HurriMcDurr
Well-Known Member
Ich bin ehrlich gesagt ein wenig überrascht über die sehr positiven Meinungen hier - auf der anderen Seite freue ich mich, wenns anderen so sehr gefällt. Ich bin ja eigentlich (so zumindest bisher meine Selbsteinschätzung) Snyder wohlgesonnener als der Durchschnitt, aber die 4 Stunden die ich da gestern gesehen habe waren jetzt nicht unbedingt eine Offenbarung.
Aber fangen wir mal mit dem Positiven an: Ich konnte die verdammte Story nachvollziehen! Nicht zuletzt dank metrischen Tonnen an Expositionsdialogen, aber ich wusste eigentlich fast immer was Sache ist und was die Charaktere umtreibt - das ist mehr als ich über den Whedoncut sagen kann, von dem mir kaum Konkretes im Kopf geblieben ist, seit der Sichtung. Der Plot ist noch immer keine hohe Kunst, aber zweckmäßig für so einen Spektakelfilm - das wirkte wenigstens alles wie aus einem Guss. Generell fand ich's klasse, wie anders der Film am Ende wirklich ausgefallen ist und es war spaßig zu sehen was hätte sein können im DC-Universum.
Aaaber... meine Güte war das ein selbstverliebter, ausufernder, und über einige Strecken peinlicher 4-Stunden-Blob von einem Film. Die Charaktere waren allesamt in den meisten Szenen öde Action-Figuren ohne Chemie oder Persönlichkeit, bei manchen bierernst vorgetragenen Dialogzeilen musste ich laut aufgackern. Und ich als bekennender Man of Steel Fan (bekämpft mich im echten Leben) muss an dieser Stelle echt sagen, dass die Leute die Snyder schon damals vorgeworfen haben, Superman nicht zu verstehen, einfach 100% im Schwarzen lagen. Wenn ich mir jetzt noch angucke was Snyder im weiteren Verlauf mit Supes vorhatte, laufen meine Augen Gefahr sich aus den Höhlen zu lösen und selbsttätig bis nach Timbuktu zu rollen. Ja, Zack - Superman ist overpowered. Nein, Zack - das ist nicht alles was ihn ausmacht. Nein, Zack - nicht wie Dr. Manhattan. Nein Zack, das sage ich nicht nur weil Superman Kleidung trägt.
Ich habe das Gefühl, hier zeigt Snyders Faible für Rand'schen Objektivismus seine hässliche Fratze. (Positives Gegenbeispiel aus der Gegenwart: Die Serie Superman und Lois - das ist Superman done right.)
Cyborg war wesentlich besser umgesetzt als in der Whedon-Fassung, aber ansonsten war es das dann auch an charakterlichen Lichtblicken. Den Flash mochte ich hier wie dort weitestgehend und der Rest ist meines Erachtens keiner Rede wert.
Einen dicken Abzug gibt es auf jeden Fall auch für das Ende. Oder besser gesagt, die Enden. Snyder wollte hier offenbar dem Herrn der Ringe nacheifern, dessen Filmversion ja bekanntlich auch rund 50 Endszenen hat und ist dabei grandios gescheitert. Nach dem ersten Ende war ich eigentlich guter Dinge, aber es ging einfach immer weiter und weiter - und in rapide fallender Qualität. Die Szene mit Bats und Joker war sowohl visuell als auch vom writing her so unfassbar peinlich - da könnte man wahrscheinlich 'n Buch drüber füllen. Eieiei...
Unterm Strich bereue ich die 4-Stunden Investition nicht und der Film hat mir besser gefallen als die Kinoversion, aber vom großen Wurf war das doch immer noch sehr weit entfernt. Interessanter als der Film selber werden sicherlich die Diskussionen und Besprechungen im Nachhinein.
EDIT:
Lieblings-unfreiwillige-Comedyszene:
Größter Hand-vor-die-Stirn-Moment:
Aber fangen wir mal mit dem Positiven an: Ich konnte die verdammte Story nachvollziehen! Nicht zuletzt dank metrischen Tonnen an Expositionsdialogen, aber ich wusste eigentlich fast immer was Sache ist und was die Charaktere umtreibt - das ist mehr als ich über den Whedoncut sagen kann, von dem mir kaum Konkretes im Kopf geblieben ist, seit der Sichtung. Der Plot ist noch immer keine hohe Kunst, aber zweckmäßig für so einen Spektakelfilm - das wirkte wenigstens alles wie aus einem Guss. Generell fand ich's klasse, wie anders der Film am Ende wirklich ausgefallen ist und es war spaßig zu sehen was hätte sein können im DC-Universum.
Aaaber... meine Güte war das ein selbstverliebter, ausufernder, und über einige Strecken peinlicher 4-Stunden-Blob von einem Film. Die Charaktere waren allesamt in den meisten Szenen öde Action-Figuren ohne Chemie oder Persönlichkeit, bei manchen bierernst vorgetragenen Dialogzeilen musste ich laut aufgackern. Und ich als bekennender Man of Steel Fan (bekämpft mich im echten Leben) muss an dieser Stelle echt sagen, dass die Leute die Snyder schon damals vorgeworfen haben, Superman nicht zu verstehen, einfach 100% im Schwarzen lagen. Wenn ich mir jetzt noch angucke was Snyder im weiteren Verlauf mit Supes vorhatte, laufen meine Augen Gefahr sich aus den Höhlen zu lösen und selbsttätig bis nach Timbuktu zu rollen. Ja, Zack - Superman ist overpowered. Nein, Zack - das ist nicht alles was ihn ausmacht. Nein, Zack - nicht wie Dr. Manhattan. Nein Zack, das sage ich nicht nur weil Superman Kleidung trägt.
Ich habe das Gefühl, hier zeigt Snyders Faible für Rand'schen Objektivismus seine hässliche Fratze. (Positives Gegenbeispiel aus der Gegenwart: Die Serie Superman und Lois - das ist Superman done right.)
Cyborg war wesentlich besser umgesetzt als in der Whedon-Fassung, aber ansonsten war es das dann auch an charakterlichen Lichtblicken. Den Flash mochte ich hier wie dort weitestgehend und der Rest ist meines Erachtens keiner Rede wert.
Einen dicken Abzug gibt es auf jeden Fall auch für das Ende. Oder besser gesagt, die Enden. Snyder wollte hier offenbar dem Herrn der Ringe nacheifern, dessen Filmversion ja bekanntlich auch rund 50 Endszenen hat und ist dabei grandios gescheitert. Nach dem ersten Ende war ich eigentlich guter Dinge, aber es ging einfach immer weiter und weiter - und in rapide fallender Qualität. Die Szene mit Bats und Joker war sowohl visuell als auch vom writing her so unfassbar peinlich - da könnte man wahrscheinlich 'n Buch drüber füllen. Eieiei...
Unterm Strich bereue ich die 4-Stunden Investition nicht und der Film hat mir besser gefallen als die Kinoversion, aber vom großen Wurf war das doch immer noch sehr weit entfernt. Interessanter als der Film selber werden sicherlich die Diskussionen und Besprechungen im Nachhinein.
EDIT:
Lieblings-unfreiwillige-Comedyszene:
Darkseid, sein robentragender CGI-Freund und Steppenwolf freuen sich wie Schulmädchen über "Anti-Life". Hätte Zack da eine Musicaleinlage eingebaut - ich hätte mir ohne weitere Bedenken 10 Bruttoregistertonnen "Anti-Life" geordert. (Wie schlimm kann's schon sein, wenn es das Gegenteil von "Pro-Life" ist? Höhö...)
Größter Hand-vor-die-Stirn-Moment:
Parademon-Mitarbeiter-des-Monats schießt Flash mit einer Laserkanone ab, während dieser mit einem relevanten Anteil der Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist, nachdem seine Parademon-Arbeitskollegen bisher eher durch Sturmtruppler-Zielgenauigkeit geglänzt haben.
Ehrenvolle Erwähnung:
Cyborg. Just. Wont. Connect. To. The. Boxes.
Ehrenvolle Erwähnung:
Cyborg. Just. Wont. Connect. To. The. Boxes.
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