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Masters of the Universe: Revelation + Revolution (Fortsetzung der alten He-Man Zeichentrickserie) ~ von Kevin Smith auf Netflix
Sehe es ähnlich wie Rantman. Man kann die Fokussierung auf andere Charaktere gut und gerne kritisieren oder darüber enttäuscht sein, insbesondere weil die Trailer doch was anderes suggerierten, aber ansonsten ist das Ganze nett gemacht. Im Gegensatz zu Rantman finde ich aber, dass sich die Serie schon eher an ein erwachsenes Publikum richtet. Klar der Gewaltgrad ist nicht wahnsinnig hoch, aber gerade Folge 2, glaube ich, mit den Maschinenwesen, fand ich jetzt nicht ohne. Zudem spielt die Serie ja eindeutig mit dem Perspektivenwechsel, dass das heutige Publikum erwachsen ist und die Serie sich früher eben an kleine Kinder richtete.
So wird etwa gleich in der ersten Folge
Skeletor von der Zauberin lächerlich gemacht, weil er immer wieder scheitert"
Überhaupt werden die Gegner, insbesondere auch in den Rückblenden, eher der Lächerlichkeit preisgegeben. Auch die Folge im Champions-Paradies richtet sich inhaltlich meiner Ansicht nach klar an ein erwachsenes Publikum. Die Folge gefiel mir allerdings gar nicht.
Von mir aus hätte es ruhig noch in eine etwas ernstere Richtung gehen können und insbesondere die Bösewichter etwas bedrohlicher gestalten.
Trotzdem, ich war sehr gut unterhalten. Lässt sich leicht wegschauen.
Ein bisschen kann ich Batous Enttäuschung ja verstehen. Die Werbung hat schon suggeriert, dass MOTU Revelation He-Man im Zentrum hat und alles eine aufgehübschte Fortführung ist. Wer hätte denn damit gerechnet, dass schon so früh solche inhaltlichen Änderungen kommen würden? Hauptcharaktere sterben, dann wird mit Gegnern zusammengearbeitet und der Hauptheld auf die Reservebank verschoben. Klar, dass das dann nicht jedem schmeckt, vor allem wenn man nur mehr vom alten wollte statt radikale Veränderung (so gings mir bei TLJ). Hier hab ich das Glück, dass mir die Revelations zusagen.
Verstehe den herablassenden Punkt mit den Mannsweibern aber nicht. Teela ist halt so durchtrainiert wie die Amazonen von WW und eine üble Kriegerin und keine zarte feminine Frau im Kleid. Ja, überzeichnet stilisiert, aber in Relation sehen die Kerle doch noch weit breiter aus? Selbst Skeletor hat Muckis, als würd er täglich für Wettkampf trainieren. Da das auch erst Hälfte 1 ist, würd ich auch erstmal Hälfte 2 abwarten. Da kommen bestimmt noch fette He-Man / Skeletor Auseinandersetzungen.
Was wär denn, wenn Man-at-Arms, Stratos und Mer-Man die Hauptrollen hätten? Das würd wohl auch nicht schmecken, aber bei den Frauen gibts irgendwie diese ausgedrückte Abscheu, dass man sich offenbar mit dem Klischee "männerhassende Kampflesbe" konfrontiert sieht. Bei allen anderen Figuren ist es kreative Storyentscheidung, aber bei Teela sozialpolitische Propaganda, die gezielt gewissen Lagern gefallen soll? Man kann ja auch einfach sagen, dass man diese He-Man Story nicht mag und gut ist. Die Space He-Man Serie von Anfang 2000 spaltete ja auch die Gemüter.
Batou, du und andere mit ähnlicher Meinung kriegen nur ständig Lack und blöde Sprüche, weil ihr paranoid und sexistisch Gefahr durch besagte Kampflesben benennt. Das ist halt schwer ernst zu nehmen - und selbst wenn es wirklich so wäre, wäre es nicht allzu männlich souverän, davor Angst zu haben oder sich darüber fuchtelnd aufzuregen, dass eine Toy Kinderserie vom Feind übernommen wurde, oder?
Ich seh zB nicht, wie man die Szenen zwischen Orko und Evil Lyn als grottig bezeichnen könnte. Das war richtig gut.
Am ehesten überrascht mich, wie wenig das für Kinder geeignet ist. Mein Kurzer muss noch nicht sehen, wie Glubschaugen aus Köpfen umherwandern oder Leute aufgespießt werden. Das hier ist He-Man ab 12, das alte war im Grunde ab 0.
So, nun haben wir die Serie auch sehen können. Kurz, ich mag die Serie. Aber nicht alles daran. Ich war als Kind MotU-Fan, und bin es noch immer. Ich liebe MotU und habe schon verschiedene Interpretationen gesehen. Manche sagen einem mehr zu, andere weniger. In meiner Kindheit war es der Filmation Cartoon, der mein Bild von MotU ausschlaggebend geprägt hat. Noch immer kann ich mir die Folgen ansehen. Nicht unbedingt mehrere am Stück, aber hin und wieder kann man die Serie durchaus noch sehen.
Die Neuauflage von 2002 war für mich bisher die beste Interpretation von MotU, aber auch das ist schon 20 Jahre her. Und nun haben wir Revelation
Es ist nicht die beste MotU-Serie, aber auch nicht die schlechteste. Dass He-Man recht schnell in den Hintergrund treten würde, damit die Geschichte aus Teelas Sicht erzählt wird, wurde doch schon recht früh kommunifziert, und ich habe damit auch keine Probleme. Im Gegenteil, ich finde diese Prämisse sogar recht interessant. Wenn He-Man zur Seite tritt, haben die übrigen Charaktere mehr Raum.
Zwar hatte ich nicht gedacht,
dass sie ihn gleich umbringen, aber was war das bitte schön für ein großer epischer Heldentod! Er opferte sich, um die Welt zu retten. Was für eingroßartiger Moment, als Marlena weinend zusammenbricht und damit enthüllt, was in der Filmation-Serie nur angedeutet wurde, nämlich, dass sie über Adam und He-Man bescheid wusste. Ich mochte diese erste Folge. Und ich fand diese Konsequenz, Adam gleich in der ersten Folge zu töten, nicht nur sehr mutig, sondern auch für die richtige Entscheidung. Und wenn man mal ehrlich ist, vermutet doch eh jeder, dass er wiederkommt.
Aber so gab es eine interessante Ausgangslage.
Charaktere müssen sich nun mit der neuen Situation zurechtfinden, denn plötzlich ist alles anders. Es gab so viele Momente, die mich wirklich berührt haben. Manche haben mich gefreut, andere verärgert. Und bis auf einige in meinen Augen fragwürdige Entscheidungen, fand ich die Serie sehr gut.
In dieser neuen Ausgangslage sind die Karten neu gemischt, und viele alte Charaktere bekommen die Chance aus ihrem alten Schema auszubrechen. Evil-Lyn mochte ich schon immer, aber hier ist sie echt einer meiner Lieblinge. Bei ihr hat man meiner Meinung nach alles richtig gemacht, und ich bin auch gespannt, wie es mit ihr weitergeht.
Beast-Man fand ich hier in dieser Serie zum ersten Mal echt interessant, und endlich mal war er mehr als nur der dumme Handlanger fürs Grobe, da er tatsächlich mal sowas wie Charakter hatte.
Man-At-Arms und Orko gefallen mir sehr gut. Besonders die Beziehung der beiden hat mich wirklich gerührt. Allerdings kommt da auch schon ein Punkt, der mich gestört hat. Orko erzählt Evil-Lyn, dass er nie etwas besonderes war, dabei nannte man ihn in der Filmation-Serie noch "Orko, den Großen", weil er eben auf Trolla eine so große Nummer war. Aber gut, damit kann man schon leben. Dafür war "sein" großer Triumph wirklich toll. Er stellt sich Scareglow und zeigt, was wirklich in ihm steckt und rettet dabei seine Freunde.
Und natürlich ist er nicht tot. Ebenso wenig wie Scareglow. Es soll nur so aussehen. Wahrscheinlich lehrt er in der zweiten Hälfte wieder zurück. Szenen wie diese hat man schon zig-mal anderswo gesehen, damit der Zuschauer glaubt, der jeweilige Charakter wäre tot.
Übrigens fand ich diesen Techno-Kult um Tri-Klops und Trap-Jaw ziemlich gelungen. Wenn die Magie geht, flüchtet man sich in die Technik. Ein interessanter Aspekt, da viele Menschen sich in allen Zeiten in Krisen oft in die Religion flüchten um Halt zu finden. Hier wurde dies nur noch weiter ausgebaut. Völlig gestört, aber für mich persönlich funktioniert es ganz gut. Nur, dass die Umwandlung nur durch das Trinken von ein paar Nanobots vonstatten geht, fand ich nicht gut.
Bei Teela bin ich zwiegespalten. In meinen Augen hat man die falsche Richtung eingeschlagen. Ihre Gefühle über Adams Enthüllung sind verständlich, aber die Reaktion meiner Ansicht nach völlig überzogen.
Noch während Marlena und Randor um ihren Sohn trauern
und diese Nachricht noch gar nicht verarbeitet haben, stellt sie sich in den Mittelpunkt und knallt ihnen ihr Diadem vor die Füße, nur um zu verkünden, dass sie angepisst ist und nun mit niemanden mehr etwas zu tun haben will.
Was für ein furchtbarer selbstsüchtiger Egotrip ihrerseits. Nie war sie mir unsympathischer als in diesem Moment. Eigentlich mochte ich Teela immer. Sie war immer etwas zickig, arrogant-zickig, schnippisch-zickig, in den DC-Comics auch etwas nervig-zickig, aber hier in dieser Serie geht sie mir mit ihrer ganzen Art auf den Keks.
Teela soll ein beispiel für starke Frauen sein, aber sie wirkt schwach! Hinter dieser schrecklichen Attitüde, sie ist stark, sie ist hart, sie kann alles allein, wirkt sie auf mich schlicht schwach. Das ist nicht das Probem, man hätte es aber anders herausarbeiten können. Aber vielleicht wollte man ja auch genau das erreichen. Ich weiß nicht genau, worauf man bei ihr hinauswollte.
Sie fühlt sich von allen verraten, sie wurde verletzt, also muss sie stark sein. Sie baut sich diesen Panzer um sich auf, damit nichts mehr an sie herankommt, sie stößt alles Freunde von sich, damit niemand ihr mehr wehtun kann. Sie ändert ihr aussehen, damit auch jeder sieht, wie stark sie nun ist, wie hart sie ist. Das ist legitim, aber ihre Art geht mir trotzdem auf den Keks und sie scheint dabei auf der Stelle zu treten. In ihrem Inneren hat sie Angst. Zum einen sich ihren Gefühlen zu stellen, zum anderen sich ihrem Schicksal zu stellen. Bisher war es immer so, dass sie sich auf He-Man verlassen konnte. Er war der große Held. Er hat sie alle immer wieder gerettet. Und plötzlich ist er nicht mehr da. Und schlimmer noch, statt auf He-Man lastet die Last der Verantwortung nun auf ihren Schultern.
Nun wird sich das alles in der zweiten Hälfte sicherlich nochmal ändern. Es war ein richtig schöner klassischer Cliffhanger, der Lust auf mehr macht. Die Situation ist plötzlich eine andere. In der zweiten Hälfte der Staffel wird sich garantiert nochmal einiges ändern. Gut möglich, dass wir ein paar der alten Bekannten wiederttreffen, die bisher im Hintergrund blieben. Vermutlich wird jemand von den Toten zurückkehren und vermutlich wird jemand sterben. Teelas Heldenreise wird erstmal einen Abschluss finden. Ich bin drauf gespannt.
Ach ja, Dinge, die mich verärgert haben:
Man hat uns Castle Grayskull genommen! Diese coole Burg aus meiner Kindheit wurde jedenfalls für mich völlig entmystifiziert.
Auch der Umgang mit King Grayskull gefällt mir nicht. Dass sie seine Hautfarbe gewechselt haben ist mir egal, aber er hat nichts mehr von seiner erhabenen Präsents aus der 200x-Serie. Hier ist er nur noch einer von vielen Helden. Das finde ich schade.
Die Musik aus der Serie mag ich übrigens nicht. Zu generisch, zu langweilig. Ist nicht mein Geschmack.
Und zuletzt: Ich mag ja Sailor Moon. Sher sogar, vielleicht mehr als MotU, aber muss denn jetzt nach seienr Schwester She-Ra sich auch He-Man im Sailor Moon Stil verwandeln? Bei She-Ra habe ich mich schon drüer lustig gemacht, und im Trailer dachte ich schon, dass man sich bei der Verwandlungsszene sehr dran orientiert hat, aber das war beinahe eine direkte Kopie von Sailor Moons Verwandlung!
Ich konnte mich nicht entscheiden, welches Video ich zeigen wollte.
Kann man die Serie ohne Vorwissen gucken, obwohl sie eine direkte Fortsetzung ist?
Ich finde nirgends die Originalserie, deren Lizenz Netflix gerne hätte einkaufen können.
Im Pilotfilm gibt es eine Art Zusammenfassung im Vorspann, damit man die Ausgangssituation nochmal erklärt bzw. auffrischt. Die vielen kleinen Hinweise und Eastereggs gehen einem dann natürlich abhanden. Aber ja, ich denke, man kann die Serie auch ohne Vorwissen gucken.
Die Serie stellt also doch ein alternatives Universum dar. So kann man sich das ganze zumindest ohne spätere Alpträume geben und auf bessere Fortsetzungen im altvertrauten Universum warten. Die Tode, die Entmystifizierungen, die Unzufriedenheit in den Augen früherer Balancetänzer/innen, die Ausradierung der gesamten alten männlichen Garde inklusive Adam / He-Man im Laufe der Serie, der fehlende frohe Leichtsinn der Serie (den Bogen hätte man trotz mehr Gewalt locker spannen können).
Für alle Fans dieser Interpretation gilt: It will woke u up! Ist doch auch was feines und zudem jedem Zuspruch garantierendes. Darum drehen sich 99% der gegenwärtigen Cancel-Begeisterungen.
"Masters of the Universe: Revelation" geht in eine Richtung, die ich so im Vorfeld nicht erwartet habe.
Wobei der Zeichenstil der neuen Serie (stark) an die Zeichentrickserie von 2002 erinnert (meiner Meinung nach). Dies ist aber positiv, denn die Serie von 2002 war ja auch sehr gut umgesetzt (soweit ich mich erinnere).
Die Serie von 2002 würde ich mir echt sehr gerne mal komplett auf Deutsch ansehen, nur leider besitze ich nur die eine DVD-Box (die restlichen Folgen wurden in Deutschland anscheinend nicht aud DVD veröffentlicht)
Aber nun zur neuen Netflix-Serie: Also ich muss schon sagen, die Serie gefällt mir und sie bekommt von mir einen Daumen nach oben
Denn zum einen finde ich es sehr gut und erfrischend, das eine "He-Man - Serie" mal in eine komplett andere Richtung geht.
Und optisch ist die Serie auch sehr gelungen (aber davon konnte man schon im Vorfeld ausgehen, da die Macher von Castlevania und Blood of Zeus dahinter stecken).
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Powerhouse Animation Studios auch eine Neuauflage von She-Ra und Bravestarr produzieren würden
Ja ich weiß, von She-Ra gab es schon eine Neuauflage, aber die passt ja zeichnerisch absolut nicht zum neuen He-Man.
Also, ich habe es nun doch bereits gesehen und irgendwie stelle ich mir nun die Frage... Echt jetzt? Ich meine... das war's? Das war der große Aufreger? Aber eins nach dem anderen...
Zunächst mal wollte ich nochmal bestärken, dass hier ganz klar Fehler beim Marketing gemacht wurden. Wenn die Werbung und Trailer ganz klar He-Man in den Vordergrund rücken, dann erzeugt das eine gewisse Erwartungshaltung, bei der ganze vier Bait&Switch-Auftritte um ihn ganz klar zu viel sind, auch wenn sich das alles auf 100 Minuten Laufzeit verteilt.
Ich verstehe auch dramaturgisch, warum die erste Hälfte der Staffel dort endet wo sie endet, aber zusammen mit dem Anteasen He-Mans und dem immer wieder ins Leere laufen lassen zuvor, erinnert das an die Karrotte die eine Weile vor der Nase des Esels herumhängen durfte, dann aber wieder in die Tasche wandert. Das fühlt sich für den Rezipienten halt uncool an und ich kann verstehen warum sich der eine oder andere leicht veräppelt vorkommt. Das vorherrschende Ausmaß an Ärger, welches über ein "naja, das Ende war jetzt nicht so prall" hinaus geht, wäre aber trotzdem nicht so ganz meine Art.
Zudem sollte doch, auch ohne die mittlerweile offizielle Bestätigung dass noch ein zweiter Teil der ersten Staffel kommen wird, jedem mit mehr als zwei Gramm Hirnmasse sonnenklar sein, dass die Story mit der bislang letzten Szene noch nicht beendet sein kann. Und wer ein wenig mit dem Hintergrund vertraut ist und mitbedenkt dass Mattel nachwievor todsicher Spielzeug dazu verkaufen will, der versteht nicht nur wieso Figuren entsprechend verändert wurden, sondern auch, dass der Status Quo nicht lange Bestand haben kann.
Kevin Smith hat das ja in seinem (zugegebenermaßen meines Erachtens ebenfalls nicht 100%ig glücklichen) Kommentar zum Aufruhr ganz gut auf den Punkt gebracht:
"Denkt ihr zur Hölle noch mal wirklich, dass Mattel Televion, die mich engagiert und mich bezahlt haben, eine verdammte ‚Masters of the Universe‘-Serie ohne He-Man machen will?" https://www.kino.de/serie/masters-o...-kevin-smith-schlaegt-deutlich-zurueck/?f=amp
Ich weiß nicht... geht man hier nach dem Motto vor "es gibt keine schlechte Publicity"? Wenn ja, hat man es ganz klar darauf angelegt, aber dann finde ich Smiths Rechtfertigung hohl. Wenn aber nicht, würde ich gerne mal wissen was zum f**k man gedacht hat, wie die Leute reagieren! In dem Fall hätte man die Staffel in einem rausbringen können/müssen. Zur Hölle, eine wöchentliche Ausstrahlung neuer Folgen hätte doch für den Suspense völlig ausgereicht!
Aber jetzt zum lächerlichen Kernstück der ganzen Aufregerei: Das vorpubertäre "Mädchen gegen Jungs"-Geheule. Wie unsicher in seiner Männlichkeit muss man eigentlich sein, um auf Grund dessen was in der Serie zu sehen ist, diesen Trip zu fahren? Teela ist sowas von wackelig auf dem Podest auf dem sie ständig stehen muss, die Neue da die mir meine Frisur von vor drei Jahren geklaut hat ist nicht mehr als ein Sidekick und Lynn ist endlich mal ne interessante Figur ohne zu sehr in den Vordergrund zu treten. Im Vergleich dazu wird doch ein Man at Arms geradezu als lächerlich übertrieben awesome dargestellt. Der Mann verdient ne SpinOff-Serie!
Kurzum: Diese Beschwerden sehe ich als gegenstandslos.
Inhaltlich gibt's Höhen und Tiefen. Mir gefällt dieser Kult (und dass der Soundtrack synthwavig wird, sobald die Jungs auftauchen). Dafür finde ich Teelas Storybogen schwer nachvollziehbar und konstruiert. Irgendwie funktioniert er nicht so gut wie gewollt. Subternia fand ich uninspiriert. Preternia war am Ende auch nur ein Abklatsch einer gewissen heidnischen Göttersage, war als solche jedoch auf eine käsige Art und Weise witzig. Generell finde ich den Grad an Selbstreflexion bei gleichzeitig starkem Fanservice recht gelungen. Die Serie weiß zu jedem Zeitpunkt was sie ist und zieht auch gerne mal Merkwürdigkeiten in der Originalserie grade genug durch den Kakao, dass es nicht respektlos erscheint.
Ähnlich geht's auf technischer Ebene weiter: Das Gezeigte schwankt zwischen "wunderschön" und "urghz". Dabei reißen mich gar nicht mal die Farbspiele raus, sondern eher die Unterschiede in der Animation. Manche Bewegungen von Figuren werden mit unglaublich wenigen Frames pro Sekunde dahingeklatscht, obwohl es sich um Actionszenen handelt, während in ruhigen Szenen plötzlich jeder sichtbare Muskel am Körper minutiös spielt.
Letztendlich kann ich bis hier her nur ein mittelmäßiges, leicht ins positive gehendes Urteil fällen. Es ist nicht der Verrat am (mit erwachsenen Augen betrachtet unschaubaren) Original und der Männlichkeit zu der es hochstilisiert wird, allerdings leider auch kein Oberknaller. Es ist halt eine guckbare Zeichentrickserie, die zwar mehr richtig als falsch macht, aber definitiv nicht den Buzz und den Hass wert ist, den sie derzeit bekommt.
Also ich bin mit He-Man aufgewachsen, und er ist neben Optimus Prime mein grösster Kindheitsheld.
Die neue Serie habe ich mir mittlerweile 2x angesehen, und bin begeistert davon. Besonders die Episode mit Scare-Glow fand ich herausragend.
Dass die Serie bei vielen so schlecht ankommt, ist denke ich mal mit dem blödsinnigen (und bis hier hin schwappenden) Kulturkampf in den USA begründet. Wenn auch nur der HAUCH eines Verdachtes aufkommt dass der Film/die Serie "woke" sein könnte, wird alles getan um sie zu zerstören. Ich hätte NICHT gedacht dass so viele erwachsene Männer sich über den Haarschnitt einer Cartoon Frau aufregen können.
Neulich übrigens auch schon passiert als angekündigt wurde dass der neue Predator Film wohl eine Frau in der Hauptrolle haben wird. In den Comments war sofort wieder alles voll mit "Go woke, go broke" Sprüchen, und sie zählen sogar ihre "Erfolge" wie Terminator Dark Fate, Ghostbusters oder der neue Charlies Angels Film auf. Wow, bin stolz auf euch, Jungs!
Und dabei sind DAS die Leute, welche dauernd wegen Cancel Culture rumheulen.
Ich hab grad auf IMDB geschaut, 5111 Leute geben der Serie 1/10 Sterne. 1/10? Sorry, aber das ist Reviewbombing, und sicher keine faire Bewertung.
Wenn man der Serie etwas ankreiden kann, dann dass man sie in zwei Teilen veröffentlicht hat. Hätte man die Auflösung des Cliffhangers zeitnah bekommen, wären die Reaktionen wohl etwas anders ausgefallen.
Es ist ECHT überraschend wie viele Leute WIRKLICH denken dass He-Man jetzt tot ist und NICHT mehr zurück kommt.
Oder es glauben wollen oder vorgeben zu glauben, damit es ihrem Narrativ dient, aufgrund dessen sie sich befähigt fühlen sich selbst zum Opfer zu erklären, damit sie die Legitimation zuerkannt bekommen in den Angriff gehen und Cancelling betreiben zu dürfen.
Eine Politisierung und Emotionalisierung auf diese Art ist einfach der in der heutigen Zeit allgegenwärtig vorherrschende Modus öffentlicher Diskussionsführung. Das prangere ich schon länger an und es ist leider ein gesellschaftübergreifendes und in allen politischen Richtungen bestehendes Phänomen. Letzteres macht mich besonders wütend.
Sowas ist einfach keine Diskussion. Normalerweise hat man mehrere Parteien mit verschiedenen Standpunkten/Meinungen und man nähert sich entweder an und findet diesbezüglich Kompromisse oder man erweitert die eigene Meinung aufgrund der anderen Sichtweisen.
Meiner Meinung nach kann eine Diskussion überhaupt nicht stattfinden, indem man dem Gegenüber einfach sagt was falsch ist und solange drauf rumreitet bis keiner mehr Bock hat irgendwas zu sagen um sich dann als fucking King of the hill zu fühlen.
Dass He-Man recht schnell in den Hintergrund treten würde, damit die Geschichte aus Teelas Sicht erzählt wird, wurde doch schon recht früh kommunifziert, und ich habe damit auch keine Probleme. Im Gegenteil, ich finde diese Prämisse sogar recht interessant. Wenn He-Man zur Seite tritt, haben die übrigen Charaktere mehr Raum.
