Black Superman Projekt (der neue Superman nach Henry Cavill)

Etom

Well-Known Member
Ja zum Beispiel. Ist es ok, wenn er in Russland landet und Kommunist wird? Oder muss er weiß UND in Kansas aufgewachsen sein? So als allgemeine Frage an die, die keine Änderung wollen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich finde eigentlich alles gut, wenn es auch eine Vorlage gibt. Red son würde ich mir gerne ansehen. :smile: Gerne auch Mal Amerikakritisch.
 

Etom

Well-Known Member
Kenne das Comic auch, daher wollte ich kurz wissen, wie das jetzt konkret gemeint war.

Wie gesagt, hab es deswegen als Beispiel genommen. In dem Comic ist er das Gegenteil der klassischen Superman Geschichte. Der Comic kommt gut an, es gab einen Animationsfilm und massig High-End Merchandise

@Raphiw: wieso muss es eine Vorlage auf Papier geben, um einen Film zu machen?
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@Etom Vielleicht weil es eine Comicverfilmung ist und diese ihren Wert auch aus ihrer Vorlage schöpft. Irgendwie würde es sich belanglos anfühlen, wenn man eine Geschichte mit Superman auf die Leinwand bringt, deren einziger Bezug Superman als Charakter ist. Ist eher so eine gefühlte Sache. Wenn man Red Son verfilmen würde, stellen sich mir automatisch fragen wie " wie sehr sind sie an der Vorlage geblieben? Wurden vielleicht sogar ikonische Bildeinstellungen übernommen? Woran liegt eigentlich der Reiz an der Vorlage?" Ich hätte darauf einen Anlass mich noch mehr mit der Materie auseinanderzusetzen. Wenn es jetzt jedoch heißen würde: Wir bringen einen Superman Film in dem Kal im englischen Königshaus abgestürzt ist und als Monarch großgezogen wird, würde ich das weniger interessant finden und mich fragen wie zum Teufel ein Studio auf die Idee kommt, dass das die Supes Geschichte ist die wir sehen wollen. :smile:
 

Etom

Well-Known Member
Die meisten Superman Verfilmungen und TV Serien nehmen doch nur die Comics als minimalen Ansatz her.

Wie zum Teufel ein Studio auf die Idee kommt? Durch Autoren. Genauso wie bei den Comics.
 

Batou9

Well-Known Member
Es hat ja auch super funktioniert, wenn man einfach auf die intrinsische Motivation der Menschen setzt. Man muss laufend darauf aufmerksam machen, ob jetzt hier bei diesem Thema oder andernorts. Bemüht man sich nicht um Gleichstellung, passiert im Zweifelsfall nicht. Das sagt sich halt immer alles so leicht, wenn man nicht betroffen ist. Man muss das schon aktiv angehen. Ob das hier jetzt so wahnsinnig wichtig ist, sei mal dahingestellt, aber dieses Aufbegehren zeigt mir eigentlich, dass es noch viele Hürden zu überwinden gilt.
Sie bemühen sich nicht um Gleichberechtigung. Die Studios stellen die Schwarzen nicht den Weißen rechtlich gleich, indem sie sie in ihre weißen Kostüme stecken und sie dazu zwingen, die über Jahrzehnte kulturell gefestigten Rollen der Weißen nur zu kopieren. Das ist, um mal bei Zizek zu bleiben, die wahre kapitalistische Diskriminierung unserer Gegenwart. Etwas neues, aufbrechendes und damit kulturell Gewicht schaffendes entsteht so auf gar keinen Fall. Und letzteres ist der einzige Schlüssel hin zu einer anhaltenden, Begeisterung entfachenden Akzeptanz. So sorgt es aber vielmehr dafür, dass die bisherigen Identifikationen des weißen Publikums implodieren und ernstes Interesse an den Figuren aufgrund der Überfrachtung mit Uminterpretationen mit einem hinnehmenden Lächeln (siehe johnpreston's Kommentar) verschwindet. Ob man es glaubt oder nicht, die Schwarzen werden so über die Zeit mehr nervend wirken, als dass man sich darüber freut. Zumindest was diese Kostümpartys und Reboots der Vergangenheit (Schwarze jetzt Adelige und damit sich selbst durch Versklavung/Unterjochung vernichtend) betrifft. Dasselbe findet bei den großen Studios hinsichtlich der Gleichberechtigung der Frauen statt. Sie werden im US-Raum auf der reyschen oder ghostbusterschen Powergirlschiene mehr nachäffend veralbert, als dass man ihnen dort ernste Rollen zuspricht, in denen sie die wahren Herausforderungen einer Gleichberechtigung angehen dürfen. Es sind in Wahrheit alles weitere ideologische Fesseln, statt wirkliche Befreiungen.

Überraschendes Gegenbeispiel wie man es richtig macht: "Little fires everywhere" oder "Moonlight"
 
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Cimmerier

Administrator
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Na, wenn du das sagst, muss es ja stimmen. Mein Punkt war zudem allgemeinerer Natur und auf dem Einwurf bezogen, umdenken müsse aus eigenem Antrieb geschehen.
 

Gray_Fox

Well-Known Member
Der weiße Mann hat gesprochen. Er möchte offenbar nur die PoC schützen, indem er entscheidet, wo der Kampf gegen Rassismus angebracht ist und wo nicht.
Ach herrlich, weiter geht die wilde Fahrt. Bloß nichts ändern, weil, war ja immer so.
aber wenn neu besetzt wird, dann ist es mir ein stückweit egal, wie. Ob Kal-El oder wer anders, ob weiß oder schwarz.

Dann mal anders gefragt, wenn du Black Panther als Stein siehst, wenn auch gerade der Ansatz noch besser das Thema Rassismus aufgreifen würde und auch die andere Seite aufzeigen könnte.
Wären kaukasisch aussehende Schauspieler für Blade, Falcon, GL John Stewart oder Cyborg ok für dich?
Bewusst habe ich mal Luke Cage weggelassen.

Ich sehe in deiner Argumentation keine strikte Linie.
Superman darf man ändern, beim Black Panther wird aber die damalige Zeit angeführt und "Bloß nichts ändern, weil, war ja immer so.".
Immerhin wird die "Abstammung" seiner leiblichen und Adoptiveltern geändert.
Wie viele dunkelhäutige Farmer gab (und gibt?) es wohl in Kansas in den 40ern?
In den USA waren es 2019 weniger als 2 %.
Gehen wir hin zu Krypton und dieser Insel, die in über 80 Jahren in drei Ausgaben vorkam und das letzte Mal (regulär) vor 40 Jahren.
Ändern, damit man einen schwarzen Superman haben kann.
Beim Black Panther wird sich aber geweigert, weil "Bloß nichts ändern".

Gronzilla hat mit Miles Morales ein super Beispiel gebracht.
Warum einen bestehenden Charakter verändern, anstatt einen zu erschaffen?

Und was hältst du vom Thema "Colorblind Casting"?
Ok, solange "People of Color" aus Vorlagen nicht durch "Weiße" ersetzt werden?
 

Puni

Well-Known Member
Du willst es einfach nicht verstehen, oder? Das ist echt unfassbar, und da dachte man der Kevin allein zu Haus Thread wäre die Krönung an Ignoranz.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Nur weil du sie nicht erkennst oder erkennen möchtest, heißt es nicht, dass ich keine klare Linie verfolge. Setz dich einfach mal ernsthaft mit dem Thema Rassismus auseinander, dann können wir gerne nochmal diskutieren. Wobei dann vermutlich eh sofort klar ist, weshalb man Black Panther nicht einfach whitewashen kann. Und irgendwann wird auch klar, was ich mit systemischem Rassismus meine. Es ist offensichtlich, dass hier ein grundsätzliches Verständnis fehlt.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Wenn man einen Charakter sinnvoll durch einen Schauspieler austauschen kann der ein anderes Äußeres hat, dann finde ich das vollkommen okay (z.b. Nick Fury, der ja auch in den vom ca ein komplettes Redesign bekommen hat). Da soll der beste den Job machen. Dennoch wäre meine erste Wahl neue Charaktere und eine jüngere Gesellschaft in der Comicwelt zu schaffen. Charaktere abändern finde ich irgendwie den unkreativsten weg und bringt auch noch solche teilweise fragwürdigen Diskussionen mit sich.
Sollten die Helden denn einen Querschnitt der amerikanischen Bevölkerung darstellen? Wie ist denn da das schwarz/weiß/Latino/asiaten-Verhältnis? Und warum eigentlich nur die amerikanische Gesellschaft? Ich glaube man könnte es drehen und wenden wie man will, zufrieden wird man sicher nicht alle stellen.

@Etom : Es ist aber (für mich) ein gefühlter Unterschied ob ein Filmstudio einen Film darüber in die Kinos bringt in der Frodo eine Beziehung mit Galadriel auf einer abgelegenen Insel führt oder ob man eine Geschichte aus dem Tolkiens Werken verfilmt. Klar, Tolkien war ein Autor und die Studios haben Autoren und letztendlich ist das alles Fantasy und Fiktion, aber ich persönlich fände es seltsam und auch keinen besonders überlegten Umgang mit dem Originalwerk.

Btw.: Schwarze Hermine bin ich voll dabei. Da passt es auch.
 

Etom

Well-Known Member
Für mich funktioniert das Argument bzw. die Erklärung immer noch nicht. :smile:

Ob jetzt Grant Morrison als Autor einen Comic mit einem schwarzen Superman schreibt oder Ta-Nehisi Coates als Autor ein Drehbuch mit einem schwarzen Superman macht für mich keinen Unterschied. Ein Film über eine Comic Figur braucht in meinen Augen keine direkte Vorlage. Im Gegenteil, ich freue mich über neue Geschichten.

Wie sieht es bei dir mit Videospielen aus? Müsste das neue Avengers Spiel einem Comic folgen?
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Bei Videospielen bin ich froh wenn es auch mindestens eine Hommage an Comic Storys enthält. Aber das machen sie ja auch meistens. Die Arkham Reihe macht es und auch das Spiderman Spiel. Anders sieht es bei spielen zu Comicverfilmungen aus. Diese sollten sich mMn den Film zum Vorbild nehmen. Doch der Ausgang ist in meinen Augen immer das Originalmedium: Der Comic. Danach kommt das Medium das sich an diesem orientiert. Einen Comic zu verfilmen ist in meinen Augen auch immer ein wenig einen Tribut an die Vorlage zu zollen. Wenn ich jetzt total davon abweiche, finde ich es auch schade, weil diese Geschichten so vielfältig und interessant sind, das sie es verdient haben verfilmt zu werden und es verschenktes Potenzial wäre diese gar nicht Mal zu streifen.
 

Etom

Well-Known Member
Das neue Avengers Spiel hat, soweit ich weiß, nichts mit den Filmen zu tun.

Wenn man einen Film mit einem schwarzen Superman dreht, mit einem Superman, der ein Licht für die Menscheit ist, ein Hoffnungsträger, geprägt von der Erziehung zwei guter Menschen - orientiert sich das nicht schon ausreichend an der Vorlage?

Für mich ist das schon genug Hommage.

@topic
Verstehe das Problem in dem Fall immer noch nicht. Unabhängig von der Diskussion bleibt es ein (oder mehrere) Film, die eine Version von Superman zeigt. Danach geht es wieder anders weiter. Wie in den Comics - dem Quellmaterial. :smile:
Wenn jede Verfilmung die definitive Version des Charakters ist, könnte man das DC Universum nach all den CW Serien sowieso für immer beerdigen. 😅
 
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