BG Podcast: Nacktheit im Film – Tabu, Tradition oder Natur?

Joel.Barish

dank AF

Das Podcasttrio Manuel, Christian und Daniel ist wieder vollzählig, also holt Letzterer erst einmal in Kürze seine Ansichten zu den Hausaufgaben von letzter Woche nach. Im Kino wurde derweil der Nic Cage Film „Massive Talent“ gesehen, auf Netflix stattdessen „Der Spinnenkopf“.

Eigentlich ist auch semi-kontroverse Film „Pleasure“ (ab 32:30 Minuten) ein „Zuletzt gesehener Film“, führt uns aber auch in unser Hauptthema (ab ca. 48 Minuten), wo es freizügig wird. Zunächst nähern wir uns dem Thema Nacktheit und der Frage „Darf das?“ aus der Realität, wenn es um Freibäder, Saunen und das Stillen in der Öffentlichkeit geht. Wir gaffen auf die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Nacktheit, hinterfragen nackte Marketingtraditionen der zeitgenössischen TV-Kultur und die Abwesenheit von Nacktheit im Blockbusterkino. Ein Blick auf die amerikanische Filmgeschichte mit der Zeit des Hays Codes und der damit verbundenen Pre-Code Phase zeigt zudem, dass Moral und Grenzen des Zeigbaren keine lineare Entwicklung durchmachen, sondern in die eine oder andere Richtung beeinflusst werden können. Wie funktioniert außerdem Nacktheit in der Animation, war die Bravo damals gut oder schlecht, und was hat es mit der „50 Graustufen Reihe“ auf sich?

Zum Podcast

Wie geht ihr mit nackter Haut im Kino um? Ist es nur anregend? Darf es überhaupt anregend sein? Was geht zu weit? Was geht nicht weit genug? Kann das Kino echte Natürlichkeit wirklich erschaffen oder schwingt immer ein "gaze" mit?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Schwierige Frage. Es stört mich eigentlich nie und es darf auch anregend sein, ich kann aber jede Ansicht zum Thema verstehen.

Als Halle Berry in Swortfish blankzog, war das sicher die sinnloseste Nacktszene ever. Andererseits ist sie unheimlich attraktiv und bekam viel Geld dafür, speziell für den Gaze. Besser hats den Film nicht gemacht, schlechter aber auch nicht. Ironischerweise aber erinnernswert.

Bei vielen Dramen, vor allem französischen unterstreicht Nacktheit durchaus Authentizität. Etwas plakativ zeigen spricht halt ebenso wie etwas plakativ nicht zu zeigen, beispielsweise die berühmte Decke in L Form in den meisten US Filmen, oder wenn die Kamera beim Akt sichtlich bemüht ist, möglichst nichts zu zeigen.

Kommt auch drauf an, wie locker, prüde man selbst ist, und ob man Nacktheit on camera immer als Ausbeutung sieht.
 
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