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"Grenzsoldat oder Republikflüchtling: Wer das an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung entwickelte Computerspiel «1378 (km)» spielen will, hat die Wahl.
Das interaktive 3-D-Spiel widmet sich der 1378 Kilometer langen Grenze quer durch Deutschland - und mit ihnen den Themen Todesstreifen, Republikflucht oder Schießbefehl. Kurz vor dem 20. Jahrestag der Deutschen Einheit stellte Entwickler und HfG-Student Jens M. Stober das Spiel am Dienstag vor.
Auf neue Art und Weise solle das Interesse der jungen Generation «zur Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte» geweckt werden, sagte Stober. Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, nannte die Herangehensweise des Spieles «geschmacklos». Er könne es im Namen von Maueropfern und ihren Angehörigen nicht gutheißen, dass in dem Spiel Menschen «abgeballert» würden.
Der Spieler wird in dem interaktiven Geschehen an verschiedene innerdeutsche Grenzabschnitte im Jahr 1976 versetzt und kann dort wahlweise seine Flucht aus der DDR nachspielen oder sich als Grenzsoldat auf die Jagd nach Republikflüchtlingen machen. Schießen oder verhaften; flüchten oder sich ergeben, töten oder im Todesstreifen getötet werden - das Spiel versucht nach Worten Stobers möglichst präzise, die damalige Situation und geschichtliche Wirklichkeit widerzuspiegeln.
Klausmeier nannte das Spiel «ungeeignet» für die Vermittlung dieser historischen Tatsachen. «Die Ernsthaftigkeit dessen, was sich damals an der Grenze abspielte, kann man so nicht darstellen.»
Zu den Spielsituationen gehören Verhaftung und Gefängnis für den Flüchtling, Auszeichnungen für die Grenzsoldaten, oder aber - wenn der Grenzer mehr als dreimal schießt und Flüchtlinge tötet - auch Mauerschützenprozesse im Jahr 2000. Durch ein Punktesystem werden politische und soziale Aspekte berücksichtigt. Gibt es zu viele Tote an der Grenze, steigt der politische Druck auf die DDR und die Punkte auf dem Konto der Grenzsoldaten verringern sich. Verschont er den Flüchtling, sammelt er Punkte.
Das Spiel gehört zu den sogenannte Serious Games (übersetzt: ernsthafte Spiele). Sie sollen nicht nur Zeitvertreib sein und Spaß machen, sondern auch Wissen oder Lernstoff vermitteln und an ernste Themen heranführen. «1378 (km)» soll am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) veröffentlicht werden und wird dann ins Netz gestellt.[/align]
Ein Spiel das versucht Wissen oder Lernstoff zu vermitteln und an ernsten Themen heranführen das ist genau so Geschmackslos wie wenn ein Spiel über den Holocaust erscheinen würde.
Das interaktive 3-D-Spiel widmet sich der 1378 Kilometer langen Grenze quer durch Deutschland - und mit ihnen den Themen Todesstreifen, Republikflucht oder Schießbefehl. Kurz vor dem 20. Jahrestag der Deutschen Einheit stellte Entwickler und HfG-Student Jens M. Stober das Spiel am Dienstag vor.
Auf neue Art und Weise solle das Interesse der jungen Generation «zur Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte» geweckt werden, sagte Stober. Der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, Axel Klausmeier, nannte die Herangehensweise des Spieles «geschmacklos». Er könne es im Namen von Maueropfern und ihren Angehörigen nicht gutheißen, dass in dem Spiel Menschen «abgeballert» würden.
Der Spieler wird in dem interaktiven Geschehen an verschiedene innerdeutsche Grenzabschnitte im Jahr 1976 versetzt und kann dort wahlweise seine Flucht aus der DDR nachspielen oder sich als Grenzsoldat auf die Jagd nach Republikflüchtlingen machen. Schießen oder verhaften; flüchten oder sich ergeben, töten oder im Todesstreifen getötet werden - das Spiel versucht nach Worten Stobers möglichst präzise, die damalige Situation und geschichtliche Wirklichkeit widerzuspiegeln.
Klausmeier nannte das Spiel «ungeeignet» für die Vermittlung dieser historischen Tatsachen. «Die Ernsthaftigkeit dessen, was sich damals an der Grenze abspielte, kann man so nicht darstellen.»
Zu den Spielsituationen gehören Verhaftung und Gefängnis für den Flüchtling, Auszeichnungen für die Grenzsoldaten, oder aber - wenn der Grenzer mehr als dreimal schießt und Flüchtlinge tötet - auch Mauerschützenprozesse im Jahr 2000. Durch ein Punktesystem werden politische und soziale Aspekte berücksichtigt. Gibt es zu viele Tote an der Grenze, steigt der politische Druck auf die DDR und die Punkte auf dem Konto der Grenzsoldaten verringern sich. Verschont er den Flüchtling, sammelt er Punkte.
Das Spiel gehört zu den sogenannte Serious Games (übersetzt: ernsthafte Spiele). Sie sollen nicht nur Zeitvertreib sein und Spaß machen, sondern auch Wissen oder Lernstoff vermitteln und an ernste Themen heranführen. «1378 (km)» soll am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) veröffentlicht werden und wird dann ins Netz gestellt.[/align]
Ein Spiel das versucht Wissen oder Lernstoff zu vermitteln und an ernsten Themen heranführen das ist genau so Geschmackslos wie wenn ein Spiel über den Holocaust erscheinen würde.