How I Met Your Father - von den Machern von HIMYM

Mr.Anderson

Kleriker
Ich könnte schwören, dass wir mal einen Thread dazu hatten... Wirklich sehr gute Serie, bei der ich die letzten 5, 6 Staffeln endlich mal nachholen muss. Ist nur nicht ganz so einfach. Obwohl ich die Serie sehr mag, ist mir von den Hauptfiguren keine so richtig sympathisch.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
In dem Artikel wird es gutgeheißen, dass kein Barney Stinson Typ dabei ist. Ist das wirklich ein Vorteil? War Stinson nicht ein Highlight der Serie?

Ich mein, Harris sollte man eh nicht imitieren, aber speziell dagegen zu sein, weil die Figur nicht höflich freundlich moralisch gutherzig war, ist so eine Sache. Sie war ja trotzdem oder gerade deswegen witzig. Seine völlig übertriebenen Verkleidungen und Aktionen haben das ja auch stets so hochprojeziert, dass es keinerlei Realismus mehr gab, den die Serie fragwürdig gutheißen konnte. Andererseits hatte er doch auch fraglos positive Aspekte und war für seine Freunde immer da.

Die Serie dreht sich ja um Partnersuche, da ist es doch nur nachvollziehbar einen Charakter zu haben, der endlos neue Bettgeschichten sammelt... ?
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja er war beliebt, steht ja auch im Artikel, aber eben auch 'problematisch'. Heute wie damals. Bei genauerer Betrachtung mag man seiner Figur einiges verzeihen können, aber so eckt man mit der neuen Serie erstmal nicht an in einem Umfeld, das heute eben viel schneller überkocht bei sowas.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Aber problematisch... inwiefern?

Wenn Barney Stinson schon problematisch sein soll, was ist mit Dr House oder Al Bundy? Die sind noch wesentlich unhöflicher, unaufgeschlossener als Stinson. Oder wenn wirs freundlicher nehmen - was ist mit Joey? Oder Samantha aus Sex and the City?

Die Serien lassen diese Figuren doch auch ständig Contra und Pech ereilen, sprich, es ist der jeweiligen Serie durchaus bewusst, dass lügen/betrügen/ausnutzen/unhöflich/untreu sein nicht löblich oder nachzuahmen ist.

Darf man das jetzt nicht mehr als Comedyelement nutzen, weil die neue Generation nicht in der Lage ist, selbst zu erkennen, was moralisch richtig und was moralisch falsch ist bzw was für Reaktionen ein gewisses Verhalten auslösen kann? Könnte ein neuer Stinson wirklich Nachahmer schaffen, die dann wie er u.a. Opa-Make-Up oder Babyklamotten anziehen, um sich in verrückten Challenges Sex zu ertricksen, wobei ihnen die Person dahinter emotional egal ist? Und könnte jemand, der so etwas niemals machen würde, wirklich durch eine Serienfigur so beeinflusst werden, dass er so wird?
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich weiß nicht, wie und ob die Macher:innen darüber nun nachgedacht haben, aber ich glaube es geht am Ende nicht darum, ob dadurch jemand 'inspiriert' werden kann oder sich einen Barney als Vorbild nimmt im Umgang mit Frauen, sondern wirklich eher darum keinen Internetmob heraufzubeschwören. Nun könnte man das als feige betrachten, aber zu sagen, dass es ja auch schon 'früher' beliebte Serienfiguren gab, die im Comedyrahmen eingesetzt wurden, würde ich genauso wenig als Argument sehen. Nur weil es früher gemacht wurde, heißt es ja nicht, dass das gut ist.
Man kann das übersensibel nennen und wie es im Artikel ja auch glaube ich geschrieben wird, könnte man auch die ganze HOW I MET YOUR MOTHER-Garde in Frage stellen, da sie weiß waren und selten finanzielle Probleme o.ä. hatten, und auch dazu kann man dann sagen, dass man ja bei einer Sitcom nur unterhalten werden will und Zerstreuung vom tristen Alltag, aber andererseits ist auch die Frage, ob es so eine Figur braucht? Am Ende wird sie dann nur als Barney-Abklatsch tituliert, trägt aber kaum was zur eigentlichen Serie bei.
 

Etom

Well-Known Member
Ja, der Artikel ist in dem Bezug übersensibel und Barney Stinson ist nicht problematisch.
Dass es keine derartige Rolle in der neuen Serie gibt, ist in Ordnung. Sonst würde man nur Vergleiche ziehen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich weiß nicht, wie und ob die Macher:innen darüber nun nachgedacht haben, aber ich glaube es geht am Ende nicht darum, ob dadurch jemand 'inspiriert' werden kann oder sich einen Barney als Vorbild nimmt im Umgang mit Frauen, sondern wirklich eher darum keinen Internetmob heraufzubeschwören. Nun könnte man das als feige betrachten, aber zu sagen, dass es ja auch schon 'früher' beliebte Serienfiguren gab, die im Comedyrahmen eingesetzt wurden, würde ich genauso wenig als Argument sehen. Nur weil es früher gemacht wurde, heißt es ja nicht, dass das gut ist.
Man kann das übersensibel nennen und wie es im Artikel ja auch glaube ich geschrieben wird, könnte man auch die ganze HOW I MET YOUR MOTHER-Garde in Frage stellen, da sie weiß waren und selten finanzielle Probleme o.ä. hatten, und auch dazu kann man dann sagen, dass man ja bei einer Sitcom nur unterhalten werden will und Zerstreuung vom tristen Alltag, aber andererseits ist auch die Frage, ob es so eine Figur braucht? Am Ende wird sie dann nur als Barney-Abklatsch tituliert, trägt aber kaum was zur eigentlichen Serie bei.
Ich denke das eine Figur wie Barney unerlässlich für die Serie himym war. Er ist die Antithesis zum hypermoralischen Marshall und erlaubt es Ted in beiden Gewässern zu schwimmen um sich selbst und das was er will zu finden. Barney's rehabilitation war zwar etwas gehetzt, aber es hat mich schon gerührt wie er das Kind am Ende auf dem Arm hatte. Einen Bezug Kindern und der Wunsch nach einem Sinn in seinem Leben den er über exzessives Verhalten versuchte zu verstecken war ein wichtiger Bestandteil des Charakters und damit auch ein Teil von Ted.

Das selbe gilt ja auch für andere Comicreliefs die sich bereits bewährt haben. Niles war auch der Gegenpol zu Martin und war der Katalysator für Frasier's Snobismus. Selbiges gilt für Sheldon und Penny... Etc.

Ich mag den einen überzeichneten Charakter in Sitcoms, denn er gibt anderen Charakteren die Möglichkeit sich selbst auch von einer anderen Seite zu zeigen. Dank Barney ist Robin mein lieblingscharakter in himym. :smile:

Ich Stelle es mir schwer vor eine Sitcom ohne einen ähnlichen Charakter zu konzipieren. Dann müssten schon alle einen Hau weg haben und unvermittelbar sein. Also alle müssten irgendwie einen Barney kompensieren. :smile:
 

Puni

Well-Known Member
Ja, der Artikel ist in dem Bezug übersensibel und Barney Stinson ist nicht problematisch.
Warum ist er das nicht? Finde Barney aus heutiger Sicht auch nicht wirklich aufschreierregend, eher plump, albern, auf Dauer ermüdend und dazu als Charakter maximal eindimensional - ähnlich wie Ted. Ne, Barney mochte ich irgendwie nie, auch früher nicht. :biggrin: Warum der Trottel da überhaupt mit den anderen Hauptfiguren ständig in der Bar rumgammelt, wenn eh nie auch nur ansatzweise was vernünftiges von ihm kommt, hab ich mich bis heute gefragt. Eine Freundschaft sieht für mich irgendwie anders aus. :ugly:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Wenn Barney problematisch ist, dann frage ich mich was mit Charlie aus Two and a Half Men ist. Ich hätte Barney als problematisch erachtet, wenn er nicht so überzeichnet gewesen wäre und ein anderer Schauspieler dahinter gestandet hätte. Eine weitere Figur wie Barney brauche ich allerdings auch nicht.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich denke Barney wird aus feministischen Gründen wohl womöglich von manchen als problematisch gesehen. Wegen Frauenbild etc. Aber sorry, er scheitert oft und die Frauen bei denen er landet stellen sich oft auch dumm an und solche Frauen gibt es. Genauso wie es das auch andersrum gibt. Ich denke das muss man eigentlich nicht erwähnen.

Einen identischen Charakter brauche ich nicht. Aber einen exzentrischen Charakter ala Niles, Sheldon, Urcle, Alan Harper, Phoebe/Joey... etc. hat noch keiner Sitcom geschadet.

Es gibt bestimmt auch andere Ansätze als Sexualtrieb/Aufreißer um solch einen Charakter für diese Sitcom zu schreiben.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Warten wir mal die Serie ab hier einfach ab.
Aber weil hier immer wieder Sheldon fällt...finde ja das komplette Ensemble von THE BIG BANG THEORY unterm Strich schwieriger als Barney alleine. Klar kann man immer sagen, es ist eine Comedy, aber eine gewisse Sicht auf Dinge wird ja damit trotzdem propagiert.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Da wird ein Bild gepinselt, welches irgendwie in den Köpfen der Leute verankert ist, propagiert wird da für mein Dafürhalten nichts. Es wird allerdings auch nichts dafür getan, es zu ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:

Raphiw

Guybrush Feelgood
Warten wir mal die Serie ab hier einfach ab.
Aber weil hier immer wieder Sheldon fällt...finde ja das komplette Ensemble von THE BIG BANG THEORY unterm Strich schwieriger als Barney alleine. Klar kann man immer sagen, es ist eine Comedy, aber eine gewisse Sicht auf Dinge wird ja damit trotzdem propagiert.
Sehe ich absolut auch so. Es ging mir eher darum herauszuarbeiten welche Position diese "Art" von Figur innerhalb eines Ensembles inne hat. Oft stellt sie ein Extrem des Hauptcharakters dar:

Leonard = Nerd
Sheldon = Supernerd
Penny = No Science Gegenpol

Frasier = Snob (aber nah Menschen mit seiner Radiosendung)
Niles = Megasnob
Martin = Mann aus der Arbeiterklasse

Ted = Romantiker mit Sexabenteuern
Barney = Sex Besessener
Marshall = Romantiker

Ich denke diese Konstellation ist halt typisch für sitcoms
 

Lunas

Well-Known Member
Was wären denn diese Serien mit nur gleichen Charakteren die alle keine Ecken und Kanten mehr haben? Würde sich doch keiner mehr anschauen.
Im Endefekt gehts ja eh nur ums Geld und eine möglichst große Zielgruppe und ja niemanden auf den Schlips zu treten, könnte ja die eine oder andere Gruppe von Menschen vergraulen.
Das es jetzt keinen weiblichen Barney gibt find ich gut, braucht es auch nicht. Aber Ecken und Kanten dürfen die Charaktere schon haben.
 

McKenzie

Unchained
Was wären denn diese Serien mit nur gleichen Charakteren die alle keine Ecken und Kanten mehr haben? Würde sich doch keiner mehr anschauen.
Ich finde Barney super unsympathisch und auch ziemlich unglaubwürdig geschrieben, aber prinzipiell gebe ich dir dennoch Recht. Eine Sendung mit lauter ausgeglichenen gleichgeschalteten Charakteren ohne Fehl wäre unschaubar.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Hat ja auch keiner davon gesprochen, dass Figuren keine Ecken und Kanten haben sollen, ganz im Gegenteil. Gibt genügend Filme und Serien, wo die Figuren und ihre Probleme eigentlich langweilig sind, da zum Beispiel nicht lebensnah oder zu konservativ gedacht
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich versteh nicht ganz, wieso sich Filme und Serien ändern sollen, weil ein paar wenige Leute es so nicht mögen. Dann sollen sie.... es halt nicht schauen. Wenn man sich dennoch beschwert, will man doch schon fast eher nicht, dass andere das so sehen und eventuell mögen.

Bei TBBT (Einwurf: ich mag TBBT größtenteils) fällt es auf, dass die Serie an sich schon häufig will, dass man nicht mit den Figuren, sondern über sie lacht. Hach, was sind die peinlich, weltfremd, seltsam und kindisch. Andererseits braucht man nur auf eine Con zu fahren oder sich durch diverse YT Kanäle klicken, um ratzfatz Leute zu finden, die halt wirklich so sind.

So wie Penny ihrerseits platt als naivstes Dummchen präsentiert wird. Andererseits ist es wiederum eine Comedyserie mit Extremen, und extremen Charakteren. Die Comedy zieht sich ja oftmals daraus, dass diese Extreme aufeinander prallen. Pennys Unterhaltungen mit Sheldon sind fast immer super. Letzten Endes sagt die Serie ja nicht, dass alle Frauen wie Penny und alle Nerds wie die vier Jungs sind. Jetzt kann man mutmaßen, dass eine so beliebte Serie wie TBBT ein bestimmtes Klischeebild prägt und einen negativen Effekt auf die Allgemeinheit hat. Möglich, aber wer sich davon leiten lässt, anstatt sich selbst ein Bild zu machen...
 
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