Blade Runner ~ Harrison Ford

[jimbo]

Gutes Gleichgewicht!

 

[Jay]

BR stellt ja im Grunde 2 Fragen: kann ich meiner Realität und meinen Erinnerungen trauen, und spielt es überhaupt eine Rolle ob ich echt bin? Egal ob Deckard Mensch ist oder nicht, ändern sich seine Gefühle ja nicht. Jagt er Gleichartige, ist es schon bitter, andererseits sind Replikanten und Menschen doch kaum zu unterscheiden. Plus, durch Roys Gnade wird klar, dass sie eben nicht nur eiskalte Killer sind. Dh ob künstlich oder nicht, ist die Jagd in beiden Fällen fragwürdig.
Becks, ich halt das gar nicht für so unglaubwürdig. Ist er ein Rep, wissen es sicher alle in Dezernat - zumindest did Chefetage. Vielleicht will ja sonst keiner Reps jagen, weil moralische Zweifel oder zu gefährlich. Er wird sich aber nicht heimlich eingeschleust und das vergessen haben. Halte ich für umständlich. Wenn er fake ist, bekam er den Posten absichtlich.
Was meint ihr?

 

[Puni]

Ich bin jetzt eigentlich immer davon ausgegangen, dass er Replikant ist, es selber aber überhaupt nicht wusste.

 

[Beckham23]

Ist doch auch fein. Jeder kann seine eigene Antwort darauf haben. Darum geht es ja auch.

Und genau das hasse ich bei Filmen - ich möchte am Ende eine KLARE Antwort. Warum sollte ich mir sonst alles zuvor sonst anschauen, wenn ich das gerade gesehen noch selbst interpretieren muß?

Becks

 

[McKenzie]

Also das wär doch ziemlich fad, wenn wirklich jeder Film alles immer Erklärbär-mäßig aufdröselt. Manche Filme leben ja davon, dass man nachher gemeinsam drüber diskutieren kann, argumentieren, nochmal schauen um Hinweise zu finden.

 

[Cimmerier]

Gut, kann ich nicht verstehen. Bei 99% der Filme liegt eine klare Antwort am Ende des Films vor. Es gibt so wenige Ausnahmen. Ich finde es gut, wenn der Zuschauer nicht immer komplett an die Hand genommen wird, sondern ihn auch mal selber denken lässt. Stumpfe Filme gibt es mehr als genug.

 

[TheRealNeo]

Und genau das hasse ich bei Filmen - ich möchte am Ende eine KLARE Antwort. Warum sollte ich mir sonst alles zuvor sonst anschauen, wenn ich das gerade gesehen noch selbst interpretieren muß?

Becks

Damit du eine Grundlage zum Interpretieren hast vielleicht?

 

[brawl 56]

Egal ob Deckard Mensch ist oder

Das ist der Knackpunkt.
Ihm selbst ist es sowas von absolut egal. Ziemlich deutlich wird das in BR2049, wenn K fragt ob der Hund echt ist und Deckard patzig drauf antwortet, er solle ihn halt selbst fragen.

Was Deckard eher beschäftigt ist, ob das ganze um ihn herum real oder nicht ist. Ob er gelenkt wird oder nicht. Wie viel kann er von alle dem selber entscheiden.

Ich persönlich hab mich nie auf eine Antwort festgelegt. Das macht die Filme umso interessanter, wenn man nicht von einem festen Standpunkt aus schaut.

 

[Revolvermann]

Gerade im Blockbusterbereich wird doch schon aufgrund der gewünschten Massenkompatibilität meistens eine der gefühlt 5 Grundgeschichten im guten alten 3-Akter verwurstet, produktgerecht mit Ritt in den Sonnenuntergang und Moral von der Geschicht.
Da ist doch gerade sowas wie Blade Runner erfrischend, ein Film der eher unbequem ist, in gewissem Maße anspruchsvoll und Platz zum selbst Denken lässt.

 

[Jay]

Becks, aber das eigentliche Abenteuer ist doch abgeschlossen. Es geht nicht darum, ob Deckard ein Mensch ist oder nicht. Es geht darum, die Replikanten Roy, Pris, Zhora und Leon zu erledigen, und das SPOILER ist doch am Ende der Fall. Deckard verlässt am Ende mit Rachel die Stadt, Ende Gelände. Ob er jetzt selbst ein Replikant ist oder nicht, spielt für die Hauptstory doch keine große Rolle. Die Ambiguität verleiht dem Film nur mehr Tiefe und lässt, wenn man es möchte, Platz zur Diskussion. Aber nur optional, das muss man nicht besprechen. Es war ja auch in Blade Runner 2 danach inhaltlich wirklich unwichtig, wie Deckard entstanden ist. Auch da wird es nur angeschnitten, nicht aber zum Thema gemacht. Aufgrund des hohen Alters könnte er ein Replikant sein, ja, da es aber auch sicher welche ohne limitiertes Alter gibt, könnte er weiterhin einer sein.

Bist du dann auch frustriert, wenn in einem Film wie Halloween zB der Killer am Ende verschwunden und nicht getötet/gefangen genommen ist, und es somit kein definitives Ende gibt?

 

[Jay]

Hat eigentlich mal wer das 1997er Point+Click Adventure von Westworld gespielt? Ich hatte das damals. Die Grafik ist ja heut nicht mehr auszuhalten mit seinen gefühlt 0k
https://www.gog.com/game/blade_runner

 

[Manny]

Ich hab's glaube ich nie durchgespielt, aber zumindestens ein Stück weit angespielt.

 

[brawl 56]

Hab das Game hier in der Vitrine stehen

 

[Presko]

Hat eigentlich mal wer das 1997er Point+Click Adventure von Westworld gespielt? Ich hatte das damals. Die Grafik ist ja heut nicht mehr auszuhalten mit seinen gefühlt 0k
https://www.gog.com/game/blade_runner

ich habe es mehrfach durchgespielt wegen den verschiedenen Enden. Fand es damals super

 

[Revolvermann]

Das war so mein Einstieg in Sachen Blade Runner. Habe den Film erst später gesehen.
Damals fand ich es toll.

 

[Lunas]

Ich hatte es auch, kannte mich damals nicht aus und hab es seit dem nicht mehr angerührt.

 

[Cimmerier]

Blade Runner war der Grund weshalb ich mich beim Limited Run Newsletter angemeldet habe. Seitdem passiert bei dem Projekt leider nichts mehr, weil wohl der Source Code verlorengegangen ist. Hätte es gerne noch einmal gespielt.

 

[brawl 56]

Hm, glaube für die gog Version musste auch einiges neu gemacht werden:
https://www.kotaku.com.au/2020/10/blade-runner-remastered-delay-2021/amp/

 

[Clive77]

Und genau das hasse ich bei Filmen - ich möchte am Ende eine KLARE Antwort. Warum sollte ich mir sonst alles zuvor sonst anschauen, wenn ich das gerade gesehen noch selbst interpretieren muß?

Äh, vielleicht, weil das mitunter den Reiz ausmacht? Klar, es gibt unzählige Filme, die eine klare Antwort auf ihre Story bieten, schmunzeln lassen, actionreich sind und mitunter alles auflösen, was es zur größeren Geschichte zu wissen gibt. Aber bleiben solche Filme lange im Gedächtnis oder regen zu Diskussionen im Nachhinein an? Nein, sicher nicht oder eher selten.
Wenn ich mir Filme anschaue, möchte ich mich durchaus berieseln lassen und manchmal reicht es, einfach nur gute Unterhaltung zu bekommen, abzuschalten und den Film eben den Film sein zu lassen. Aber nicht immer. Für mich hat es einen Mehrwert, wenn ein Film kein eindeutiges Ende, keine eindeutige Geschichte bietet und somit zum Diskutieren einlädt. Da fällt natürlich direkt David Lynch ein, dessen Filme hauptsächlich von der anschließenden Diskussion darüber, wie denn jetzt was gemeint ist, leben. Ein Blade Runner ist da noch harmlos im Vergleich, wenn es um die Replikantenfrage in Bezug auf Deckard geht.
Aber da stellt sich mir auch wieder die Frage, wie ein Publikum einen Film angeht. Ich möchte schon in der Lage sein, ein bisschen von der Story gefordert zu werden und eben nicht alles auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Das ist auch nicht anstrengend, wenn es die Intention eines Films ist, sich anschließend mit den Figuren und deren möglichen Werdegang zu beschäftigen. Und das machst du, @Beckham23, ja schon, auch wenn du es nicht magst. Insofern scheint dir der Film schon etwas gegeben zu haben, was zur Diskussion einlädt. Und wenn der Film das geschafft hat, ist er allein schon deshalb besser aufgestellt als der nächste Blockbuster, der derartige Fragen ignoriert.

 

[Bambi]

Und genau das hasse ich bei Filmen - ich möchte am Ende eine KLARE Antwort. Warum sollte ich mir sonst alles zuvor sonst anschauen, wenn ich das gerade gesehen noch selbst interpretieren muß?

Becks

Hmm, andererseits, was machst du wenn ein Film, okay das geht nur auf DVD bzw. Blu ray dir quasi als Extra Bonus div Filmenden anbieten die auch SInne ergeben würde? Bin bloß neugierig daher die Frage.