BG Podcast: Was ist die Sache mit Kinogewalt, FSK und Co?

Joel.Barish

dank AF

„Where do you go“ (lalala) – irgendwie landen wir zunächst musikalisch nostalgisch in den 90ern und damit zwangsläufig bei den Schlümpfen. Manche Dinge sind unvermeidbar. Aber Filme wurden auch gesehen: @Joel.Barish hat großen Gefallen an der Tragikomödie „Kajillionaire“ gefunden und @TheRealNeo war gleich dreimal im Kino, spricht insbesondere über den Musicalfilm „In the Heights“.

Im Hauptteil (ab 30:00 Minuten) wird es dann brutal. Vielleicht. Die blutigen Erschießungen und matschig-ekligen Augenoperationen der etwas anderen Art aus „The Suicide Squad“ haben uns nachdenken lassen. Wir diskutieren über explizit graphische Gewaltakte, aber auch über die unterschwellige, „saubere“ Hintergrundbrutalität, wie es sie auch im MCU oder in Blockbustern wie „Transformers“ gibt. Warum gibt es das, welchem Zweck dient es, wie können und müssen wir derartige Einflüsse einordnen und überhaupt: hat Kinogewalt einen Einfluss und wie gehen wir damit um? Welchen Zweck erfüllen Jugendschutz, Zensur und eine etwas angestaubte Institution wie die FSK, um im Jahre 2021 irgendwie so etwas wie Ordnung herzustellen? Was auch immer „Ordnung“ heißt…

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Wie steht ihr zu diesem Thema? Selbstverantwortung auf der einen Seite, milliardenschwere Beeinflussung auf der anderen Seite? Es ist nützlich, sich mit Gesehenem auseinander zu setzen. Also sprechen wir darüber.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ohne den Podcast bisher gehört zu haben, denke ich, dass Gewalt oder Brutalität ein durchaus legitimes Element im Film sein kann. Kommt immer auf den Einsatz und die intendierte Nachwirkung an. Was wäre Tarantino komplett ohne Gewalt? Ein Miike? Braindead? Irreversibel? Wie waren bitte die geschnittene Pro7 Fassungen von Blade und From Dusk Till Dawn, falls sich da noch wer dran erinnern kann?

Bei den Transformers Filmen hab ich es zB für unangebracht gehalten, wie brutal Optimus Prime da vereinzelt vorgeht. Da wurde versucht, die Figur extra badass zu gestalten und ältere anzusprechen, dass es kein Kinder-Transformers mehr ist. Aber fühlt sich völlig unangebracht an, wenns im gleichen Film peinliche Eltern und eine schüchterne Fastromanze gibt. Da wollte man beides, Nutella und Schinken auf dem gleichen Brot.

Als ich jünger war, hab ich mir zahlreichee 18er DVDs geholt und es war ein Hobby, die unzensierten Fassungen von etlichen heftigen Filmen zu besitzen (Unrated ist noch unzensierter, dann die! WORKPRINT ist kaum zu erkennen aber noch unzensierter? dann die). Der Reiz war halt auch da, da es vor 2000 nicht wirklich Internet als Quelle gab und Börsen meist die einzigen Möglichkeiten gab, etwa sonst niemals erreichbares zu schauen. Rückblickend seh ich das allerdings mit einem Schulterzucken. Die ach so zensierte Gewalt in Filmen wie der Freitag der 13te Reihe war eigentlich recht lasch, und wenns mal wirklich brutal wurde, wie bei Antropophagus und Konsorten, steckte meist eh ein absoluter Müllfilm dahinter. (auch mit billigen Splatterfilmen konnte ich nie was anfangen)

Der letzte wirklich brutale Film, der mir vor Augen kommt, ist The Night Comes For Us. Meine Güte, was für ein Gehacke und Knochengebreche etc. Machte das den Film besser? Nicht wirklich. Manchmal wirds auch übertrieben, wie in besagtem Film. Menschen können halt nur ein gewisses Maß an Fäusten und Füße ins Gesicht aushalten, und wenns aus dramaturgischen Gründen immer weiter wiederholt und intensiviert wird, wirds auch bodenlos. Die Fast & Furious Filme wären beispielsweise wirklich nicht besser, würde man da Leute zu Pudding schlagen oder wie bei Carmageddon überfahren.

Anderseits kann es auch unrealistisch sein, wenns zu wenig gibt. Wie viele Filme gibt es, in denen jemand nach Stich mit einem kleinen Messer sofort das Zeitliche segnet? So funktioniert das net. Auch gibt es viele Filme, in denen Schießereien gänzlich ohne Blut oder Schwerverletzte auskommen, was das ganze eigentlich verharmlost.

Ironischerweise hab ich kein Problem mit Gewalt in Filmen, aber in Dokus. In Filmen können sie die Leute auch wie Schnitzel weichkloppen, xteilen, durch den Wolf drehen oder was nicht alle. Aber bei echten OP Szenen indes kann ich nicht gut hinsehen.
 

McKenzie

Unchained
OP-Szenen würd ich jetzt nicht wirklich zu Gewalt zählen. Mag manch einer grausig finden, aber meist passieren OP's ja im Einverständnis, der Operierte ist betäubt und es passiert zu seinem gesundheitlichen Besten (so manche "Schönheits"-OP nehm ich da raus).
Aber ja, Gewalt im Dokus ist natürlich schlimm, generell, da kommt nix Fiktives ran.
 
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