Ich seh es ebenfalls eher schwach umgesetzt.
Zum einen wäre die da der Fakt, dass Supes insgesamt 3x als Gegner auftaucht. In BVS kämpft er gegen Batman u.a. weil Luthor ihn dazu zwingt, in JL nach Wiederbelebung durch das kryptonische Schiff gegen die Liga, für die nächsten Teile war er nach Lois' geplantem Tod als von der Anti Life Equation ausgelösten Beeinflussung als Darkseids Handlanger gedacht. Das kratzt immens an Supermans Bild des Helfers, da er gleich 3x als Marionette des Bösen herhält. Auch bestätigt es Batmans Paranoia aus BVS, dass Superman sich eines Tages gegen die Menschen richten könnte und damit zu gefährlich ist, nicht frei leben darf, oder gar, gar nicht leben darf. Dh Snyder will hier im Grunde, dass man Batmans Meinung zustimmt und sagt, yep, Clark muss weg.
Natürlich sagt Snyder auch, dass Steppenwolf und später Darkseid nur mit Supermans Hilfe zu besiegen ist, aber ist dem so? Steppenwolf besiegt die JL nicht so leichtfertig wie Thanos die Avengers, sondern wird selbst mehrfach schwer getroffen, der finale Hieb kommt sogar eh von Wonder Woman. Dh, mit etwas mehr Taktik würde die restliche JL tatsächlich genügen, um ihn zu besiegen. Und Darkseid wurde bei seinem ersten Besuch auch schon mal besiegt, ohne dass ein Superman gebraucht war.
Auch muss ich Joel zustimmen, dass es völlig unglaubhaft in JL ist, dass Batman Superman plötzlich als wichtig und vorbildlich deklariert und er traurig über dessen Verscheiden ist. Er nennt ihn sogar einen besseren Menschen als sich selbst, was völliger Quatsch ist. Die beiden hatten nach ihrer Streitschlichtung nur ein kurzes Gespräch, ehe Doomsday Superman tötete. Somit gabs überhaupt keine Zeit für Batman, Superman richtig kennen und schätzen zu lernen.
In den Ereignissen von MOS, die in 2 Filmen gezeigt werden, wurde klar, dass Superman ohne Rücksicht auf andere gegen Superwesen kämpft. Die werden durch Häuser geschleudert wie sonstwas, und man darf vermuten, dass auch in zukünftigen Kämpfen ähnliches passieren könnte. Gerade der große Kollateralschaden war ja auch was, was Batman sauer aufstieß... auch wenn er selbst natürlich 0 Chance gegen jemanden wie Zod oder Doomsday gehabt hätte. Aber das wird ja eh nie adressiert - dass Superman in so einer Situation keine andere Chance hat als Sach- und Personenschaden anzurichten, um den Rest der Welt zu retten. Er wird dafür verurteilt, im Zuge dessen Leute getötet zu haben und dass seine Macht allein zu groß ist, als dass er sie unkontrolliert allein behalten sollte. Auch die letzte Szene aus MOS, in der Superman einen Überwachungssatelliten zerstört und der Army sagt, dass sie ihn nicht kontrollieren können ist mit einer gewissen Arroganz versehen, die nicht gerade pro Superman ist.
Wie es schon im Podcast heißt, ist es ja auch ersichtlich, was Snyder von Superman hält, indem er ihn als Held in schwarz kleidet und als Handlanger Darkseids in bunt.
Diese ganze negative Inszenierung Superman gefällt mir schon aus Prinzip nicht, aber ich hätt damit besser leben können, wenns besser gemacht wär. Zb ist Homelander in The Boys zwar weitaus böser und simpler, aber viel interessanter inszeniert. Auch muss Snyder sich dann mal entscheiden, was er will. Superman als Gefahr zu inszenieren passt nicht zusammen mit Zeitlupen- und Jesusposenaufnahmen von Supes als Menschenretter.
Spannungstechnisch wärs wesentlich effektiver gewesen, wenn man Supes erst pur gut lässt und zeigt, dass wir nur so ganz grade mit ihm eine Chance gegen die bösen haben - und dann lassen wir ihn die Seiten wechseln, für den Oh Shit was jetzt Cliffhanger.