Clive77
Serial Watcher
In der sechsten Folge der US-Serie Black Sails folgt die Auflösung des Cliffhangers aus der letzten Woche zur See. In Nassau trifft derweil Eleanor eine erwartete Entscheidung und eine weitere Figur kümmert sich endlich um die Situation von Max.
„VI.“ knüpft direkt an die letzte Folge an und beschert dem Zuschauer ein durchgehendes Setting bei Nacht, welches zur Atmosphäre der Folge beiträgt. Abermals schöpfen die Autoren dabei voll aus dem etablierten Figurengeflecht und stricken damit gekonnt die Handlung weiter.
Auf See
Kapitän Bryson (Langley Kirkwood) hat sich weiterhin mit einigen Männern im Bauch seines Schiffes verschanzt. Die sehr plötzlich eingebrochene Nacht lässt Flint (Toby Stephens) etwas Zeit, um die Kanonen an Bord der „Walrus“ zu bringen. Aber die Bedrohung durch die „Scarborough“ ist damit nicht vom Tisch. Gleichzeitig kommen bei Billy (Tom Hopper) neue Zweifel über seinen Kapitän auf als er den Brief von Miranda Barlow (Louise Barnes) gelesen hat.
Fangen wir mit Mr. Scott (Hakeem Kae-Kazim) an, der sich diese Woche tatsächlich als ein Joker für Flint herausstellt und zusammen mit den Sklaven für den Untergang von Bryson sorgt. Trotz des Verrats an ihm von Richard Guthrie (Sean Michael) ist er zunächst der Überzeugung, dass er sich mit seiner Lage abfinden muss - Eleanor (Hannah New) zu Liebe. Er setzt sich die Priorität, Flint nicht an die Waffen kommen zu lassen und damit den geplanten Überfall auf die „Urca de Lima“ zu vereiteln, sträubt sich somit gegen einen Aufstand und nimmt sein Schicksal in Kauf. Alles für Eleanor, womit man nicht unbedingt gerechnet hätte. Am Ende ist es aber Mr. Scott zu verdanken, dass Bryson und seine Leute überwältigt werden können, wobei das Ableben von Bryson ebenfalls eine kleine Überraschung war. Bei der Figur konnte man den Eindruck haben, dass sie noch eine größere Rolle spielen würde. Andererseits war sein Abgang schon gut in Szene gesetzt, wie er dort mit halb zerschossenem Gesicht versucht, die Sprengladung zu zünden.
Die ganze Aktion zieht sich dabei über die ganze Episode, was beim bisherigen Tempo der Handlung aber auch nicht anders zu erwarten war. Der interessante Teil dabei dürfte das Verhältnis zwischen Billy und Flint gewesen sein, welches nach Sichtung des Briefes eine ordentliche Schlagseite erfährt. Der Verdacht des Verrates liegt dabei nicht nur für Billy auf der Hand. Auch dem Zuschauer kommen nun Zweifel an den Zielen von Flint, welche durch Billys Sturz ins Wasser (den wir nicht zu sehen bekommen) noch weiter gestärkt werden. Hat Flint sich ihm entledigt oder ist er tatsächlich gefallen? Das dürfte der Knackpunkt sein, der auch Gates (Mark Ryan) beschäftigen wird.
Wir wissen bereits, dass Flint gerne auf Lügen zurück greift, um seine Ziele zu erreichen. Dabei ist er aber auch auf einen kleinen Kreis von Vertrauten angewiesen - namentlich waren das bisher Gates und Billy. Nachdem Billy Gates vom Brief und dessen Inhalt berichtet hat, dürften auch bei ihm Zweifel aufkommen. Aber Gates setzt zunächst auf Schadensbegrenzung und ruft Billy stets in Erinnerung, dass erst der Kampf gewonnen werden und bis dahin die Mannschaft geschlossen hinter dem Kapitän stehen muss. Da die Flucht vor der „Scarborough“ von Erfolg gekrönt ist, dürfte nächste Woche ein Gespräch zwischen Flint und Gates anstehen, in dem Flint sich wird erklären müssen. Sollte er tatsächlich für Billys Sturz verantwortlich sein, wirft das nicht nur ein neues Bild auf die Figur (Lügen sind eine Sache, kaltblütiger Mord eine andere), sondern wird ihm womöglich das Vertrauen von Gates und der Mannschaft kosten. Außerdem lässt sich vermuten, dass Billy keineswegs tot ist. Da die Figur in der „Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson noch auftaucht und „Black Sails“ ein Prequel dazu ist, ist jedenfalls mit einer Rückkehr zu rechnen. Ob er von der „Scarborough“ aus dem Wasser gefischt wird?
In Nassau
Es war bereits letzte Woche zu erahnen, dass Eleanor ihren Stolz runterschlucken und der Forderung von Kapitän Hornigold (Patrick Lyster) nachkommen würde. Damit bleibt eine weitere Eskalation der Lage aus. Die Handlung an Land dreht sich größtenteils um Max (Jessica Parker Kennedy), die dank Anne Bonny (Clara Paget) aus ihrer misslichen Lage befreit wird.
Es war schon abzusehen, dass Anne nicht länger dulden würde, wie Hamund (Neels Clasen) und die anderen mit der Prostituierten umgehen. Hilfe für ihren Plan, Hamund zu beseitigen, findet sie bei Eleanor, die gleich noch einen Schritt weiter geht und auch die anderen Leute neben Hamund beseitigt sehen will - diese Überreaktion ist sicher der Tatsache geschuldet, dass sie Vane (Zach McGowan) rehabilitieren musste. Im Zuge dessen kommen auch John Silver (Luke Arnold) und Jack Rackham (Toby Schmitz) zum Einsatz, wobei letzterer eher vom Plan überrumpelt wird und Silver dadurch wieder einen Schritt näher zu einer möglichen Freundschaft mit Flint kommt (jedenfalls, sofern Eleanor ihr Versprechen hält und für Silver bürgt).
Leider wird nicht viel vom Kampf gezeigt, nachdem Anne und Jack die anderen in den Hinterhalt gelockt haben. Da wäre sicher noch mehr drin gewesen als nur das Ende von Hamund durch Annes Hand deutlich zu zeigen. Die Lage in Nassau hat sich somit an den beiden Hauptfronten wieder beruhigt. Eleanor hat ihr Geschäft gesichert und Max ist wieder in Sicherheit.
Miranda Barlow bekommt derweil nächtlichen Besuch von Pastor Lambrick (Mark Elderkin), dem sie einige Fragen über ihre Vergangenheit und Situation in Nassau beantworten muss. Ein Teil der Geschichte, die Richard bereits vermutet hat, wird dabei auch bestätigt. Trotzdem bleiben noch viele Fragen über Miranda offen und die Dame selbst ein Mysterium. Anhand der Sexszene wird aber deutlich, weshalb sie vom Nachbarsjungen als Hexe bezeichnet worden sein könnte.
Apropos Mysterium: Letzte Woche hätte man vermuten können, dass Charles Vane sich auf dem Weg zu seinem Schiff gemacht hat. Stattdessen steuert er einen nahegelegenen Ort an und findet dort den bärtigen Koloss vor, von dem er zuvor schon halluziniert hat. Was es mit dieser Person auf sich hat, werden wir wohl nächste Woche erfahren.
Ausblick
Zwei Episoden stehen diese Staffel noch aus. Mit einem Angriff auf die „Urma de Lima“ ist diese Staffel wohl nicht mehr zu rechnen. Flint wird Nassau ansteuern, um John Silver wieder an Bord zu nehmen und sich mit Vanes Crew neu einigen müssen. Denkbar ist auch, dass die „Scarborough“ vorher noch zur „Walrus“ aufschließt. Außerdem wird Flint einiges zu erklären haben, wenn Gates ihn zur Rede stellt.
In Nassau hingegen gibt es zurzeit keine großen Konflikte mehr. Überraschungspotenzial bietet höchstens Charles Vane, aber dort lässt sich noch nicht abschätzen, wohin der Handlungsstrang gehen wird.
Fazit: Ganz so packend wie letzte Woche war „VI.“ leider nicht. Dennoch bot die Folge gute Unterhaltung, vor allem wieder was die Geschichte zur See anging.
7,5/10
„VI.“ knüpft direkt an die letzte Folge an und beschert dem Zuschauer ein durchgehendes Setting bei Nacht, welches zur Atmosphäre der Folge beiträgt. Abermals schöpfen die Autoren dabei voll aus dem etablierten Figurengeflecht und stricken damit gekonnt die Handlung weiter.
Auf See
Kapitän Bryson (Langley Kirkwood) hat sich weiterhin mit einigen Männern im Bauch seines Schiffes verschanzt. Die sehr plötzlich eingebrochene Nacht lässt Flint (Toby Stephens) etwas Zeit, um die Kanonen an Bord der „Walrus“ zu bringen. Aber die Bedrohung durch die „Scarborough“ ist damit nicht vom Tisch. Gleichzeitig kommen bei Billy (Tom Hopper) neue Zweifel über seinen Kapitän auf als er den Brief von Miranda Barlow (Louise Barnes) gelesen hat.
Fangen wir mit Mr. Scott (Hakeem Kae-Kazim) an, der sich diese Woche tatsächlich als ein Joker für Flint herausstellt und zusammen mit den Sklaven für den Untergang von Bryson sorgt. Trotz des Verrats an ihm von Richard Guthrie (Sean Michael) ist er zunächst der Überzeugung, dass er sich mit seiner Lage abfinden muss - Eleanor (Hannah New) zu Liebe. Er setzt sich die Priorität, Flint nicht an die Waffen kommen zu lassen und damit den geplanten Überfall auf die „Urca de Lima“ zu vereiteln, sträubt sich somit gegen einen Aufstand und nimmt sein Schicksal in Kauf. Alles für Eleanor, womit man nicht unbedingt gerechnet hätte. Am Ende ist es aber Mr. Scott zu verdanken, dass Bryson und seine Leute überwältigt werden können, wobei das Ableben von Bryson ebenfalls eine kleine Überraschung war. Bei der Figur konnte man den Eindruck haben, dass sie noch eine größere Rolle spielen würde. Andererseits war sein Abgang schon gut in Szene gesetzt, wie er dort mit halb zerschossenem Gesicht versucht, die Sprengladung zu zünden.
Die ganze Aktion zieht sich dabei über die ganze Episode, was beim bisherigen Tempo der Handlung aber auch nicht anders zu erwarten war. Der interessante Teil dabei dürfte das Verhältnis zwischen Billy und Flint gewesen sein, welches nach Sichtung des Briefes eine ordentliche Schlagseite erfährt. Der Verdacht des Verrates liegt dabei nicht nur für Billy auf der Hand. Auch dem Zuschauer kommen nun Zweifel an den Zielen von Flint, welche durch Billys Sturz ins Wasser (den wir nicht zu sehen bekommen) noch weiter gestärkt werden. Hat Flint sich ihm entledigt oder ist er tatsächlich gefallen? Das dürfte der Knackpunkt sein, der auch Gates (Mark Ryan) beschäftigen wird.
Wir wissen bereits, dass Flint gerne auf Lügen zurück greift, um seine Ziele zu erreichen. Dabei ist er aber auch auf einen kleinen Kreis von Vertrauten angewiesen - namentlich waren das bisher Gates und Billy. Nachdem Billy Gates vom Brief und dessen Inhalt berichtet hat, dürften auch bei ihm Zweifel aufkommen. Aber Gates setzt zunächst auf Schadensbegrenzung und ruft Billy stets in Erinnerung, dass erst der Kampf gewonnen werden und bis dahin die Mannschaft geschlossen hinter dem Kapitän stehen muss. Da die Flucht vor der „Scarborough“ von Erfolg gekrönt ist, dürfte nächste Woche ein Gespräch zwischen Flint und Gates anstehen, in dem Flint sich wird erklären müssen. Sollte er tatsächlich für Billys Sturz verantwortlich sein, wirft das nicht nur ein neues Bild auf die Figur (Lügen sind eine Sache, kaltblütiger Mord eine andere), sondern wird ihm womöglich das Vertrauen von Gates und der Mannschaft kosten. Außerdem lässt sich vermuten, dass Billy keineswegs tot ist. Da die Figur in der „Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson noch auftaucht und „Black Sails“ ein Prequel dazu ist, ist jedenfalls mit einer Rückkehr zu rechnen. Ob er von der „Scarborough“ aus dem Wasser gefischt wird?
In Nassau
Es war bereits letzte Woche zu erahnen, dass Eleanor ihren Stolz runterschlucken und der Forderung von Kapitän Hornigold (Patrick Lyster) nachkommen würde. Damit bleibt eine weitere Eskalation der Lage aus. Die Handlung an Land dreht sich größtenteils um Max (Jessica Parker Kennedy), die dank Anne Bonny (Clara Paget) aus ihrer misslichen Lage befreit wird.
Es war schon abzusehen, dass Anne nicht länger dulden würde, wie Hamund (Neels Clasen) und die anderen mit der Prostituierten umgehen. Hilfe für ihren Plan, Hamund zu beseitigen, findet sie bei Eleanor, die gleich noch einen Schritt weiter geht und auch die anderen Leute neben Hamund beseitigt sehen will - diese Überreaktion ist sicher der Tatsache geschuldet, dass sie Vane (Zach McGowan) rehabilitieren musste. Im Zuge dessen kommen auch John Silver (Luke Arnold) und Jack Rackham (Toby Schmitz) zum Einsatz, wobei letzterer eher vom Plan überrumpelt wird und Silver dadurch wieder einen Schritt näher zu einer möglichen Freundschaft mit Flint kommt (jedenfalls, sofern Eleanor ihr Versprechen hält und für Silver bürgt).
Leider wird nicht viel vom Kampf gezeigt, nachdem Anne und Jack die anderen in den Hinterhalt gelockt haben. Da wäre sicher noch mehr drin gewesen als nur das Ende von Hamund durch Annes Hand deutlich zu zeigen. Die Lage in Nassau hat sich somit an den beiden Hauptfronten wieder beruhigt. Eleanor hat ihr Geschäft gesichert und Max ist wieder in Sicherheit.
Miranda Barlow bekommt derweil nächtlichen Besuch von Pastor Lambrick (Mark Elderkin), dem sie einige Fragen über ihre Vergangenheit und Situation in Nassau beantworten muss. Ein Teil der Geschichte, die Richard bereits vermutet hat, wird dabei auch bestätigt. Trotzdem bleiben noch viele Fragen über Miranda offen und die Dame selbst ein Mysterium. Anhand der Sexszene wird aber deutlich, weshalb sie vom Nachbarsjungen als Hexe bezeichnet worden sein könnte.
Apropos Mysterium: Letzte Woche hätte man vermuten können, dass Charles Vane sich auf dem Weg zu seinem Schiff gemacht hat. Stattdessen steuert er einen nahegelegenen Ort an und findet dort den bärtigen Koloss vor, von dem er zuvor schon halluziniert hat. Was es mit dieser Person auf sich hat, werden wir wohl nächste Woche erfahren.
Ausblick
Zwei Episoden stehen diese Staffel noch aus. Mit einem Angriff auf die „Urma de Lima“ ist diese Staffel wohl nicht mehr zu rechnen. Flint wird Nassau ansteuern, um John Silver wieder an Bord zu nehmen und sich mit Vanes Crew neu einigen müssen. Denkbar ist auch, dass die „Scarborough“ vorher noch zur „Walrus“ aufschließt. Außerdem wird Flint einiges zu erklären haben, wenn Gates ihn zur Rede stellt.
In Nassau hingegen gibt es zurzeit keine großen Konflikte mehr. Überraschungspotenzial bietet höchstens Charles Vane, aber dort lässt sich noch nicht abschätzen, wohin der Handlungsstrang gehen wird.
Fazit: Ganz so packend wie letzte Woche war „VI.“ leider nicht. Dennoch bot die Folge gute Unterhaltung, vor allem wieder was die Geschichte zur See anging.
7,5/10