Batman v. Superman: Dawn of Justice (DC EU) [Kritik]

Constance

Well-Known Member
So. Einige Male drüber nachgedacht.



Zu aller erst: Es gibt einiges, was mir persönlich sehr gefiel - anderes wiederum ist eher fragwürdig.

Das erste Drittel und die Gott-Thesis:
Der Film stellt die richtigen Fragen: im Ansatz sind die Dialoge etwas überzogen bedeutungsschwanger. Was einige Male hervorragend wirken kann: "Ich habe einfach nicht hingesehen" Hier darf man sich fragen was mit Supes 18 Monate geschehen ist: war sein Handeln automatisiert, nicht ausreichend "pro aktiv"? Nach wie vor ist der Stählerne in seiner Selbstfindung zu finden. Mich störte das weniger, Loise Lane wird aber bei dieser netten Idee vom Script eher gebraucht um Clark das Benötigte einzuflößen, schade, denn empfand ich Lane in MoS noch als agiles Werkzeug um Supermans Facetten anzureichern. Hier aber verbraucht sich ihre Wichtigkeit schnell und wird am Ende leider unnötig dämlich dramatisiert, beziehungsweise wäre es generell wohl sinnvoller gewesen, diese Waffe nicht in irgendeinem Hafen zu versenken, sondern doch sicherzustellen, dass das Teil entweder das zeitliche segnet oder als Ass gesichert zurückgehalten wird, was dann am Ende aus der vermeintlich "intelligenten" Gefährtin ein dämliches Anhängsel werden lässt.

Was die Ambition Supermans und die einhergehende Gott.Thesis in Bezug auf "Allmacht" angeht, empfand ich es als angenehm, dass Batman relativistische Ansätze verfolgt und auch von diesen geplagt wird. Martha und Lane bilden die menschliche Facette, damit Supes wieder das Richtige tun kann und Lex Luthor will einfach keine erhabene Macht über ihm und seinem Verstand, zudem er sowieso stark komplexbelastet ist. Die gesamte Thesis wird aber stets nur angedeutet, ein Stilmittel das funktionieren kann, hier aber übertriebene Anwendung fand, was mir im Nachhinein dann zuviel Bedeutung aufbaute, die dann im Prinzip auf die Simplizität des Spidermans Zitates runter zu brechen sind: "Aus großer Macht folgt große Verantwortung." Ich denke, dass das alles ist, was aus unseren lang ausdauernden Spekulationen um diese Thesis im Vorfeld gemacht werden sollte. Ein fleischgewordener "Gott" hat nunmal Verantwortung zu tragen! Das gesamte Geschwafel wurde visuell teilweise stark unterlegt, teilweise ein wenig zu aufzwingend. Wobei dann die Situationen, in denen Superman menschliche Reputation aufstockt leider zu kurz kommen - Hier wird dem Zuschauer wohl bewusst dieser synaptische Übergang verweigert um eine Distanz aufzubauen, aber wozu genau?

Welche Szene in diesem Kontext allerdings verdammt schön war, war Snyders Inszenierung des Wayne Mordes. Selten als so starkes wirkendes Element wahrgenommen: Wie hier bildlich mit der Kette, der Waffe und dem Mord umgegangen wurde war einfach spitze!



Zweites Drittel: VS und die Story
Der Plot geht in die zweite von drei Runden und wird gut strukturiert zusammengefügt: Zumindest hatte ich allzeit einen guten Überblick über das Geschehen. Die Story gewinnt Pluspunkte durch ihre Inszenierung, der Plan von Lex ist offensichtlich und sein Trumpf gewaltig. Luthor zieht schon ausgesprochen geschickt die Fäden und benutzt sein erzwungenes VS um seinen eigentlichen Plan der Gottlosigkeit umzusetzen. Das hätte gerne weniger gehetzt werden dürfen und einige Elemente gerne weiter ausgeführt werden. Andere Dingen hätte plottechnisch & visuell aber gerne kleiner ausfallen dürfen! Hier zum Beispiel die überstrapazierte Beerdigung Supermans und die Trauer des zu einem Schmuckstück verkommener Loise Lane. Der Kampf selbst hat mir gefallen. Fragwürdig war der Start, Superman versucht zu wenig Kent einfließen zu lassen und an der Stelle auf dem Dach wirkt der Film, als wäre er einem Schnittunglück zum Opfer gefallen. Automatisierte Geschütze und "Fallen" lassen Superman wirklich zum Angriff übergehen obwohl er zu diesem noch gezwungen wurde? Wirkt sehr überhastet. Aber nun ist es so weit: das VS hat begonnen. Der Kampf ist ordentlich, ein heftiger Schlagabtausch mit kleinen, auch amüsanten Elementen.

Dann kommt es zum besagten Finale diesen Drittels, was hier im Forum bereitszerrissen wurde. Das Zauberwort ist Martha. (Kann mir jemand sagen, ob das für den Film generiert wurde oder auch in comicform so existiert?) Doch für mich war es ein im Vorfeld realisiertes Schlüsselwort. Mr. Waynes letzten Worte zu seiner Frau starrend, von dieser Sequenz und anderen wurde Batfleck doch regelmäßig frequentiert. Und entgegen weitflächiger Meinung hier funktioniert das Element für mich. Die Motivation Batmans empfinde ich als problematischer, sein Batman durchläuft genau das, was der hervorragende Alfred bereits zitierte "...wie Fieber...es macht gute Menschen grausam." Batman ist angesteckt, sein Hass wird durch Luthor kanalisiert und führt zu einem schön choreografierten Showdown zweier Mächte. Batfleck muss sich vieler Gadgets bedienen und ist stark entschlossen Superman wirklich zu töten. Da tat mir Cavill schon an mancher Stelle Leid. Wie schnell man sich die Hände gab funktionierte für mich. Luthor benutzt das VS dazu um durch Metamorphose in das letzte Drittel zu gelangen.



Finale Drittel: Doomsday und der Tod
Der Kampf wirkt improvisiert und ist stilistisch toll gemacht, Wonderwoman darf hier endlich auspacken und ihre angenehme Miss Prince in die Ecke stellen. Und diese tut sich am Kampf besonders genussvoll und darf eine vollendete Amazone in tollem Outfit mimen. Auch gut: Man merkt ihr die Erfahrung an, ihre Gelassenheit überrascht. (Ich freue mich übrigens offiziell auf den Solofilm!) Batman kommt in diesem Fight allerdings zu kurz, ist er zwar präsent und hat das Schlachtfeld ausgewählt, darf er beispielsweise nicht der Sperrträger sein, der Doomsday final umstößt während Superman und Wonderwoman ihn in die Knie zwingen. Schade, wäre dieser Weg für mich logischer und nachvollziehbarer gewesen, als der, als schwächelndes Alien mit mäßiger Geschwindigkeit in den Tod zu fliegen. Batman hat somit den Todbringer Doomsdays beigetragen, aber durfte in der Praxis nur den Captain mimen.
Als unbefriedigend empfand ich tatsächlich die visuelle Ankündigung des Todes Supermans. Mehr Fokus & Zoom auf wachsende, kryptonische Stacheln bitte! Und dann nachher tatsächlich massivsten unnötigen Zoom auf typische, amerikanische patriotische Stilrituale, aber die anders-kulturellen Beerdigungen werden nur in der Totalen abgehalten: Bitte ändern...langweilig nach Bays Auftreten in der Filmwelt.


Und dann ist Supes offentsichtlich doch nicht tot, das hätte man sich gerne komplett sparen können. Son pseudo Inception-Ende braucht Superman nicht - wissen wir alle sowieso.

Wie weit darf Batman gehen?
Meine persönliche Tendenz geht zu Seiten des Dafür. Batman ist gebrochen, der Joker hat ihn wohl endgültig besiegt, zumindest wenn es die Nolan-Intention des Jokers war. Allerdings ist er primär um das Ausschalten seiner Gegner bemüht, über welche Wege das geschieht ist für mich situationsbetrachtet fast immer in Ordnung. Aktion = Reaktion geht für mich immer klar!

Im Überblick:
Mir haben Ansätze der Thesis und auch die anschließende etwas verwurstende Überleitung zur Verantwortung trotzdem zugesagt, die Story war schön konstruiert und auch Batmans investigative Arbeit war toll und hat Spaß gemacht! Wonderwoman gefällt als freudige Amazone und Eisenberg gibt als Lex Luthor den Irren, etwas unreifen Genialen, dessen Motivation wohl auf Vater-, Mutter- und Gottkomplexen basiert, zumindest macht er gegenüber relevanten Autoritätspersonen eine klare Haltung geltend und setzt den Planeten aufs Spiel um sich von Superman trennen zu können. Ob das noch Charakter bekommen wird? Hier wäre mehr Hintergrund zu Lex erfreulich gewesen. (Darf aber auch gerne noch kommen.) Seine Motivation lässt sich somit zu etwa 85% für mich persönlich erklären.
Das lang erwartete Versus war gut, toll gemacht und auch visuell bot der Film im Gesamten viel Gutes, leider auch etwas weniger Gutes, wobei das visuell weniger hervorragende dann doch dem Überziehen gewisser Szenen und auf der anderen Seite einige unverständliche gehetzte Szenen sind.
Das Anteasern der anderen JL-Mitgliedern war toll. Ich bin schon gespannt, wie die League dann gegen die ganz Großen ran muss und wie sich das visuell anfühlen wird! Der Soundtrack zu MoS hat mir besser gefallen, einige wiederkehrenden Klänge gab es dann doch und das Zimmer/Junkie Ensemble war zufriedenstellend.



Bei uns gab es auch Probleme, die ich aber generell eher immer habe. Die Verfügbarkeit von reinen 3D Vorstellungen. Ich will das im Heimkino nutzen, aber um frühzeitig einen Film sehen zu dürfen, werde ich genötigt im Kino Geld für Bullshit auszugeben, den ich mir dann auf Blu sowieso in vollem Umfang gönne. Aber das ist betreiberseitig bedingt und somit halt Pech. Seit dem Betreiberwechsel schwelge ich sowieso in Nostalgie. :smile:
Das Bild war natürlich dunkel, doch alles in allem erzählte mir ein Freund, man hätte wohl auch Anweisung erhalten die Projektoren heller einzustellen, wurde wohl nicht weiter kommuniziert. :squint:
Dieses Mal saß ich weit außen, der 3D-Effekt versagte außerhalb der Bildmitte leider und somit hatte ich leider besagtes Ghosting - Aber: Das hab ich bei allen Filmen in diesem Kino - nur nicht zu Haus! :Y


*Editspielraum hier.

#aktueller Bewertungsstand 7,5 von 10 plotgeweihte kryptonische Stacheln mit Tendenz zum Wachsen bei Cut-Sichtung.
 

Grintolix

Well-Known Member
Mal was Offtopic zum 3D: Ich hatte in meinem Stammkino immer Probleme mit extremen Ghosting. Zuletzt bei Star Wars 7 hörte ich von vielen Bekannten, dass das 3D furchtbar und voller Ghosting war. In meinem Stammkino mit Polarisationstechnik war es wieder mal grausam. Ein Arbeitskollege riet mir, ein anderes Kino in der Umgebung zu testen, welches Shuttertechnologie verwendet und siehe da, grandioses 3D ohne Ghosting, wie zuhause mit dem 3D Beamer.
 

soserious

Well-Known Member
4
Punkte von Jay :crying:
Ich traue mich schon gar nicht mehr, ihn an zu sehen.
Und bei Gott, ich warte schon eeeewig.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Hier noch mal ein paar Gedanken, spoilernd zum Inhalt (und ich meine volle Möhre spoilernd):

Angedacht war erst ein Artikel über die Verweise im Film, dann hab ichs mit Kritik verbunden und jetzt irgendwann den Faden verloren.

Fangen wir mit den Verweisen an. Was Batman betrifft, gibt’s nicht viel. Im Batcave hängt ein altes Robin Kostüm, auf das „Hahaha – Der Witz geht auf dich“ gesprüht ist. Eine Möglichkeit ist, dass entweder der Joker, oder der Riddler diesen Robin getötet haben, was auch in den Comics vorkommt. Ein grünes Fragezeichen dekoriert eine der Säulen in den Räumen, in denen Batman und Superman später kämpfen. Wieso Wayne Manor völlig verfallen ist und Bruce lieber in der Nähe in einem Glasbau wohnt, bleibt offen. Interessant ist aber, dass dieser Batman schon seit 20 Jahren im Einsatz ist, aber noch immer als Phantom gilt.

Lustig ist die Doppeldeutigkeit der Prologdarsteller. Waynes Eltern, die ahnungslos zu „laufenden Toten“ werden , werden gespielt von Lauren Cohen und Jeffrey Dean Morgan. Beide aus der Serie „The Walking Dead“. Darin geht’s um Zombies, und davon gibt’s auch einen im Film. Im kryptonischen Archiv lässt Luthor Zods nackten Körper in eine Flüssigkeit herab, träufelt etwas eigenes Blut dazu, und daraus entwickelt die Raumschiff-KI dann Supermonster Solomon Grundy. So wirkt er jedenfalls, bevor ihm nach ein paar Treffern die üblichen Stacheln wachsen und er ausschaut wie Doomsday. Wieso das Monster jedoch aus dieser Mixtur entsteht, lässt rätseln. Der sonst so redselige Luthor sagt nichts darüber, dass Doomsday seine eigene Schöpfung ist, was aber eigentlich wichtig wäre, da all sein Handeln aus seinem eigenen Hass gegenüber seinem brutalen Vater begründet ist. Snyder deutet nur kurz was an, indem er Doomsday in seiner ersten Tat gegen seinen Vater ausholen lässt. Wie der Großvater, so der Vater, so der Sohn? Auch darf man darüber nachdenken, dass Luthor Superman aus Angst erledigen will, weil der mal gefährlich werden könnte. Also schickt er ihm ein noch stärkeres, unkontrollierbares Monster auf den Hals? Was genau war sein Plan, nachdem Doomsday Batman und Superman erledigt hätte?

Dass Superman gegen den mutierten Zombie seines alten Erzfeindes kämpft, weiß Superman nicht. Spannender wäre es eventuell gewesen, Zod erst in Zod-Form zurückkehren zu lassen, bevor er sich dann verwandelt. So hätte Superman verstanden, dass schon wieder ein Kryptonier für Terror sorgt und ihn seine Vergangenheit immer und immer wieder einholen wird. Immerhin hat Superman auf den Kollateralschadenkram gehört und unternimmt als erste Aktion, Doomsday ins All zu schleppen, wo bis auf die ISS Leuts niemand gefährdet werden kann. Was Batman betrifft, so brandmarkt er sich selbst mit Unsinn. Den ganzen Film über kritisiert Batman, dass Superman den Terror in die Zivilisation geholt hat. Als es später aber darum geht, den randalierenden Doomsday zu erledigen, holt man kein Kryptonit. Batman lockt Doomsday stattdessen zum Kryptonit hin, und damit in ein bewohntes Gebiet. So sorgt er schließlich selbst für Kollateralschäden, wie er sie Superman vorwarf.

Wonder Woman hat eine Nebenrolle, und wer bei ihrem Foto genau hinschaut, sieht neben ihr noch Chris Pine stehen, der im kommenden Wonder Woman Film ihren Freund spielt.

Was bedeutet die seltsame Endzeitsequenz? Batman trägt Endzeitrüstung, sieht riesige Explosionen und kämpft dann mit befreundeten Soldaten gegen eine Miliz mit Superman-Abzeichen – und geflügelten Monstern, bevor Superman selbst auftaucht. Als Batman in die Ferne blickt, sieht man ein großes Omega-Symbol in den Boden eingebrannt. Dies stand in den Comics häufig für den Superbösewicht Darkseid. Daraufhin wacht Bruce auf – war es nur ein komischer Traum? Vielleicht nicht, denn kurz danach erscheint ihm The Flash, entweder aus einer anderen Zeitlinie oder aus einer möglichen Zukunft, und warnt ihn, seinen Kampf gegen Superman unbedingt fortzusetzen. Eine höchst seltsame Szene, zumal Flash in dem Moment kaum als solcher zu erkennen ist.

Als später durch Luthors Aufzeichnungen über Meta-Humans (Übermenschen) geblättert wird, hat Lex praktischerweise jeden Superhelden mit seinem Logo versehen. Neben Wonder Womans Fotografie aus dem ersten Weltkrieg sieht man hier unter anderem den Origin des Helden Cyborg. Nach einem tödlichen Experiment wird Victor Stone von seinem Vater, einem verrückten Professor, mit neuartiger Cyborg-Technologie ausgestattet, womit er zu einer Art Robocop wird. Cyborg kriegt 2020 seinen eigenen Film. Dann gibt es eine Supermarktaufzeichnung von Flash, der in einem Bruchteil einer Sekunde einen Überfall verhindert. Es ist übrigens nicht derselbe Flash wie aus der aktuellen Fernsehserie. Eine Unterwasseraufnahme zeigt ein Schiffswrack, aus dem Aquaman (Khal Drogo aus Game of Thrones) herausguckt, wie er mit einem Dreizack zusticht und dann wegschwimmt. Natürlich ist er der Herr der Ozeane, der 2018 seinen eigenen Film kriegt – vom Fast & Furious 7 Regisseur.

Zwei andere typische Mitglieder der Justice League, Green Lantern und Martian Manhunter, sind nicht im neuen Batman – weil sie beide noch nicht besetzt sind.

Zuletzt sei natürlich der „Tod“ Supermans angeschnitten. Wie schon aufgrund der Comics zu erwarten war, stirbt Superman beim finalen Kampf gegen Doomsday, indem ihn dieser durch die Brust sticht. Die Welt feiert ihn, Batman und Wonder Woman erweisen ihm in Kansas die letzte Ehre und sprechen sich ab, die Avengers Initiative zu gründen. Äh, die Justice League.

Ist es nicht amüsant, dass der Film mit Supermans Tod in den USA an Karfreitag anläuft? Ist ja nicht so, als hätte nicht auch dieser Film wieder Allegorien auf Superman als jesushaften Retter, der vom Himmel kommt. Dementsprechend teast die aufsteigende Erde auf dem Sargdeckel kurz vor dem Abspann, dass der Mann mit dem roten Cape nicht das letzte Mal gesehen war, doch ist es gut geschrieben? Nein, denn der Kampf ist nicht so inszeniert, dass die Welt genau sieht, wie er sich aufopfernd mit dem Monster anlegt. Für die meisten Menschen war Superman ein bisher mysteriöser Außerirdischer, der manchmal half, meistens unnahbar war, und sich mit anderen Aliens gekloppt hat. Dieses Mal stirbt er, was leider halt nicht zum packenden, emotionalen Moment wird, der er sein müsste. Weder für die Welt, die es nur mit einem „tjo“ wegseufzen kann, noch für uns, die nach 150 Minuten unsympathischen Supermans eher froh sein müssen, dass er endlich aufgehört hat, schlechte Laune zu haben. Er war vielleicht super stark, aber nicht super interessant oder super charismatisch. Und dass der letzte Frame bereits vorwegnimmt, dass Superman – der im über-übernächsten Film Justice League Teil 1 eh wieder dabei sein wird – doch noch gar nicht richtig tot ist, nimmt dem Ende den einzigen Kick. Ihn eiskalt sterben zu lassen wäre überraschend kalt, aber ihn doch noch zurückzuholen ist in diesem Fall noch lahmer als das unverdiente Dark Knight Rises Ende. Man of Steel endete damit, dass Superman morden musste und dabei unzählige Unschuldige starben. Dieser endet damit, dass Superman schon wieder morden musste (den gleichen Typen) und dann starb. Geht es noch viel deprimierender?

Der blödeste Moment des gesamten Filmes allerdings ist die Auflösung des großen Versus-Kampfes. Nach über 100 Minuten Gehasse von beiden Seiten lässt sich Superman also recht einfältig von Batman besiegen, der ihn mit Kryptonitgas einnebelt und ihn dann zu Brei schlägt. Batman will ihn erstechen, lässt aber davon ab, als Clark schwach erwähnt, dass seine Mutter in Gefahr ist. Seine Mutter, die Martha heißt. Wie Batmans Mutter. Bei der Nennung des Namens ist Bruce aufs neue traumatisiert, schaltet direkt um auf Best Friends Ever und ist von da an Clarks Partner.

Wirklich? Hätten sie es nicht so machen können, dass Wonder Woman in dem Moment dazu kommt und die Jungs zur Vernunft bringt? Oder Lois? Oder dass Bruce eine neue Vision bekommt, oder Flash sich nochmal zeigt? Oder Doomsday angreift und die beiden so zur Zusammenarbeit zwingt?

Wer wird im Kampf Batman v Superman gewinnen? Batman, war ja klar.
Was schweißt sie wieder zusammen? Die zufällige Gemeinsamkeit, dass ihre Muttis den gleichen Namen haben. 5 Millionen Dollar Drehbuchgage!

:whistling: :wink:
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Jay schrieb:
Batman lockt Doomsday stattdessen zum Kryptonit hin, und damit in ein bewohntes Gebiet. So sorgt er schließlich selbst für Kollateralschäden, wie er sie Superman vorwarf.

Hab noch nicht alles davon gelesen, aber schon mal:
Nope.
Er sagt doch zu Wonder Woman die ihn auch darauf anspricht, der Hafen sei lange verlassen und menschenleer. Er macht es also besser als Supi.
 

serd

Well-Known Member
Jay, du hast bei den Verweisen einen übersehen.

Callan Mulvey spielt
Anatoli Knyazev, in dem Comics KGBeast
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Diego de la Vega schrieb:
Jay schrieb:
Batman lockt Doomsday stattdessen zum Kryptonit hin, und damit in ein bewohntes Gebiet. So sorgt er schließlich selbst für Kollateralschäden, wie er sie Superman vorwarf.

Hab noch nicht alles davon gelesen, aber schon mal:
Nope.
Er sagt doch zu Wonder Woman die ihn auch darauf anspricht, der Hafen sei lange verlassen und menschenleer. Er macht es also besser als Supi.

Ja aber glaubst du wirklich dass das Gebiet sooo großräumig leer steht? Doomsday hat mit jeder der 3-4 Laser-Blitz-Rauch-Explosions-Wellen mehr zugelegt... das sah für mich schon verdammt so aus als würden da einige Wohnhäuser und Hochhäuser zu staub zerfallen :whistling:
 

Constance

Well-Known Member
Ich denke, dass Doomsday beim Versuch des Militärs ihn zu stoppen einiges an Leben genommen hat, aber der Hafen und die Gebäude die da drauf gehen sind erkennbar leer.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ihr habt Recht und zu meiner Verteidigung war ich gestern echt beyond müde. Ich sollte da keine Texte mehr veröffentlichen, das ist unverantwortlich :biggrin:

Dass die Kritikenembargos so gnadenlos gesetzt waren, bis quasi 5 Min vor der ersten öffentlichen Aufführung, beweist hier mal wieder, dass sich das Studio sehr wohl bewusst war, dass es viele zweifelhafte und unzufriedene Reaktionen geben würde und man die möglichst lange knebeln wollte. Aber seit wann war ihnen das bewusst? Haben sie das schon beim Script gedacht? Während der Dailies vom Dreh? Beim Schnitt?

Bei 300 und Watchmen konnte sich Zack immer nah an den Vorlagen orientieren, aber selbst bei seinem völlig originellen Sucker Punch - der ja nicht super ist - griff die Story harmonischer ineinander.

Was ist hier schief gelaufen? Hat man Snyder in der Postpro noch dazwischen gepfuscht? Die lief ja nun auch echt lang. Abgedreht war der Film im Dezember 2014. Erster angepeilter Filmstartet war Sommer 2015, aber dann haben sie sich durch eine Verschiebung noch 9 weitere Monate dazugeholt. In diesen 9 Monaten müssen doch viele den Film gesehen haben, wie können die es alle mit "yo passt" durchgewunken haben? Vielleicht weil der Film nur 2 Produzenten hat und eine davon Zack Snyders Frau ist und Zack Snyder größere Entscheidungsfreiheit genießt als die meisten Marvel Regisseure?
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Gestern Nachmittag im fast leeren Kino gesehen :biggrin:

Ich bin durchaus zufrieden mit dem Film. Nicht übermäßig gut, denn ordentliche Macken hat der auch.
Aber im Punkt World Building, der hier ganz klar im Vordergrund stand, hat der Film erfrischend andere und vor allem gute Ansätze gebracht.
Die Meta Human Theorie mit den ganzen Videos war sehr gut und sinnvoll eingebaut. Die extrem verwirrende Cyclops Dimensions-/Zeitreise-/Traumsequenz war genial, wenn auch verwirrend. Aber im Nachhinein wird es sicherlich was gutes ergeben :biggrin:

Das man bewusst drauf verzichtet hat, die Figuren und deren Origins bis aufs Äußerste erneut durchzukauen war ne gute Entscheidung.
Schön einen Batman zu sehen, der voll drin ist, anstatt einen zu sehen der sich erst noch finden muss.
Man hat darauf gebaut, dass das Publikum durch den ganzen Hype um Batman der letzten Jahre mit der Figur vertraut ist und das hat super funktioniert.
Als Fortsetzung zu MoS ging es mit Supes ebenfalls ordentlich weiter, da hab ich keine Probleme mit gehabt. War aber auch nicht grade herausragend.
Wonder Woman eigentlich genau das gleiche. Okay, aber nichts besonderes dabei.

Allgemein war das der ganze Film. Er war nicht schlecht, hat das DC Universum dafür sehr gut aufgebaut und viel dafür gegeben, dass es in die richtige Richtung weitergehen kann.

Was mir sehr gut gefallen hat, waren die ganzen ruhigeren Momente zwischen den Charakteren bzw. die einzelnen ruhigen Szenen der Figuren.
Wenn es nämlich zur Sache ging, dann dermaßen Over the Top, dass es schon ziemlich an Langeweile grenzte.

Ich bin echt gespannt wie es weitergehen wird :smile:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Bin morgen mit ein paar Freunden drin und werd von meiner besten Freundin eingeladen. Falls ich auch so unterwältigt/enttäuscht sein werde, wie einige hier, hat's mich wenigstens nichts gekostet. :biggrin:
 
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