Der Baader-Meinhof Komplex [Kritik]

00Doppelnull

Statussymbol.
Stell mir son ähnlichen Film wie München vor - fänd ich klasse. Werd ich mir auf jedenfall anschauen, hab auch vor einige Zeit das Buch über die RAF gelesen. Wirklich nen interessantes Thema der deutschen Geschichte.
 

Mabie

Sacha Baron Cohen-Fan
Kann mir mal jemand kurz (möglichst in einem Satz erklären) worum es in diesem Film geht?
Sry, falls die Handlun schon irgendwo steht.
 

conker

War Sucks, Let's Party!
Original von Mabie
Kann mir mal jemand kurz (möglichst in einem Satz erklären) worum es in diesem Film geht?
Sry, falls die Handlun schon irgendwo steht.

scheint die verfilmung des gleich namigen buches über die RAF zu sein :wink:
 

Mabie

Sacha Baron Cohen-Fan
Hmm...RAF sagt mir zwar auch nix (obwohl ich gerade in Wiki nachgeschatu habe :ugly:), aber das klingt dennoch spannend :smile:
 

Indian03

Well-Known Member
Moin in die Runde,

gestern hatte ich die Gelegenheit, mir den Film in einer Preview anzuschauen.

Film: nach dem Verlassen des Kinos beschleicht einen ein sehr zwiespältiges Gefühl. Eigentlich ist der Film für die 150 Minuten relativ kurzweilig gewesen und konnte einen sehr gut unterhalten und die historischen Fakten, die in diesem Film dargestellt wurden, waren im Großen und Ganzen richtig dargestellt (sicherlich an vielen Stellen verkürzt und dramatisiert), einen wirklichen handwerklichen Fehler kann man nicht unterstellen.

Die Probleme dieses Filmes sind zum einen, daß der Film sich auf die Sicht der RAF-Terroristen beschränkt, die sozio-kulturellen Hintergründe in der BRD nur plakativ dargestellt (dies ist der Komplexität der geschichte geschuldet, da ich keine zehn Jahre in 150 Minuten abwickeln kann) und die Sicht der Opfer komplett unter den Tisch fällt und zum anderen der Film mit Schauspielern besetzt ist, die beim geneigten Zuschauer mit Sympathie verbunden werden; hier zu abstrahieren und nur die Rolle zu betrachten, fällt schwer.

Daher transportiert der Film in meinen Augen zu sehr ein "Verständnis" für die Terroristen: die logische Kette hin zum Terrorismus ist auf Grund der oberflächlichen Betrachtung der Entwicklung der Protagonisten fast schon zwingend, das "Leiden" der Terroristen in Stammheim wird im Gegensatz zum ausgeblendeten Leiden der Opfer ein viel zu großer Spielraum eingeräumt eingeräumt.

Ein solcher Film hat in meinen Augen schon eine Berechtigung, da sie ein schwieriges Kapitel deutscher Geschichte beleuchtet, der in vergessenheit gerät (siehe die Frage von oben: was ist die RAF - no offense) - aber es fehlt im Grunde ein Gegenwicht: ein zweiter paralleler Film würde hier sehr wichtig sein.

Schauspieler: Hier nur eine kurze Kritik, da alle Schauspieler in meinen Augen eine sehr gute und vor allem eine engagierte Leistung erbringen (Johanna Wokalek als Gudrun Ensslin sticht in meinen Augen aus dem Cast hervor). Einzig die Mitglieder der zweiten und dritten Generation der RAF werden zum Schluß durchgehechelt und haben leider damit nicht viel Spielraum, den Personen einen Charakter zu geben.

Gesamtfazit: Grundsätzlich ein eigentlich wichtiger und engagierter Film, der zu unterhalten weiß, der aber auf Grund seiner Unausgewogenheit und Oberflächlichkeit an seinem Anspruch scheitert.

Note Inhalt 4/10
Darstellung 8/10
Unterhaltung 6/10
 

conker

War Sucks, Let's Party!
Original von Tyler Durden
Gute Idee, vielleicht besorge ich mir das Buch auch mal bevor ich ins Kino gehe.

kostet nru 12,50, udn ist für ein sachbuch sehr interessant geschrieben. man neigt dazu, sich in die geschcihte hineinzuversetzen, wie in einen krimi und muss sich immer wieder bewusst machen, dass es keine fktion ist
 

mk1337

New Member
So Film heute geschaut und bin mit etwas gemischten Gefühlen zurück geblieben. Zunächst einmal finde ich es sehr richtig, dass über das Kapitel RAF ein Film erscheint, alleine schon aufgrund der Tatsache, dass das Thema gerne unter den Tisch gekehrt wird und ich doch schon diversen Leuten begegnet bin, die mit deren Ideen irgendwie sypmathisieren.
Der Film macht in meinen Augen zumindest inhaltlich und handwerklich alles richtig. Doch fällt es wirklich schwer in einem Moritz Bleibtreu einen Andreas Baader zu sehen und nicht eben den lässigen Moritz Bleibtreu (wird vorallem bei der Verkehrskontrolle deutlich). Ich persönlich hatte zum Schluss schon den Eindruck, der sei nicht aus politischen Gründen bei der Sache, sondern freut sich wenns knallt und es Action gibt. Den passenden Spruch dazu immer parat. Ein wenig Kritik muss auch Bruno Ganz von mir bekommen. Er erinnerte in seinem Spiel manchmal tatsächlich an Adolf Hitler. Man konnte es ignorieren wie man wollte, die Assoziation war manchmal einfach da. Ansonsten macht der Cast seine Arbeit durchweg ordentlich, auch wenn man mit vorangeschrittener Spielzeit gerne mal übersieht, wer es denn nun eigentlich ist der gerade gezeigt wird (möchte hier anmerken, dass ich wirklich kein Experte der Materie bin).
Trotz der negativen Punkte, ist das doch ein Film der seine Daseinsberechtigung voll und ganz verdient hat. Klar man kann sagen, die Sympathien können nur bei den Tätern liegen, da die Opfer ausgeblendet werden, doch gerade die Bilder der verstümmelten Amerikaner, zeigten was die RAF tat und die Flugblatt Zitate Ulrike Meinhofs taten ihr Übriges. Mit Ausnahme von Baader bleiben die Characktere für mich Unzugänglich.

Alles in allem 7/10.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
NEWS

Das Erste wird den Film 2009 als Zweiteiler zeigen. Ein genauer Termin ist noch nicht bekannt, die Laufzeit auch nicht, aber kann wohl davon ausgegangen werden, dass er dort mit mindestens zweimal 90 Minuten laufen wird, was mindestens 30 Minuten zusätzliche Szenen bedeutet. (schnittberichte.com)
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Hmm, dann weiß ich nicht, ob ich nicht doch lieber auf diese längere TV-Version warten soll. Bis 2009 würde ich auch das Buch gelesen haben. :squint:
 
B

BroNsoN

Guest
Zunächst mal würde ich gerne anmerken, dass dieser Teil der deutschen Geschichte auf jeden Fall auch außerhalb Deutschlands bekannt war und immer noch ist. Desweiteren finde ich, dass in diesem Film die Opfer des RAF-Terrors nicht ganz so sehr reinpassen würden, da er ja nun mal die handelnden Personen beschreibt und den Fokus auf sie festlegen muss. Zu Baader: Der Mann war nicht wirklich DER politische Aktivist schlechthin, die Diskussionen der politischen Theoretiker hat er oft genug als "Hirnwichserei" abgetan. Das Buch "Andreas Baader - Das Leben eines Staatsfeindes" von Stern und Herrmann ist in dieser Hinsicht sehr interessant. Baader wird hier als romantisch verklärter Guerillaführer beschrieben, als den er sich selbst auch sah. Von daher passt Bleibtreu nicht nur optisch, sondern auch von seiner Art her super in die Rolle.

Ich gehe wahrscheinlich kommenden Dienstag rein, bin schon richtig gespannt auf den Film, auch wenn ihm von Kritikerseite aus Romantisierung und Verzerrung vorgeworfen werden.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Vorhin mit Joel gesehen... war gut, aber... nur gut. Offizielle Kritik gibt's wenn die Sonne wieder am Himmel steht.

edit: gerad per Mail die Kritik von Herrn Barish bekommen, dann gehen morgen also gleich zwei BG Kritiken an den Start, auch wenn sie sehr, sehr ähnlich ausfallen
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Klingt auf jedenfall lohnenswert mal reinzugehn, vorallem da mich die Materie auch Interessiert. Vielleicht hätte man den Film einfach als Zweiteiler drehen sollen, zunächst bis zur Inhaftierung und dann einen zweiten Film über die Nachfolger. Dann hätte man vermutlich mehr Zeit für die einzelnen Episoden gehabt und es würde nicht so gehetzt wirken.
Irgendwie kommen in letzter Zeit wieder mehr brauchbare Filme aus Deutschland, oder täusch ich mich da?
 
Oben