Neue PC-Spiele haben es seit einiger Zeit schwer bei mir, weil a: keine interessanten für mich dabei waren, b: ich lieber alte Spiele nochmal spiele und c: ich mit Automobilista 2 in VR mein absolutes Traumspiel habe und täglich damit spiele - somit bleibt für andere Spiele nicht wirklich Zeit. Daß Avowed überhaupt mein Interesse weckte, liegt am Quasi-Vorgänger Outer Worlds, zudem wurde das Spiel in allen dt. Testvideos sehr gelobt - wie bsw. hier bei Gamestar:
Avowed ist ein typisches Fantasie-Rollenspiel, was man mit Witcher 3 vergleichen kann, so bietet es keine große zusammenhängte Spielwelt, sondern ist in einzelne (große) Regionen/Biotope unterteilt. Man kann als Haudrauf-Kämpfer spielen oder wie Harry Potter als Zauberer wild mit´nem Ast rumfuchteln. Bisher habe gut 15 Std. gespielt und möchte dazu folgende Punkte anführen:
Waffen aufwerten:
Das schöne ist, man muß nicht die Spielwelt auf neue (bessere) Waffen durchkämen (obwohl man diese auch findet), sondern seine Lieblingswaffen einfach Aufwerten. Es gibt 2 Waffen-Vorgaben zwischen denen man im Spiel per Taste schnell wechseln kann. So habe ich in den Sets eine Nahkampfwaffe belegt und im anderen eine Schußwaffe, beides werte ich stets weiter auf. Man kann bsw. auch einen Zauberstab in die Hand nehmen und dessen Kräfte aufwerten. Außerdem kann man Waffen noch weiter verbessern, bzw. mit Magie, etc. Da das System recht umfangreich (und kompliziert???) ist nutze ich das bisher nicht. Man findet auch Zauberbücher, die dann bsw. auf Wasser Eisschollen zaubern, sodaß man über Wasserflächen laufen kann.
Gegner:
Ich spiele wie immer in Spielen dieser Art im Geschichts-Modus, also dem einfachsten. Ich habe keine Lust Gegner minutenlang zu bekämpfen, hier im Spiel fallen sie bereits nach wenigen Schlägen/Treffern - sehr schön für meine Spielweise! Ist ein Gebiet von Gegnern befreit, bleibt das Gebiet auch Gegnerfrei - man kann dann also gefahrlos spazierengehen.
Gegner-Vielfalt, Kampfsystem, Heilung
Als Gegner sind mir bisher menschliche/Banditen, Tiere (wie Spinnen, Krebse die aus dem Boden gekrochen kommen), Kreaturen und Zauberwesen begegnet. Alle liesen sich bisher mit herkömmlichen Waffen bekämpfen, bedeutet auch, daß bsw. Zauberwesen nicht mit Magie bekämpft werden müssen - hier reichen auch Schlagwaffen.
In Spielen dieser Art wende ich kein spezielles Kampfsystem an, sondern haue immer fein drauf. Mit meiner Schußwaffe schieße ich aus der Distanz auf die Gegner, die bisher meist nur 1 oder 2 Treffer zum Umfallen benötigen. Schußwaffen können aber jeweils nur einen Schuß abgeben, danach folgt eine lange Nachladeprozedur - während dieser Zeit gehe ich in Deckung. Als Nahkampfwaffe nutze ich einen Groß-Hammer (der jedoch beide Hände "belegt") der die Gegner bisher auch ordentlich weghaut - starke Angriffe kosten jedoch Ausdauer, also vorsicht, denn diese Leiste kann sich mit der Zeit im Kampf leeren, füllt sich aber von selbst wieder. Den beiden Gefährten kann man Befehle erteilen, die aber auch allein sehr gut die Gegner bekämpfen. Zudem glaube ich nicht, daß die Gefährten im Kampf sterben können - kann jedoch sein, daß man sie wiederbeleben muß, was ich bisher aber nicht brauchte. Größere Zwischengegener hatte ich bisher auch, die zum Glück (!!!) aber auch recht schnell fielen.Ich gehe also nicht wirklich groß taktisch in den Kämpfen vor, somit kann ich auch nicht sagen, wie taktisch man in höheren Schwierigkeitsstufen den Gegnern gegenübertreten muß, bzw. wie gut die KI überhaupt funktioniert. Kämpfe sind für mich eigentlich nur "Zeitverschwendung"...
Zaubertränke kann man auf eine Taste legen, so heilt man sich im Kampf per Tastendruck super-schnell. Alternativ kann man auch ins Inventar gehen und Nahrung zu sich nehmen, dabei pausiert das Spiel. Man braucht also keine Angst haben, daß man während dieser Zeit von Gegnern angegriffen wird.
Mana heißt im Spiel Essenz - dessen Aufnahme funktioniert genau wie bei der Heilung.
Steuerung:
Die (änderbare) Tastenbelegung fällt sehr gering aus - ZUM GLÜCK!!! Man benötigt kaum mehr als ´ne handvoll Tasten um sich zu bewegen oder zu kämpfen - sehr schön! Ich spiele aus der Egosicht, es gibt aber auch die Möglichkeit in die Verfolgeransicht zu wechseln.
Inventar:
Das schöne am Inventar ist, das nur Rüstungen oder Waffen Last kosten, alles andere benötigt kein Gewicht - deshalb sollte man in der Spielwelt alles wie Tränke, Pflanzen, Nahrung, Materialen mitnehmen. Außerdem kann man per Menü Sachen direkt in sein Lager verschieben, man muß dazu nicht erst ins Lager reisen. Auch kann man im Inventar-Menü Sachen in Materialien zerlegen.
Gefährten:
Man kann 2 Gefährten mitnehmen, ihre Ausrüstung und Fähigkeiten zudem selbst im Menü festlegen und ihnen im Kampf Befehle erteilen - dazu schaltet das Spiel in einen Pausenmodus. Außerdem kann man mit ihnen ständig den Dialog suchen und erfährt dabei mehr über sie.
Speichersystem:
Man kann Schnellspeichern, manuelle Speicherstände anlegen oder sogar die Zeit festlegen, wann das Spiel automatisch speichern soll. VORBILDLICH!!!
Keine dt. Vertonung:
Eigentlich meide ich PC-Spiele ohne dt. Vertonung wie der Teufel das Weihwasser - ich will ja net lesen, sondern zu hören, hier kam ich leider nicht drumherum. Das schöne ist, daß man die Dialoge überspringen kann, so überfliege ich die dt. UTs lediglich was die Dialoge sehr verkürzt und mir Spielzeit geschenkt wird. Der eigene Charakter bleibt übrigens stumm.
Entscheidungsfreiheiten:
Bisher kann ich wenig darüber sagen, inwieweit oder ob es in der Hauptgeschichte überhaupt die Möglichkeit gibt, per Dialogwahl die Geschichte zu beeinflußen. Das einzige was sich mir in einer Nebenquest bisher als Entscheidungsmöglichkeit bot war dieses: 2 NPCs wollten per Schiff eine Reise antreten, denen das Schiff gehörte erhöhten nun den Preis - diesen hätte ich mit 1000 Kredits (aus meiner Tasche) ausgleichen können. Erst tat ich das, dann lud ich den Spielstand nochmal und tötete sie. Das brachte mir deren Beute und ich behielt meine 1000 Kredits. Zurück bei den beiden NPCs waren die zufrieden, daß ich für sie das Problem löste. Da ich quasi deren Kapitänin getötet habe, bleibt die Frage, ob die beiden nun auch an ihrem Ziel ankommen - von Schifffahrt haben die nämlich keine Ahnung...
Spielwelt / Grafik:
Bisher bin ich immer noch im Anfangsgebiet, was sich als Küste, mit einer großen Stadt und grünem Hinterland äußerst. Dabei gibt es hübsche Höhepunkte in der Landschaft - es macht also Spaß die Spielwelt zu erkunden. Das sollte man auch, denn überall sind Truhen mit wertvoller Beute versteckt, zudem ist die Spielwelt auch vertikal angelegt, was sich in einigen Kletterpartien zeigt. Das Klettern geht aber spielend von der Hand. Ein Tag-Nacht-Wechsel gibt es auch, allerdings wohl kein Wettersystem. Es gibt ein Schnellreisesystem was einen schnell zu einer Art Wegweiser (wie bei Witcher) springen lässt. Leider habe ich bisher keine Ahnung wie sich die anderen Spieleregionen landschaftlich äußern.
Bisher habe ich viel Spaß am Spiel und die einzelnen Quests machen auch richtig Lust - man kann also sagen, daß mich das Spiel fesselt. Was auf kuriose Art "blöd" ist, denn so komme ich weniger zum Autombilista 2 VR spielen...Kann gut sein, daß ich das ein oder andere noch vergessen habe zu erwähnen, aber für eine Übersicht sollte mein Bericht reichen.
Jennifer