Hmm... kommt wohl drauf an was man genau macht, denn ich arbeite seit 4 Jahren mit Flüchtlingen und habe bis auf eine Schreckschussballerei im Vorgarten des Wohnprojektes keine Anfeindungen erdulden müssen. Ich muss aber auch sagen dass die Gegend hier vielleicht zu ruhig dafür ist.
Das einzige wo ich sagen muss was richtig scheiße war, war dass in der Zeit als wir dringend Personal brauchten niemand bereit dazu war in die Arbeit einzusteigen (vermutlich wegen Dingen die squizo beschreibt). Die Flüchtlingswelle ist vorbei und das Personal wird nicht mehr so dringend gebraucht, aber wenn dann ist es noch immer schwierig Bewerber zu finden.
Ansonsten gibt der Job einem schon einiges zurück. Aber man sieht halt beide Seiten. Man erlebt gute und freundliche Leute, die sich toll integrieren, den Glauben gemäßigt praktizieren, sich benehmen und eine tolle Zukunft vor sich haben (und von denen bekommt dann die Hälfte einen Abschiebebescheid). Aber man sieht leider auch wie Leute in Fundamentalismus, Kleinkriminalität, Lethargie und Integrationsunwillen rutschen, oder einfach Arschlöcher sind (von denen die Hälfte unbehelligt bleibt).
Ich sehe also sowohl Licht, als auch Schatten und kann jeden verstehen der nachts am Bahnhof ein mulmiges Gefühl bekommt (so geht es übrigens auch meinem Klientel. Ganz lustig). Aber ich finde dass es sich für jeden einzelnen lohnt diese Arbeit zu machen, der erfolgreich integriert wird und der mit Hilfe engagierter Menschen die Chance auf eine menschenwürdige Zukunft bekommt und nutzt.