Deutsch, Deutsch, Deutsch - Deutsche Bezüge in US-Serien und Filmen

Beckham23

Well-Known Member
Ich schaue ja viele (US) Serien und Filme und dabei fällt mir immer auf, daß fast in jeder Serie oder Film Bezug zu Deutschland genommen wird: sei es wegen einer Stadt, einer Person, Industrie, etc. - andere Länder (bsw. aus Europa wie Italien, Tschechien, Holland,...) finden da fast nie eine Erwähnung. Ich finde das gut und macht mich auch stolz. Nur würde mich mal interessieren, warum die Amis so fixiert auf Deutschland in ihren Serien-und Filmhandlungen sind.

Becks
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Hättest du mal ein paar konkrete Beispiele?
Wirtschaftlich (Industrie) geht es keinem Land eben so gut wie den von dir genannten und öfters steckt ja in die Produktionen auch etwas deutsches Geld...
 

NewLex

Well-Known Member
Ich vermute mal weil Deutschland das 2. bekannteste Land in Europa für die Amerikaner ist. Nr. 1 dürfte wohl England sein, welches gefühlt viel öfters vorkommt als Deutschland. Wenn jedoch Jemand in einem amerikanischen Film Urlaub in Europa macht, dann meist in Paris (vorm Eiffelturm) oder in London (London Bridge) oder Italien (Venedig, Rom) weil damit fast jeder sofort weiß wo man ist. Deutschland hat keine ganz so markanten Orte die jeder kennt.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich finde es ja bei Übersetzungen auf Netflix immer ganz lustig. Ich switche manchmal zur Kontrolle bei NF zwischen den Sprachen hin und her um sie zu checken. Z.B. gab es die Situation das Frankie bei "Grace und Frankie" Angela Merkel schreit als sie sich aufregt und nuja, im englischen macht sie das auch.

Bei Orange is the new black wird eine der Damen als Lesbe mit Anne Will verglichen und ich dachte mir schon das es im englischen Ellen Degeneres ist. Und ja, siehe da es wurde tatsächlich mit Ellen übersetzt.:biggrin: Ich liebe es in so Situationen richtig zu liegen.
 

Metroplex

Well-Known Member
Also wenn es um Gold oder Banken geht, dann sind immer wir Schweizer die bösen :ugly:
Und Deutschland ist mit seinen 80(?) Millionen Einwohner welche mehr oder weniger gut verdienen halt schon ein sehr grosser Markt, da lohnt es sich ein "goodie" für das Publikum unterzubringen.
 

Joker1986

0711er
Ich vermute mal weil Deutschland das 2. bekannteste Land in Europa für die Amerikaner ist.
Ich denke, dass Frankreich über Deutschland steht bei den Amis...
Ist aber mehr ein Gefühl als wirkliches Wissen.

Außer wenn es in Serien oder Filmen um den Zeitraum 1939 bis 1945 geht, da sind wir unangefochten die Nummer 1... :shrug:
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Also ich habe mich sehr darüber gefreut, dass in "Better Call Saul" ein Trikot meines VfL Bochum zu sehen war :biggrin:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Es gibt schon viele Anspielungen und Verbindungen aber ich glaube nicht das es mehr als bei vielen anderen Ländern.
Klar kommt Deutschland in amerikanischen Unterhaltungsmedien öfter vor als Honduras oder Senegal aber nicht öfter als beispielsweise Frankreich, Kanada oder Großbritannien.
Ich glaube es springt einem nur viel eher ins Auge wenn beispielsweise die Marke "Veltins" vorkommt als wenn vorher 17 mal ein französischer Wein genannt wird.
So spitzt jeder die Ohren wenn Rambo als halb deutsch beschrieben wird und unterstellt eine Obsession mit Deutschland, wobei beispielsweise Vietnam einen viel größeren Einfluss auf die komplette Reihe hat.
Oder hey, bei Transformers 2 wird ein VW gezeigt. "Hehe natürlich ein deutsches Auto". Dann spielt das gesamte Finale in Ägypten und niemand macht einen großen Deal draus. Außer wahrscheinlich die ägyptischen Transformers Zuschauer.
In Better Call Saul und Breaking Bad spielt Deutschland schon eine wichtige Rolle. Aber wichtiger als Kolumbien oder gar Mexico? Sicher nicht. Da wird ja fast mehr spanisch gesprochen als englisch.
Man sieht immer, was man sehen will und das ist auch gar nicht schlimm aber man sollte es schon aus dem richtigen Blickwinkel betrachten.
 

Beckham23

Well-Known Member
Ich denke, dass Frankreich über Deutschland steht bei den Amis...
Da musst du aber ganz andere Serien/Filme als ich sehen: bei allem was ich bisher so gesehen habe, kommen die Franzosen bei den Amis überhaupt nicht gut weg. Habe immer so den Eindruck, daß die Franzosen richtig gehasst werden. Kann mir selbst dazu kein Urtel bilden, da ich keinen Franzosen persönlich kenne. Also das fällt mir schon recht deutlich auf und das Wort "Froschfresser" fällt da auch mal gerne...;-)

Becks
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Also Frankreich ist für viele Amerikaner schon so das Sehnsuchtsland Nummer 1, vor allem Paris, glaube ich, da hat die "Lost Generation" um Hemingway und Fitzgerald schon etwas die amerikanische Psyche geprägt, aber auch, dass viele Amerikaner während der Kriege in Frankreich stationiert haben könnte was damit zu tun haben. Andererseits haben viele Amerikaner auch deutsche Wurzeln, deswegen kann ich mir vorstellen, dass die dadurch einen größeren Bezug zu oder zumindest so ein bisschen mehr Allgemeinwissen über Deutschland haben, als es bei anderen Ländern der Fall ist. Allerdings ist mir auch noch nie aufgefallen, dass Deutschland oder deutsche Kultur/Produkte/etc. einen besonders große Aufmerksamkeit in amerikanischen Filmen und Serien genießen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Letztendlich geht es wohl um greifbare Stereotype.
Diese findet man problemlos in Deutschland (Nazis, Bayern, Subszene-Berlin, Geschäftsmänner & Börse), Frankreich (Paris, Baquette und Liebe) oder eben auch Spanien, Italien und England. Es ist nicht verwunderlich das eher seltener auf Polen, Belgien oder wie zuletzt in Far from home auf Holland zurückgegriffen wird. Beim letzteren ist es nochmal recht interessant welches Bild dem nordamerikanischen und chinesischen Markt vermittelt wird. Die Niederlande wirkten ja fast so als ob es von kanadisch-freundlichen (auch Klischee) Fußballfans in Orange bewohnt wird, wo es Märkte gibt die eher an Südamerika erinnern. Das glaubwürdigste hier war noch das Tulpenfeld. Mit schwer greifbaren Stereotypen tut sich die amerikanische Filmindustrie sicherlich schwerer als auf bekannten Terrain. Österreich war hier auch wieder zum fremdschämen dargestellt.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
@Becks

Aber was genau macht dich denn stolz dabei?
Stolz auf das eigene Land wegen der Erwähnung in einer US-Serie?
 

NewLex

Well-Known Member
Also Frankreich ist für viele Amerikaner schon so das Sehnsuchtsland Nummer 1, vor allem Paris, glaube ich, da hat die "Lost Generation" um Hemingway und Fitzgerald schon etwas die amerikanische Psyche geprägt

Also Frankreich ist seit "96 Hours" sicher nicht mehr das Land der Liebe für die junge Generation der USA
 

Beckham23

Well-Known Member
@Becks

Aber was genau macht dich denn stolz dabei?
Stolz auf das eigene Land wegen der Erwähnung in einer US-Serie?
Ja. Wie gesagt, ich erlebe das fast jeden Tag in Serie oder Film, daß irgendein Bezug auf Deutschland genommen wird - bsw. gestern in 2 direkten Folgen von Hawaii 5-0, nur ein aktuelles Beispiel. Das sagt mir, daß Deutschland bei den Amis einen besonders hohen Stellenwert hat, denn warum sollte man sich sonst immer auf Deutschland beziehen, oder Deutschland zur Sprache bringen - könnten ja auch sonst irgendein Land wählen, aber ich höre in 90% der Fälle nur Bezug zu Deutschland. Und als Deutschen macht mich das schon stolz, denn nicht nur wir dt. bekommen das mit, sondern auch alle anderen Menschen in den verschiedensten Ländern in den die Serien/Filme gesendet werden. Und wenn es dann immer um Deutschland geht, finde ich das richtig gut.

Und das die Amis in ihren Serien/Filmen immer nur mit dt. Autos rumkurven (oder auch einfach nur mal durchs Bild fahren lassen) muß ja nicht extra noch erwähnt werden...:smile:

Becks
 

Metroplex

Well-Known Member
Patriotismus halt... ¯\_(ツ)_/¯

Für mich ists mehr so ein "HA! Er hat uns erwähnt!" Moment wenn die Schweiz in einem Film vorkommt.
 

Woodstock

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Ich kann auch nicht verstehen wie man auf etwas stolz sein kann, für das man weder etwas kann, noch irgendwie dazu beigetragen hat.

Nationalstolz und Patriotismus sind daher sinnlose Konzepte für mich.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Da ich mich ohnehin eher mit meiner Region (und die geht über die deutschen Grenzen hinaus) als mit Rheinland-Pfalz oder Deutschland im Allgemeinen verbunden fühle, hab ich auch keinerlei Stolz Gefühle wenn man mal in Deutschland unterwegs ist. Bin aber ohnehin kein Patriot. Ich finde es ganz lustig das inzwischen das Aushängeschild meiner Heimatstadt auf dem 2 Euro Stück drauf ist und ich dort jeden Tag dran vorbei gehe oder das man in Hollywood Kulissen Teile von bekannten deutschen Orten versucht zu imitieren... Aber das löst für mich maximal ähnliche Gefühle aus wie ein kleines Easteregg. Man denke an die Klischeehafte Königsstraße in Avengers 1, wo die Polizisten mit grünen Streifenwagen angefahren kommen. Herrlich schlecht recherchiert. Da musste ich schmunzeln, aber mehr auch nicht.
 

Joker1986

0711er
Einerseits ist der Patriotismus wirklich sinnlos, aber ich bin auch gerne Stuttgarter und Stolz auf meine Stadt.
Klar, kommt bei mir vielleicht auch bisschen aus dem Fußball und dem Deutschrap.
Grade im Stadion wo man auswärts seine Stadt und seinen Verein repräsentiert.
Andererseits ist das halt auch Heimat, die man liebt und (in meinem Fall) wo man groß geworden ist, mit dem einen einiges verbindet.

Und so gesehen dürfte man dann auch nicht auf die eigenen Eltern stolz sein.

Und egal wie schlecht es umgesetzt war, ich habe es gefeitert, dass Avengers 1 (wenn auch nur kurz) auf der Königsstraße gespielt hat.
 
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