Mr. Robot ~ Rami Malek, Christian Slater

Clive77

Serial Watcher
Da kann ich dir auch nur empfehlen mal neben den vielleicht zwei Dutzend Blockbustern ein paar der tausenden anderen Filme zu schauen, die jedes Jahr so fürs Kino produziert werden.
Es gibt jedes Jahr so viele von vor Kreativität sprühende Kinofilme, dass man sie gar nicht alle gucken kann.
Natürlich gibt es das auch im Serienbereich. Ebenso gibt es im Serienbereich, wie bei Filmen, LKW-Ladungen voll Mist und noch mal mehr belanglosen Einheitsbrei.
Also da jetzt irgendwelche Verallgemeinerungen anzustellen, halte ich für komplett falsch.
Und dann zu sagen, ja aber die Blockbuster gucken viel mehr Leute, sagt doch über die angesprochene Kreativität überhaupt nichts aus.
Eine ganze Menge mülliger Serien werden auch von mehr Leuten geschaut als Mr. Robot.
Klar, es gibt überall Schrott. Aber falls du wissen willst, weshalb ich Noermels Kommentar ein Like gegeben habe, schau' dir doch bitte mal sein gepostetes Video an. Ist nicht so schwer und da steckt doch sehr viel Wahrheit drin, was Hollywood und Kino im Generellen angeht. Ein gewisser Scorsese ist auch dabei...

Edit: Und dann nimm' nochmal hinzu, dass Sam Esmail die Serie erst als Film verwirklichen wollte. Das sagt schon sehr viel über die sogenannte "kreative Freiheit" aus, die im Kino tatsächlich nur selten zum Vorschein kommt. Klar, auch Serienmacher müssen ihre Ideen verkaufen und tun sich oft damit schwer, keine Frage. Aber aktuell sehe ich es tatsächlich auch so, dass die Chancen bei Serien für die kreative Freiheit höher sind, als in möglichen Kinoproduktionen, wo auf vielmehr Faktoren geachtet wird, als es eigentlich nötig ist. Gegenbeispiele sind übrigens willkommen, lasse mich da gerne eines Besseren belehren.
 
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Revolvermann

Well-Known Member
@Clive77
Ich kenn das Video bereits und nichts in dem Video läuft direkt konträr zu meiner Aussage. Es ist vielmehr der hinkende und meiner Meinung nach unvorteilhafte Vergleich.
Was ich dem Video anlaste und auch eben bei Noermels Aussage bemängelt habe, ist die Tatsache, dass hier das Big Budget Hollywood Blockbusterkino als Synonym für Kino gewählt wird. Auch Scorseses Aussagen (mit denen ich übrigens völlig übereinstimme) beziehen sich auf das Blockbusterkino und eben diese riesen Franchises. Kino als Vergnügunsparkattraktion.
Im Gegenzug wird "TV" als Synonym einiger, im Vergleich zur unendlich viel größeren Veröffentlichungsflut, weniger Perlen verwendet.
Tv als Medium für eine "Singular Creativ Vision" Als ob es das im Film nicht weiterhin genauso geben würde.
Das 60er "New Hollywood" wird mit dem heutigen Blockbusterkino verglichen. Dabei würde sich höchstens eine Vergleich mit den großen Studiofilmen eben jener Zeit anbieten.
Denn nicht nur das es eine aktuelle Version des "New Hollywood" gibt, nein, unabhängiges Filmemachen als "Singular Creative Vision" gibt es heute in größerem Ausmaß als damals. Allein schon weil sich die Kinolandschaft weltweit in den letzten 60 Jahren extrem entwickelt hat. "New Hollywood" hat sich längst als "Independent International Cinema" etabliert.
Filme wie The Lighthouse, Portrait of...,Midsommar, JoJoRabbit, Systemcrasher, Der goldene Handschuh, Ein verborgenes Leben, Le Mans 66, Leid und Herrlichkeit, Lara, Little Women, Mid90s, Booksmart, Shoplifters, Burning, Capernaum, I lost my Body, Ash is The purest White, One Cut of the Dead, Rafiki, Parasite, Dogman, Birds Of Passage, The Rider, The Favorite usw.
Das sind nur ein paar Filme aus dem letzten Jahr, die sich als kreative Vision eines Künstlers und Geschichtenerzählers viel eher mit dem New Hollywood vergleichen ließen als Fast and Furious oder Star Wars.
Man könnte alle diese Filme (und noch mehr) auch als Synonym für Kino wählen und dann als Synonym für TV das Arrowverse, die ganzen CSI shows, NCIS, oder Law and Order nehmen und sehen wohin das führt. Das sind alles extrem erfolgreich Shows, wie du sicher weißt.
Das Scorsese mit seiner Kritik am Blockbusterkino als seelenlose Popcornmaschine nicht falsch liegt, habe ich bereits in anderen Threads ausgiebig beschrieben. Und auch liegt das Video nicht falsch, das Fernsehen als Fundus echter, kreativer Perlen zu proklamieren. Sogar im Streamingzeitalter gelegentlich als eine Zuflucht für Projekte, welche im Kino keinen Platz mehr zu finden scheinen.
Tatsächlich verteidige ich das "Fernsehen" oftmals an anderer Stelle. :biggrin:
Mr. Robot wäre in der Form als Kinofilm unmöglich gewesen. The Lighthouse wäre in der Form als Serie unmöglich gewesen. Um jetzt mal einfach zwei zu nennen. Beide sind ihrem Medium verpflichtet und ich finde man kann neben berechtigter Kritik an anderer Stelle, aber auch feiern das es solche cineastischen Visionen gibt. Da tut man sich mit meiner Meinung nach stark hinkenden Vergleichen keinen Gefallen.
 
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Clive77

Serial Watcher
Filme wie The Lighthouse, Portrait of...,Midsommar, JoJoRabbit, Systemcrasher, Der goldene Handschuh, Ein verborgenes Leben, Le Mans 66, Leid und Herrlichkeit, Lara, Little Women, Mid90s, Booksmart, Shoplifters, Burning, Capernaum, I lost my Body, Ash is The purest White, One Cut of the Dead, Rafiki, Parasite, Dogman, Birds Of Passage, The Rider, The Favorite usw.
Und jetzt die wichtige Frage: Welche davon hast du im Kino gesehen? Alle, die meisten, etwa halbe/halbe, die wenigsten oder keinen?

Mir ist übrigens durchaus bewusst, dass der Vergleich hinkt. Beide Medien sind da auch viel zu unterschiedlich, was Möglichkeiten, etc. betrifft. Allerdings teile ich Noermels Meinung auf jeden Fall dahingehend, dass mich in den letzten Jahren hauptsächlich Serien aus den Socken gehauen haben (okay, Kunststück, ich schaue hauptsächlich Serien). Und bei den Serien, die dazu in der Lage waren, spielt es auch keine Rolle, ob sie aus der Blockbuster-Schiene kommen (viele Special Effects, viel Action, viel Popcorn) oder kleinere (Familien-)Dramen oder sonstwas sind.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Und jetzt die wichtige Frage: Welche davon hast du im Kino gesehen? Alle, die meisten, etwa halbe/halbe, die wenigsten oder keinen?
Ich verstehe nicht ganz was der Ort des Schauens überhaupt mit der Diskussion zu tun hat? Ich denke doch mal nicht, dass du besonders viele Serien im Fernsehprogramm schaust, oder? Wenn ich dran denke was für ein Haufen an Abfallserien alleine im deutschen Free-TV läuft und millionenfach geschaut wird, würde ich mich (als fkn enormer Serienfan) hüten, auch nur ein annähernd komparativ wertendes Urteil über die allgemeine Qualität in anderen Erzählmedien abzugeben. :whistling:
 

Revolvermann

Well-Known Member
@Clive77
Die wenigsten habe ich im Kino gesehen. Was natürlich für die Kritik an den Aussagen zum Vergleich keinen Abbruch tut, da hier nicht die Sehgewohnheiten oder die Vor- und Nachteile eines Kinobesuchs zur Diskussion standen, sondern der kreative Output eines Mediums. Wenn jemand Serien auf DVD schaut oder ein Serienfinale im Kino, ist derjenige trotzdem in der Lage das als Fernsehserie zu bewerten.
Wenn dich hauptsächlich Serien begeistert haben, glaube ich das sofort. Und natürlich ist es egal, aus welcher Ecke die kamen. Was gut ist, ist gut. Eben deswegen zählt ein kleiner Indi-Film aus Polen genauso viel wie der neue Marvel.
Mich begeisterten in den letzten Jahren auch ein paar Blockbuster. Ich würde halt auf keinen Fall nur diese großen Filme, die ja auch nur einen Bruchteil der Filme ausmachen, als "Kino" bezeichnen.
Klar gibt es auch jedes Jahr Serien oder einzelne Staffeln die mich begeistern. Allerdings ist das nicht so super viel. Ich bin da sehr wählerisch geworden. Bin aber beispielsweise schon sehr gespannt in Watchmen oder Succession reinzuschauen.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Wäre schön, wenn mal jemand etwas genauer auf das Ende der Serie eingehen würde.
Sorry, hatte deinen Beitrag gelesen und mir eig vorgenommen da was zu zu schreiben. Zu deinen Fragen bzgl. des Endes:
Elliot wurde, wie wir ja erfahren haben, als Kind von seinem Vater sexuell missbraucht. Daher hat er eine dissoziative Persönlichkeitsstörung entwickelt (Kindheitstraumata sind nach Stand der Wissenschaft auch in der Realität praktisch immer die Ursache für ein solches Krankheitsbild) und Persönlichkeiten wie den Beschützer (in Gestalt seines Vaters), seine Mutter und sein kindliches Ich erschaffen. Die Serie erzählt nun, wie im Finale offenbart wird, die Geschichte einer weiteren Identität, die (vermutlich) aus Elliots Weltekel und der Unzufriedenheit mit dem Status Quo erwachsen ist. Diese Persönlichkeit ist das was wir die Serie über als "Elliot" kennen gelernt haben. Wir Zuschauer begleiten also als eine Art weitere Identität in Elliots Kopf die Reise von Mastermind-Elliot von Entstehung und Anpassungsschwierigkeiten (Bspw: Kein Zugriff auf Erinnerungen bezüglich Elliots Schwester Darleen und des Vaters) bis hin zur Durchführung seines Plans zur Veränderung der Gesellschaft. Am Ende der Reise gehen die zusätzlichen Identitäten (inkl. dem Zuschauer - dank Serienende) wieder auf den Rücksitz und die Kernpersönlichkeit kehrt aus ihrem Exil in einer Art Utopie im Unterbewusstsein, in ihr altes Leben zurück.
Den echten Elliot haben wir demzufolge nur in einer Art unwissender Glückseligkeit in seinem Verstand, jedoch nie wirklich mit seiner (realen) Umwelt interagieren sehen.
 
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Cartman

Well-Known Member
Sorry, hatte deinen Beitrag gelesen und mir eig vorgenommen da was zu zu schreiben. Zu deinen Fragen bzgl. des Endes:
Elliot wurde, wie wir ja erfahren haben, als Kind von seinem Vater sexuell missbraucht. Daher hat er eine dissoziative Persönlichkeitsstörung entwickelt (Kindheitstraumata sind nach Stand der Wissenschaft auch in der Realität praktisch immer die Ursache für ein solches Krankheitsbild) und Persönlichkeiten wie den Beschützer (in Gestalt seines Vaters), seine Mutter und sein kindliches Ich erschaffen. Die Serie erzählt nun, wie im Finale offenbart wird, die Geschichte einer weiteren Identität, die (vermutlich) aus Elliots Weltekel und der Unzufriedenheit mit dem Status Quo erwachsen ist. Diese Persönlichkeit ist das was wir die Serie über als "Elliot" kennen gelernt haben. Wir Zuschauer begleiten also als eine Art weitere Identität in Elliots Kopf die Reise von Mastermind-Elliot von Entstehung und Anpassungsschwierigkeiten (Bspw: Kein Zugriff auf Erinnerungen bezüglich Elliots Schwester Darleen und des Vaters) bis hin zur Durchführung seines Plans zur Veränderung der Gesellschaft. Am Ende der Reise gehen die zusätzlichen Identitäten (inkl. dem Zuschauer - dank Serienende) wieder auf den Rücksitz und die Kernpersönlichkeit kehrt aus ihrem Exil in einer Art Utopie im Unterbewusstsein, in ihr altes Leben zurück.
Den echten Elliot haben wir demzufolge nur in einer Art unwissender Glückseligkeit in seinem Verstand, jedoch nie wirklich mit seiner (realen) Umwelt interagieren sehen.

Danke.
Wer ist dann "der glückliche Elliot" in den letzen zwei Folgen?
Ist das wirklich positiv für Elliot, wenn er sein altes Leben zurück bekommt? Er wird ja jetzt quasi schutzlos mit der Wahrheit konfrontiert, oder ist die Geschichte, die wir gesehen haben quasi die Aufarbeitung des Missbrauchs.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Der glückliche Elliot aus den letzten zwei Folgen ist die Kernpersönlichkeit, bzw. der "echte Elliot". Der hat sich ja die ganze Serie über in seinem Unterbewusstsein befunden und war nie "an der Oberfläche". Die Geschichte die wir gesehen haben war die einer Unterpersönlichkeit. Das Finale der Serie ist der Punkt wo diese Unterpersönlichkeit erfährt, dass sie nicht die Kernpersönlichkeit ist und letztendlich wieder die Kontrolle abgibt. Die vielen Momente wo sich im Verlauf der Serie Mastermind-Elliot oder andere Persönlichkeiten direkt an den Zuschauer richten suggerieren außerdem, dass im Kontext der Serie das Publikum auch eine Art Persönlichkeit Elliots ist und wir uns jetzt am Serienabschied mit den anderen Identäten zurückziehen und Elliot in der Hoffnung verlassen, dass sich seine Kernpersönlichkeit jetzt behaupten kann. Ich weiß nicht genau ob sich die Aufarbeitung des Missbrauchs (und die Erfahrungen der anderen Identitäten) sich jetzt in die Kernpersönlichkeit integrieren oder ob diese jetzt genauso ahnungslos an die Oberfläche kommt wie der Zuschauer und Mastermind-Elliot am Anfang der Serie. Schätze, das - und was Original-Elliot nun "in der echten Welt" widerfährt - kann jeder so interpretieren wie er möchte.
 

Puni

Well-Known Member
Mal ein Gedanke dazu:
War das nicht aber auch vermutlich der Grund von Darlene, bei ihm zu bleiben und nicht mit Dom abzubauen? Also quasi als Unterstützung weil sie selber auch wusste, dass es nicht der "richtige" Elliot ist? Alleine aufwachen und mit der Realität konfrontiert werden muss er so ja nicht mehr. Und man hätte ich gerne gesehen, wie sie mit Dom abhaut, aber dann die Szene, wo Dom im Flugzeug endlich ihren Schlaf kriegt, hatte dann auch wieder etwas für mich sehr versöhnliches.
 
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Clive77

Serial Watcher
Die letzte Staffel von Mr. Robot habe ich übrigens noch nicht beendet, sondern erst bis 4x07 gesehen, insofern komme ich später vielleicht nochmal darauf zurück.

Zur Diskussion etwas weiter oben: Es ging dort eben ums Kino und entsprechend um Filme, die fürs Kino gemacht werden und in meinen Augen auch dort wahrgenommen werden sollten (daher die Nachfrage). Für mich ist Kino auch noch immer etwas Besonderes, weil sich die Wahrnehmung eben deutlich vom heimischen TV unterscheidet, egal, um welchen Film es sich handelt oder wie groß die Heimausstattung ausfällt. Von daher liebe ich auch das KultKino von BG, was jetzt aber leider auch in meine aktuelle Ansicht einfließen muss. Denn da waren bis dato verdammt viele (alte) Filme dabei, die ihren kreativen Stempel hinterlassen haben und seinerzeit nicht unbedingt durch Bombast für Aufmerksamkeit gesorgt haben, obwohl der mitunter oder zumindest stellenweise auch dabei ist. Und ja, Kino besteht nicht nur aus Blockbustern, sondern auch aus Perlen, die im heutigen Marketing um den größten Film des Jahres mitunter untergehen. Letzteres ist aber ein Punkt, auf den ich hinaus will und weshalb es schade ist, dass das Kino nicht mehr die erste Anlaufstelle ist, sondern erstmal abgewartet wird, wie denn erste Kritiken ausfallen und ob der Film sich - fürs Kino oder gar Heimkino - überhaupt lohnt.
Denn heutzutage geht man offenbar nicht mehr ins Kino, um einen besonderen Film zu sehen oder um die Kreativität eines Filmschaffenden wahrzunehmen, wie es damals (lang, lang ist's her) bei mir noch der Fall war. Gute Filme nimmt man dann eben im Heimkino mit (was ich nicht verurteile). Heutzutage geht man (so nehme ich es wahr) ins Kino, um den Bombast zu erleben und - hoffentlich - dabei noch eine gute, dramaturgische Handlung zu erhalten (was immer weniger der Fall ist, in meinen Augen).
Nochmal kurz ausgeholt und in mich gegangen: In jungen oder naja, jüngeren Jahren war ich fast jede Woche im Kino. Gefühlt jedenfalls. Filme, nein Kino hatte für mich einen sehr hohen Stellenwert und wurde stets präferiert, auch wenn eine neue Folge "Twin Peaks", "Akte X" oder dergleichen am Abend im TV lief. Kino hatte für mich Vorrang, wenn da ein neuer Film rauskam, den ich unbedingt sehen wollte. Mittlerweile ist das nicht mehr so und ich bin bereit zu warten, den jeweiligen Film erst im Heimkino mitzunehmen oder gar ganz auszulassen. Vor knapp zwanzig Jahren war das noch anders, Anfang der 2000er habe ich auch noch sehr viel vom Fantasy Filmfest mitgenommen, bin nach Hamburg hochgefahren, um dort sechs Filme am Stück zu schauen (der teilweise gar keine deutsche Auswertung im Kino erhielten) oder nach Köln runter, um ähnliches zu tun. Heute nicht mehr. Und woran liegt das?
Nun, heutzutage finde ich eben mehr Befriedigung in den damals verpönten, heute eben teils sehr besonderen TV-Serien, die diversen Kinofilmen mittlerweile kaum noch nachstehen. Da ist aktuell alles möglich und mitunter sogar mehr (wie das Video da oben meint) als im Kino. Vielleicht liege ich da auch falsch und mir entgeht was - von Revolvermanns Nennungen habe ich bislang lediglich Parasite gesehen, aber den zumindest im Kino (was sich gelohnt hat).

Aber worauf ich hinaus will: Mich zieht es nur noch zu besonderen Gelegenheiten ins Kino und ich bin sehr wählerisch, was die jeweiligen Filme betrifft. Bei Serien ist das anders, weil ich dort verstärkt positiv überrascht werde. Klar, auch dort bin ich wählerisch und kann nicht alles schauen und es gibt nach wie vor sehr viel Schrott. Aber unterm Strich ist da - gefühlt - mehr für mich drin als im nächsten Kinofilm. Mehr Kreativität, mehr WTF-Momente und vor allem mehr von dem, was mich unterhält und aus den Socken haut. Insofern ja, gilt für mich: TV is the New Cinema.

Sorry for the intervention. And it's just my two cents, don't get offended.:shrug:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Denn heutzutage geht man offenbar nicht mehr ins Kino, um einen besonderen Film zu sehen oder um die Kreativität eines Filmschaffenden wahrzunehmen,
Das ist leider wahr und genau aus dem Grund musste ich auch zu Noermels Vergleich etwas schreiben. Denn das Kino produziert im Blockbusterbereich natürlich vor allem, was auch geschaut wird. Die Masse will zum größten Teil relativ gleichförmiges Popcornkino. Viele Menschen denken tatsächlich, das allein wäre Kino. Deswegen müssen die wirklich zahllosen guten Filme gepuscht werden und diese hyperbolischen Argumente tun dem gar nicht gut bzw. sind einfach zu simplifizierend. Denn TV ist für mich ganz sicher nicht das neue Kino. Damit tut man im Endeffekt auch dem TV keinen Gefallen. Kino ist Kino und TV ist TV. Jede Kunst sollte für seine ganz eigene Kreativität und Vielfalt gefeiert werden, ansonsten wirkt es austauschbar, was es bei richtiger Nutzung und kreativem Ausschöpfen des Mediums, wie gesagt, nicht ist.
Ansonsten sind wir da ziemlich nahe beieinander. Auch finde ich Noermels, sagen wir mal, großen Enthusiasmus meistens ziemlich sympathisch. :squint:
Aber wir sind ja hier um drüber zu sprechen und das ist doch auch okay.
Sorry for the intervention. And it's just my two cents, don't get offended.:shrug:
Wenn mich deine two cents nicht interessieren würden, wäre ich gar nicht hier. Und wie man wegen sowas beleidigt sein kann, ist mir eh ein Rätzel. Also alles im clivigen Bereich.:smile:
 

Cartman

Well-Known Member
Der glückliche Elliot aus den letzten zwei Folgen ist die Kernpersönlichkeit, bzw. der "echte Elliot". Der hat sich ja die ganze Serie über in seinem Unterbewusstsein befunden und war nie "an der Oberfläche". Die Geschichte die wir gesehen haben war die einer Unterpersönlichkeit. Das Finale der Serie ist der Punkt wo diese Unterpersönlichkeit erfährt, dass sie nicht die Kernpersönlichkeit ist und letztendlich wieder die Kontrolle abgibt. Die vielen Momente wo sich im Verlauf der Serie Mastermind-Elliot oder andere Persönlichkeiten direkt an den Zuschauer richten suggerieren außerdem, dass im Kontext der Serie das Publikum auch eine Art Persönlichkeit Elliots ist und wir uns jetzt am Serienabschied mit den anderen Identäten zurückziehen und Elliot in der Hoffnung verlassen, dass sich seine Kernpersönlichkeit jetzt behaupten kann. Ich weiß nicht genau ob sich die Aufarbeitung des Missbrauchs (und die Erfahrungen der anderen Identitäten) sich jetzt in die Kernpersönlichkeit integrieren oder ob diese jetzt genauso ahnungslos an die Oberfläche kommt wie der Zuschauer und Mastermind-Elliot am Anfang der Serie. Schätze, das - und was Original-Elliot nun "in der echten Welt" widerfährt - kann jeder so interpretieren wie er möchte.
Sorry, aber das mit der Kern-Persönlichkeit macht doch keinen Sinn. Gerade der glückliche Elliot ist doch eindeutig eine Abspaltung, weil dort alles nahezu perfekt verläuft und er nie missbraucht worden ist.
 

Clive77

Serial Watcher
Bin seit letzter Woche auch mit den letzten Folgen durch und es ist echt Wahnsinn, was da von Sam Esmail abgeliefert wird. Großartiger Abschluss und trotz der letzten Brainfucks rund. Ich bin begeistert und für mich bleiben da auch keine Fragen offen, im Gegenteil, die letzten Szenen verdeutlichen nur allzu gut, was jetzt passiert und es gab jede Menge Erklärungen (fast schon zu viele) zu der "glücklichen Welt" der letzten Episoden.
 

Envincar

der mecKercheF
Aktuell bei S3E7 ... wie stark ist bitte diese Serie??? Bis vor ner Woche dachte ich, ich wäre auf Stand. Habe vollkommen verplant, dass ich Staffel 3 und 4 noch gar nicht gesehen habe. Junge Junge S3 ist ein Brett.
 

Envincar

der mecKercheF
S4E5 ... was ist das bitte für eine geile Folge? Es wird einfach kein Wort gesprochen und trotzdem kommt nie Langeweile auf oder es fehlt was. Und dann am Ende der einzige Satz "Wir müssen reden". Wie überragend ist das bitte?
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Der erste Satz der Folge war passenderweise sogar
"We don't need to talk."
Aber das fällt einem beim ersten Mal schauen natürlich nicht unbedingt auf, weil man noch nicht weiß was kommt. :biggrin:

Die Serie ist echt Spitzenklasse! :love:
Ich bin mal gespannt wie dir das Ende gefällt.
 
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