Spider-Man 3: No Way Home (MCU) [Kritik] + TMFSV Cut

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich dachte AM steht für Amazing-Man.

Vor- oder Nachnahme würde mir ja schon helfen.
Den hätte ich eben auch beinahe gebracht, dann dachte ich an Skinner. "Catwoman? Ich dachte das wäre Catman." :biggrin:

@Batou9 Wenn Filme doch etwas sein sollen, dann anders als die vorangegangenen. Sie sollen sich nicht wiederholen. Wenn ich nach einem Film sage "der hat mir ja genau das geboten wie der letzte, nur kleiner und etwas weniger spannend", dann würde ich das dich eher als Rückschritt betrachten.
Hier ist es ja noch nicht Mal der Fall als ob sie sich irgendwie etwas komisches konstruiert hätten, nur um möglichst etwas anderes zu bieten. Nein, das Multiversum gibt es in der Vorlage, einen durch das Multiverse reisenden Spidey in Begleitung von Strange gibt es in der Vorlage, eine Begegnung diverser Spidermen gibt es auch. Ich würde sagen: Noch nie würde das Potenzial dermaßen ausgeschöpft.
 

Batou9

Well-Known Member
Ein Aufeinandertreffen, das Multiversum, hindert die freundliche Spinne von Nebenan streng genommen nur daran, ihr emotionales und den Zuschauer dadurch fesselndes Potential zu entfalten. Daran hat Disney mangels aufbauendem Profitkonzept ("You will watch it all!") gar kein Interesse mehr. Sie scheixxen das alles nur noch so raus. Marvel gelingt es auf phänomenale Art & Weise, dass man bald mit keinem der Superhelden mehr eine emotionale, nach dem Abspann gesättigte Identifikation aufbaut. Man schaut ihnen zu und spürt, dass etwas ernstnehmbares fehlt. Sogar der wichtige Humoranteil wirkt nach 20 Jahren nicht mehr ernst gemeint, nicht mehr als aufgesetzt. Ich bin nicht der einzige, dem das ganze zunehmend nur noch wie ein postmodernes, komplex verstricktes, aber spätestens nach dem Abspann sehr einfallsloses Let'sPlayVideo vorkommt. Mir fehlt da jegliche Begeisterung / Überraschung die der Held auf seiner emotionalen Reise entfacht / durchlebt. Solange Disney/Marvel so tut, als könne dieses kinomagische Defizit durch möglichst viele Umwälzungen altvertrauter Bausteine des Franchise oder sich absurde über mehrere Produktionen erstreckende MacGuffins wett gemacht werden, entfernen sie sich nur immer weiter von dem, was uns im Tiefsten an unseren Superhelden interessiert und seit dem Kindheitskonsum zur Identifikation mit den Protagonisten bewegt. Alles muss deshalb epischer als episch werden. Weshalb ausgerechnet der neue "The Batman" nach einem starken Joker-Film für mich nach den bisherigen Eindrücken einen völlig unerwarteten Lichtblick darstellt. Die Gedanken muss man nicht teilen. Wer Marvel vielleicht erst seit dem CU konsumiert und allen für ein Weiterkommen der verästelten Produktionen notwendigen Umwälzungen (Cancel&Redefine&Awake) etwas abgewinnen kann, wird auch weiterhin seine Freude an der Reise dieser smarten, tollpatschigen Techspinne aus dem Hause Stark haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

McKenzie

Unchained
Ich würd dir da bis zu einem gewissen Grad sogar zustimmen. Aber naja..das Zielpublikum der Filme liebt sie weiterhin und freut sich, dass das Universe derart vergrößert wird, ähnlich wie in den Comics. Ich bin bei Marvel mittlerweile auch raus, es ist mir zu viel und mir fehlt auch wie dir die runde, in sich stimmige Geschichte. Ist ja auch nicht schlimm, es kommen ja weiter Sachen wie Logan, Joker oder Pattman, die für sich stehend interessant sind.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich kann Batous Standpunkt durchaus verstehen. Es stimmt schon, dass durch diese Formelstruktur und der Angst vor tieferen Momenten wenig Platz für echte Emotionen bleibt. Die Holland Spider-Man Filme sind im Vergleich zu den ersten beiden Raimis auch wesentlich leichtfüßiger, fröhlicher, da gibts keine Bedeutung in Aus großer Kraft folgt große Verantwortung.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich kann der Begründung folgen, ich teile sie halt nur gar nicht. Und wenn von "man" die Rede ist, verliert man mich eh. Bin einfach gar kein Fan von solch pauschalisierenden Aussagen, die sich als Faktum positionieren.

Dass das MCU bis zu einem gewissen Maß kalkuliert ist, ist nun wirklich kein Geheimnis. Großartige Experimente wird man da nicht bekommen. Die Frage ist, wer will das denn genau? Ich kann da nur für mich sprechen und ich brauche das nicht zwangsläufig. Würde die "breite Masse" einen emotional tiefschürfenden Spidey genau so gerne konsumieren, wie den eher lockeren Spidey, den wir derzeit bekommen? Auch hier kann ich nur für mich sprechen. Bauchschmerzen hätte ich da vermutlich keine mit, aber einen wirklich Mehrwert sehe ich für mich darin auch nicht.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich weiß gar nicht was da das Problem ist. In 80% der emotional aufgeladenen Momente in den Comics ist Spiderman gut drauf und harpert höchstens damit seine beiden leben miteinander zu timen. Die 90iger Serie hat Spidey hyperdramatisch dargestellt als einen Charakter der dauerhaft Probleme hat und sobald es einen Kampf gibt wieder die lustige spinne von nebenan ist (...für Kinder cool, weil es Mal etwas deeper war als der meiste andere Kram für die Zielgruppe, aber auch nicht unbedingt glaubhaft). Raimi hat ihn als verpeilte Heulsuse dargestellt und Webb als Skater Aggro. Ich finde Spiderman ist kein dauerdepressiver Charakter. Er ist vielmehr lebensbejahend. Nicht jeder muss ein Bruce Wayne sein und diese leichtfüßigkeit steht Spiderman doch ganz gut zu Gesicht. Wenn man einen stetig fallenden Charakter möchte der auf sein Leben nicht mehr klar kommt, möchte man keinen Peter Parker. Der verkörpert für mich eher das nach vorne blicken als das Ballast schleppen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Verpeilte Heulsuse? Skater Aggro?
Also für mich waren die beiden Inkarnation sympathischer, greifbarer, als dieser Peter Parker, der immer einen Deut zu hyperaktiv scheint. Aber will den nun auch nicht irgendwie mit Bezeichnungen diffarmieren.
Auch geht es hier ja nicht nur um Peter Parker/Spider-Man, sondern der generelle Umgang von Marvel/Disney mit seinen Held:innen.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich mag alle drei Interpretationen auf ihre Art und Weise. Finde beispielsweise den Garfield-Spidey zu unrecht viel gescholten. Ich hab Spidey aus meiner Jugend halt als lockeren, flapsigen Typen im Kopf, während Peter halt durchaus ein paar "Identitätsprobleme" hat. Für mich stimmt das Gleichgewicht in den Filmen.
 

TheUKfella

Well-Known Member
Ansich finde ich dass Maguire bisher doch den besten Job gemacht hat. Der immense Druck dem er ausgeliefert ist, indem er sein möglichstes verucht um sein Leben zu leben und gleichzeitig Spider-Man zu sein, ohne dabei auszuticken. Er ist ein armer Bettelstudent der neben dem Studium noch 2 Jobs hat und dabei dann noch das Verbrechen bekämpft. Er hat eine große Liebe und versucht auch diesen Teil seines Lebens irgendwie im Gleichgewicht zu halten. Und für all die guten Taten die er als Spider-Man vollbringt, bekommt er quasi nichts. Im Gegenteil, die Medien stellen ihn durchweg als Bedrohung da und anstatt dass sich die Polizei am Verbrechensort bei ihm bedankt, wollen sie ihn stattdessen verhaften. Und dennoch behält er die Nerven. Das Format eines jungen Studenten, der im Leben so gut wie nie Glück hat und durchgehend pleite ist, das war für mich schon immer Spider-Man. Und all diese Charackteristiken hat Tobey eigentlich immer sehr gut dargestellt. Das einzige was ihm fehlte, das war dieser ständige Spidey Humor. Die flotten Sprüche und die grenzwertige große Klappe. Das hatte wiederrum Andrew Garfield echt gut hinbekommen. Und da gab es auch keine ständigen öden Oneliner, wie man sie aus dem MCU kennt. Dieser typische Fremdschäm Humor, bei dem diverse Leutchen im Kinosaal sich die Seele aus dem Leib lachen. Achja, die guten alten MCU Komödien -.- Ich kotze!
 

Zoom

Well-Known Member
Ansich finde ich dass Maguire bisher doch den besten Job gemacht hat. Der immense Druck dem er ausgeliefert ist, indem er sein möglichstes verucht um sein Leben zu leben und gleichzeitig Spider-Man zu sein, ohne dabei auszuticken. Er ist ein armer Bettelstudent der neben dem Studium noch 2 Jobs hat und dabei dann noch das Verbrechen bekämpft. Er hat eine große Liebe und versucht auch diesen Teil seines Lebens irgendwie im Gleichgewicht zu halten. Und für all die guten Taten die er als Spider-Man vollbringt, bekommt er quasi nichts. Im Gegenteil, die Medien stellen ihn durchweg als Bedrohung da und anstatt dass sich die Polizei am Verbrechensort bei ihm bedankt, wollen sie ihn stattdessen verhaften. Und dennoch behält er die Nerven. Das Format eines jungen Studenten, der im Leben so gut wie nie Glück hat und durchgehend pleite ist, das war für mich schon immer Spider-Man. Und all diese Charackteristiken hat Tobey eigentlich immer sehr gut dargestellt. Das einzige was ihm fehlte, das war dieser ständige Spidey Humor. Die flotten Sprüche und die grenzwertige große Klappe. Das hatte wiederrum Andrew Garfield echt gut hinbekommen. Und da gab es auch keine ständigen öden Oneliner, wie man sie aus dem MCU kennt. Dieser typische Fremdschäm Humor, bei dem diverse Leutchen im Kinosaal sich die Seele aus dem Leib lachen. Achja, die guten alten MCU Komödien -.- Ich kotze!

Da sieht man mal wie unterschiedlich die Ansichten zu solchen Figuren sein können.
Für mich war Tobey nie schlecht aber auch nie wirklich der Spidey, mit dem ich aufgewachsen bin und m.M.n. schon immer überbewertet.

Spidey war ziemlich das, was du alles aufgezählt hast. Aber das war eben auch immer das Besondere an Peter.
Er hatte oft zu kämpfen. Oft sogar am Rande des Unerträglichen (Clone Saga / Venom / Kraven / J. Jonah / gibt noch etliche Bsp.) aber ich glaube, trotz allem, überwog immer die Hoffnung und das Positive in seinem Comic Leben. Und er hatte dabei auch immer eine gewisse Leichtigkeit und stand relativ fest im Leben. So habe ich ihn kennen gelernt. Und das fand ich mega.

Maguire war für mich da wirklich nicht so toll. Hab mal ein Kommentar gelesen, was ich recht passend finde, auch wenn es überspitzt ist. Aber im Grunde war Maguire-Peter irgendwann gefühlt 24/7 deprimiert und ne Heulsuse und das ist einfach nicht der Peter, den ich (wohlgemerkt) kenne. Garfield war auch nicht schlecht aber für mich tatsächlich auch manchmal eher Bully als Held. Keine Ahnung.
Für mich macht da wirklich Tom den besten Job bisher. Der vereint das Drama und die Komik ganz gut.

Ich kann auch die Kritik am MCU nicht ganz nachvollziehen, auch wenn ich die Punkte an für sich verstehe. Die Formel steht, ganz klar. Man wird vermutlich nie große Ausreißer machen. Wobei ich hier und da schon immer mal wieder was Neues und Kreatives entdecke. Für mich als Comicfan sind oft die Kleinigkeiten und Easter Eggs fast spannender als so manche Geschichte an sich.

Das MCU wird vermutlich niemals eine Tragik wie Braveheart erreichen.
Muss es das? Für mich persönlich nicht. Das sind "Gute Laune Filme" und für mich ist das vollkommen ok.
Hier und da finde ich ein wenig Drama und Tragik. Wenn Thor über all seine Verluste redet. Spidey an Tony hängt, weil er Angst vor dem Sterben hat. Wenn Cap weiter und weiter kämpft, obwohl kein Sieg in Aussicht ist. Wenn König und Usurpator gemeinsam in den Sonnenuntergang blicken. Eher die kleinen Momente, neben dem Spektakel, die mich abholen und interessieren.
Klar, diese Momente verfliegen nach dem Schauen wieder recht schnell aber in dem Moment, als es passiert, hat es mich schon mitgenommen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@TheRealNeo natürlich war das mit Absicht überspitzt formuliert. Aber es sind halt alle drei Interpretationen anders und man kann in allen was positives und was negatives finden. Doch ist man damals nicht so hart mit den Filmen ins Gericht gegangen. Stellt euch Mal vor was für eine Meme-Flut es heute gäbe wenn man noch so Buddy Szenen wie den Goblin auf dem Dach in den Filmen bringen würde. ...oder Sprüche wie "Koblöd" oder auch das ein oder andere Verhalten von Charakteren.
Wäre es andersrum, würde man sich vermutlich nach einem connected universe sehnen,... kann ich mir zumindest gut vorstellen.
 

Andi83

Well-Known Member
Ich finde das MCU perfekt so wie es ist, wobei das MCU durch Endgame ja einen extremen Wandel durchgemacht hat, zumindest was die Geschichte und Charaktere angeht. Ich hätte auch noch weitere 10 Jahre Iron Man, Cap, Black Widow usw. schauen können. Aber wer weiß was uns das Multiversum bringt. Die Marvel-Formel passt für mich so wie sie ist.
 

McKenzie

Unchained
Stellt euch Mal vor was für eine Meme-Flut es heute gäbe wenn man noch so Buddy Szenen wie den Goblin auf dem Dach in den Filmen bringen würde. ...oder Sprüche wie "Koblöd" oder auch das ein oder andere Verhalten von Charakteren.
Oder alles James Franco. Ich muss ja sagen, dass ich grad diesen Cheesefaktor an den alten so liebe. Der gibt ihnen ihren ganz eigenen, knuddligen Charakter.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@McKenzie geht mir genauso. Doch ich glaube nicht daß es überall so beabsichtigt war. Ich liebe die Filme auch sehr, aber ich denke ich trage auch eine dickglasige Nostalgiebrille.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@Revolvermann ich finde ja eher das die Kamera sehr an Comicpanels erinnerte und dafür die Farben im MCU comichafter sind (wenn ich so an Mysterio denke). Die raimi Filme hatten manchmal so einen Rotstich der dem ganzen schon fast eine Sepia Anmutung gab.
 
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