Clive77
Serial Watcher
In der Folge „A Whole World Out There“ der US-Serie Constantine werden John und sein ehemaliger Weggefährte Ritchie in ein Abenteuer verstrickt. Es gilt, ein paar Studenten vor deren tödlichem Schicksal zu bewahren.
Fall der Woche
Die vier Studenten Adam (Shamier Anderson), Miranda (Skyler Day), Lily (Erinn Westbrook) und Carter (Will Campbell) lassen sich auf ein Abenteuer mit ungeahnten Konsequenzen ein, als sie durch ein magisches Ritual die Welt von Jacob Shaw (William Mapother) betreten. Scheinbar mit einem Schrecken davon gekommen, müssen sie bald feststellen, dass Shaw ihnen auch in der realen Welt nachsetzt, um sie zurück in seine Dimension zu holen. Dort hat er sich der Menschenjagd verschrieben und es gelten andere Regeln. Stirbt man allerdings in dieser Dimension, so ist man auch in der realen Welt tot.
Das Abenteuer gleicht einem der vielen Slasher-Filme, die seit 1996 mit Wes Cravens „Scream“ wieder vermehrt in den Kinos liefen. Die Episode als solches ist dabei ein wilder Mix aus verschiedenen Vertretern des Horror-Genres. Als hätte man sich Querbeet überall ein bisschen bedient und versucht, anhand einer spaßigen Aneinanderreihung von Aha-Momenten mit etwas „Hellraiser“ (1987), „Nightmare on Elm Street“ (1984), „Mirrors“ (2008 ) und Co. eine Folge Constantine zu schaffen, die als Hommage an das Genre als solches gerichtet ist.
Nur klappt das hier leider nicht. Die Idee ist sicher nicht verkehrt und hätte als Einzelfolge außer der Reihe eine gute Abwechslung bieten können. Es fehlt aber an Konsistenz und als Zuschauer interessiert man sich zudem kaum für die vier Opfer von Shaw, die auf die tödliche Reise geschickt werden. Von daher lässt sich höchstens begrenzt mit den Gastfiguren mitfiebern, die Kill-Scenes sind relativ langweilig (sofern wir sie überhaupt zu sehen bekommen) und so tangiert es uns auch nicht, wenn drei der vier Figuren schließlich im Jenseits landen.
Am Ende bricht auch die ganze Prämisse in sich zusammen. Shaw wird in seiner Welt als nahezu allmächtig dargestellt. Er kann seine Opfer dort wiederbeleben, um erneut Jagd auf sie zu machen. Die Idee, auf ewig immer wieder von einem Killer gejagt zu werden und keine Chance auf Flucht zu haben, gefällt durchaus. Aber man fragt sich, weshalb Jacob überhaupt erst die Figuren in seine Welt zurückholen muss - hätte er nicht einfach auch seine Beute erschaffen können, so wie er sich sein Haus erschaffen hat und zu seinen Gunsten verändern kann? Und wie kommt es, dass Ritchie (Jeremy Davies) am Ende so leichtes Spiel mit ihm hat?
Es ist per se nichts gegen eine andersartige Folge einzuwenden, aber die Ausführung lässt doch trotz der ganzen Anspielungen auf andere Werke stark zu wünschen übrig und wartet mit einem schwachen Finale auf. Etwas durchdachter und mit Chas (Charles Halford), Zed (Angélica Celaya), John (Matt Ryan) und Ritchie als diejenigen, die Shaws Welt zu Beginn ausgeliefert werden, hätte sich ein viel besseres Abenteuer ergeben können.
Team Constantine
In den letzten Episoden hat man sich stärker auf die Hauptfiguren der Serie konzentriert. Da wundert es natürlich, dass Zed und Chas diese Woche wieder pausieren. Nach „A Whole World Out There“ warten nur noch zwei Episoden auf uns. Es widerspricht allen gängigen Serienmotiven, wesentliche Figuren plötzlich und nicht mehr weit vom Staffelfinale entfernt wieder außen vor zu lassen.
Anfangs konnte man noch hoffen, dass Manny (Harold Perrineau, Jr.) vielleicht diese Woche eine größere Rolle bekommt, aber selbst der Engel bleibt eine Randfigur, auch wenn er dieses Mal etwas deutlichere Worte von sich gibt als es sonst der Fall ist.
Somit bleiben John und Ritchie als Kernfiguren der Folge übrig und das Team aus Ryan und Davies kann sich durchaus sehen lassen, schaffen sie es doch, die Episode halbwegs zu tragen. Dabei wird erneut die gemeinsame Vergangenheit thematisiert, womit auch Newcastle, die „Rising Darkness“ und der verstorbene Gary Lester (Jonjo O’Neill) Einzug in die Geschichte erhalten. Letzteren sehen wir auch im magischen Spiegel in Johns Hütte.
Für den Fall, dass Ritchie auch in den beiden kommenden Folgen eine Rolle spielt, war das zusätzliche Bild, was wir von ihm bekommen, sicher nützlich. Ähnlich wie John ist er mit magischen Künsten ausgestattet, was sich aus seinem letzten Auftritt in der Pilotfolge noch nicht erschließen ließ.
Während die beiden sich ganz gut im Verlauf der Episode schlagen, was vor allem am angespannten Verhältnis und den verbalen Auseinandersetzungen liegt, kann das Finale wiederum nicht überzeugen. Beide machen sich auf in Shaws Welt um Lily zu retten, wo der sonst so mächtige und gewitzte John Constantine bei der ersten Konfrontation mit Jacob festgenagelt und außer Gefecht gesetzt wird. Klar, man will sich dort auf Ritchie konzentrieren. Aber es mutet schon arg merkwürdig an, dass John so einfach auf die Ersatzbank verwiesen wird.
Anschließend kam schon der Showdown, der alles andere als spannend war. Wie schon in anderen Episoden kommt die Lösung zu plötzlich, wirkt wie aus der Luft gegriffen und ist zu einfach für unsere(n) Protagonisten. Sowohl Jacob als auch Ritchie sind also in der Lage, Welten zu erschaffen und nach ihren Wunschvorstellungen auszustatten. Ritchies Kräfte sind größer, weshalb er Jacob besiegen kann. Fertig.
Ritchies Wandlung kommt einfach zu schnell und wird mal eben aus dem Hut gezaubert. Ebenso wie seine Entscheidung, am Ende doch nicht in seiner Wunschwelt zu verweilen. Man stelle sich jetzt einmal vor, er wäre (vorerst) dort geblieben. Welche Auswirkungen hätte das wohl auf John gehabt? Noch ein Weggefährte, den er verloren hätte. Mehr Ballast, den er mit sich rumschleppen und verarbeiten muss. Vom dramaturgischen Faktor her wäre es klar die bessere Lösung gewesen und auch der Zuschauer hätte an einem solchen Ende zu knabbern gehabt.
Fazit: Leider nicht das Gelbe vom Ei und auch nicht sehr weit von einem Totalausfall entfernt. Ritchie und John retten die Folge zwar über weite Strecken, und Jeremy Davies darf gerne noch öfter auftreten, aber als kleines Experiment mit zahlreichen Anspielungen auf Vertreter des Horror-Genres funktioniert die Episode im besten Fall nur begrenzt. Uninteressante Gastfiguren und zurechtgebogene magische Regeln durchziehen das Geschehen, welches mit seinem Ende kläglich scheitert.
4/10 Killer im Spiegel
Fall der Woche
Die vier Studenten Adam (Shamier Anderson), Miranda (Skyler Day), Lily (Erinn Westbrook) und Carter (Will Campbell) lassen sich auf ein Abenteuer mit ungeahnten Konsequenzen ein, als sie durch ein magisches Ritual die Welt von Jacob Shaw (William Mapother) betreten. Scheinbar mit einem Schrecken davon gekommen, müssen sie bald feststellen, dass Shaw ihnen auch in der realen Welt nachsetzt, um sie zurück in seine Dimension zu holen. Dort hat er sich der Menschenjagd verschrieben und es gelten andere Regeln. Stirbt man allerdings in dieser Dimension, so ist man auch in der realen Welt tot.
Das Abenteuer gleicht einem der vielen Slasher-Filme, die seit 1996 mit Wes Cravens „Scream“ wieder vermehrt in den Kinos liefen. Die Episode als solches ist dabei ein wilder Mix aus verschiedenen Vertretern des Horror-Genres. Als hätte man sich Querbeet überall ein bisschen bedient und versucht, anhand einer spaßigen Aneinanderreihung von Aha-Momenten mit etwas „Hellraiser“ (1987), „Nightmare on Elm Street“ (1984), „Mirrors“ (2008 ) und Co. eine Folge Constantine zu schaffen, die als Hommage an das Genre als solches gerichtet ist.
Nur klappt das hier leider nicht. Die Idee ist sicher nicht verkehrt und hätte als Einzelfolge außer der Reihe eine gute Abwechslung bieten können. Es fehlt aber an Konsistenz und als Zuschauer interessiert man sich zudem kaum für die vier Opfer von Shaw, die auf die tödliche Reise geschickt werden. Von daher lässt sich höchstens begrenzt mit den Gastfiguren mitfiebern, die Kill-Scenes sind relativ langweilig (sofern wir sie überhaupt zu sehen bekommen) und so tangiert es uns auch nicht, wenn drei der vier Figuren schließlich im Jenseits landen.
Am Ende bricht auch die ganze Prämisse in sich zusammen. Shaw wird in seiner Welt als nahezu allmächtig dargestellt. Er kann seine Opfer dort wiederbeleben, um erneut Jagd auf sie zu machen. Die Idee, auf ewig immer wieder von einem Killer gejagt zu werden und keine Chance auf Flucht zu haben, gefällt durchaus. Aber man fragt sich, weshalb Jacob überhaupt erst die Figuren in seine Welt zurückholen muss - hätte er nicht einfach auch seine Beute erschaffen können, so wie er sich sein Haus erschaffen hat und zu seinen Gunsten verändern kann? Und wie kommt es, dass Ritchie (Jeremy Davies) am Ende so leichtes Spiel mit ihm hat?
Es ist per se nichts gegen eine andersartige Folge einzuwenden, aber die Ausführung lässt doch trotz der ganzen Anspielungen auf andere Werke stark zu wünschen übrig und wartet mit einem schwachen Finale auf. Etwas durchdachter und mit Chas (Charles Halford), Zed (Angélica Celaya), John (Matt Ryan) und Ritchie als diejenigen, die Shaws Welt zu Beginn ausgeliefert werden, hätte sich ein viel besseres Abenteuer ergeben können.
Team Constantine
In den letzten Episoden hat man sich stärker auf die Hauptfiguren der Serie konzentriert. Da wundert es natürlich, dass Zed und Chas diese Woche wieder pausieren. Nach „A Whole World Out There“ warten nur noch zwei Episoden auf uns. Es widerspricht allen gängigen Serienmotiven, wesentliche Figuren plötzlich und nicht mehr weit vom Staffelfinale entfernt wieder außen vor zu lassen.
Anfangs konnte man noch hoffen, dass Manny (Harold Perrineau, Jr.) vielleicht diese Woche eine größere Rolle bekommt, aber selbst der Engel bleibt eine Randfigur, auch wenn er dieses Mal etwas deutlichere Worte von sich gibt als es sonst der Fall ist.
Somit bleiben John und Ritchie als Kernfiguren der Folge übrig und das Team aus Ryan und Davies kann sich durchaus sehen lassen, schaffen sie es doch, die Episode halbwegs zu tragen. Dabei wird erneut die gemeinsame Vergangenheit thematisiert, womit auch Newcastle, die „Rising Darkness“ und der verstorbene Gary Lester (Jonjo O’Neill) Einzug in die Geschichte erhalten. Letzteren sehen wir auch im magischen Spiegel in Johns Hütte.
Für den Fall, dass Ritchie auch in den beiden kommenden Folgen eine Rolle spielt, war das zusätzliche Bild, was wir von ihm bekommen, sicher nützlich. Ähnlich wie John ist er mit magischen Künsten ausgestattet, was sich aus seinem letzten Auftritt in der Pilotfolge noch nicht erschließen ließ.
Während die beiden sich ganz gut im Verlauf der Episode schlagen, was vor allem am angespannten Verhältnis und den verbalen Auseinandersetzungen liegt, kann das Finale wiederum nicht überzeugen. Beide machen sich auf in Shaws Welt um Lily zu retten, wo der sonst so mächtige und gewitzte John Constantine bei der ersten Konfrontation mit Jacob festgenagelt und außer Gefecht gesetzt wird. Klar, man will sich dort auf Ritchie konzentrieren. Aber es mutet schon arg merkwürdig an, dass John so einfach auf die Ersatzbank verwiesen wird.
Anschließend kam schon der Showdown, der alles andere als spannend war. Wie schon in anderen Episoden kommt die Lösung zu plötzlich, wirkt wie aus der Luft gegriffen und ist zu einfach für unsere(n) Protagonisten. Sowohl Jacob als auch Ritchie sind also in der Lage, Welten zu erschaffen und nach ihren Wunschvorstellungen auszustatten. Ritchies Kräfte sind größer, weshalb er Jacob besiegen kann. Fertig.
Ritchies Wandlung kommt einfach zu schnell und wird mal eben aus dem Hut gezaubert. Ebenso wie seine Entscheidung, am Ende doch nicht in seiner Wunschwelt zu verweilen. Man stelle sich jetzt einmal vor, er wäre (vorerst) dort geblieben. Welche Auswirkungen hätte das wohl auf John gehabt? Noch ein Weggefährte, den er verloren hätte. Mehr Ballast, den er mit sich rumschleppen und verarbeiten muss. Vom dramaturgischen Faktor her wäre es klar die bessere Lösung gewesen und auch der Zuschauer hätte an einem solchen Ende zu knabbern gehabt.
Fazit: Leider nicht das Gelbe vom Ei und auch nicht sehr weit von einem Totalausfall entfernt. Ritchie und John retten die Folge zwar über weite Strecken, und Jeremy Davies darf gerne noch öfter auftreten, aber als kleines Experiment mit zahlreichen Anspielungen auf Vertreter des Horror-Genres funktioniert die Episode im besten Fall nur begrenzt. Uninteressante Gastfiguren und zurechtgebogene magische Regeln durchziehen das Geschehen, welches mit seinem Ende kläglich scheitert.
4/10 Killer im Spiegel