Hab ihn gerade gesehen und kann Puni nahezu zustimmen. Ein toller Film. Die Atmosphäre ist drückend und die Gewalt ist fies. Zum Teil richtig fies.
Damit meine ich nicht ausschließlich grafisch sondern auch emotional fies, schmerzhaft. Wobei es überraschenderweise auch gelegentlich gut funktionierenden Humor gibt.
Zahler als B-Movie Regisseur zu bezeichnen, empfinde ich als nicht ganz korrekt. Das hier ist ein A-Movie. Ich finde eher, der Mann liefert zur Zeit moderne Hard-Boiled Streifen ab, die sich sehen lassen können.
Übrigens las ich davon, der Film sei irgendwo mit Empörung aufgenommen worden und sogar in die politisch sehr rechte Ecke geschoben worden. Das kann ich nicht nachvollziehen. Politisch aufgeladen ist die Geschichte und die Dialoge auf jeden Fall. Was den Film auch unter anderem so aktuell macht. Sicher gibt es da auch streitbare Aspekte. Auch für mich. Aber zum einen besitzt der Film viele verschiedene Figuren und zum anderen sind es fiktive Figuren, die nicht abgefeiert werden oder sonst irgendwie glorifiziert. Außerdem muss man wirklich nicht gut aufgepasst haben, um den Machern hier böse Absicht zu unterstellen.
Es ist kein Wohlfühl-Film, soviel sei klar.
Zum Michael Mann fehlt Zahler jedoch noch mindestens ein bisschen Finesse im Schnitt und vielleicht etwas cineastischere Shots, hier und dort.
Vielleicht ist Zahler aber auch einfach Zahler und nicht Mann oder, noch besser, es kommt noch. Auch jetzt schon ist im inszenatorischen Bereich ein Steigerung von Bone Tomahawk zu diesem hier festzustellen.