Es war abzusehen. Aber es schmerzt trotzdem. Der nächste große Kinostart wurde nach hinten verschoben: Der Leinwand-Release des Disney Realfilm-Remakes „Mulan“ wurde jüngst in Amerika vom 24. Juli auf den 21. August gelegt. Damit geht Disney einen ähnlichen Weg wie Warner Bros. mit ihrem Christopher Nolan Blockbuster „Tenet“, der ebenfalls nicht mehr ab Juli, sondern erst ab August in den Kinos zu sehen sein soll (
wir berichteten). Ausdrücklich hält Disney mit „Mulan“ aber wie auch Warner mit „Tenet“ an einem Kinostart fest. Also zumindest dahingehend ist „Aufatmen“ angesagt: Nein, „Mulan“ wird (noch) nicht für einen Disney+-Start in Betracht gezogen. Eine Vermutung, die immer wieder aufkocht und auch nicht abwegig erscheint. Erst vor wenigen Tagen wurde beispielsweise bekannt, dass Paramount den neuen „SpongeBob Schwammkopf“-Film nicht im Kino starten lässt und 2021 digital veröffentlicht (
lest hier mehr darüber).
Dass die Entscheidungsträger den „Mulan“-Start erneut um ein paar Wochen verzögern ist nachvollziehbar: Die Corona-Lage in Amerika ist aktuell – vorsichtig gesagt – schwierig und vielen Kinos ist es nicht möglich, in vollem Umfang zu öffnen. Im Falle von „Mulan“ spielt darüber hinaus der chinesische Markt eine immens wichtige Rolle. Doch auch dort: Keine geöffneten Kinos. Das rund 200 Millionen Dollar teure Spektakel soll aber natürlich ein möglichst großes Publikum erreichen und möglichst viel Geld einspielen. Vor allem aber soll es nicht als Testballon verschleudert werden, um zu sehen, wie stark während der Krise – dort, wo es überhaupt möglich ist, sie zu sehen – Blockbuster ziehen. Hier möchte Disney der Konkurrenz den Vortritt lassen. Interessant ist aber, wie vorsichtig die erneute Verschiebung stattfand. Wo andere Studios ihre Filme mehrere Monate, teilweise mehr als ein Jahr nach hinten verschieben, fährt Disney noch immer auf Sichtweite. Offensichtlich: Man möchte bereit sein, sobald die Kinos und Zuschauer bereit sind. Nur eben nicht als erster Player auf’s Feld gehen, sondern als zweiter. Clever.
Ganz unabhängig von Nachvollziehbarkeit: Für die Kinos weltweit ist das ein erneuter Schlag – und fast muss man sagen: ein weiterer Sargnagel für die gesamte Branche. Denn auch „Mulan“ ist einer der Filme, auf die große Hoffnungen der Kinobetreiber liegen. Ein großer neuer Start, der in der Lage ist, ein riesiges Publikum anzusprechen und zu begeistern. Zwar haben gerade in Deutschland viele Kinos wieder geöffnet. Doch mit den derzeit gespielten Klassikern und kleinen Neustarts wird leider nicht die Masse angelockt. Nun heißt es also: Einen weiteren Monat durchhalten, ehe mit „Mulan“ und „Tenet“ hoffentlich die lange Durststrecke endet. Falls es nicht zu weiteren Verschiebungen kommt. Eine Möglichkeit, die nicht unwahrscheinlich ist.
Ursprünglich sollte „Mulan“ schon im März starten. Wie es aktuell um den deutschen Kinostart-Termin steht, ist noch nicht bekannt. Wahrscheinlich ist der 20. August. Sollte der 21. August als US-Starttermin gehalten werden können.
Bei „Mulan“ handelt es sich um die Real-Neuverfilmung des Zeichentrickklassikers von 1998, in der die junge Mulan verkleidet als Mann dem chinesischen Militär beitritt. Obwohl die Geschichte weitesgehend die Gleiche sein soll, scheint das Remake – anders als viele andere Disney-Neuinterpretationen der vergangenen Jahre – viele frische Elemente einzuführen und generell einen anderen, ernsteren Weg einzuschlagen.
Quelle.
Was sagt ihr? Traurig über die erneute, mittlerweile schon dritte Verschiebung von „Mulan“? Und wie steht ihr generell zu den ganzen Disney-Remakes?
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