A Single Man [Kritik]

MaggieTheCat

Soldier of Love
http://www.bereitsgesehen.de/kritik/pics2/asingleman3.jpg

BG Kritik: A Single Man (Joel.Barish)

A Single Man

Mit Colin Firth, Julianne Moore und Matthew Goode.

Gibt es da noch keinen Thread zu? Hab keinen gefunden, weder mit der Suchfunktion hier noch bei google, deswegen stell ich den Trailer mal rein.


Hatte gar nichts von dem Film gehört, bis ich die GG Nominierungen gesehen hab und neugierig geworden bin, was Colin Firth eigentlich so getrieben hat die letzte Zeit.

Der Trailer ist recht außergewöhnlich, niemand sagt ein Wort. Die Musik gefällt mir, wirkt durch das Ticken irgendwie sehr dramatisch und so scheint auch die Handlung zu sein, aber verraten wird zum Glück nicht zu viel, deswegen bin ich echt neugierig. Die Schauspieler gefallen mir auch alle gut, schön Matthew Goode mal wieder zu sehen. Diesen Film werd ich mir auf jeden Fall angucken. :super:

Kinostart: 25.03.2010
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Der Trailer ist wirklich mal was anderes und zeigt schon mal, dass der Film auf visueller Ebene einiges zu bieten hat.
Auch der Inhalt verspricht einiges.
Wenn der hier irgendwo in der Nähe anläuft, werde ich ihn mir wohl auf jedenfall anschauen.
 

Joel.Barish

dank AF
Da gab's tatsächlich noch keinen Thread zu?! Hm, ich habe schon seit drei, vier Monaten oder so immer mal wieder überlegt, den hier vorzustellen. Blieb scheinbar nur beim Vorhaben.

Den Trailer fand ich super, ebenso die Besetzung. Der soll, was ich so gehört habe, ziemlich "schwul" sein, was wohl einige immer noch abzuschrecken scheint, aber visuell und auch inhaltlich bin ich sehr gespannt. Die Tatsache, dass der Film von einem Modedesigner gedreht wurde, spricht dafür, dass uns visuell einige Extravaganzen erwarten. Wenn Tom Ford auch Darsteller führen und eine Geschichte erzählen kann, soll es mir nur recht sein. Colin Firth finde ich sehr sympathisch und Julianne Moore mag ich eh sehr sehr gerne sehen. Beide gelten ja als Anwärter auf diverse Preise. Ich habe jedenfalls schon lange fest eingeplant, den im Kino zu schauen.

Ach ja, das Poster finde ich auch sehr schnieke.
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Original von Joel.Barish
Den Trailer fand ich super, ebenso die Besetzung. Der soll, was ich so gehört habe, ziemlich "schwul" sein, was wohl einige immer noch abzuschrecken scheint...

Wer soll "schwul" sein? Der Film? Wie das? Ich will eigentlich gar nichts über die Story wissen, aber meinst du jetzt, dass Colin Firth im Film einen Schwulen spielt oder wie?
 

Joel.Barish

dank AF
Ich habe selbst noch nicht so viel über die eigentliche Handlung gelesen und will das selbst auch nicht, aber Homosexualität spielt da wohl eine Rolle. Tom Ford, der Regisseur, ist ja selbst schwul, was aber natürlich nichts heißen muss. Ich habe nur in einem Kommentar gelesen, dass dieser Film in der Sache weiter geht, als z.B. "Brokeback Mountain". Ich glaube, bei manchen Leuten auf dieser Welt hat diese News abschreckende Wirkung.
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Hm, ach so. Ach, das macht mir gar nichts und es scheint zu der Geschichte, wie sie im Trailer präsentiert wird zu passen, von wegen dass Colin Firths Figur das natürlich nicht ausleben kann und sicher noch eine Frau hat usw.
Eifersücht, Lügen, möglicherweise Mord. Herrlich. :ugly:
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
[url]http://img710.imageshack.us/img710/392/asingleman.jpg[/URL]

Genre: Drama
Director: Tom Ford
Cast: Colin Firth, Julianne Moore, Matthew Goode, Nicholas Hoult

Hier noch mal der Trailer und ein Featurette

Inhalt
Nach dem Tod seines Partners bemüht sich der britische Professor George Falconer (Colin Firth) darum, seinem Leben einen Sinn zu geben.
Gefangen in der Vergangenheit, sieht er keine Zukunft mehr, doch die Ereignisse und Begegnungen eines einzigen Tages verhelfen ihm zu einer
Entscheidung darüber, ob nach Jim noch ein Sinn existiert.
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Also wie angekündigt hier noch eine etwas ausführlichere "Kritik".

Ich glaube ich habe einen Film wie A Single Man noch nie gesehen, nicht was die Handlung oder die Charaktere angeht, sondern was den "Look" des Films betrifft. Alles wirkt wie aus meiner perfekten 50s-style-in-LA-Fantasie, die Brillen, die Klamotten, die Frisuren, die Autos, der Unicampus und die schicken Wohnungen der Protagonisten.
Wie schon gesagt merkt man hier wirklich, dass Tom Ford eigentlich aus der Modebranche kommt, was das angeht hat der Trailer also nicht zu viel versprochen, alles sah einfach toll aus.

Der Film beschreibt nur einen Tag m Leben von George Falconer, was bis dahin passiert ist erfährt man durch Rückblenden und mir hat total gut gefallen, wie dabei mit den Farben gespielt wurde. George's Gemütszustand wird durch das Grau, womit der Film beginnt bestens in Szene gesetzt. Im weitern Verlauf ändern sich die Farben aber, sie werden vor allem wärmer und heller, wenn George an die Vergangenheit denkt oder etwas sieht, das ihn ablenkt, das ihn erfreut oder fasziniert, dann haben wir ganz kurz Life in Technicolor. Manche Rückblenden sind aber auch in schwarz-weiß. Das hat mir total gut gefallen, die Farben erzählen quasi die Geschichte mit.

Colin Firth...der Mann wird mit dem Alter nur besser, er ist wirklich George, das habe ich ihm 100 % abgekauft.
Dagegen in Bridget Jones zB wirkte er oft so, als ob er gar nicht da sein will und seine Rolle nicht mag.

Nicholas Hoult alias Kenny...sein Gesicht kam mir ungeheuer bekannt vor, aber ich wusste nicht woher, bis ich herausfand, dass er der Junge aus "About A Boy" ist! :biggrin: Man, was 6-7 Jahre da für einen Unterschied gemacht haben. Natürlich alles etwas auf all American boy getrimmt, aber kein Zweifel, er hat immer noch diese kleinen Hasenzähne. :squint:
Er spielt aber auch richtig gut, ich kannte das Buch nicht und wusste dementsprechend bis zum Schluss nicht so ganz, was seine Figur eigentlich wollte bzw. wer er war. Das weiß ich auch jetzt noch nicht so ganz genau, das find ich gut. Nicholas hat also das Geheimnisvollse seiner Rolle gut rübergebracht.

Julianne Moore passt optisch perfekt in diesen Film und sie ist eine Schauspielerin, die diese Frau, Charlie, trotz ihrer "Armseligkeit" mit Klasse und Eleganz spielen kann. Sie und Colin Firth harmonieren auch sehr gut, beides sind schon irgendwo tragische Figuren, aber wenn sie zusammen sind vergisst man das kurz.

Der Soundtrack ist auch wunderbar, muss ich mir noch mal genauer anhören.

Also, ich fand den Film gut, der reinste Augenschmaus und die Geschichte hat mich auch berührt, wenn auch auf einer anderen Ebene, als Filme mit einer ähnlichen Thematik. A Single Man hat eher etwas von Milk als von Brokeback Mountain, ist aber weniger "realistisch" und politisch als der erste und weniger emotional als letzterer. Hier hab ich gemerkt, dass es im Grunde nicht darum ging, dass der Protagnonist schwul ist, sondern darum, was man aus seinem Leben macht, nachdem etwas schlimmes passiert ist.


8/10
 

Joel.Barish

dank AF
Ich werde ihn wohl erst Montag oder Dienstag gucken, aber ich freue mich schon. Maggies Kritik habe ich kurz überflogen und das klingt doch auch weiterhin alles sehr gut. Die Story finde ich schon faszinierend genug und die Darsteller eh, aber hier bin ich sehr auf Optik und Soundtrack gespannt.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Wunderbarer Film!
Auf englisch würde man wohl sagen "Pure Cinema".

Optik, Sets, Kamera, Soundtrack und die Dialoge sind einfach toll. Optsich wird da wohl dieses Jahr kein Film mehr rankommen. 100 Minuten waren selten so schön und vergingen wie im Flug. Man fühlt sich einfach wie im Traum.
Ein Film, den ich gerne bald mal wieder sehen würde, weil er einfach so wunderschön ist.

Das Thema Homosexualität spielt schon eine relativ wichtige Rolle, aber, wie auch im Film ein Thema, ist das nur eine Minderheit von vielen, die mit ähnlichen Problemem zu kämpfen hat. Nicht nur damals in den 60er, auch leider immer noch heute.
So sieht der Film nicht nur wunderbar aus, sondern erzählt eine fast schon universelle Geschichte, da man die Probleme des Protagonisten auch mit einer anderen Grundstory hätte umsetzen können. Aber so wie es nun ist, ist es auch super gelungen.

Clin Firth war wirklich super, warum nur er und sonst keine Abteilung (Kamera, Schnitt, Art Direction, Score) keine Oscar-Nominierung einheimsen konnte, ist mir schleierhaft.
Nicholas Hoult hätte ich übrigens auch nicht erkannt, wenn ich es nicht vorher gelesen hätte. Die Intentionen seiner Figur waren aber eigentlich schon recht früh, finde ich, ersichtlich.
Gecastet wurde er wohl auch dank Chris Weitz, der ja diesen Film produziert hat und bei "About A Boy" Script und Regie mit seinem Bruder Paul gemacht hat.

Punktetechnisch schwanke ich noch so bei 8,5/10 Punkte.

Das Kinojahr ist im ersten Viertel bisher gar nicht schlecht, auch wenn dieser ja noch offiziell von 2009 ist. Schon Agora, Shutter Island und Die Fremde waren sehr positive Überraschungen.
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Cool, dass er dir auch gefallen hat. :super: Frag mich ebenfalls, warum da nicht viel mehr bei den Oscars ging für diesen Film. Naja, für mich braucht kein Streifen einen Goldjungen, damit ich weiß, dass er gut ist. Werd ihn mir sicher auch noch mal ansehen, auf Englisch.
 

Joel.Barish

dank AF
Habe den mittlerweile endlich gesehen. Kritik kommt. Kurz gesagt: Unfassbar! Bin absolut begeistert.

Und ähnlich unfassbar ist es, dass der Film bei den großen Filmawards so radikal übergangen wurde. Besonders der Score. Selten so was Grandioses und unfassbar Schönes und Ergreifendes gehört. Steckt sämtliche Oscar-Scores 2010 in die Tasche. Den werde ich mir irgendwann wahrscheinlich auch kaufen. Und ich kaufe mir selten Scores.
 

Presko

Well-Known Member
Heute gesehen. Nach dem vielen überschwänglichen Lob bin ich schon recht enttäuscht gewesen. Klar die Bilder sind wunderschön, tolle Musik und sehr gute Schauspieler, aber irgendwie sprang nie ien Funke über. Es blieb in meinen Augen alles zu schön, zu inszeniert. Immer dachte ich bei jeder Aufnahme "Ach, schön haben sie dieses Bild komponiert", aber man sollte solche Gedanken eigentlich im Film wie vergessen und von der Geschichte ganz in den Bann gezogen werden und das war bei mir nie der Fall.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Schade, dass er dir nicht so zugesagt hat.
Für mich bisher weiterhin einer der besten Filme des Jahres, wenn nicht der beste.
 

Joel.Barish

dank AF
Wundert mich auch ein wenig, dass das bei dir nicht so geklappt hat, Presko. Ich habe da nach dem Film noch ne Weile drüber nachgedacht und das ja auch etwas in die Kritik mit einfließen lassen, ob die visuelle Komponente die Handlung erschlägt oder ob es zusammen funktioniert und ich war von Letzterem überzeugt. Klar gibt es Filme, die stärker emotional packen, aber nie hatte ich das Gefühl, dass der visuelle Charakter selbstzweckhaft ist. Gerade diese Spielerei mit der Farbe, die in die graustichigen Bilder fließt, hat eine enorme Wirkung und auch sonst steht zu allererst immer die Figur des George und sein Gefühlsleben. Aber wenns bei dir nicht funktioniert hat, kann man wohl leider echt nix machen.
 

RickDreams

New Member
So, war gester drin.

Muss sagen, sehr sehr guter, einfühlsamer und auf die Realität des Lebens betrachtet ironischer Film.
Hätte von einem Modemacher nicht eine solche Regieleistung erwartet, hingegen im nachhinein scheint mir, kann nur ein Modemacher so einen Film, auf diese Weise erzählen. Sehr schöne Einstellungen!
Firth spiel sensationell gut! Wahnsinn! Auch Moore kommt nicht zu kurz und frischt mit ihren extravaganten, zerbrochenen, exzentrschen Nuancen den Film auf.
Selbst die Neuen im Boot, mit unbekannte Darsteller, verdienen hohe darstellerische Anerkennung.

Top Film, den eder, wenn er auf Anspruch steht, sehen soll!

9/10 tick tack tick tack tick tack
 
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