Batman, Batman Returns, Batman Forever, Batman & Robin (und Batman hält die Welt in Atem) [Kritik]

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Waren die Batman Comics denn überhaupt schon so Gothisch/Expressionistisch angehaucht wie die Burton-Filme? Oder haben seine Filme die Comics danach beeinflusst? Die einzigen Batman-Comics die ich kenne, stammen nämlich aus den 60er oder 70er und da herrschte ein vollkommen anderer Zeichenstil. Habe zwar mitbekommen, dass Miller einen großen Einfluss darauf hatte Batman düsterer zu gestalten, aber wie weit das ging ist mir unbekannt.
 

Shins

Well-Known Member
Dr. Serizawa schrieb:
Habe zwar mitbekommen, dass Miller einen großen Einfluss darauf hatte Batman düsterer zu gestalten, aber wie weit das ging ist mir unbekannt.
Das ging sehr weit. Und das war ein paar Jahre vor dem Burton Film. Ohne Millers Interpretationen Year One und vor allem The Dark Knight Returns hätte es Burtons Batman in der Form nie gegeben. Die 80er waren ja generell die Hochzeit des Dark Age der Comicgeschichte.
 

serd

Well-Known Member
Das Gothic-Gotham ( :ugly: ) kommt von Burton. Davor war Gotham eher eine normale amerikanische Metropole. Dann gab es eine Storyline, wo jemand Gebäude sprengt und dann die alten Fassaden zum Vorschein kommen, die natürlich passend zu Burton im Gothic-Still waren.

@Shins:

Das DarkAge ist och eher die Neunziger, oder? Also als sich die -von manchen falsch gezogenen- Einflüsse von Dark Knight Returns und Watchmen durchgesetzt hatten und alles extrem, kindisch dunkel und gewaltätig wurde.
 

Shins

Well-Known Member
Wenn du den gothischen Bau-Stil der Stadt meinst: Ja, ok. Der düstere Stil, die anspruchsvolle Herangehensweise aber an den Autoren des Dark Age allgemein und Miller im Speziellen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Shins schrieb:
Wollte er wirklich die Geist der Comicvorlagen einfangen und auf die Leinwand bringen, oder nutzte er die Comics nur als Möglichkeit, die Charaktere dort herauszutragen und etwas gänzlich eigenes mit ihnen zu machen?
Ich finde, das ein schließt das andere nicht aus. Er erschuf etwas gänzlich Eigenes, ohne die Charaktere komplett aus ihrer Comic-Geschichte zu trennen. Weswegen die Filme unter anderem auch so toll sind.

Diese beiden Sätze möchte ich gerne zusammen zitieren, da sie inhaltlich zusammenpassen.
Shins schrieb:
Ist das noch Batman? Oder denken wir alle "Boah, Burton hat ja so gut die Atmosphäre von Batman getroffen", weil Burtons Stil ohnehin so ist, wie er ist?
serd schrieb:
Das Gothic-Gotham ( :ugly: ) kommt von Burton. Davor war Gotham eher eine normale amerikanische Metropole.
Nicht ganz. Gotham City ist eine Anspielung auf New York. Die Stadt wurde von ihren Bewohnern schon lange vorher mit dem Spitznamen "Gotham City" beschrieben. So war die Comic-Stadt dann auch eine Anspielung darauf. Sozusagen "Das ist unser Comic-New York" und New York ist bekanntermaßen voller wünderschöner gotischer Gebäude und Wolkenkratzer. Vor allem in den 30er und 40er Jahren, in denen Batman enstand und dann auch bald Gotham einzug in die Comics hielt.
Wenn man drauf achtet, hat Burtons Gotham auch große Ähnlichkeit mit dem 30er Jahre New York. Zumindest vielmehr als mit dem heutigen.
Und da kommt auch der Stil von Burton ins Spiel. Burton ist ja auch sehr von den Horrorgeschichten und Filmen der 30er und 40er Jahre geprägt. Von den Universal Monsterfilmen, Ed Wood, dem deutschen Expressionismus.
Burtons Stil und Batman sind Kinder derselben Zeit. Deshalb passt es, meiner Meinung nach, so gut zusammen.
Ich persönlich mag "The Dark Knight" noch lieber als die Burton Filme. Kann daran liegen, dass ich eher mit den Comics der 90er und 00er Jahre Batmanzipiert wurde ( :ugly: ).
Wobei ich auch aus der Zeit Comics hier im Schrank liegen habe, die so unterschiedlich sind wie "Sleepy Hollow" und "Robin Hood - König der Diebe".
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Locker einer von Burtons drei besten Filmen und so viel besser als der Erste. Und so wenig ich das Argument "Anders als der Comic" wirklich vielsagend finde, ist das hier schon irgendwie der Fall, wie er einige Kerneigenschaften der Figur Batman einfach ignoriert (Im Film tötet er ja auch recht munter einige Schergen), aber als durch und durch burtoneske Interpretation, als trauriges Außenseiterepos, in der Bruce Wayne nicht weniger ein Freak ist als die vermeintlichen Bösewichte, den Unterschied nur die Maske und Umhang machen, die in diesem Film kaum heldenhaftes haben, ist er fantastisch. Batmans Rückkehr ist fast mehr Dekonstruktion als Interpretation, ist, auch ganz ohne Massenzerstörung, thematisch um einiges düsterer als alles was Nolan sich getraut hat (Wenn auch deutlicher mit Augenzwinkern verpackt), hat super merkwürdige Fetischerotik, tiefschwarzen Humor und einen tragischen Schurken, der Leuten die Nase abbeist und schwarzen Schlamm spuckt - Keine Ahnung, wie Burton diesen Film innerhalb des Studiosystems drehen konnte, heute absolut undenkbar und sicher auch deswegen höchst sehenswert ist, von den vielen anderen Qualitäten des Films mal abgesehen. Würde hier definitiv auch mit der Höchstwertung gehen.
 

Paddywise

The last man
Ich bin da bei Gonzo. Batmans Rückkehr ist auch mein Lieblingsbatmanfilm.

Nicht erst seit Gotham is der Pinguin einer meiner Lieblingsbösewichte. Hier wurde der Grundstein gelegt. Catwoman war filmisch auch nie besser umgesetzt. So sehr mir Teil 1 gefallen will weil ich Joker und Nicholson eigentlich mag , so sehr enttäuscht mich der Film. Teil 2 ist da der stimmigere und unterhaltsamere von beiden.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich weiss noch dass ich damals als Kind seeeeehr skeptisch gegenüber den Burton Filmen war, weil der 70s Batman für mich DER Batman war :ugly:
Als ich die Filme dann aber irgendwann im TV gesehen habe, habe ich da recht schnell die Seiten gewechselt. Ich fand den zweiten Teil besser als den ersten weil er von allem MEHR hatte. Mehr Action, mehr Batman, mehr Sets und mehr Bösewichte!
Und Michelle Pfeiffer ist bis heute immer noch die beste Catwoman!
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Member_2.0 schrieb:
Shins schrieb:
Member_2.0 schrieb:
Batman Forever und Batman & Robin kann man vergessen.
Ach komm. Batman Forever war doch sogar irgendwie amüsant. Carrey und Jones als Riddler und Two Face schön durchgeknallt, Kilmer fand ich als Bats auch gar nicht verkehrt. Die generell grelle Richtung war schon nicht mehr so berauschend, der richtige Absturz kam für mich aber erst mit Batman & Robin. Oje oje. Und danke, Nolan, für die Rehabilitierung der Fledermaus!

Ich fand sogar Batman Forever noch schlechter als Batman & Robin. Aber im Grunde sind halt einfach beide schlecht...
Also zum einen bin ich bei Shins, wenn es darum geht, welcher Film der bessere ist. Jones und Carrey geben ein tolles Gespann ab (auch wenn ich Aaron Eckharts Two Face um einiges besser fand), Kilmer ist als Batman ok und insgesamt ist der Film einfach nicht so trashig wie Batman & Robin. Lediglich Chris O'Donnell ist nicht so do(nne)ll.
Zum anderen empfinde ich selbst B&R nicht als totalen Reinfall. Mr. Freeze finde ich dabei ziemlich gut (klar ginge das noch vorlagengetreuer und somit besser, aber insgesamt war er im Film noch der beste/interessanteste Bösewicht. Bane dagegen war vor allem optisch ein ziemlicher Reinfall, Poison Ivy geht gerade noch so klar, Clooney ist als Batman ganz ok, aber leider mit Kostümnippeln. Robin ist wieder eher nervig und Batgirl war für mich nur insofern interessant, als das ich Alicia Silverstone ganz attraktiv fand.
 

McKenzie

Unchained
Ganz ehrlich?

Batman & Robin > Batman Forever.

Ersterer ist wenigstens durchgehend blöd und damit verdammt unterhaltsam, während Forever teils noch versucht Burton zu imitieren und so weder Fisch noch Fleisch ist.

Außerdem, Ahnould. Von Carrey hingegen war ich nie der größte Fan.

@Manny
Die Nippel hatte Kilmer aber auch schon.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Jay schrieb:
Das durfte er, und das konnte sich sehen lassen:

BG-Kritik: Batmans Rückkehr (Jay)

Gibts jemanden, der den zweiten zu finster oder gewalttätig findet? Das ist ja so der Hauptkritikpunkt.

Der erste Burton Batman ist sehr gut und ich schaue den öfters als Batman Returns, aber der Kritik kann ich voll und ganz zustimmen.
Returns ist vollkommen selbstbewusst, denn Burton weiß haargenau mit seinen Figuren und seiner Welt umzugehen.
Er weiß genau, wie alles tickt und kann so voll die Stärken des ganzen ausspielen, was er zuvor im ersten Batman ordentlich angekratzt hat.

Das ist etwas, dass den anderen Filmen oftmals fehlte. "Batman" an sich ist eine Sache die man nicht einfach so in die Realität ziehen kann und alles realistisch und ernst gestalten kann, ohne Abstriche an der Sache an sich zu machen.
Burton hatte da durch seine kreative Freiheit einen absoluten Vorteil und war sich dem vollkommen bewusst.

Für mich die besten Live Action Batman Filme.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Jay schrieb:
Tommy Lee Jones Two-Face > Aaron Eckhart Two-Face
Nee, nee, Jay. Eigentlich spielen Carrey und Jones im Film jeweils cartoonige Joker-Versionen. Aber so ähnlich sprichst du es ja bereits in der Kritik an.
Würde lustigerweise auch hier einen Punkt weniger geben.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ich hasse den visuellen "Dane-Floor-Stil" von Schumachers Batmanfilmen. Da hätten sie lieber gleich den Stil der alten TV-Serie genommen.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich fand immer es sieht alles so offensichtlich nach Gummi aus.
Am schlimmsten war das Batmobil mit seinen viel zu langen Flügeln/Flossen welche bei jeder Unebenheit gewabbelt haben wie.... eben Gummi.
 
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