Ursula K. Le Guin - Roccanons Welt
Was mir an dieser Autorin immer wieder gefällt, ist ihre einzigartige Mischung aus Science-Fiction, Fantasy und Soziologie. In diesem Buch geht es um menschliche Invasoren, die fremde Planeten kolonisieren und ausbeuten. Fand ich zwar nicht ganz so stark wie z.B. "Die Enteigneten", aber trotzdem noch sehr gut.
Roland Topor - Der schönste Busen der Welt
Topor war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Darsteller (z.B. Renfield in Werner Herzogs "Nosferatu") und Zeichner. Er gehörte zusammen mit Alejandro Jodorowsky und Fernando Arrabal zu der Panik-Bewegung.
Dieser Band ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die oft surreal, chaotisch und satirisch sind. Hat mich sehr gut unterhalten.
Andrej Platonow - Die Baugrube und Tschewengur
Waren meine ersten Bücher dieses Autors, der sie am Ende der 1920er Jahre geschrieben hat. Erschienen sind sie aber erst am Ende der 1980er Jahre, weil sie als anti-kommunistisch eingestuft wurden. Beide Bücher sind ganz schön surreal (in "Die Baugrube" gibt es z.B. einen Bären, der als Schmied arbeitet), aber größtenteils eher kafkaesk als übernatürlich-surreal. Es kommen auch Ereignisse vor, die real stattgefunden haben - Hungersnöte, verschiedene Splittergruppen nach der Revolutiuon usw. Die Bücher sind aber auch etwas grausam. Vielleicht könnte man sie als "Kommunistischer Sadismus" bezeichnen, oder sogar als "Sadistischer Kommunismus".
Ich fand beide Bücher sehr interessant und ungewöhnlich, bin auch froh, diese Leseerfahrung gemacht zu haben. Nur weiß ich nicht, ob ich sie jemals wieder lesen werde.
Die gibt es auch in deutscher Übersetzung, "Die Baugrube" ist sogar erst vor kurzem in einer viel gelobten Neuübersetzung erschienen.