nicht, sondern stimme überwiegend zu, obgleich ich die erzählerische Stärke nicht zwangsläufig sehe, weil ich das Drehbuch, also die Geschichte an sich, nach wie vor für sehr dürftig halte und eine Dramaturgie nur in Ansätzen erkennbar ist - und DAS habe ich oben u.a. kritisiert. Und das wird auch nicht durch Andeutungen, Interpretationen oder andere Dinge aufgehoben. Aber, auch da gebe ich dir Recht: das mag subjektives Empfinden und davon abhängig sein, wie viel man bereit ist, in etwas sehen zu wollen.
Wo ich bei dir bin: Miller hat sehr viel über seine Figuren erzählt, ohne sie viel sagen zu lassen. Ja, das ist sehr stark gemacht und dadurch zeichnet sich auch ein guter Filmemacher aus.

Ich kann es aber auch verstehen, wenn man diese Stringenz nicht für sich sieht und es dann bloß wortkarger Held (kommt zu wenig vor, sagt zu wenig)

Habe ich nie kritisiert. Hätte ich getan, wenn sich der Fokus auf Hardy gelegt hätte, aber das tat es ja nicht. Wurde von Theron mehr als nur aufgefangen.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Erstaunlich, dass du dich dafür rechtfertigen musst, eine 6,5 Wertung gegeben zu haben. Wie kannst du nur.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Empfinde ich gar nicht so. Ist doch eine lebhafte Diskussion. Früher war das hier wesentlich hitziger. :wink: Alles gut.
 

Shins

Well-Known Member
Hier muss sich keiner rechtfertigen, hier wird über den Film diskutiert und wenn Meinungen aufeinander prallen eben auch mal genauer nachgefragt. Erstaunlich, dass man sowas in einem Filmforum tut...
 

McKenzie

Unchained
Wo muss er sich denn rechtfertigen? Ich zitier mal Jay von der letzten Seite:
Jay schrieb:
Ach ja, und ein kleiner Reminder:

auch wenn es hier unterschiedliche Meinungen gibt, versucht keiner, den anderen von seiner richtigen Meinung zu überzeugen. Jede Meinung ist in Ordnung, auch wenn man den Film völlig mistig finden sollte.

Geht ja nur um den interessierten Austausch, wieso man so unterschiedlich empfunden hat.
Es ist doch interessant, zu diskutieren warum manche etwas anders sehen, und wenn man am Ende auf keinen grünen Zweig kommt ist das halt so. :wink:


Dr Knobel schrieb:
2. Vielleicht interpretiere ich das falsch oder sehe es nicht richtig, aber in meinen Augen wird die Action hier in fast nahezu allen Bewertungen als einer der Hauptgründe, wenn nicht sogar der Hauptgrund genannt, warum der so gut wegkommt. Und dann soll man das bitte auch in die richtige Relation setzen. Und da ziehe ich meinen Hut eher vor Reine als vor Miller.
Ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen, aber einem Film der nur atemberaubende Action hat, aber ansonsten platte Charaktere in einem uninteressanten Setting (das vielleicht noch einfallslos designed ist), denen das Drehbuch nur flache Dialoge vorgibt die man zwischen dem Actionbombast halt ertragen muss, würde ich nicht die Höchstwertung geben, bei aller Liebe. Mir gefällt an Fury Road eben so gut, dass sowohl der technische als auch der erzählerische Teil gekonnt umgesetzt und als harmonische Einheit dargebracht sind. Ähnlich bei den Effekten. CGI ist ein mächtiges Tool, und sofern man nicht dezidiert Grindhouse machen will oder eine 1:1-Hommage an die alten Zeiten, sollte man das auch einsetzen. Ohne die erweiterten Felslandschaften (und ja, die sind verdammt gut gemacht) und die Sky Replacements würde Fury Road einfach viel weniger gut aussehen. Früher gab es auch Matte Paintings, aber die Technik ist eben weiter. Wovon ich (und wohl so einige andere) übersättigt bin, sind CGI-Kamerafahrten durch CGI-Städte, die von CGI-Monstern und CGI-Doubles der Hauptcharaktere zu CGI-Schrott gehaut werden. Wenn ich die letzten 20min eines Films im Kino sitze und merke, dass ich genausogut Shrek oder Kung Fu Panda schauen könnte was die Menge an Computeranimation betrifft, dann distanziert es einen einfach von dem ganzen Geschehen auf der Leinwand. Klar kann ich auch bei Kung Fu Panda mitleben, aber die Ausgangssituation ist eine andere. Das ist klar ein Animationsfilm, aber die Action bei Realfilmen soll ja doch...real rüberkommen. Echte Elemente zum angreifen (siehe: real gefilmte Autos im CGI-Sandsturm) sorgen dafür dass das ganze bei aller crazyness bodenständig bleibt, aber man muss sich nicht ausschließlich auf diese verlassen. Fury Road verbindet das Alte gekonnt mit dem Neuen, in meinen Augen wird das momentan im Kino viel zu selten gemacht.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
McKenzie schrieb:
Ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen, aber einem Film der nur atemberaubende Action hat, aber ansonsten platte Charaktere in einem uninteressanten Setting (das vielleicht noch einfallslos designed ist), denen das Drehbuch nur flache Dialoge vorgibt die man zwischen dem Actionbombast halt ertragen muss, würde ich nicht die Höchstwertung geben, bei aller Liebe.

Ich erspare mir jetzt einfach mal die entsprechende Zitate aus den diversen Kritiken hier und an anderer Stelle, aus denen ich schloss, dass die wuchtige Action ein wichtiger Grund und in einigen Bewertungen auch der Hauptgrund für das positive Feedback war. Aus deiner Kritik entnehme ich einfach mal den Satz "Die Action ist wuchtig und imposant, und dabei von der Kamera immer ästhetisch und einfallsreich eingefangen." nein, ich reduziere damit deine Bewertung nicht auf diesen Punkt, sondern stelle einfach nur nüchtern fest, dass dir dieser Punkt auch wichtig genug war, ihn explizit und in dieser Form zu nennen. Bei vielen anderen Kritiken war das noch wesentlich, wesentlich stärker. ich behaupte ja nicht, dass die Action der alleinige Grund für die hohen Bewertungen sind, bei dem überwiegenden teil aber eine große Rolle spielen. Kommt ja nicht von ungefähr, dass man sich überwiegend auf diesen Punkt meiner Einordnung "stürzt". Von daher bleibe ich da bei meinem Standpunkt.

Mir gefällt an Fury Road eben so gut, dass sowohl der technische als auch der erzählerische Teil gekonnt umgesetzt und als harmonische Einheit dargebracht sind.

Der Eindruck sei dir unbenommen. Ich nehme es nicht so wahr, halte einige Entscheidungen für unglücklich, das Drehbuch für schwach und die Dramaturgie für holprig, sofern existent. Ich habe es anfangs schon einmal formuliert: Würde Miller in einigen Passagen nicht so viel Interesse an seinen Figuren, vor allem Theron zeigen, könnte man ihm in meinen Augen durchaus vorwerfen, dass er kein Interesse an einer funktionierenden Geschichte mit einem klassischen Spannungsbogen hat und sich auf die Action und das Setting verlässt. Ich betone, dass ich ihm diesen Vorwurf nicht mache, erkenne nur im Umkehrschluss auch nicht das Meisterwerk, das hier viele herauf beschwören. Dafür passt zu vieles nicht. Und ich gehe so weit und behaupte, wenn einige Szenen in einem B-Film ohne die Beteiligung Millers vorgekommen wäre, hätte man hier lauthals die Trash-Keule geschwungen. Mir wird einfach zu viel interpretiert und zu wenig gesehen.

Ähnlich bei den Effekten. CGI ist ein mächtiges Tool, und sofern man nicht dezidiert Grindhouse machen will oder eine 1:1-Hommage an die alten Zeiten, sollte man das auch einsetzen.

Warum? Es geht doch überwiegend auch ohne? Warum muss/sollte ich es einsetzen?

Ohne die erweiterten Felslandschaften (und ja, die sind verdammt gut gemacht) und die Sky Replacements würde Fury Road einfach viel weniger gut aussehen.

Die habe ich nicht erwähnt, oder?

Früher gab es auch Matte Paintings, aber die Technik ist eben weiter.

Ersteres ist trotzdem handgemacht und zweitens kann ich mit dieser Argumentation auch auf die handgemachte Action verzichten, die überwiegend eingesetzt wird. Wozu den Aufwand, wenn ich CGI habe? Die Technik hat sich doch weiter entwickelt? Wozu in den anderen Szenen die Strapazen und die Geduld mitbringen, Material verschleudern und Stuntleute gefährden, wen es doch anders geht. Die Argumentation in diesem Punkt ist für mich nicht schlüssig, weil sie sich selbst widerspricht.

Wovon ich (und wohl so einige andere) übersättigt bin, sind CGI-Kamerafahrten durch CGI-Städte, die von CGI-Monstern und CGI-Doubles der Hauptcharaktere zu CGI-Schrott gehaut werden.

Mit Recht. :biggrin: Aber dann guckt es einfach nicht. Es gibt auch Gegenbeispiele in einer anderen Budget-Kategorie - und die haben weitaus weniger Möglichkeiten zur Verfügung.

Wenn ich die letzten 20min eines Films im Kino sitze und merke, dass ich genausogut Shrek oder Kung Fu Panda schauen könnte was die Menge an Computeranimation betrifft, dann distanziert es einen einfach von dem ganzen Geschehen auf der Leinwand.[

Völlige Zustimmung.

Reale Elemente (siehe: real gefilmte Autos im CGI-Sandsturm) sorgen dafür dass das ganze bei aller crazyness bodenständig bleibt, aber man muss sich nicht ausschließlich auf diese verlassen.

Da ist nichts bodenständig und beweist für mich nur, wie sehr man von dem gängigen Mainstream-CGI-Look schon sabotiert wurde, wenn das bodenständig sein soll. Und ich beziehe mich auf deinen Satz vorher und sage, dass es mich von dem Geschehen auf der Leinwand distanziert, wenn ein Film ganz bewusst auf "handmade" ausgelegt ist und auch so wirken will, und ich dann mit CGi-Elementen konfrontiert werde, die im starken Kontrast dazu stehen.

Fury Road verbindet das Alte gekonnt mit dem Neuen, in meinen Augen sehr gekonnt.

Das finde ich höchst erfreulich, trifft aber auf mich aus den genannten Gründen nicht zu. :wink:
Es ist ja nicht so, dass ich sage: Film ist doof. Nah. FR bekommt 6,5/10, ich begründe, was gefällt und ich begründe und argumentiere, warum man den einen oder anderen Fehler begangen hat. Für mich wirkt es eher so, dass man bestimmte Dinge eingebunden hat, weil man es KONNTE und nicht, weil man es BRAUCHTE.
Aber nochmal: CGI in dieser Form ist ja nur ein Punkt auf der relativ kurzen Liste der Dinge, die ich als unglücklich empfinde.
 

McKenzie

Unchained
CGI für Landschaftserweiterungen und um den weißlich-trüben Originalhimmel vom Dreh aufzuhübschen sieht eben generell oft besser (in anderen Worten: dezenter) aus als CGI-Stuntdummies/Autos etc. Beim Hobbit zuletzt überkam einen da oft das kalte Grausen, wie eindeutig fake da z.B Gandalf und Legolas' CGI-Doubles aussahen. Und Berge kriegt man anders eben nicht so hin (oder sagen wir es wäre extrem teuer und aufwendig die umzubauen :biggrin: ), Stunts und Crashes kann man real umsetzen.

Edit: Was den Sandsturm und bodenständig betrifft - hängen wir lieber ein "-er" hinten dran :wink: Die Szene ist nicht bodenständig per se, wäre aber noch deutlich künstlicher rübergekommen wenn auch die Autos und die Leute darauf/darin über weite Strecken im Computer gemacht wären (außer bei Close Ups halt), aber Miller filmte den Großteil ja dennoch real und baute dann drumherum. Ist für mich aber auch die schwächste Szene des Films glaube ich.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
McKenzie schrieb:
CGI für Landschaftserweiterungen und um den weißlich-trüben Originalhimmel vom Dreh aufzuhübschen sieht eben generell oft besser (in anderen Worten: dezenter) aus als CGI-Stuntdummies/Autos etc.

Exakt. Zudem fällt es eben noch mehr auf, weil der Rest handmade ist, und deswegen bezeichnete ich das als unnötig und auffallend. Und deswegen habe ich auch nur letzteres angesprochen. :wink: Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen CGI, sofern es eine Berechtigung hat und nicht im Widerspruch zum restlichen Look steht. Ich habe z.B. tierisch Spaß mit "Guardians of the Galaxy" gehabt.

Beim Hobbit zuletzt überkam einen da oft das kalte Grausen, wie eindeutig fake da z.B Gandalf und Legolas' CGI-Doubles aussahen. Und Berge kriegt man anders eben nicht so hin (oder sagen wir es wäre extrem teuer und aufwendig die umzubauen :biggrin: ), Stunts und Crashes kann man real umsetzen.

Jepp. Und deswegen waren die Zusätze in diesen Szenen eben für mich überflüssig wie sonst was.

Edit: Was die Bodenständigkeit vom Sandsturm betrifft - hängen wir ein "-er" hinten dran :wink: Die Szene ist nicht bodenständig, wäre aber noch deutlich künstlicher rübergekommen wenn auch die Autos und die Leute darauf/darin über weite Strecken im Computer gemacht wären (außer bei Close Ups halt), aber Miller filmte den Großteil ja dennoch real und baute dann drumherum.

Okay, aber das ändert nichts an meiner Anmerkung, dass der CGI-Sandsturm visuell und optisch für mich im krassen Gegensatz zum Rest steht, und ich den Sinn der Aktion nicht erkennen will. Sie KONNTEN einen CGI-Sandsturm machen, aber sie MUSSTEN es nicht. Und wenn ich den Rest des Looks so realistisch umsetze, zieht mich dann ein so unnötiger Effekt eben raus.
 

McKenzie

Unchained
Gut, für mich wiederum war Guardians genau so ein Fall von CGI-Overkill um des CGI willens, wo am Ende alles animiert war und man (ich) einfach keine Intensität spürte. Tausende Raumschiffchen mit hunderttausenden Explosionen, und es ließ mich kalt, weil schiere Masse im Computerzeitalter nichts mehr aussagt. Bei Lawrence von Arabien war es noch beeindruckend wenn tausende Statisten durch die Wüste liefen, aber bei den Raumschiffen weiß ich dass es relativ egal ist ob der Computer nun 10 oder 10.000 Effekte rendert. Da wäre weniger mehr gewesen.
Bei Fury Road wurde CGI hingegen nur erweiternd eingesetzt, war aber nie der Hauptfokus.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
McKenzie schrieb:
Bei Fury Road wurde CGI hingegen nur erweiternd eingesetzt, war aber nie der Hauptfokus.

Den Vergleich zwischen beiden Filmen ziehst du, nicht ich. :wink: Ich erwähnte GotG lediglich, um deutlich zu machen, dass ich kein grundsätzlicher Gegner von Filmen bin, in denen CGI verwendet wird. Das wurde mir bei einer früheren Diskussion im Zuge eines anderen Films vorgeworfen, daher wollte ich vorbeugen, weil es schlicht nicht stimmt.
CGI an sich ist generell niemals das Problem. Ist es auch bei FR nicht.
 

McKenzie

Unchained
Naja, aber ins Spiel gebracht hast du ihn hier:
Dr Knobel schrieb:
Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen CGI, sofern es eine Berechtigung hat und nicht im Widerspruch zum restlichen Look steht. Ich habe z.B. tierisch Spaß mit "Guardians of the Galaxy" gehabt.
Und das mit der Berechtigung empfand ich bei GotG eben ab einem gewissen Grad streitbar, mehr als bei Max, daher bin ich auf den Punkt eingegangen. Spaß kann man natürlich mit beiden Filmen haben. Es ist halt immer persönliche Präferenz/Prägung dabei. Grob gesagt stört mich hier und da sinnvolles CGI im reinen Actioner weniger und dafür will ich auch Comicfilme halbwegs geerdeter, und du hast es lieber getrennt und die reine Action ganz real und Comic darf auch mal künstlich über die Stränge schlagen (so ca. lese ich das, korrigiere mich wenn es falsch ist). Kann mich in den Standpunkt reinversetzen, teile ihn halt nicht so ganz :smile:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
McKenzie schrieb:
Naja, aber ins Spiel gebracht hast du ihn hier:
Dr Knobel schrieb:
Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen CGI, sofern es eine Berechtigung hat und nicht im Widerspruch zum restlichen Look steht. Ich habe z.B. tierisch Spaß mit "Guardians of the Galaxy" gehabt.

Langsam. :wink: Es ging dabei nur um den grundsätzlichen Einsatz von CGI und den entsprechenden Kontext, nicht um die angemessene/nicht angemessene Fülle des Ganzen. Das ist ein anderes Thema.

Und das mit der Berechtigung empfand ich bei GotG eben ab einem gewissen Grad streitbar, mehr als bei Max, daher bin ich auf den Punkt eingegangen.

Man kann über alles streiten. :wink: Fakt ist, dass beide Filme einen gänzlich anderen visuellen Ansatz haben. ich kann nicht in einen Marvel-Film gehen, in der ein Waschbär und ein sprechender Baum neben diversen anderen Merkwürdigkeiten die Hauptrolle spielen, und dann einen betont realistisch angegangenen Streifen erwarten. CGI ist hier von Nöten und ein integraler Bestandteil des Ganzen, weil es sonst nicht umzusetzen wäre oder sehr, sehr bescheiden aussähe. Eine gewisse Künstlichkeit, die CGI auch heute noch mit sich bringt, ist dabei einfach unumgänglich und der ganze Look des Films richtet sich auch danach. Das ist bei FR einfach gänzlich anders. Und nochmal: Der Sinn/Unsinn von zu viel CGI - auch in den von mir genannten Beispielen - ist ein anderes Thema.

Grob gesagt stört mich hier und da sinnvolles CGI im reinen Actioner weniger und dafür will ich auch Comicfilme halbwegs geerdeter, und du hast es lieber getrennt und die reine Action ganz real

Nope, es ist einfach eine Anfrage des Ansatzes, wobei ich - allgemein gesprochen - handgemachte Stunts und Action lieber sehe, ja. Ich mag zwar die alten Fast and Furios-Filme nicht, aber Teil 5 gefiel mir z.B. richtig gut. Und da wird ja z.B. auch beides vermischt. Bei FR kann ich einfach nicht nachvollziehen, warum da - den Sandsturm in diesem Punkt einmal außen vor gelassen - ausgerechnet in Details bei den Action-Szenen nachgeholfen wurde. Das hat man im gleichen Film an mehreren Stellen auch ohne CGI hin bekommen und zwar besser, weil es einfach zum Rest der Herangehensweise passte. Vielleicht gab es da Probleme beim jeweiligen Dreh, mag sein, wäre eine Erklärung, ändert dann aber trotzdem nichts. Aber ich möchte es noch einmal betonen: Ich hänge mkich an dem Punkt nicht auf, sondern nannte ja auch noch andere Dinge. Der Punkt wird nur stark aufgegriffen, daher gehe ich halt darauf ein.

und Comic darf auch mal künstlich über die Stränge schlagen (so ca. lese ich das, korrigiere mich wenn es falsch ist). Kann mich in den Stndpunkt reinversetzen, teile ihn halt nicht so ganz :smile:

Grundsätzlich hasse ich Comic-Verfilmungen. :biggrin: Aber Marvel macht das so charmant, mit so einer Lockerheit und mit so einer Selbstironie - ganz wichtig für mich - dass ich damit meinen Spaß haben kann, was mich selbst überrascht. Als Beispiel finde ich "Superman Returns" ziemlich grauenhaft, weil die Figur so langweilig ist, "Iron Man 1" hingegen finde ich großartig.
Aber ich befürchte, wir schweifen ein wenig vom Topic FR ab. :wink:
 

McKenzie

Unchained
Dr Knobel schrieb:
Langsam. Es ging dabei nur um den grundsätzlichen Einsatz von CGI und den entsprechenden Kontext, nicht um die angemessene/nicht angemessene Fülle des Ganzen. Das ist ein anderes Thema.
Die Grenze zwischen den beiden Themen ist aber fließend. Natürlich erwarte auch ich bei einem Guardians nicht, dass der erdig-real daherkommt wo CGI nur zum wegretuschieren von Seilen verwendet wird. Aber speziell im Finale kippte es halt in den Overkill, der so nicht nötig bzw. reduzierter vielleicht sogar effektiver gewesen wäre.

Bei Fury Road fand ich es (außer Sandsturm vielleicht) eigentlich sehr gut vermischt mit dem Rest. Warum überhaupt, teils hast du es wohl eh schon beantwortet (ein halbjähriger Wüstendreh kann einfach nicht immer perfekt verlaufen), und zum anderen denk ich halt dass Miller einfach stellenweise Bildkompositorisch noch einen letzten Schliff geben wollte. Vielleicht vergleichbar mit gephotshoppten Portraits, in Maßen find ich es in Ordnung und mache das selbst auch, wenn aber alles nur noch plastikmäßig aussieht, mag ich's nimmer.
Aber gut, ich merke auch dass wir bald im Kreis gehen, und wenn es für dich nur ein Teil der Kritik ist, will ich mich da jetzt auch nicht weiter drauf versteifen. Ich finde es nur ein interessantes Thema weil ich im Vorfeld eigentlich gedacht hätte, dass mich in der Hinsicht ebenfalls manches stören würde, was dann aber irgendwie nicht eintraf. :squint:
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
McKenzie schrieb:
Dr Knobel schrieb:
Langsam. Es ging dabei nur um den grundsätzlichen Einsatz von CGI und den entsprechenden Kontext, nicht um die angemessene/nicht angemessene Fülle des Ganzen. Das ist ein anderes Thema.
Die Grenze zwischen den beiden Themen ist aber fließend.

Wenn man nicht vergleichen will, was sich nicht vergleichen lässt, dann nicht. :wink: GotG war der Platzhalter/das Beispiel, um deutlich zu machen, dass ich CGI nicht rundeheraus ablehne. Ich erwähne mit keiner Silbe, dass der Film bei der Verwendung und der Masse von CGI alles richtig macht. das ist aber auch ein anderer Punkt. Fakt ist: Filme wie dieser sind ohne CGI nicht umsetzbar, zumindest nicht in der Form. Die Actionszenen in FR schon und so wurden sie auch angegangen und stilistisch auch bewusst so umgesetzt.

Bei Fury Road fand ich es (außer Sandsturm vielleicht) eigentlich sehr gut vermischt mit dem Rest.

Nochmal: Glückwunsch. :smile: Ändert aber nichts daran, dass ich es für falsch und überflüssig halte. Die Actionszenen haben CGI über weite Strecken nicht gebraucht, dann in den genannten Passagen auch nicht. Und der Sandsturm wirkt für mich konträr zum Rest des Films und war nicht nötig. Es ist schön, dass es für viele funktionierte und passte. Für mich aber nun einmal nicht, weil es in meinen Augen unnötig bleibt, das in der Form so zu machen. Für meine Augen ist das überflüssiger Schnick-Schnack und passt nicht zum Rest.

Warum überhaupt, teils hast du es wohl eh schon beantwortet (ein halbjähriger Wüstendreh kann einfach nicht immer perfekt verlaufen)

Mag ja sein, aber dann kann ich eher dezent CGI verwenden - wie in anderen Passagen ja auch - um z.B. schlecht aufgenommene Szenen von Fehlern zu befreien, und nicht, um noch neue hinzuzufügen.

und zum anderen denk ich halt dass Miller einfach stellenweise Bildkompositorisch noch einen letzten Schliff geben wollte.

Ich wiederhole mich da gerne. Es ist mir egal, was Miller wollte. Mit diesem Argument kann ich jeden vermeintlichen Fehler entschuldigen. Wenn dem so war, ist es für mich kein letzter Schliff, sondern eine unnötige Spielerei und/oder falsche Entscheidung. Für die Masse passt es? Schön. Aber deswegen ändere ich ja nicht meine Meinung, die ja nicht auf einem Gefühl basiert, sondern recht eindeutig in der Aussage ist.

Aber gut, ich merke auch dass wir bald im Kreis gehen, und wenn es für dich nur ein Teil der Kritik ist

Wenn das alles wäre, würde ich nie auf 6,5/10 runtergehen. Das ist ein Teil des Gesamtpakets der Dinge, die mir nicht ganz zusagen wollen, aber sicher nicht der entscheidende Faktor. Es scheint wohl nur der Punkt zu sein, der am ehesten ins Auge sticht.

Ich finde es nur ein interessantes Thema weil ich im Vorfeld eigentlich gedacht hätte, dass mich in der Hinsicht ebenfalls manches stören würde, was dann aber irgendwie nicht eintraf. :squint:

Duplizität der Ereignisse. nach Ansicht des Trailers war ich eigentlich der Überzeugung, dass die Action genau das wäre, was mich nicht stören würde. :biggrin: Wobei das ja auch maßlos übertrieben ist, im Grunde ist die ja wirklich gut. Ich hätte halt mal wieder auf mein Gefühl hören sollen, da der Trailer mich nicht dazu animiert hätte, ins Kino zu gehen. Das war den überragenden Kritiken hier und woanders geschuldet. Ich bin ja auch nicht wirklich enttäuscht (Wie auch bei 6,5/10), allenfalls ein wenig ernüchtert und etwas ratlos. Aber nun gut, ich scheine da in der breiten Masse eher die Ausnahme zu sein. Das passiert zwar relativ selten, ist aber auch keine absolute Ausnahme. Der wird nochmal auf DVD gesichtet, vielleicht sehe ich dann auch noch einmal einiges anders, glaube es aber ehrlich gesagt nicht.
 
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