Uwe Boll - Diskussion

Etom

Well-Known Member
dann geh doch einfach nicht drauf ein und hör auf, ständig nachzutreten.

Wäre vermutlich das beste.

@Thread: Rein aus Interesse würde ich schon in einem neuen Boll Film reinschauen. Glaube Postal war der letzte Film, den ich von ihm gesehen habe.
ABER nichts wird besser als die erste Sichtung von House of the Dead. Die gefühlt 15 Matrix 360 Grad Slow Motion waren schon lustig.
:biggrin:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Na herzlichen Glückwunsch dem schlaueren Knobel.

Sorry wenn ich hier rumnerve (auch wenn ich es eher so sehe, dass jemand anderes hier rumnervt), aber ich muss mir ja wirklich nicht alles gefallen lassen.
Ich will nur normal diskutieren und ich diskutiere normal! Wenn man mir die Möglichkeit dazu gibt.
Wenn der schlauere Knobel das nicht möchte, ist das sein Problem. Ich lasse mir aber nicht verbieten, sein Geschreibsel zu kommentieren. Wenn er darauf antwortet, dann sollte er das auch so tun, wie man normale Diskussionen führt. Wenn er das nicht tut, und er tut es nicht, ist das auch sein Problem.

Wenn man nicht Mal den Unterschied zwischen "etwas nicht wissen" und "etwas nicht einsehen" versteht, aber andere Leute als naiv und weltfremd bezeichnet, dann sagt das ne Menge über ihn aus. Wenn das seine Art ist zu diskutieren, dann hat er ein Problem und sollte Mal darüber nachdenken.
 

Envincar

der mecKercheF
Könnte ein Mod den ganzen Off-Topic Rant bitte löschen? Ist ja nicht möglich hier den Überblick zu behalten, welcher Post über Boll geht und welcher Teil eines Zweikampfes der Belanglosigkeit ist.

@Topic

Boll brauch ich nicht wieder. Fand eigentlich alles ziemlich Mist von ihm...habe aber auch nicht alles geschaut. Die Postal-Verfilmung fand ich mal lustig aber da muss ich ziemlich high gewesen sein. Als ich den Film dann ein paar Jahre später nochmal sah, fand ich den auch ziemlich Grütze.
Ich glaube auch nicht, dass Boll sein Image los ist. Der Mann wird glaube ich im Filmbusiness kein Glück mehr finden. Ich finde es bis heute nur schade, dass es nie zum Boxkampf Boll vs. Bay kam.
 

Deathrider

The Dude
Ohne da jetzt natürlich zu sehr pauschalisieren zu wollen, macht es finde ich einen großen Unterschied, ob man es versucht, aber scheitert, weil man offenbar nicht in der Lage ist, eine vernünftige Videospiel Verfilmung auf die Beine zu stellen (was sicher nicht einfach ist). Oder ob man von vornherein eigentlich gar kein Bock auf den Stoff hat und daher sicher weiß, dass es nur Mist werden kann, man des Geldes wegen aber trotzdem nicht davon lassen kann. Und das ist Bolls Aussagen ja mehr als deutlich zu vernehmen.
Ich bin verwirrt... Mit was beschreibst Du da Boll und womit die anderen Nasen?

Und warum soll es da einen Unterschied geben? Wenn ich weiß/denke/im Glauben gelassen werde, dass ein Anderson die Vorlagen mag die er da verwurstet und ich denke mir bei Ankündigung naiv "Super, ein Fan macht's", aber hinterher bin ich enttäuscht dass es wieder nur Grütze ist... dann ist das nicht besser oder anders als jemanden am Ruder zu haben der auf die Vorlage scheißt. Kackfilm ist Kackfilm. Egal wieso. Nur bei einer Variante weiß ich vorher dass es Kacke ist und kann es ignorieren und bei der anderen Variante verschwende ich Zeit indem ich mir den Kack anschaue. Hinzu kommt, dass dieses "Ich verfilme das, denn ich bin Fan"-Gewäsch nur PR-Kacke ist. Denn letztendlich ist es für jeden Verantwortlichen nur eins: Ein Job. Ein Mittel um Geld zu verdienen. Da gibt's nichts zu romantisieren.

Ich verstehe nicht, wie man Boll ob seiner Fließbandarbeit abwatschen, andere Fließbandarbeiter im Filmgeschäft aber in Schutz nehmen kann. Boll hat mit seiner Unverblümtheit m.E. das ganze System entlarvt, wenn Du mich fragst. Vermutlich versehentlich. Ganz sicher sogar...
 

Woodstock

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@Dr Knobel

Ist es jetzt wirklich vorbei? Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wie oft du noch schreiben willst, dass du auf ihn nicht mehr eingehst, es aber doch jedes mal tust.
Es bleibt spannend. Der liebe @Måbruk ist hartnäckig und der gute @Dr Knobel hat etwas die Geduld verloren. Wir sind alle Menschen! Jetzt belassen wir es doch einfach dabei. :smile:
"Ich kann ausserdem auch Fehler zugeben und schiebe Schuld nicht weiter wie hier unterstellt. Hätten meine Videospiel Verfilmungen besser sein können? Auf jeden Fall. Aber wurden sie viel zu schlecht abgeurteilt? Auch auf jeden Fall. Warum wurden denn all diese Filme in 100 Länder tatsächlich verkauft und liefen von Brasilien bis Korea sogar in den Kinos? 95% der dt. Filme laufen ausserhalb von Deutschland nirgends."
Weil das Länder sind, in welchen sich diese Spieleserien allgemein gut verkaufen und die Verfilmungen dementsprechend im Interesse des Konsumenten stehen. Das die Filme dort im Kino kommen sagt nichts über ihre Qualität aus, besonders wenn man nicht weiß, wie lange sie laufen, wie viele sie ansehen und wie sie generell gewertet werden.

Um ehrlich zu sein, auch wenn ich jetzt die aktuellen Teile der Diskussion nachgelesen habe, kann ich Boll nur zwei Dinge abgewinnen. Es ist beeindruckend, dass er regelmäßig so unterdurchschnittliche Filme abliefern kann und es trotzdem immer wieder geschafft hat, neue finanzielle Mittel für seine Filme zu bekommen. Deswegen habe ich sie mir auch angesehen. Es muss doch rein statistisch möglich gewesen sein, dass er einen, von vorne bis hinten, soliden Film abliefert aber das hat er, trotz zahlreicher Versuche, nicht vollbracht. Das sind zwei Eigenheiten, welche ich ihm nicht absprechen kann.

Abgesehen davon, ist er für mich aber weder ein guter, noch wichtiger Filmemacher. Er ist größtenteils verhasst und wird gleichzeitig überschätzt. Er erschafft gewagte Filme mit gewagten Themen aber leider hilft das niemandem, wenn sie gleichzeitig technisch schwach und inhaltlich fragwürdig sind. Vor langer Zeit habe ich einfach festgestellt, dass Uwe Boll erzählerisch faul und unwissend ist. Er will seine (meist sehr fragwürdige) Botschaft rüberbringen aber, nachdem er damit fertig ist, lässt er zu viel Film übrig und bricht, mehr oder weniger lieblos, mit einem unrunden Ende ab.

Ich habe die meisten seiner Filme übrigens gesehen und habe die Karriere dieses Mannes jahrelang verfolgt. Anfangs habe ich die Filme freiwillig gesehen, später eher unfreiwillig, dann kam es Katastrophentourismus gleich. Nach erneutem checken seiner Filmografie, kann ich behaupten aktuell zu sein. Und muss bei meinem Urteil verweilen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Geduld verloren? Eher nicht. Da muss schon was anderes passieren. :wink:

Und ansonsten, weil das sonst vielleicht untergeht, obwohl es dir sicherlich klar ist: die von dir zitierte Passage ist von Boll und nicht von mir.
Der Rest des Posts ist deine Meinung, und der stimme ich teilweise auch noch zu. :wink: Zudem kannst du dir diese Meinung auch noch erlauben, weil du seine Filme kennst. Ein nicht unwesentlicher Faktor ...
Aber was ich nicht verstehe: wenn er einerseits verhasst ist - von wem wird er dann überschätzt? Und in Bezug auf was? Und woraus resultiert das deiner Meinung?
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Aber was ich nicht verstehe: wenn er einerseits verhasst ist - von wem wird er dann überschätzt? Und in Bezug auf was? Und woraus resultiert das deiner Meinung?
Er wird von seinen "Fans" oder Kennern überschätzt und das im Bezug auf seine Relevanz. Meine Meinung das er überschätzt wird, zeigt sich schon alleine dadurch das er einen eigenen Thread mit 38 Seiten, 749 Beiträgen und 99000 Aufrufe hat. Danach kommt der Thread über Shia LeBouf mit 173 Beiträgen und neun Seiten und danach kommt Steven Seagal mit acht Seiten. Es ist zwar schön, dass ein Deutscher diese Liste anführt, aber muss es Uwe Boll sein?

Es muss doch, unabhängig von Geschlecht und Herkunft, wenigstens einen Regisseur, Produzent, Autor oder Schauspieler geben, der relevanter ist als Uwe Boll. Seine Filme sind nun wirklich keine Meisterwerke und meist fern von solide. Sie sind maximal eine Fußnote in der deutschen Filmgeschichte und seine Person selbst genießt auch nur eine fragwürdige Vorbildfunktion. Ich verstehe ja, dass Kontroverse Interesse nach sich zieht, aber Boll hat doch schon vor langer Zeit bewiesen, dass er hauptsächlich davon lebt zu provozieren und dann nichts nachkommt. Das ist mir zu wenig. Seine Filme sind weder tiefgründig, noch thematisch relevant, seine Charaktere kann man getrost ignorieren und technisch schön ist nichts daran. Schließlich kann auch eine Tragödie technisch schön inszeniert sein aber das kriegt er nicht hin. Besser gesagt, er will es nicht.
Er wirkte anfangs für mich faul und mittlerweile, bin ich fest davon überzeugt. Er kriegt es hin die Filme zu produzieren aber er hat kein Verständnis für den kreativen Prozess der damit einhergeht. Er besitzt eine Technik aber er besitzt keine Stimme. Seine Werke haben keine Seele. Er ist wie ein Autor, der eine Idee hat aber keine wirkliche emotionale Bindung zum Schaffensprozess besitzt. Er muss es ja nicht lieben, es darf ihn frustrieren und er darf es hassen. Irgendeine eine Emotion ist willkommen aber seine Geschichte ist trocken und fast wie eine Inventarliste nach Schema-F heruntergeschrieben. Er spielt weder mit seinen Worten, noch mit Metaphern, Vergleichen oder Allegorien. Es fehlt einfach die Seele. Und das ist Boll für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Er wird von seinen "Fans" oder Kennern überschätzt und das im Bezug auf seine Relevanz.

Wer sind denn seine Fans? Hier zum Beispiel im Thread. Du schreibst ja weiter unten, dass er x-Seiten hier füllt. Aber wo sind da jetzt Fans? Vielleicht haben wir ja auch eine unterschiedliche Definition des Wortes Fan.
Und Kenner? Wenn du das da also separieren willst durch diese Trennung. Wo schreiben die ihm welche Relevanz zu?

Meine Meinung das er überschätzt wird, zeigt sich schon alleine dadurch das er einen eigenen Thread mit 38 Seiten, 749 Beiträgen und 99000 Aufrufe hat. Danach kommt der Thread über Shia LeBouf mit 173 Beiträgen und neun Seiten und danach kommt Steven Seagal mit acht Seiten. Es ist zwar schön, dass ein Deutscher diese Liste anführt, aber muss es Uwe Boll sein?

Gegenfrage: Warum nicht? :wink:
Ich verstehe, was du meinst, aber aus irgendeinem Grund scheint der Typ ja von Interesse zu sein, sonst würde das ja nicht passieren. Erst recht bei einem, der seit mehreren Jahren aus dem Geschäft ist und auch davor seine beste Zeit - bezogen auf Kino-Releases und Budgets seiner Filme - hinter sich hat.

Es muss doch, unabhängig von Geschlecht und Herkunft, wenigstens einen Regisseur, Produzent, Autor oder Schauspieler geben, der relevanter ist als Uwe Boll.

Da gibt es Dutzende. Aber vielleicht ist es eben doch das Zweifelhafte, das Unangepasste, was die Leute dann reizt. Und wenn das dafür sorgt, dass jemand im Gespräch bleibt ... hm, dann hat er zumindest einerseits alles richtig gemacht. Das "andererseits" ist dann eine andere Geschichte. Aber dann sind wir im Umkehrschluss da, wo wir u.a. bei den Video-Adaptionen waren. Wenn er vor allen anderen erkannt hat, dass die Lizenzen damals günstig zu haben waren und das global aus offensichtlichen Gründen gut funktioniert, dann war er in geschäftlicher Hinsicht einfach cleverer als die anderen. Eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht.
Und wenn sein Auftreten dafür sorgt und sorgte, dass er über Jahre hinweg offensichtlich erfolgreich - im Sinne von, er hat von immer denselben Partnern Geld für seine nächsten Projekte bekommen, weil es sich für sie rechnete - dann ist das erst einmal nicht verkehrt. Er darf sich dann nur nicht über die Reaktion darüber wundern und echauffieren. Jede Münze hat zwei Seiten, und da macht er es sich eben zu einfach.

Seine Filme sind nun wirklich keine Meisterwerke

Was wohl auch nicht behauptet würde, ansonsten müsstest du mir das kurz zeigen, damit ich es besser einordnen kann.

und meist fern von solide. Sie sind maximal eine Fußnote in der deutschen Filmgeschichte und seine Person selbst genießt auch nur eine fragwürdige Vorbildfunktion.

Das mag für dich ein Grund sein, mir geht es völlig am Poppes vorbei, ob ein Schauspieler, Regisseur, Autor oder whatever ein Vorbild ist oder nicjht, wobei das auch noch einmal zu definieren wäre. Es gibt da sicherlich Grenzen und Grauzonen, aber wenn wir etwaiges Fehlverhalten wirklich als Argument für Erfolg oder Relevanz nehmen, dann wäre das eine gänzlich neue Baustelle.

Ich verstehe ja, dass Kontroverse Interesse nach sich zieht, aber Boll hat doch schon vor langer Zeit bewiesen, dass er hauptsächlich davon lebt zu provozieren und dann nichts nachkommt. Das ist mir zu wenig. Seine Filme sind weder tiefgründig, noch thematisch relevant, seine Charaktere kann man getrost ignorieren und technisch schön ist nichts daran.

Das ist deine persönliche Meinung, die ich gar nicht anzweifeln möchte, aber eben nicht komplett teile.

Schließlich kann auch eine Tragödie technisch schön inszeniert sein aber das kriegt er nicht hin. Besser gesagt, er will es nicht.
Er wirkte anfangs für mich faul und mittlerweile, bin ich fest davon überzeugt. Er kriegt es hin die Filme zu produzieren aber er hat kein Verständnis für den kreativen Prozess, der damit einhergeht.

Was denn nun? Will oder kann er nicht? :wink:
Bei vielen Filmen bin ich sogar deiner Meinung, häufig die seelenslosen DtD-Sequels zu BLOODRAYNE z.B.

Er besitzt eine Technik aber er besitzt keine Stimme. Seine Werke haben keine Seele. Er ist wie ein Autor, der eine Idee hat aber keine wirkliche emotionale Bindung zum Schaffensprozess besitzt. Er muss es ja nicht lieben, es darf ihn frustrieren und er darf es hassen. Irgendeine eine Emotion ist willkommen aber seine Geschichte ist trocken und fast wie eine Inventarliste nach Schema-F heruntergeschrieben. Er spielt weder mit seinen Worten, noch mit Metaphern, Vergleichen oder Allegorien. Es fehlt einfach die Seele. Und das ist Boll für mich.

Das kann er ja auch für dich sein. Für mich ist Boll ein zweischneidiges Schwert, da er viel Belangloses, viel schlechtes und bisweilen sogar absolute Verbrechen abgeliefert hat. Dazu hat er aber tatsächlich auch Filme abgeliefert, die in meinen Augen eben auch andere Qualitäten zeigten und in dieser Form damals schon selten waren und es heute noch mehr sind. Diese Meinung musst du wiederum nicht teilen, auch klar.

Am Ende des Tages ändert aber weder deine grundsätzlich ablehnende noch meine wankende Meinung über ihn etwas an den reinen Fakten. Und die reinen Fakten sagen weit über 20 Regie-Arbeiten zwischen 2003 und 2016, davon die meisten selbst produziert und häufig selbst geschrieben. Kein Filmemacher, kein Produzent hält sich 13 Jahre in Amerika in der Position, wenn er einen Flop nach dem anderen produziert, sich die Dinger nicht weltweit verkaufen und am Ende des Tages Kohle machen. Da kann man noch sehr an seinen Fähigkeiten mäkeln, sein Auftreten scheiße finden oder nach anderen Gründen suchen. Da hat ein Deutscher in Hollywood mit einer One-Man-Show über 20 Filme hinbekommen und Geld Verdient - für sich, für die Verleiher. Ich sehe nicht so viele Deutsche, die das geschafft haben, erst recht nicht in dieser Form über diese Zeit. Und dann muss er irgendwas richtig gemacht haben.
Das sagt nichts über die Qualität der Filme aus, da müsste man jeweils die Titel betrachten und die Stück für Stück auseinandernehmen, und das haben die meisten nicht verdient. Aber in einer Diskussion über Boll kommen doch immer wieder dieselben Argumente:

Der hat nur Spieleverfilmungen.
Nope. Hat er nicht.

Die waren auch noch scheiße.
Mag sein, sie brachten aber Kohle.

Kein Mensch schaut sich Boll-Filme an, weil sie so scheiße sind.
Hm, offensichtlich schon, siehe oben.

Und irgendwann wird das müßig, weil man das einfach mal beiseite lassen kann.
Deswegen ist es erfreulich dass da gerade, wenn auch nicht komplett und für mich (noch?) nicht ganz nachvollziehbar etwas andere Facetten ins Spiel kommen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Es muss doch, unabhängig von Geschlecht und Herkunft, wenigstens einen Regisseur, Produzent, Autor oder Schauspieler geben, der relevanter ist als Uwe Boll.

Jetzt mal völlig losgelöst von Boll als enfant terrible - abgesehen von Roland Emmerich ist Boll wohl der für Genrestoffe markanteste deutsche Regisseur der letzten 20 Jahre, oder? Wenn wir mal ehrlich sind?

Fast alle deutschen Regisseure bleiben dem dt. Kinomarkt treut, und der ist traurig begrenzt. Boll hat u.a. nen Zombiefilm, einen Western, einen Fantasyfilm mit Jason Statham, eine Satire mit Bin Laden, einen Slasher und einen Vietnamkriegsfilm gedreht. Deutsche Förderungen hätten nichts davon je finanziert, und da er z.B. nicht nur Horrorfilme am Stück gedreht hat, war auch sein Abwechslungsreichtum recht interessant. Man wusste nie, was als Nächstes kommt.

Man stelle sich mal vor. es hätt 10, 20 aktive Typen wie Boll gegeben, da wär schon aus reiner Statistik auf Dauer richtig gutes bei rumgekommen und wir hätten vielleicht eine buntere deutsche Filmlandschaft gehabt, anstelle der typischen Minidramen und Schweiger/Schweighöfer/Mbarek "Comedy"dominanz.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Aber wie viele von den Filmen, die da von Uwe Boll aufzählst, sind denn auch in den deutschen Kinos gelaufen?
Nach DUNGEON SIEGE war damit eigentlich so gut wie Schluss, was eine etwas größere Kopienzahl betraf. Und nur weil er unterschiedliches macht, war das nicht spannender, weil davon eben, egal was kam, das meiste nicht gut war. Vielleicht erfolgreich auf dem DVD-Markt oder bei Auslandsverkäufen, aber dann wird auch schon der Vergleich mit Schweiger und Co. schwierig. Die produzieren ja auch (grönteteils) erfolgreich (gemessen an der Kinozuschauer*Innenzahl) für den deutschen Kinomarkt und nicht den internationalen.
Die Frage ist ja auch, ab wann sind seine Filme noch als deutsche Filme anzusehen, wenn er sie mit internationalem Cast und internationaler Crew realisiert?

Und wenn wir im Boll-Segment schauen, dann gibts genügend deutsche Filmemacher*Innen, die im B-Z-Sektor auch Genreware produzieren, die kaum gesehen wird, aber auch kaum was handwerklich taugt.

Dann müssten wir auch noch über einen Josef Rusnak sprechen. Der machte 13TH FLOOR zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt als THE MATRIX auch parallel erschienen und machte dann Jahre später ein Horror-Remake, das keiner gesehen hat und DTDVD-Filme mit Wesley Snipes in Ost-Europa.

Ansonsten kann man aber Uwe Boll noch Leute wie Christian Alvart entgegen stellen. Der kam geläutert aus Amerika zurück und produziert seitdem fleißig Genrefilme für den deutschen Kinomarkt. Dennis Gansel und Tom Tykwer darf man da auch noch gerne nennen. Besonders letzterer, leider steckt er nun etwas mit BABYLON BERLIN an einem Projekt fest, hat eine immens abwechslungsreiche und vielfältige Filmogrpahie.

Und ich meine 20 Bolls gibt es bestimmt, aber die schreien eben nicht so laut. Und seien wir mal ehrlich...was hat das laut schreien Boll am Ende gebracht? Nicht viel.

Wie gesagt, Boll hat eine Hartnäckigkeit und einen Erfindungsreichtum, was die Finanzierung von Projekten betrifft. Das will ich ihm nicht absprechen. Abr ein guter Geschäftsmann ist eben selten ein guter Filmemacher.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Danke für deinen konstruktiven Beitrag, ist nicht selbstverständlich in diesem Thread.
Normalerweise hätte ich weniger geschrieben, aber ich möchte Missverständnisse vermeiden.

Ich bin verwirrt... Mit was beschreibst Du da Boll und womit die anderen Nasen? Und warum soll es da einen Unterschied geben? Wenn ich weiß/denke/im Glauben gelassen werde, dass ein Anderson die Vorlagen mag die er da verwurstet und ich denke mir bei Ankündigung naiv "Super, ein Fan macht's", aber hinterher bin ich enttäuscht dass es wieder nur Grütze ist... dann ist das nicht besser oder anders als jemanden am Ruder zu haben der auf die Vorlage scheißt. Kackfilm ist Kackfilm. Egal wieso. Nur bei einer Variante weiß ich vorher dass es Kacke ist und kann es ignorieren und bei der anderen Variante verschwende ich Zeit indem ich mir den Kack anschaue.

Also nur dass wir nicht aneinander vorbeireden, will ich diese beiden Beispiele Mal gegenüber stellen, so wie ich es konkret verstehe bzw. gemeint habe:

a. Ein Regisseur ist Fan eines Spiels und entscheidet sich das Spiel als Film umzusetzen und damit all seine Leidenschaft für den Stoff mit einzubringen. Aus welchen Gründen auch immer, sei es wegen mangelndem Talentes, verhaut er das Ding und verärgert damit natürlich auch die Fans.

b. Ein Regisseur hat zu einem Spiel, welches viele Fans leidenschaftlich verehren, überhaupt keinen Bezug. Er weiß von vornherein, dass er keinen Bock darauf hat, dass das Teil Mist wird und dass er die Fans damit verärgern wird. Er entscheidet sich es trotzdem zu tun, weil er das Geld will/brauch.

In beiden Fällen ist der Fan verärgert, das kann man sicherlich so sagen.

Zwei Sachen möchte ich dazu aber anmerken:
1. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Film des 1. Regisseurs deutlich besser wird und man zumindest die Leidenschaft zum Spiel erkennen kann, ist beim 1. Regisseur deutlich höher.
2. Glaubst Du wirklich, dass die Fans nicht erkennen und keinen Unterschied dabei machen, wieso ein Film gescheitert ist?
Was ist denn wenn DUNE, der neue Film von Villeneuve nicht so toll werden sollte?
Glaubst Du die Fans werden Villeneuve dafür hassen? Ganz sicher nicht. Jeder weiß, wie sehr der Regisseur an dem Stoff hängt und wie leidenschaftlich er daran gearbeitet hat, die Fans zufrieden zu stellen.
Ist das wirklich vergleichbar mit jemandem, der von Anfang weiß, dass etwas Schrott wird, der überhaupt keinen Bezug zu dem Stoff hat, es aber trotzdem tut?

Ich finde nicht. Ich sehe hier einen großen Unterschied.

Ich möchte auch noch erwähnen, dass Bolls Spiele Verfilmungen nicht einfach nur schlecht sind, sie sind grottenschlecht. Es gibt viele schlechte Spieleverfilmungen, aber viele sind häufig einfach nicht besonders gut gelungen. Nicht so bei Boll, er hat schlechte Spieleverfilmungen quasi auf ein neues Level gehoben.

Ich meine vielleicht ist es nicht mehr so präsent, aber schau Dir das bitte einfach noch Mal an und lies es dir durch:
https://www.moviejones.de/toplisten/231/videospielverfilmungen-die-besten-und-schlechtesten-p1.html
Hinzu kommt, dass dieses "Ich verfilme das, denn ich bin Fan"-Gewäsch nur PR-Kacke ist. Denn letztendlich ist es für jeden Verantwortlichen nur eins: Ein Job. Ein Mittel um Geld zu verdienen. Da gibt's nichts zu romantisieren.

Es ist ok, wenn Du diese Meinung vertrittst, ich tue mich damit aber doch sehr schwer.
Mehr oder weniger unterstellt man damit doch allen Regisseuren, dass die alles das was sie machen, nur des Geldes wegen tun. Es also keine dieser sogenannten "Traumprojekte" gibt, die ein Regisseur seit der Kindheit vor sich hertragen. Es muss ja nicht immer das Traumprojekt sein, aber jeder hat doch seine favorisierten Themen und jeder möchte diese gerne umsetzen. Dass man als Regisseur vielleicht auch, oder ganz sicher sogar, Filmprojekte annehmen muss, die man nicht so mag, ist klar. Aber wenn man es so dreist wie Boll macht, dann muss man am Ende auch damit leben, wenn die Fans entsprechend reagieren.

Das ist nur meine Meinung. Ich schreibe das nicht um dich zu bekehren o.ä., sondern nur weil ich mich austauschen möchte.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Aber wie viele von den Filmen, die da von Uwe Boll aufzählst, sind denn auch in den deutschen Kinos gelaufen?

Warum ist das relevant? Da könnte man dagegen halten, dass Boll global betrachtet sicherlich wesentlich mehr Einheiten abgesetzt hat als Schweiger und Co, deren Filme nahezu ausschließlich in Deutschland liefen.

Und nur weil er unterschiedliches macht, war das nicht spannender, weil davon eben, egal was kam, das meiste nicht gut war.

Aber er HAT es gemacht. Ob das gut war oder nicht, hat dann mit dem eigenen Geschmack/Meinung zu tun, über die man nicht urteilen sollte. Aber er hat eine Vielfalt abgedeckt, die nur wenige vorzuweisen haben.

... aber dann wird auch schon der Vergleich mit Schweiger und Co. schwierig. Die produzieren ja auch (grönteteils) erfolgreich (gemessen an der Kinozuschauer*Innenzahl) für den deutschen Kinomarkt und nicht den internationalen.

Sie produzieren eben nur für den deutschen Markt, weil sie es offensichtlich für den internationalen Markt nicht hinbekommen oder es nicht wollen, wobei ich letzteres bezweifle. Spricht das dann gegen oder für Boll?

Die Frage ist ja auch, ab wann sind seine Filme noch als deutsche Filme anzusehen, wenn er sie mit internationalem Cast und internationaler Crew realisiert?

Wo wird denn tatsächlich behauptet, dass es sich um deutsche Filme handelt? Vielleicht habe ich ja was übersehen, aber zumindest ich betone doch immer wieder, dass es Boll eben anzurechnen ist, dass er sich so lange in Hollywood gehalten hat, und auch Jay spricht vom markantesten deutschen Genre-Regisseur der letzten 20 Jahre und nicht davon, dass er die markantesten deutschen Genre-Filme der letzten
Jahre abgeliefert hat.

Und wenn wir im Boll-Segment schauen, dann gibts genügend deutsche Filmemacher*Innen, die im B-Z-Sektor auch Genreware produzieren, die kaum gesehen wird, aber auch kaum was handwerklich taugt.

Aber nicht für den internationalen Markt, nicht mit den Budgets, nicht mit den Stars.

Dann müssten wir auch noch über einen Josef Rusnak sprechen. Der machte 13TH FLOOR zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt als THE MATRIX auch parallel erschienen und machte dann Jahre später ein Horror-Remake, das keiner gesehen hat und DTDVD-Filme mit Wesley Snipes in Ost-Europa.

Und? Was sagt das aus? Das es andere deutsche Regisseure gibt, die ihr Handwerk verstehen, vielleicht sogar besser als Boll und auch mal international gearbeitet haben? Na klar, gibt es die, aber wer hat das in Abrede gestellt und wo und wie mindert das die Leistung Bolls? Wollen wir die Anzahl der Filme von Rusnak und Boll gegenüberstellen? Hat Rusnak die international produzierten Streifen produziert oder war er nur Auftrags-Regisseur? Hat er die geschrieben? Nochmal: Das sagt nichts über die Qualität der Boll-Filme aus, das soll auch gar nicht die Leistung Rusnaks schmälern, der es zumindest geschafft hat, mal international zu arbeiten. Aber wenn du mit dem Vergleich kommst, wird doch erst deutlich, wo die Unterschiede liegen.

Ansonsten kann man aber Uwe Boll noch Leute wie Christian Alvart entgegen stellen. Der kam geläutert aus Amerika zurück und produziert seitdem fleißig Genrefilme für den deutschen Kinomarkt.

Ich liebe Alvert und halte ihn um Längen für den besseren Regisseur im Vergleich zu Boll. Ich halte ihn auch für wesentlich moderner und bin überzeugt, dass er auch international Erfolg hätte. Er hat es aber versucht und kam halt wieder zurück. Aber grundsätzlich ja: Alvert ist jemand, der sowohl als Regisseur, als auch als Autor und Produzent arbeitet. In Deutschland. Das rechne ich ihm einerseits sogar hoch an, weil es nicht viele deutsche Filmemacher gibt, die sich das erarbeitet haben und solche Projekte umsetzen können, andererseits ist ihm das eben auf dem Niveau, mit dieser Unabhängigkeit und auf der Ebene international nicht gelungen. Boll schon.
Und da verstehe ich schlicht nicht, warum es offenbar so einen Schmerz verursacht, dass einfach einzugestehen und stattdessen zig Gründe heranführt, das eben nicht zu tun. Warum ist es so schwierig einzugestehen, dass Boll über 10 Jahre hinweg Projekte für den globalen Markt hergestellt hat, ob Kino oder DtD ist da doch nur zweitrangig. Und das sehr häufig in der Dreifach-Rolle als Regisseur, Autor, Produzent.
Und niemand bekommt das über eine Dekade lang hin, wenn die Filme keinen Erfolg gehabt hätten. Er hätte dann schlicht nicht Kohle für den nächsten, spätestens für den übernächsten Film bekommen. Und dabei hat er halt alle möglichen Genres abgedeckt, schlicht, weil er es aufgrund seiner Unabhängigkeit konnte. Auch das haben andere nicht gekonnt.

Dennis Gansel und Tom Tykwer darf man da auch noch gerne nennen. Besonders letzterer, leider steckt er nun etwas mit BABYLON BERLIN an einem Projekt fest, hat eine immens abwechslungsreiche und vielfältige Filmogrpahie.

Auch hier: Schön, dass Gansel - der übrigens ein sehr netter Typ ist - auch mal in Amerika arbeiten durfte. Wie viele Filme hat er da gemacht? Wie viele Genres bedient? Und wo schmälert das Bolls Leistung von über 20 Filmen in den paar Jahren? Markant bedeutet auch, einer gewissen Zeit seinen Stempel aufzudrücken. Und wenn es der WELT einen Artikel wert ist, dass so einer sein Comeback feiert und der Thread hier im Forum, in dem die Post-Frequenz im Vergleich zu früher massiv eingebrochen ist, einer der meist kommentierten der letzten Monate ist, muss man wohl doch davon ausgehen, dass da einer Eindruck hinterlassen hat. Ob positiv oder negativ sei dahingestellt, aber anders ist das ja nicht erklärbar.

Und ich meine 20 Bolls gibt es bestimmt, aber die schreien eben nicht so laut. Und seien wir mal ehrlich...was hat das laut schreien Boll am Ende gebracht? Nicht viel.

Ne, die schreien nicht nur so laut, die haben auch nicht ansatzweise das vorzuweisen, was er vorzuweisen hat. Und was ihm das gebracht hat? Hm, wie gesagt: Ich kenne keinen anderen deutschen Regisseur, der so lange und so autark international arbeitete.

Wie gesagt, Boll hat eine Hartnäckigkeit und einen Erfindungsreichtum, was die Finanzierung von Projekten betrifft. Das will ich ihm nicht absprechen. Abr ein guter Geschäftsmann ist eben selten ein guter Filmemacher.


Aber er führte nun einmal bei den Filmen Regie, und wenn die ihren Markt und ihren Erfolg nicht gebracht hätten, dann hätten ihm die Studios, Verleiher und Produzenten die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn schlicht entfernt und/oder keine Kohle gegeben. Und es geht - zumindest mir - nicht um die Wertung "gut" oder "schlecht", das ist immer noch über weite Strecken Geschmack und Meinung, sondern einfach nur um die Tatsache, dass Boll eine beeindruckende Karriere hingelegt hat und über Jahre hinweg in der Lage war, sein Ding zu machen. Und zwar nicht beim Tatort, bei irgendeiner Daily Soap, sondern ausgerichtet auf einen internationalen Markt.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich find die Diskussion so abgedreht :ugly:
Uwe Boll als wichtigster international tätiger deutscher Regisseur?
Das wie wenn ein Typ dafür bekannt wäre an jedes Regierungsgebäude der Welt gepinkelt zu haben, und dann dafür gelobt wird dass er für die deutsche Aussenpolitik relevant ist.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich finde sie nicht abgedreht, aber ich denke darin liegt glaube ich der Punkt, an dem Knobel und ich nicht zusammenfinden bzw. die Dinge anders bewerten.
Deswegen gehe ich nicht auf jeden Punkt ein, was nicht bedeutet, dass ich dir da nicht zustimme oder widerspreche, aber wir gehen glaube ich da verschieden auf Boll ein.
Ich sehe, dass er jahrelang unabhängig Filme produzieren konnte, aber das ist für mich (!) nicht der Punkt, der ihn von anderen deutschen Regisseur*Innen abhebt. Denn ja, er hat international mit 'Stars' gedreht, aber ansonsten hatten die Filme eben kaum bis wenig Substanz. Auch objektiv betrachtet. Ausnahmen bestätigen die Regeln.
Sie haben ihr Geld in Teilen der Welt wohl irgendwie gemacht, scheinbar, aber er hat auch mit Budgets gearbeitet, die schnell durch Auslandsverkäufe wieder drin sein konnten...weil er womöglich gewisser Darsteller dabei hatte o.ä.
Das will ich ihm auch nicht alles absprechen, aber am Ende stand bei ihm immer eine krude Filmidee, wo er sich finanziell o.ä. angeschlagene Darsteller schnappte und dies dann weniger befriedigend umsetzte.
Ich weiß man kann auch diesen Aussagen wiederum was entgegen bringen, aber wie gesagt, das liegt daran, dass wir da mit unterschiedlichen Bewertungs- und Erwartungsmustern rangehen.
Denn am Ende kann ich auch sagen, dass für mich als Zuschauer seine Herangehensweise nichts brachte. Wenig bis keine sehenswerte Filme. Es brachte anderen Filmemacher*Innen hierzulande oder generell nichts...man kann sich vielleicht an seinem Produktionsmodell orientieren, aber wofür? Um zu casten, wer gerade da ist und mal einen Namen hatte, aber womöglich nicht zur Rolle passt? Was hatte der deutsche Film von seinem Engagement? Nichts.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Nochmal, wie du, ich oder jemand anderes das bewertet, ist doch für die Anerkennung des Ganzen völlig irrelevant. Es geht auch nicht um eine Bewertung, ich weiß tatsächlich nicht, woher dieser Irrglaube immer noch rührt. Er hat es gemacht/geschafft. Das ist der einzige Punkt, um den es mir geht. Und damit mehr erreicht, als die Mehrheit der anderen deutschen Filmemacher.

Ich verstehe tatsächlich nicht, warum man da nicht stoppen kann, denn dann wären wir zusammen. Die Bewertung muss dann von jedem selbst vorgenommen werden und dann sind wir wieder bei Meinung, die jeder haben kann und was ganz anderes ist.

Ganz gezielt gefragt,da das sonst wieder und wieder übergangen wird, und das mein zentraler Punkt ist: Warum wird bewertet (Sprich subjektiv, also emotional) obwohl es hier in der Diskussion nicht um seine Qualitäten als Regisseur oder die seiner Filme geht, sondern lediglich um die wirtschaftliche Einordnung und der Vakanz seiner Filme im Komplettpaket? Weil man die Emotion nicht rauslassen kann, weil es zu schwer fällt, seinen eigenen Geschmack außen vor zu lassen und sachlich und fachlich einfach nur auf das zu schauen, was da ist/war? Oder warum?
Das bitte einmal beantworten, denn wie häufig muss ich noch sagen, dass ich einen Teil seiner Filme selbst für katastrophal halte? Das ist aber nicht mein Punkt, es ist mir völlig gleichgültig wie du oder jemand anderes seine Filme findet.

Und warum ist denn wichtig, was der deutsche Film davon hatte? Wo war das hier jemals relevant? Und warum holst du es jetzt raus, obwohl es darum bislang darum nicht ging? Warum wird an Boll dieser Anspruch gestellt?

Was hatte der deutsche Film langfristig davon, dass Emmerich mal einige große Hits hatte? Hat sich dadurch hier einiges maßgeblich verändert? Wohl kaum, sonst wäre das Gemecker über Förderung usw. nicht so groß. Schmälert das den Erfolg von Emmerich oder seinen Erfolgen?
Nein, natürlich nicht. Muss man deswegen ihn oder seine Filme mögen? Wiederum nein.
Kann man Emmerichs Filme hassen und gleichzeitig anerkennen und abseits einer subjektiven Bewertung den grundsätzlichen Erfolg (Wirtschaftlich) hinnehmen? Ja sicher. Wenn man das trennen kann. Kannst du? Ja?
Warum dann nicht bei Boll?

Und bei Emmerich zeigt sich auch, dass der wirtschaftliche Erfolg oder Misserfolg Folgen hat. Nach einigen nicht respektablen Zahlen hat er nicht mehr die Freiheiten wie früher, kann nicht mehr so wählen, hat er nicht mehr das Standing so etwas wie ANONYMUS zu machen.
Und genauso wäre es auch bei Boll gewesen, wenn es auf seinem Gebiet nicht funktioniert hätte bzw. kam es auch so, als der DtD Markt zusammenbrach und sich sein System nicht mehr refinanzieren ließ. Da reagierte er zu spät und war überfordert.

Wenn ich das, wie so viele andere Schwachstellen im System Boll immer wieder so klar formuliere, Fakt und persönliche Meinung so strikt trennen kann: warum fällt das der anderen Seite so schwer? Warum funktioniert es nicht zu sagen, das Boll etwas erreicht hat, was in der Form über die Zeit nur ganz wenigen deutschen Filmemachern, Autoren, Produzenten gelang?

Stattdessen wird alles mögliche aus dem Hut gezaubert (Relevanz für den dt. Film z.B.), um das zu verwässern. Und mich interessiert es tatsächlich, warum dem so ist.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich denke worum hier die Diskussion geht, würde jeder anders einschätzen.

Für dich: Ja ich erkenne an, was Boll geleistet hat, aber es bleibt die Tatsache, dass er da in Budgetrahmen gearbeitet hat, die eben das (Wieder-)Finanzieren einfacher gemacht haben. Seine Fließbandproduktion mag unvergleichlich sein, das kann man anerkennen...mehr aber auch nicht. Mehr kann man dazu nicht sagen und nicht diskutieren.

Diskutieren kann man aber im weiteren Sinn, welche Einflüsse das hatte oder eben nicht. Und da kann ich dann den deutschen Film oder andere deutschsprachige Filmermacher*Innen mit ins Spiel bringen.
 
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