Star Trek - Picard

TheRealNeo

Well-Known Member
Moment mal, wie kann ein Weißer rassistisch gegen Weiße sein?
Ich glaube auch nicht, dass er das so meint, man kann es natürlich so lesen wenn man will, sondern er greift hier vielmehr die Mär des alten, weißen Mannes (bspw. Trump) auf, der die Welt regieren möchte. Da schießt er nicht generell gegen weiße Menschen und auch nicht generell gegen Alte.
Aber wie gesagt, man liest, was man lesen möchte.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Habt ihr schon einmal richtigen Rassismus am eigenen Leibe erlebt? Ich finde den Satz dumm gewählt, rassistisch ist das in meinen Augen allerdings nicht.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Da wird sogar ein vor Rassismus gegen weiß triefender Streifen wie GET OUT von Weißen abgefeiert.


Wobei ich dir grundsätzlich beipflichte - natürlich gibt's Rassismus per se in alle Richtungen und im Bezug auf Picard finde ich den Satz aus dem Indiewire Review auch ziemlich beknackt. Auf der anderen Seite kann man die Behandlung, die ausländische bzw. ausländisch aussehende Mitbürger hier ihr Leben lang erfahren meines Erachtens nicht mit Kartoffelsprüchen oder sonstigen, punktuellen, verbalen Entgleisungen gegenüber Weißen aufwiegen.

Was die Picardserie angeht habe ich meine Erwartungen nach Discovery mal dezent runtergeschraubt. Ich glaube einfach, dass die aktuellen Star-Trek-Macher Wert auf andere Dinge legen als ich.

EDIT:
Moment mal, wie kann ein Weißer rassistisch gegen Weiße sein?
Öh - genau so wie er rassistisch gegen andersfarbige Menschen sein kann. :confused:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
[...]
Auf der anderen Seite kann man die Behandlung, die ausländische bzw. ausländisch aussehende Mitbürger hier ihr Leben lang erfahren meines Erachtens nicht mit Kartoffelsprüchen oder sonstigen, punktuellen, verbalen Entgleisungen gegenüber Weißen aufwiegen.
[...]

Das ist genau der Punkt. Ich kann diese "Typisch Aleman"-Sprüche auch nicht mehr lesen, aber das ist schlicht was anderes, als wenn du gesellschaftlich benachteiligt wirst, weil deine Haut eine dunklere Farbe aufweist, als andere oder wenn dich Leute als "dreckiger Ausländer" bezeichnen oder sonstiges. Die Formulierung in dem Artikel ist vielleicht stumpf, aber ich verstehe halt immer noch nicht, weshalb man es als rassistisch einschätzt. Davon ab, halte ich von der Kritik nicht sonderlich viel, weil ich der Argumentation nicht richtig folgen, geschweige denn beipflichten kann.
 
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Clive77

Serial Watcher
Soeben erfahren, dass meine Kritik zum Auftakt heute um 18 Uhr bei den Junkies erscheint (verlinke ich dann noch).
Um es kurz zu machen: Ich bin sehr begeistert. Habe allerdings bislang auch nur den Piloten gesehen - Folge zwei und drei hoffentlich am WE.

Edit: Klick.
 
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Revolvermann

Well-Known Member
Ist das hier jetzt die 9gag Kommentarspalte?
Es ist doch aus dem Artikel herauszulesen, dass es sich um die Erzählstruktur der Serie dreht. Ob ein alter Picard eben dafür geeignet ist spätere Generationen auch moralisch zu führen oder nicht eher ein Relikt vergangener Zeiten ist. Vor allem geht es darum, das die Serie das hätte sein können.
Klar das "weiß" ist unnötig und vielleicht sogar bescheuert aber eben auch typisch amerikanisch. Es geht um die "alte" Führungsriege in einem Multikulturellen Staat. Er (laut Text), er Picard, könnte sich das fragen. Der Autor schrieb nicht, "Ein Weißer sollte die zukünftigen Generationen nicht führen!". Ich stelle mir den ganzen Tag innerlich die Frage ob ich hier oder dort richtig gehandelt habe und für dieses oder jenes der Richtige bin. Wenn mir das also jemand unterstellt und meine Hautfarbe erwähnt ist es rassistisch? Ähm, nee.
Die Erwähnung der Hautfarbe kann man finden wie man will aber der Autor hat sich halt erhofft, das die neue Star Trek Serie aktuellen Zeitgeist behandelt. Denn das macht Star Trek schon immer. Sei die Grundidee auch so harmonisch und utopisch - im Grunde gehts bei Star Trek immer schon um Konflikte, Rassen, Klischees, Politik und das Überwinden von Grenzen.

Rassismus ist vor allem, eine Gruppe aufgrund der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft über eine andere zu stellen. Das macht der Autor doch überhaupt nicht.
Man stelle sich vor in einem möglichen Django Sequel schreibt jemand "...und in einem solchen Film könnt Django sich fragen ob er als alter, schwarzer Mann den moralischen Kompass für seine Kinder abgeben sollte".
Man schreibt über eine vermeintliche Richtung, die eine Geschichte einschlagen könnte oder einschlägt.
Nennt das doch blöd ausgedrückt oder von mir aus dumm aber Rassismus ist es nicht. Und nennt das von mir aus Relativierung denn dieses Hochfahren der Empörungsmaschine und das gleichzeitig noch stärkere Empören weil sich sonst keiner Empören will, schreit nach Relativierung.
Ist in meinen Augen genauso lachhaft wie die Femenazi Empörung über irgendwelche anderen Adjektive und nebenbei genauso schädlich für die richtige Einordnung und Bekämpfung von echtem Rassismus.
Kommt doch mal aus der Opferrolle raus, Leute. Ich dachte, ich bliebe hier wenigstens davon verschont.

Ich wette übrigens, dass die Leute, die "Get Out" rassistisch gegenüber weißen Menschen finden, den Film bei umgekehrten Hautfarben auch rassistisch gegenüber Weißen finden würden.

Wenn du, Mr. Anderson, den Film tatsächlich für rassistisch hältst, warum regt es dich so auf, dass "Weiße" ihn "sogar" abfeiern?
Ist es bei schwarzen Menschen also nicht "sogar"? Ist es dort völlig normal, dass sie ihn abfeiern, weil er ja angeblich gegen eine andere Hautfarbe agiert? Wärst du glücklicher, wenn andere Menschen den Film so sehen würden wie du? Oder wenn die anderen "Weißen" den endlich so sehen würden wie du?
Also der Satz war bedenklicher als der in dem Artikel.
Ich unterstelle dir nichts. Ich finde, hier rütteln ein paar Leute wie verrückt an den Gitterstäben, weil das Adjektiv "weiß" in einem Satz benutzt wurde.

Eigentlich wollte ich nur einen Satz dazu schreiben, also vielleicht sollte ich mich selbst in dem Zusammenhang auch mal hinterfragen.
 

Mr.Anderson

Kleriker
@Revolvermann

Mich nervt daran, dass sie Rassismus gegen sich selbst offensichtlich nicht erkennen. Und der wächst meiner Meinung nach bedenklich in allen Medien. Besonders geht mir das Feindbild männnlicher Weißer über 40 gegen den Strich. Damit wird jeder der in das Raster passt direkt als GEGNER deklariert. Passt du in das Raster, traust du dich schon gar nichts mehr zu sagen, weil du ja eh schwulenfeindlich, frauenfeindlich und natürlich Rassist bist und vermutlich auch noch ein potentieller Vergewaltiger der seine Machtposition ausnutzt. Es nervt einfach nur noch!


Back to Topic:

Ich bin sowas von angefixt! Die Episode war überraschend gut und spannend. Selbst wenn die Handlung kompletter Schrott gewesen wäre, würde ich nicht bereuen die Folge gesehen zu haben. Patrick Steward zieht einen mit seinem Schauspiel in seinen Bann. Unglaublich, wie der Mann die Emotionen des Zuschauers Achterbahn fahren lässt. Ich fiebere der nächsten Episode entgegen! WOW!

8/10
 

Revolvermann

Well-Known Member
Besonders geht mir das Feindbild männnlicher Weißer über 40 gegen den Strich. Damit wird jeder der in das Raster passt direkt als GEGNER deklariert. Passt du in das Raster, traust du dich schon gar nichts mehr zu sagen, weil du ja eh schwulenfeindlich, frauenfeindlich und natürlich Rassist bist und vermutlich auch noch ein potentieller Vergewaltiger der seine Machtposition ausnutzt. Es nervt einfach nur noch!

Natürlich gibt es dieses Feindbild. Und ich finde es ebenfalls bescheuert wenn manchmal bei beinahe harmlosen Aussagen sofort mit Worten wie "Rassismus" und "Frauenfeindlich" um sich geschmissen wird. Manchmal, vor allem bei Bekannten Personen, wird damit ein riesen Shitstorm los getreten, welcher gelegentlich sogar Karrieren beenden kann.
Und natürlich kann man auch gegenüber seiner eigenen Hautfarbe rassistisch sein. Das nur nebenbei.

Aber genau aus dem Grund sollte man auch darauf achten, dass man nicht sozusagen in dieselbe Kerbe haut, nur mit anderer Zielsetzung bzw. anderem Feindbild.
Es gibt diesen riesen Aufschrei nämlich, wie hier gesehen, auch in andere Richtungen. Da wird sofort ein riesen Fass aufgemacht (meiner Meinung nach völlig überzogen) und oftmals genau die gleichen Schlagwörter benutzt. "Man darf schon gar nicht mehr "weiß" sagen sonst wird man sofort als rassistisch, Femenazi und vor allem als GEGNER deklariert." Verstehst du was ich meine?
Ich glaube ja in keinem Fall, dass du oder Woody das schlecht meinen und aus Boshaftigkeit tun. Nur hatte ich ausgerechnet hier im Forum eine weniger aufbrausenden Diskussionskultur erwartet. Denn sonst benimmt man sich nicht anders, wie die, denen man diese Schlagwörter-Keulen Vorwirft.
Ein "Findet ihr diesen Satz nicht auch höchst fragwürdig?" oder "Ich kann mir nicht helfen aber ich sehe die Szenen X und XY in Get out als sehr rassistisch an." hätte doch gleich eine andere Diskussion hervorgebracht und am Ende wäre man vielleicht eines besseren belehrt worden oder hätte jemanden eines besseren belehrt bzw. verstünde die anderen Ansichten evtl. einfach besser.
Dann unterhält man sich nämlich ruhig und es kommt unter Umständen gar nicht diese "Wir gegen Die" Einstellung auf, welche das Internet natürlich gerne potenziert.
 

Constance

Well-Known Member
Habt ihr schon einmal richtigen Rassismus am eigenen Leibe erlebt? Ich finde den Satz dumm gewählt, rassistisch ist das in meinen Augen allerdings nicht.

Ich bin weiß, Rassismus gegen mich existiert nicht.

mal ehrlich. Ich denke sowieso in Bahnen einer Rasse. für mich existieren niedere Menschen nur, wenn sie sich unmenschlich verhalten.
 

Woodstock

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Disclaimer: Ich will niemanden angreifen, ich sehe mich nicht als Opfer, mir geht es nur um Picard und ein aktuelles kulturelles Phänomen in der westlichen Welt, welches ich für bedenklich halte.

Das ist genau der Punkt. Ich kann diese "Typisch Aleman"-Sprüche auch nicht mehr lesen, aber das ist schlicht was anderes, als wenn du gesellschaftlich benachteiligt wirst, weil deine Haut eine dunklere Farbe aufweist, als andere oder wenn dich Leute als "dreckiger Ausländer" bezeichnen oder sonstiges. Die Formulierung in dem Artikel ist vielleicht stumpf, aber ich verstehe halt immer noch nicht, weshalb man es als rassistisch einschätzt. Davon ab, halte ich von der Kritik nicht sonderlich viel, weil ich der Argumentation nicht richtig folgen, geschweige denn beipflichten kann.
Es tut mir leid, dass ich bei Rassismus generell nicht einteile in "menschenverachtend" oder "das geht noch". Ja, es gibt wesentlich schlimmere Formen von Rassismus aber wieso nicht schon bei einer geringen Form den Aufschrei proben. Es muss doch erst gar nicht eskalieren. Für mich ist Rassimus folgendes:"entsprechende Einstellung, Denk- und Handlungsweise gegenüber Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen". Da steht nicht, welcher Rassismus okay ist. Das hier ist auch nicht humoristisch oder satirisch gemeint. Es zeigt eher, das amerikanische Bild, dass zwar berechtigt gegen Rassismus gegen Schwarze, Asiaten und Latinos vorgeht aber mittlerweile die automatische Verteufelung von allem was nicht darunter fällt indirekt legitimiert. In meinen Augen ist das nicht das Ziel der Sache und für mich nicht willkommen.

Ist das hier jetzt die 9gag Kommentarspalte?
Kann ich dir nicht beantworten, ich bin da nie.

Klar das "weiß" ist unnötig und vielleicht sogar bescheuert aber eben auch typisch amerikanisch. Es geht um die "alte" Führungsriege in einem Multikulturellen Staat. Er (laut Text), er Picard, könnte sich das fragen.
Nur weil es amerikanisch ist, heißt es nicht, dass es okay ist.

Der Autor schrieb nicht, "Ein Weißer sollte die zukünftigen Generationen nicht führen!". Ich stelle mir den ganzen Tag innerlich die Frage ob ich hier oder dort richtig gehandelt habe und für dieses oder jenes der Richtige bin. Wenn mir das also jemand unterstellt und meine Hautfarbe erwähnt ist es rassistisch? Ähm, nee.
Mir geht es nicht, um das was er hätte schreiben können, mir geht es um das was er schreibt. Es geht nicht nur darum, dass er die Hautfarbe nennt. Es geht schlichtweg um den gewählten Kontext.

Der Kritiker hat Picard als Leitfigur in Frage gestellt, schlichtweg nur weil er alt und weiß ist. Das ist für mich problematisch, da er ihn nicht als Charakter, anhand seiner Taten oder Überzeugungen in Frage stellt, sondern nur anhand biologischer Merkmale für die er nichts kann.

Mir geht es schlichtweg darum, dass bei der Nennung jeder anderen Hautfarbe, Geschlchte oder Alter es einen Shitstorm geben würde aber hier ist es okay, nein, sogar positiv. Sorry, aber man kann nicht einerseits gegen Rassismus und Sexismus sein und ihn an anderer Stelle okay finden, auch wenn er noch so schwach ist. Das ist höchst inkonsequent und dient nicht der Sache. Wir sind alle Menschen, egal zu welcher Gruppe wir gehören. Wieso ist das so schwer zu verstehen? Ich will nichts relativieren aber wenn wir wirklich eine Gesellschaft aufbauen wollen, in der alle gleich sind, dann sollten wir das auch für wirklich alle geltend machen.

Die Erwähnung der Hautfarbe kann man finden wie man will aber der Autor hat sich halt erhofft, das die neue Star Trek Serie aktuellen Zeitgeist behandelt. Denn das macht Star Trek schon immer. Sei die Grundidee auch so harmonisch und utopisch - im Grunde gehts bei Star Trek immer schon um Konflikte, Rassen, Klischees, Politik und das Überwinden von Grenzen.
Ja, aber die Serie heißt "Picard" und das war nun mal schon immer ein älterer, weißer Mann. Wenn der Autor in diesem Kontext bemängelt, dass die Hauptfigur Picard ist, welcher ein älterer, weißer Mann ist, dann frage ich mich wirklich, mit welchen Erwartungen er da rangegangen ist. Irgendwo diktiert doch der gesunde Menschenverstand doch schon gewisse Dinge...

Rassismus ist vor allem, eine Gruppe aufgrund der Hautfarbe oder ethnischen Herkunft über eine andere zu stellen. Das macht der Autor doch überhaupt nicht.
Erneutes Zitat von oben: ""entsprechende Einstellung, Denk- und Handlungsweise gegenüber Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen Merkmalen". Rassismus kann sehr vieles sein. Du beschreibst nur ein weiteres extremes Symptom.

Und nennt das von mir aus Relativierung denn dieses Hochfahren der Empörungsmaschine und das gleichzeitig noch stärkere Empören weil sich sonst keiner Empören will, schreit nach Relativierung.
Ist in meinen Augen genauso lachhaft wie die Femenazi Empörung über irgendwelche anderen Adjektive und nebenbei genauso schädlich für die richtige Einordnung und Bekämpfung von echtem Rassismus.
Aber genau um die Bekämpfung echten Rassismuses geht es mir. Es geht einfach um die Abstufungen. Ab wann ist es noch okay und ab wann ist es das nicht mehr. Für mich ist es halt generell nicht okay. Schon in der niedrigsten Abstufung.

Kommt doch mal aus der Opferrolle raus, Leute. Ich dachte, ich bliebe hier wenigstens davon verschont.
Ich sehe mich nicht als Opfer, ich bin nicht Picard. Ich möchte nur auf ein aktuelles, kulturelles Phänomen hinweisen. Über mich darf jeder sagen was er will, juckt mich nicht.

Ich stelle mir diese Debatten gerne wie ein Pendel vor. Immer wenn es ausschlägt, geht es gegen irgendeine Gruppe oder eine Richtung und erst wenn es stillsteht, werden wirklich alle gleich behandelt. Jeder Mensch ist rassistisch. Jeder Mensch hat Voruteile. Positive wie auch negative Einschätzungen usw. fallen unter Rassismus. Das ist nun mal so. Ob du dich dem bewusst wirst, wie du damit umgehst und was du tust, um dem entgegenzuwirken, ob du dich informierst, deine Vorurteile beseitigst und ob du auf das achtest was du sagst und schreibst (was dieser Autor nicht getan hat), darauf kommt es schlichtweg an.

Ich wette übrigens, dass die Leute, die "Get Out" rassistisch gegenüber weißen Menschen finden, den Film bei umgekehrten Hautfarben auch rassistisch gegenüber Weißen finden würden.
Das mit "Get Out" habe ich auch nicht kapiert. Der Film ist für mich immer schon zu einem gewissen Level Satire gewesen wie auch "Die Frauen von Stepford". Schreckliches, menschenverachtendes Szenario, ebenso wie "Get Out" aber als Horror bzw. Satire ein durchaus interessantes Konzept.

Eigentlich wollte ich nur einen Satz dazu schreiben, also vielleicht sollte ich mich selbst in dem Zusammenhang auch mal hinterfragen.
Willkommen in meiner Welt. :sad:
 

McKenzie

Unchained
Moment mal, wie kann ein Weißer rassistisch gegen Weiße sein?
Ich glaube auch nicht, dass er das so meint, man kann es natürlich so lesen wenn man will, sondern er greift hier vielmehr die Mär des alten, weißen Mannes (bspw. Trump) auf, der die Welt regieren möchte. Da schießt er nicht generell gegen weiße Menschen und auch nicht generell gegen Alte.
Aber wie gesagt, man liest, was man lesen möchte.
Naja schießt er aber irgendwie doch. Denn Picard ist ja das absolute Gegenteil eines Trump, das einzige was sie gemeinsam haben, sie sind alt und weiß..und wenn er genau das nennt, verallgemeinert er eben unfair.
Sprich - Ja, das Bild des alten weißen Mannes ist u.a. in der Politik ein leider häufiges reales Klischee, und darauf hinzuweisen nicht unbedingt rassistisch gemeint sondern auf einen gewissen Schlag dieser Männer abzielend (z.B. eben Trump); Auf Picard in der Welt von Star Trek trifft es aber mal so überhaupt nicht zu, außer man reduziert es wirklich auf die (somit nichtssagenden) äußerlichen Faktoren Hautfarbe & Alter.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
In meiner Welt ist Rassismus halt etwas anderes, als dieser kurze Satz. War oft genug auf der Empfängerseite. Aber ich zieh mich da komplett raus aus der Diskussion. Würde lieber über die Serie diskutieren.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Es ging dem Autor ja lediglich um das Hinterfragen des alten, weißen Mannes an der Front der Gesellschaft. Eine gewisse Skepsis gegenüber weißen (alten) Männern - im Anbetracht von über mehreren tausend Jahren Menschheitsgeschichte - ist ja wohl durchaus berechtigt. Man sollte natürlich offen für die Argumente, Ideen und Haltung dieser Personen sein, aber für jeden Bernie Sanders bekommt man da eben auch mindestens einen Donald Trump. Das führt dann leider zu einer gewissen unglücklichen Vorverurteilung.

Diese Skepsis gegenüber den alten weißen Männern im Allgemeinen ist ja eher eine Reaktion auf die gesellschaftlichen Veränderungen. Wenn Frauen, ethnische und sexuelle Minderheiten (glücklicherweise) mehr und mehr Platz in der Mainstream-Narrative für sich in Anspruch nehmen, MUSS die gesellschaftliche Hegemonie des alten (weißen) Patriarchat eben hinterfragt werden. Das ist kein einfacher Prozess, da wird es auch mal hässlich, aber es ist ein Schritt in Richtung Fortschritt.

Um der Diskussion (die wir vielleicht mal auslagern sollten) nochmal eine andere Richtung zu geben, schließe ich mal mit einem Zitat aus einem Film, der sich fast schon so subtil mit unserem aktuellen Thema beschäftigt, dass man dem Film oft vorwirft gar nichts auszusagen:

 

McKenzie

Unchained
Die Trumps und Immortan Joes dieser Welt killen die Welt, ja. Nicht die Bernies oder Obi-Wans. Sind aber alle alte, weiße Männer. Daher ist das alt & weiß sein irrelevant in einer derart allgemeinen Nennung und verliert seine Aussagekraft, bzw. verdreht sie sogar, wie man an der Reaktionen zu der Review sehen kann. Picard selbst wäre ja als erster gegen eine grundsätzliche Vormachtstellung alter weißer Männer. Oder junger schwarzer Frauen, wenn nur von so allgemeinen Faktoren ausgegangen wird.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Eine gewisse Skepsis gegenüber weißen (alten) Männern - im Anbetracht von über mehreren tausend Jahren Menschheitsgeschichte - ist ja wohl durchaus berechtigt.
In gewissem Grade sicher. Aber wieso spricht der Autor ausgerechnet dann über dieses Thema, wenn es um eine Serie mit der Figur des Jean-Luc Picard geht, der ja nun alles andere als der "typische" weiße, alte Mann ist?
Dafür hätte man doch sicher wesentliche bessere Figuren aus anderen Serien oder Filmen her nehmen können.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Eine gewisse Skepsis gegenüber weißen (alten) Männern - im Anbetracht von über mehreren tausend Jahren Menschheitsgeschichte - ist ja wohl durchaus berechtigt. Man sollte natürlich offen für die Argumente, Ideen und Haltung dieser Personen sein, aber für jeden Bernie Sanders bekommt man da eben auch mindestens einen Donald Trump. Das führt dann leider zu einer gewissen unglücklichen Vorverurteilung.
Du sagst also Rassismus und Vorurteile sind in Ordnung, wenn man sie historisch begründen kann? Okay... :/


@TheReelGuy Ich nehme an, dass wir zur gleichen Zeit getippt haben. Ließ bitte nochmal meinen letzten Beitrag.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Picard selbst wäre ja als erster gegen eine grundsätzliche Vormachtstellung alter weißer Männer.
Picard wäre aber selbst auch der Erste, der sich selbst und seine Position in einer neuen Welt hinterfragen würde.

Aber wieso spricht der Autor ausgerechnet dann über dieses Thema, wenn es um eine Serie mit der Figur des Jean-Luc Picard geht, der ja nun alles andere als der "typische" weiße, alte Mann ist?
Ich glaube, dass es da eher um die Zeitmäßigkeit eines alten, weißen Mannes als Anführer und moralisches Vorbild geht, nachdem sich so viele alte, weiße Männer eben als Gegner des Fortschritts erwiesen haben. Wie der Autor ja schreibt, bietet die Serie eben einen interessanten Hook, um über die Fragen von Verantwortung, moralischer Führung usw. nachzudenken, was eben auch mit dem Gegenentwurf eines alten, weißen Mannes verbunden werden kan, der eben seinen Platz in einer sich verändernden Welt sucht.


Du sagst also Rassismus und Vorurteile sind in Ordnung, wenn man sie historisch begründen kann? Okay... :/
Wo sage ich das? Ich kann deinen vorherigen Punkt schon verstehen, aber es geht mir ja hier um etwas anderes. Es geht hier nicht um die Rechtfertigung von Rassismus (was als Begriff hier auch einfach vollkommen fehlplatziert ist), sondern um das Hinterfragen einer gesellschaftlichen Hegemonie einer bestimmten Menschengruppe, die sich nie wirklich für ihre Hegemonie hinterfragen musste und das auch scheinbar nicht sehr gerne macht, wenn man sie darauf anspricht.

Ich bin weiß und noch bin ich (relativ) jung, aber ich möchte die Welt so verändern, dass man - wenn ich alt bin - die Attribute "alt" und "weiß" eben nicht mehr mit Dingen wie einer Mehrheitstellung in Politik, Wirtschaft usw. assoziiert, sondern meine Brüder und Schwestern aller Hautfarben auf einer gesellschaftlichen Stufe mit mir stehen und bis dahin werde ich auch nicht aufhören, denen zuzuhören, die eben ein Problem mit alten, weißen Männern haben, denn ja, mit einigen davon kann man echte Probleme haben.

Vielleicht stört der Begriff "alte, weiße Männer" aber auch einfach nur, weil er das eigentliche Problem auf einen (doch recht simplen) Begriff herunterbricht, der manchen eben schwer im Magen liegt. Von mir aus, können wir auch gerne einfach vom Patriarchat sprechen, wenn euch das lieber ist... :biggrin:
 
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