Die Sehnsucht nach dem Mond in Film und Literatur

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich sehe das Ganze anders. Ein Flug zur ISS ist so aufwendig, dass ich bezweifle, ob Tom Cruise das überhaupt durchzieht. Da würde ich jetzt wirklich nicht davon ausgehen, dass es noch häufiger vorkommen wird und die Studios Unmengen an Geld für Szenen ausgeben, die auf der Erde nur einen Bruchteil kosten würden. Das wird vielleicht ein Mal passieren, damit Tom Cruise auf seiner Promo-Tour in den Talkshows von den amazing Dreharbeiten auf der Raumstation erzählen kann, aber das wird nicht zu einem Trend. Dazu sind die großen Studios zu gewinn-orientiert.

Eine Mond-Kolonie halte ich momentan für problematisch. Zum Einen wegen der technischen Schwierigkeiten, zum Anderen weil die Menscheit erstmal ihre irdischen Probleme in den Griff bekommen sollte, bevor sie sich noch weiter ausbreitet. Aber irgendwann in ferner Zukunft kann ich mir das gut vorstellen.

Meine Lieblingsbücher und Geschichten über Mond:
Isaac Asimov - Die nächste Welt
H.G. Wells - Die ersten Menschen auf dem Mond
Jules Verne - Von der Erde zum Mond
Edgar A. Poe - Das unvergleichliche Abenteuer eines gewissen Hans Pfaal
Viktor Pelewin - Omon hinterm Mond

Von den Filmen fand ich vor allem "Moon" sehr gut.

In den 1960er Jahren Ziel eines Wettrennens zwischen Amerika und Der Sowjetunion, doch mittlerweile scheint sich kaum mehr jemand für diesen Planeten zu interessieren.
Der Mond ist ja auch kein Planet, sondern ein Trabant :wink:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
1. Ich meine, dass es doch recht scharfe Aufnahmen vom Mars gibt.
2. Der Mond ist kein Planet.

Irgendwann werden wir vielleicht mal auf dem Mond leben, aber wegen den damit verbundenen Schwierigkeiten wird das sicher noch eine ganze Weile dauern.

Im Mondstaub versunken von Arthur C. Clarke sowie Mondspuren und Der Mond ist eine herbe Gliebte von Robert Heinlein fand ich ganz gut.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
@ TylerDurden

Das es häufiger vorkommen wird, in naher Zukunft, glaube ich auch nicht. Doch es liegt nahe, dass es nun nicht mehr nun heißt, wer darf aus wissenschaftlichen Gründen und physischen Voraussetzungen in das Weltallt fliegen, sondern auch wer kann es bezahlen? Die NASA scheint ja nicht nur finanzielle Sorgen zu haben, sondern auch beim Nachwuchs. Und da würde man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können bei so einer Aktion.
Klar liegen von den Plänen bis zum eigentlichen Vorhaben noch einige Unwägbarkeiten. Aber das so etwas irgendwann mal passieren wird, liegt wohl auf der Hand.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich dachte, es gibt bereits seit Jahren die Möglichkeit, als "Tourist" ins Weltall zu reisen. Ich glaube, die Firma ist irgendwo in Mexiko und es gab schon ein paar reiche Touristen, die sich einen Flug geleistet haben.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ist dem so? Muss ich mal danach googlen.
Meine es gab noch keinen touristischen Flug ins Weltall bzw. auf den Mond.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Auf dem Mond gab es natürlich noch keinen Touristen.
Aber selbst wenn NASA so etwas veranstalten sollte, wird sie trotzdem nicht jeden zahlungswilligen Kunden mitnehmen. So ein Flug ist mit enormer physischer Belastung verbunden und es wäre der Ruin von NASA, wenn ein Tourist auf der Reise stirbt. Allein schon beim Raketenstart wirken wegen der Beschleunigung mehrere g auf den Körper und die inneren Organe werden zusammengequetscht. Man muss nicht ohne Grund gewisse körperliche Voraussetzungen erfüllen, wenn man ein Astronaut werden will.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Habe ich ja auch alles nicht behauptet bzw. ist mir das bewusst, aber du meintest ja es hätte schon Touristen im Weltall gegeben und das wäre mir neu. :smile:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Weltraumtourismus ist seit Dennis Tito ein Ding. Allerdings verbunden mit recht kurzen Reisezeiten, keinem Aufenthalt auf der ISS und schon gar nicht mit langangelegten Dreharbeiten abseits von einer Doku: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumtourismus

Ich halt das mit Tom Cruise weiterhin für großes PR-Geschwafel. Aber mal gucken.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Mir geht es nur darum, dass Tyler meinte, es hätte schon Touristenflüge gegeben, was mir neu wäre. Das es Pläne dazu gibt ist klar.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich verstehe es immer noch nicht. Es sind doch ein paar Leute geflogen. Oder meinst du, dass die Leute noch ein paar Kilometer weiter rausfliegen müssen, um das Ganze als Weltalltourismus validieren zu können?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Cimmerier hat doch schon Dennis Tito genannt und einen Wiki-Link gepostet, wo noch mehr Touristen aufgezählt werden.
Allgemein wird die Reise von Dennis Tito zur ISS vom 28. April bis zum 6. Mai 2001 als die Geburtsstunde des Weltraumtourismus gewertet. Der zweite Weltraumtourist war Ubuntu-Erfinder Mark Shuttleworth, der am 25. April 2002 als erster Südafrikaner ins All startete und die ISS besuchte. Beide bezahlten für ihren Flug mit dem russischen Sojus-Raumschiff etwa 20 Millionen US-Dollar. Am 1. Oktober 2005 startete der US-Amerikaner Gregory Olsen, Unternehmer der Sensor Unlimited Inc., mit einem Sojus-Raumschiff zur ISS. Zuerst wurde er nach medizinischen Tests für den Flug nicht zugelassen, später aber erhielt er die Genehmigung. Als erste Weltraumtouristin startete die gebürtige Iranerin Anousheh Ansari am 18. September 2006 mit einem Sojus-Raumschiff zur ISS. Sie zahlte 2006 rund 16 Millionen Euro für ihren Raumflug.[4] Charles Simonyi ist der einzige Weltraumtourist, der zweimal geflogen ist (25 bzw. 35 Millionen US-Dollar).
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ah vielen Dank. Nun wird es mir klar. Für mich klang das eben alles nach Plänen. Den Absatz bei Wiki habe ich übersehen, ich habe nur gesehen, wie im letzten Jahrzehnt Pläne da waren, aber keine Umsetzung mehr.
 

Joel.Barish

dank AF
Der Umgang mit dem Mond in "Ad Astra" erscheint mir aktuell besonders passend und als Zerrspiegel vielseitig. Einerseits ein potentieller technologischer Hafen und Startpunkt, der die bemannte Erforschung zumindest unseres Sonnensystems maßgeblich erleichtern würde, aber gleichzeitig eine "Time is a flat circle" Demonstration, dass *Die Menschheit* auch auf dem Mond mehr oder weniger in dieselben (häufig negativen) Muster verfällt wie auf der Erde.
 

Woodstock

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Ich muss hier leider dazwischen grätschen. Es ist nicht der Plan auf dem Mond zu leben. Weder von der ESA, der NASA, den Chinesen, den Russen, den Israelis oder den Saudis. Der Mond ist reich an Bodenschätzen (hier eine geologische Karte) und gilt als Sprungbrett in das weitere Sonnensystem.

Warum? Weil auf dem Mond eine geringere Schwerkraft herrscht. Eine Mondbasis macht daher Sinn. Wir überwinden mit gewissen Mitteln die Erdanziehungskraft und etablieren uns im All. Mit Schiffen bauen wir Rohstoffe auf dem Mond ab und konstruieren dort weitere Schiffe für Asteroidmining und Reisen zum Mars. Eine bzw. mehrere Kolonien auf dem Mond wären wie Militärbasen bzw. Ölbohrinseln, Werften oder Forschungsstationen und keine ziville Einrichtungen. Sie wäre zweckmäßig und würden allein der Weiterreise zum Mars und anderen Planetoiden dienen. Klar, die Möglichkeit des Tourismus ist nicht auszuschließen aber es wäre nicht der primäre Zweck der Stationen dort.

Man plant auf dem Mars bzw. im All in künstlicher Schwerkraft zu leben. Der Mond ist nur als zweckmäßiger Zwischenstopp gedacht. Den gleichen Zweck erfüllt der Mond auch in Ad Astra. Dort gibt es zwar Geschäfte und Läden aber diese sind nicht dauerhaft. Diese müssten im Schichtbetrieb betrieben werden, aufgrund medizinischer Probleme. Die geringe Schwerkrafteinwirkung des Alls und des Mondes verändert dauerhaft das Gehirn des betroffenen. Das führt auf Dauer zu tatsächliche Augenproblemen. Astronauten die sich zu lange im All erleiden daher dauerhafte Schäden und Sehbeeinträchtigungen. Auch genannt spaceflight-associated neuro-ocular syndrome oder auch SANS genannt. DieseSchäden sind nicht heilbar aber behandelbar. Hier muss mehr geforscht werden. Das kann auch auf dem Mond geschehen auf Dauer. Auf dem Mars weniger, da diese größer ist und eine höhere Schwerkraft aufweist. Auf Dauer kommen wir um ein künstliches Gravitationssystem (Spingravity) nicht herum.

Das ist allen Raumfahrbehörden klar, weswegen Mondbasen in allen Plänen, nicht als typische Kolonien eingestuft werden.

Interessanterweise, hatte der Mond sehr früh mal eine Atmosphäre, da der Mond aber nicht rotiert, konnte er diese nicht halten und sie wurde von der Sonne, regelrecht weggebrannt.

EDIT:
Ich weiß aber das es dir primär um etwas anderes geht. Wir Menschen sind schon immer vom Mond fasziniert gewesen, in jeder Kultur wird dem Mond irgendwelche legendäre, mythische oder religiöse Eigenschaften zugesprochen. In den 60ern war die Landung der damalige Höhepunkt der menschlichen technischen Fähigkeiten und natürlich gab es seitdem immer den Wunsch einzelner zurückzukehren, es fehlte nur der wirtschaftliche und politische Grund. Ob wir es bereits spüren oder nicht, wir befinden uns bereits in einem erneuten Space-Race aber nicht um den Mond, sondern um den Mars. Wie gesagt, der Mond ist nur ein Zwischenstopp und so wird er auch gesehen. Wir dringen nicht mehr vor, wir kehren zurück. Das ist ein Unterschied.
 
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Reaktionen: Jay

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Exzellenter Beitrag, wenn ich das mal so sagen darf.

Ich persönlich halts immer noch für verrückt, mit was für antiker Mülltechnik die damals zum Mond geflogen sind - und es wieder zurückschaffen konnten. Selbst heute wärs ein extrem schwieriges Unterfangen.

Arbeiten werden da bestimmt irgendwann mal ein paar arme Vögel, um Ressourcen zu schöpfen, aka Hadley's Hope. Ob das aber längerfristig als bewohnte Gegend trendig sein wird, glaube ich nicht.

Der Mond wird gerad deswegen eine so große Anziehungskraft ausüben, weil es der einzige Himmelskörper ist, von dem wir mehr als nur ein simples Leuchten sehen. Er visualisiert den Leuten jede Nacht, dass es noch andere große Kugeln da draußen gibt, auf denen man theoretisch sein könnte. Schade nur, dass es ein staubiger Felsklotz ohne Leben ist. Wie cool wärs, wenns da auch Leben gäb?
 

TheRealNeo

Well-Known Member
@ Woodstock

Danke für deinen Beitrag. :smile:
Wie gesagt ging es mir ja im Artikel hauptsächlich um die fiktiven Gedanken zum Mond in Film und Literatur (ausgehend vor allen Dingen von den zwei Büchern, die ich am Ende kurz vorgestellt habe), aber das hast du ja erkannt. Aber trotzdem schön, wenn sich jemand kritisch mit einem Artikel auseinandersetzt und fruchtbar zu ergänzen weiß.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich persönlich halts immer noch für verrückt, mit was für antiker Mülltechnik die damals zum Mond geflogen sind - und es wieder zurückschaffen konnten. Selbst heute wärs ein extrem schwieriges Unterfangen.

Naja, man hat auch extrem viel Geld investiert. Das Apollo Programm hat gemäss Google umgerechnet auf 2009er Geld etwa 120 Milliarden gekostet und 400'000 Menschen beschäftigt.
Zum Vergleich soll das Artemis Programm, welches uns bis 2024 (klappt eh nicht :ugly:) wieder zum Mond bringen soll, bis jetzt nur 35 Milliarden kosten (reicht eh nicht).

Aber die Kosten wurden in beiden Fällen vermutlich eh schön gerechnet.
Das Geld ist es allerdings definitiv wert :top:
Besser als es für Panzer auszugeben.
 
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