Clive77
Serial Watcher
Mit der Folge "The Doctor Falls" verabschiedet sich die zehnte Staffel der UK-Serie Doctor Who von den Bildschirmen. Es sieht nicht gut aus für unsere Hauptfiguren. Wie wollen sie da nur wieder herauskommen?
Cybermen
Fangen wir mit einem der problematischsten Handlungsstränge an. In "World Enough and Time" wurde uns gezeigt, wie und warum die Cybermen von Mondas entwickelt wurden. Entsprechend ließ sich erwarten, dass sie diese Woche eine der großen Gefahren darstellen würden, mit denen der Doctor (Peter Capaldi) und seine (freiwilligen wie unfreiwilligen) Begleiter es aufnehmen müssen.
Die stete Bedrohung ist dabei vorhanden und das gewählte Setting mit der Farm und Gastfiguren wie Alit (Briana Shann) und Hazran (Samantha Spiro) erinnert durchweg an Filmklassiker wie „Die glorreichen Sieben“. Auch wenn es in unserem Fall nur sechs Personen gibt, die den Farmern maximal zur Seite stehen können und bei weitem nicht jeder diesen aussichtslosen Kampf führen will. Obendrein wird aber gleichzeitig das Science-Fiction Setting nicht vernachlässigt, denn die Handlung findet auf einer weiteren Ebene des gigantischen Raumschiffs statt und die technologisch weit fortgeschrittenen Cybermen lassen ein mögliches Überleben der Farmer noch unwahrscheinlicher erscheinen, als es mit technologisch ebenbürtigen Figuren der Fall wäre. Ein Szenario also, welches durchaus was für sich hat und wie man es nur selten zu sehen bekommt. Quasi ein „Cowboys & Aliens“ im Whoniverse.
Aber so großartig das Setting auch gewählt ist, kann es bereits von Beginn an in Frage gestellt werden. Weshalb zum Beispiel treffen wir überhaupt auf Figuren wie Alit und Hazran, die als Farmer leben? Ursprünglich sind 49 Personen an Bord des Schiffes aufgenommen worden, haben ganze Generationen gebildet und einige sind irgendwann auf dieser Ebene des Schiffes gelandet - auf der Flucht vor der Entwicklung der unteren Ebene. Soweit so nachvollziehbar. Aber weshalb hat bei denen die Entwicklung ausgesetzt? Sollten sie nicht ein gutes Stück weiter sein, selbst wenn der Fortschritt langsamer voranschreitet als in den Tiefen des Schiffes? Hier lässt sich erstmals leicht mit der Stirn runzeln.
Nächster Punkt: Dem Doctor gelingt es zu Beginn der Episode, in die Programmierung der Cybermen einzugreifen, so dass sie nun Jagd auf Time Lords machen und diese konvertieren wollen. Trotzdem werden die Farmer weiterhin angegriffen und blicken gegen Ende einem ungewissen Schicksal ins Auge. Haben die Cybermen somit diesen Eingriff rückgängig machen können? Eine kurze Erklärung scheint da zu fehlen. Überhaupt ist es bemerkenswert, wie einfach Nardole (Matt Lucas) die Waffen der Farmer effektiver gestalten kann und später selbst ein Apfel zur granatenstarken Waffe wird. Das sind coole Ideen, die den Storyverlauf unterhaltsam und explosiver gestalten, keine Frage. Aber wenn sich schon so vieles manipulieren lässt, weshalb benutzen unsere Figuren ihre Möglichkeiten dann nur zur Symptombekämpfung und versuchen nicht, das Problem an der Wurzel zu packen? Es wird immer nur probiert, die nächste Angriffswelle aufzuhalten, obwohl das große Ziel sein sollte, die Cybermen endgültig zu stoppen.
Insofern wirkt das Ende auch sehr unbefriedigend. Die Flucht gelingt, aber die Bedrohung bleibt vorhanden. Kein gutes Omen für Nardole und die Farmer, deren Schicksal ähnlich aussichtslos wirkt wie zu Beginn der Folge. Wir werden da einfach hängengelassen. Zuletzt sei noch angemerkt, dass die Cybermen sich im Episodenverlauf sehr viel weiterentwickeln und nicht mehr so aussehen wie in „The Tenth Planet“. Die Origin von letzter Woche wird somit zu einer Parallelgeschichte - ausgelöst vom Master (John Simm) - und lässt sich nicht mehr in das alte und erste Abenteuer des ersten Doctors (William Hartnell) mit den Cybermen einfügen, was sehr schade ist.
Nardole
Auch diese Woche ist es wieder ein großes Vergnügen, Matt Lucas als Nardole bei der Arbeit zuzuschauen. Seien es die amüsanten Momente, wenn er beispielsweise die Annäherungsversuche von Hazran abblockt oder Bills (Pearl Mackie) explosiven Ausbruch mit einem Schulterzucken abtut ("Somebody broke the farm. No biggie.") oder aber die ernsten Momente, wenn es am Ende heißt, den Doctor zurückzulassen und sich um die Farmer zu kümmern.
Rückblickend und mit der gesamten Staffel vor Augen ist (oder war?) Nardole eine Figur, die die Serie ungemein bereichert hat. Nicht nur durch seine amüsanten Einlagen, sondern auch, weil er mit dem Doctor oft auf dem gleichen Level agiert. Da wünscht man sich einfach mehr von dieser Figur, was den potentiellen Abschied diese Woche recht bitter gestaltet.
Missy und der Master
Eine der größeren Fragen dieser Folge drehte sich darum, ob Missy (Michelle Gomez) sich für oder gegen den Doctor entscheiden würde. Das Zusammenspiel mit ihrer früheren Inkarnation lässt sich nur als äußerst gelungen beschreiben und es ist dem Schauspiel von Gomez und Simm zu verdanken, dass hier mehr bei uns ankommt, als das nackte Skript hergibt.
Der Master brilliert durch seine Skrupellosigkeit und ist nicht bereit, irgendwelche Kompromisse einzugehen. Von allen Inkarnationen des Masters, die uns bislang im gesamten Serienverlauf vorgestellt wurden, ist die von Simm die grausamste. Empathie ist für ihn ein Fremdwort, mit dessen Bedeutung er sich gar nicht erst auseinandersetzen will. Er geht am Ende sogar so weit, dass er Missy in den Rücken schießt, um zu verhindern, dass sie dem Doctor doch noch hilft. Er beendet lieber seine (zukünftige) Existenz, als sie auf die Seite des Doctors wechseln zu sehen.
Auf der anderen Seite sehen wir bei Missy hingegen, dass die Worte und Ausführungen des Doctors nicht spurlos an ihr vorbeigehen. Gomez versteht es, die innere Hin- und Hergerissenheit von Missy zum Ausdruck zu bringen, obwohl es über weite Teile der Handlung so aussieht, als wenn sie sich bereits gegen den Weg unseres Time Lords entschieden hätte.
Aber trotz dieser ganzen schönen Szenen um Missy und den Master lässt uns das Ende mit einer großen Leere zurück. Der Doctor wird nie erfahren, dass er zu Missy durchgedrungen ist. Und das potentielle Ende des Masters (ätschibätsch, dieser Schuss war so tödlich, dass du nicht regenerieren wirst) wirkt vollkommen fehl am Platze. Die Auseinandersetzung war zwar gelungen und hatte ihre Berechtigung, aber es wäre mit Sicherheit interessanter gewesen, das Schicksal des Masters offen zu lassen. Missy hätte regenerieren und der nächsten Inkarnation dadurch das Potenzial für eine neuerliche Entwicklung oder Fortsetzung lassen können. Das wäre für den nächsten Showrunner doch ein guter Ansatzpunkt gewesen. Aber nein, falls Chris Chibnall irgendwann den Master zurückbringen möchte, muss er dafür nun einige schwere Steine aus dem Weg räumen (das ist zwar nicht unmöglich, denn der Master kam schon öfter aus vermeintlich tödlichen Situationen unverhofft und ohne Erklärung zurück, aber in diesem Fall wird es einfach unnötig kompliziert gemacht).
Bill
Ein weiterer Dreh- und Angelpunkt des Staffelfinales ist das Schicksal von Bill. Für den Großteil der Episode ist das alles sehr gelungen. Der Wechsel zwischen Bill und Cyber-Bill war ein guter Kniff. Sieht es eingangs noch so aus, als wenn uns ihre normale Erscheinungsform bloß hinters Licht führen sollte, wird doch schnell deutlich, dass mehr hinter dieser optischen Täuschung steckt.
Bills Wandlung zum Cyberman wurde nicht vollständig abgeschlossen. Sie hält an ihrer Persönlichkeit fest - eine Fähigkeit, die sie bereits in "The Lie of the Land" zeigen durfte. Nur langsam erkennt und begreift sie, was aus ihr geworden ist und setzt sich nach und nach mit der Veränderung auseinander. Je weiter die Episode fortschreitet, umso klarer wird uns und ihr herausgestellt, dass es keinen Weg zurück gibt. Die Folge steuert auf ein tragisches Ende zu und erreicht ihren Höhepunkt, als der Doctor die gesamte Ebene sprengt - womit Bill eigentlich hinüber sein müsste.
Eigentlich. Sie hat aber widererwarten die Explosionen überlebt und auch der Doctor - der bewusstlos (oder tot?) in der Gegend liegt - macht einen weit weniger knusprigen Eindruck, als die Flammen angerichtet haben sollten. Und dann erscheint Heather (Stephanie Hyam), um Bills Happy End einzuleiten. Äh, was?
Bills Ende lässt sich sehr zwiespältig betrachten. Einerseits dürfen wir uns freuen, dass sie doch noch ihrer misslichen Lage entkommen konnte und obendrein jetzt zusammen mit Heather irgendwo da draußen ist (Rückkehr nicht ausgeschlossen). Andererseits, nunja, fällt die Auflösung hier recht plump vom Himmel und wirkt gewissermaßen unverdient. Okay, „unverdient“ ist vielleicht das falsche Wort. Aber es ist in fast allen Fällen befriedigender, wenn sich eine Figur aus der Geschichte heraus ihr Happy End - so unwahrscheinlich es auch sein mag - erarbeitet und es nicht wie aus dem Hut gezaubert daherkommt. Und da Bills Tränen der Auslöser für Heathers Erscheinen sind, darf man sich auch fragen, weshalb sie nicht schon am Ende der letzten Episode aufgetaucht ist. Bills gesamte Auseinandersetzung mit ihrer Wandlung zum Cyberman wird des Weiteren auf einen Schlag in Richtung Bedeutungslosigkeit verschoben. So wirklich glücklich kann man mit ihrem Ende daher nicht sein.
Cybermen
Fangen wir mit einem der problematischsten Handlungsstränge an. In "World Enough and Time" wurde uns gezeigt, wie und warum die Cybermen von Mondas entwickelt wurden. Entsprechend ließ sich erwarten, dass sie diese Woche eine der großen Gefahren darstellen würden, mit denen der Doctor (Peter Capaldi) und seine (freiwilligen wie unfreiwilligen) Begleiter es aufnehmen müssen.
Die stete Bedrohung ist dabei vorhanden und das gewählte Setting mit der Farm und Gastfiguren wie Alit (Briana Shann) und Hazran (Samantha Spiro) erinnert durchweg an Filmklassiker wie „Die glorreichen Sieben“. Auch wenn es in unserem Fall nur sechs Personen gibt, die den Farmern maximal zur Seite stehen können und bei weitem nicht jeder diesen aussichtslosen Kampf führen will. Obendrein wird aber gleichzeitig das Science-Fiction Setting nicht vernachlässigt, denn die Handlung findet auf einer weiteren Ebene des gigantischen Raumschiffs statt und die technologisch weit fortgeschrittenen Cybermen lassen ein mögliches Überleben der Farmer noch unwahrscheinlicher erscheinen, als es mit technologisch ebenbürtigen Figuren der Fall wäre. Ein Szenario also, welches durchaus was für sich hat und wie man es nur selten zu sehen bekommt. Quasi ein „Cowboys & Aliens“ im Whoniverse.
Aber so großartig das Setting auch gewählt ist, kann es bereits von Beginn an in Frage gestellt werden. Weshalb zum Beispiel treffen wir überhaupt auf Figuren wie Alit und Hazran, die als Farmer leben? Ursprünglich sind 49 Personen an Bord des Schiffes aufgenommen worden, haben ganze Generationen gebildet und einige sind irgendwann auf dieser Ebene des Schiffes gelandet - auf der Flucht vor der Entwicklung der unteren Ebene. Soweit so nachvollziehbar. Aber weshalb hat bei denen die Entwicklung ausgesetzt? Sollten sie nicht ein gutes Stück weiter sein, selbst wenn der Fortschritt langsamer voranschreitet als in den Tiefen des Schiffes? Hier lässt sich erstmals leicht mit der Stirn runzeln.
Nächster Punkt: Dem Doctor gelingt es zu Beginn der Episode, in die Programmierung der Cybermen einzugreifen, so dass sie nun Jagd auf Time Lords machen und diese konvertieren wollen. Trotzdem werden die Farmer weiterhin angegriffen und blicken gegen Ende einem ungewissen Schicksal ins Auge. Haben die Cybermen somit diesen Eingriff rückgängig machen können? Eine kurze Erklärung scheint da zu fehlen. Überhaupt ist es bemerkenswert, wie einfach Nardole (Matt Lucas) die Waffen der Farmer effektiver gestalten kann und später selbst ein Apfel zur granatenstarken Waffe wird. Das sind coole Ideen, die den Storyverlauf unterhaltsam und explosiver gestalten, keine Frage. Aber wenn sich schon so vieles manipulieren lässt, weshalb benutzen unsere Figuren ihre Möglichkeiten dann nur zur Symptombekämpfung und versuchen nicht, das Problem an der Wurzel zu packen? Es wird immer nur probiert, die nächste Angriffswelle aufzuhalten, obwohl das große Ziel sein sollte, die Cybermen endgültig zu stoppen.
Insofern wirkt das Ende auch sehr unbefriedigend. Die Flucht gelingt, aber die Bedrohung bleibt vorhanden. Kein gutes Omen für Nardole und die Farmer, deren Schicksal ähnlich aussichtslos wirkt wie zu Beginn der Folge. Wir werden da einfach hängengelassen. Zuletzt sei noch angemerkt, dass die Cybermen sich im Episodenverlauf sehr viel weiterentwickeln und nicht mehr so aussehen wie in „The Tenth Planet“. Die Origin von letzter Woche wird somit zu einer Parallelgeschichte - ausgelöst vom Master (John Simm) - und lässt sich nicht mehr in das alte und erste Abenteuer des ersten Doctors (William Hartnell) mit den Cybermen einfügen, was sehr schade ist.
Nardole
Auch diese Woche ist es wieder ein großes Vergnügen, Matt Lucas als Nardole bei der Arbeit zuzuschauen. Seien es die amüsanten Momente, wenn er beispielsweise die Annäherungsversuche von Hazran abblockt oder Bills (Pearl Mackie) explosiven Ausbruch mit einem Schulterzucken abtut ("Somebody broke the farm. No biggie.") oder aber die ernsten Momente, wenn es am Ende heißt, den Doctor zurückzulassen und sich um die Farmer zu kümmern.
Rückblickend und mit der gesamten Staffel vor Augen ist (oder war?) Nardole eine Figur, die die Serie ungemein bereichert hat. Nicht nur durch seine amüsanten Einlagen, sondern auch, weil er mit dem Doctor oft auf dem gleichen Level agiert. Da wünscht man sich einfach mehr von dieser Figur, was den potentiellen Abschied diese Woche recht bitter gestaltet.
Missy und der Master
Eine der größeren Fragen dieser Folge drehte sich darum, ob Missy (Michelle Gomez) sich für oder gegen den Doctor entscheiden würde. Das Zusammenspiel mit ihrer früheren Inkarnation lässt sich nur als äußerst gelungen beschreiben und es ist dem Schauspiel von Gomez und Simm zu verdanken, dass hier mehr bei uns ankommt, als das nackte Skript hergibt.
Der Master brilliert durch seine Skrupellosigkeit und ist nicht bereit, irgendwelche Kompromisse einzugehen. Von allen Inkarnationen des Masters, die uns bislang im gesamten Serienverlauf vorgestellt wurden, ist die von Simm die grausamste. Empathie ist für ihn ein Fremdwort, mit dessen Bedeutung er sich gar nicht erst auseinandersetzen will. Er geht am Ende sogar so weit, dass er Missy in den Rücken schießt, um zu verhindern, dass sie dem Doctor doch noch hilft. Er beendet lieber seine (zukünftige) Existenz, als sie auf die Seite des Doctors wechseln zu sehen.
Auf der anderen Seite sehen wir bei Missy hingegen, dass die Worte und Ausführungen des Doctors nicht spurlos an ihr vorbeigehen. Gomez versteht es, die innere Hin- und Hergerissenheit von Missy zum Ausdruck zu bringen, obwohl es über weite Teile der Handlung so aussieht, als wenn sie sich bereits gegen den Weg unseres Time Lords entschieden hätte.
Aber trotz dieser ganzen schönen Szenen um Missy und den Master lässt uns das Ende mit einer großen Leere zurück. Der Doctor wird nie erfahren, dass er zu Missy durchgedrungen ist. Und das potentielle Ende des Masters (ätschibätsch, dieser Schuss war so tödlich, dass du nicht regenerieren wirst) wirkt vollkommen fehl am Platze. Die Auseinandersetzung war zwar gelungen und hatte ihre Berechtigung, aber es wäre mit Sicherheit interessanter gewesen, das Schicksal des Masters offen zu lassen. Missy hätte regenerieren und der nächsten Inkarnation dadurch das Potenzial für eine neuerliche Entwicklung oder Fortsetzung lassen können. Das wäre für den nächsten Showrunner doch ein guter Ansatzpunkt gewesen. Aber nein, falls Chris Chibnall irgendwann den Master zurückbringen möchte, muss er dafür nun einige schwere Steine aus dem Weg räumen (das ist zwar nicht unmöglich, denn der Master kam schon öfter aus vermeintlich tödlichen Situationen unverhofft und ohne Erklärung zurück, aber in diesem Fall wird es einfach unnötig kompliziert gemacht).
Bill
Ein weiterer Dreh- und Angelpunkt des Staffelfinales ist das Schicksal von Bill. Für den Großteil der Episode ist das alles sehr gelungen. Der Wechsel zwischen Bill und Cyber-Bill war ein guter Kniff. Sieht es eingangs noch so aus, als wenn uns ihre normale Erscheinungsform bloß hinters Licht führen sollte, wird doch schnell deutlich, dass mehr hinter dieser optischen Täuschung steckt.
Bills Wandlung zum Cyberman wurde nicht vollständig abgeschlossen. Sie hält an ihrer Persönlichkeit fest - eine Fähigkeit, die sie bereits in "The Lie of the Land" zeigen durfte. Nur langsam erkennt und begreift sie, was aus ihr geworden ist und setzt sich nach und nach mit der Veränderung auseinander. Je weiter die Episode fortschreitet, umso klarer wird uns und ihr herausgestellt, dass es keinen Weg zurück gibt. Die Folge steuert auf ein tragisches Ende zu und erreicht ihren Höhepunkt, als der Doctor die gesamte Ebene sprengt - womit Bill eigentlich hinüber sein müsste.
Eigentlich. Sie hat aber widererwarten die Explosionen überlebt und auch der Doctor - der bewusstlos (oder tot?) in der Gegend liegt - macht einen weit weniger knusprigen Eindruck, als die Flammen angerichtet haben sollten. Und dann erscheint Heather (Stephanie Hyam), um Bills Happy End einzuleiten. Äh, was?
Bills Ende lässt sich sehr zwiespältig betrachten. Einerseits dürfen wir uns freuen, dass sie doch noch ihrer misslichen Lage entkommen konnte und obendrein jetzt zusammen mit Heather irgendwo da draußen ist (Rückkehr nicht ausgeschlossen). Andererseits, nunja, fällt die Auflösung hier recht plump vom Himmel und wirkt gewissermaßen unverdient. Okay, „unverdient“ ist vielleicht das falsche Wort. Aber es ist in fast allen Fällen befriedigender, wenn sich eine Figur aus der Geschichte heraus ihr Happy End - so unwahrscheinlich es auch sein mag - erarbeitet und es nicht wie aus dem Hut gezaubert daherkommt. Und da Bills Tränen der Auslöser für Heathers Erscheinen sind, darf man sich auch fragen, weshalb sie nicht schon am Ende der letzten Episode aufgetaucht ist. Bills gesamte Auseinandersetzung mit ihrer Wandlung zum Cyberman wird des Weiteren auf einen Schlag in Richtung Bedeutungslosigkeit verschoben. So wirklich glücklich kann man mit ihrem Ende daher nicht sein.