Dune - Der Wüstenplanet (2021) ~ Denis Villeneuve [Kritik]

Cartman

Well-Known Member
Und Dune hat sich nicht gezogen? :wink:

Mir hat Blade Runner insgesamt besser als gefallen als Dune und Interstellar.
 

Andi83

Well-Known Member
Für mich hat sich auch nach dem zweiten Sichten Dune nicht gezogen.

Die Szenen auf der Erde mit Tochter und Sohn haben sich für mich ziemlich gezogen und die Weltraummission immer relativ störend unterbrochen.

Von den Bildern, Stimmung und natürlich Hans Zimmer Soundtrack ansonsten phantastisch, aber für mich ist Dune einfach runder.
 

Lunas

Well-Known Member
Interstellar ist genau wie Inception Zeitweise ziemlich "Fordernd" beim schauen, hier geht Dune doch ein wenig locker-flockiger von der Hand.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jetzt auch mal gesehen. Einerseits bin ich nicht der große Herbert-Fan, andererseits schätze ich Villeneuve sehr, halte ihn manchmal aber auch für ein wenig selbstverliebt, was mir den handwerklichen und visuellen Genuss seiner Filme dann bisweilen etwas versaut.
Allerdings muss ich etwas Abbitte leisten, da DUNE mir wesentlich, wesentlich besser gefallen hat, als ich erwartet habe. Optisch eine Wucht, handwerklich wie erwartet fehlerfrei aber darüber eben hinaus hat Villeneuve entweder gelernt, oder wurde im Zuge der Zahlen von BR2049 etwas an die Kette genommen, denn DUNE ist ein Film mit einer klar erkennbaren Dramaturgie - die zugegeben etwas unter der allgemeinen Konstruktion eines Mehrteilers leidet, aber das wusste man ja vorher - und Struktur und ist damit auch deutlich zugänglicher, als ich erhofft hatte. Villeneuve verlässt sich bei aller technischen Brillanz aber eben nicht nur auf die visuelle Komponente, weiß diese aber gekonnt einzusetzen, ohne einen reinen "Knall-Bumm-Streifen" abzuliefern. Wenn man so will kann man DUNEgerne als den Mainstream-Blockbuster für den mitdenkenden Zuschauer bezeichnen. Dazu clever besetzt, tricktechnisch und vom Sound her super.

Ich verliere mich zwar immer noch nicht in der Geschichte als solches, wurde aber prima unterhalten. Und das ist mehr, als ich in der Regel bekomme, wenn ich in den letzten Jahren aus dem Kino komme.

8,5/10
 

Lunas

Well-Known Member
Jetzt auch mal gesehen. Einerseits bin ich nicht der große Herbert-Fan, andererseits schätze ich Villeneuve sehr, halte ihn manchmal aber auch für ein wenig selbstverliebt, was mir den handwerklichen und visuellen Genuss seiner Filme dann bisweilen etwas versaut.
Was meinst du denn da genau?
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
@Dr Knobel
Ich kann absolut nachvollziehen, warum du Dune BR2049 vorziehst (angesprochene Struktur, "an die Leine genommen", etc.).
Allerdings mag ich bei BR2049 gerade diese sperrigen, ungeschliffenen, langwierigen Aspekte. Das macht die Geschichten, Figuren und Atmosphäre dort aus.
Dass sich das finale Ding als klassischer Film schwer tut liegt auf der Hand, aber es machts genauso interessant.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Was meinst du denn da genau?
Nur für den Kontext: Da steht als erstes, dass ich Villeneuve sehr schätze. So etwas geht ja gerne mal unter, wenn einer in den Thread reinstolpert und sich nicht die Mühe macht, einen Verlauf zu lesen.

Was ich mit Selbstverliebt meine? Villeneuve neigt dazu, von allem ein wenig zu viel zu machen. Hier noch ein opulentes Bild, hier noch ein Schwenker, da bitte auch noch was und obendrauf hauen wir dann nochmal was drauf, schlicht, weil es machbar ist. BR2049 ist z.B. länger, als es dem Film gut tut. Straffung, eine klarere Dramaturgie täten dem Film in meinen Augen sehr gut, doch Villeneuve will manchmal zu viel und berauscht sich an sich selbst. Einzeln betrachtet ist das super und schön, als Film kann das zu überladen und ermüdend wirken. Wie bei einem Konditor, der nicht aufhören kann, eine Torte zu kreieren. Irgendwann ist die aber so groß und so überladen, dass sie keiner mehr anschneiden oder gar essen will. Als Kunstwerk betrachtet schön, aber eben zu schön für den einzelnen Zweck. Villeneuve ist ein klassischer Typ, der entweder durch Budget- und/oder Zeitzwänge dazu gezwungen wird, Sachen straight zumachen, um sich nicht zu verrennen, oder er braucht jemanden im Rücken, der ihm dann auch mal sagt: Reicht, Brauner. Jetzt ist gut, das ist too much.
@Dr Knobel
Ich kann absolut nachvollziehen, warum du Dune BR2049 vorziehst (angesprochene Struktur, "an die Leine genommen", etc.).
Allerdings mag ich bei BR2049 gerade diese sperrigen, ungeschliffenen, langwierigen Aspekte. Das macht die Geschichten, Figuren und Atmosphäre dort aus.
Dass sich das finale Ding als klassischer Film schwer tut liegt auf der Hand, aber es machts genauso interessant.

Bitte nicht missverstehen: Ich mag auch BR2049 und bin froh, dass Villeneuve sich mit den Budgets im Mainstreammarkt austoben kann. Es gibt in dem Bereich nicht so viele Filmemacher wie ihn, mit so einer Vision und so einer Klasse. Fakt ist aber, dass er das auch nur machen kann, so lange es finanziell funktioniert, und dann ist es manchmal besser, Kompromisse einzugehen, ohne seinen Ansatz zu verlieren. BR2049 kannst Du locker um 20 Minuten kürzen, ohne dass Villeneuve seine grundsätzliche Vision hätte aufgeben müssen - und dem Film hätte es auch noch geholfen. Wenn jetzt DUNE gar nicht funktioniert hätte, dann wäre es mit den Freiheiten von Villeneuve vorbei. Und ich gehe sehr stark davon aus, dass die Reaktionen auf BR2049 auch massive Auswirkungen auf DUNE hatten. Entweder, weil er selbst gewisse Schlüsse gezogen hat, oder, weil man ihm mitteilte, wo die Probleme von BR2049 lagen und er an DUNE anders herangehen musste.

So etwas ist aber auch ein Lernprozess, und wenn ich sehe, mit welchem Budget DUNE gemacht wurde, scheint das alles recht straff gewesen zu sein, denn ich hatte das Budget tatsächlich um mindestens 25 Millionen Dollar höher eingeschätzt. Anders ausgedrückt: Villeneuve hat scheinbar nicht noch massig mehr an Material gedreht und dann nicht genutzt. Das ist offensichtlich recht effizient abgelaufen.
Villeneuve muss nur verstehen, dass er eben keine kleinen Kunstfilme mehr macht, sondern bei den eingesetzten Budgets Ergebnisse liefern muss, die einen globalen Erfolg ermöglichen. Das ist natürlich ein Spagat, aber bekommt er den nicht hin, wird er solche Projekte nicht mehr angehen können. Mich freut es ausdrücklich, dass ihm dieser Spagat mit DUNE weitestgehend geglückt ist.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Hat ja niemand gesagt, dass du BR2049 nicht magst.
Mir war halt der Vergleich wichtig und stimme dir hier vollkommen zu.
Wie gesagt, das liegt eigentlich sehr deutlich auf der Hand, warum Dune deutlich zugänglicher geworden ist, wenn man sich BR2049 daneben anschaut.
Es ist sowieso wahnsinnig genug, dass das Studio Villeneuve diesen Zweiteiler-Plan hat machen lassen - auch wenn man erst nach dem Streaming-Start die Zahlen abgewartet hat - nachdem was bei BR2049 finanziell so rumgekommen ist.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Hat ja niemand gesagt, dass du BR2049 nicht magst.
Ich wollte es nur noch einmal ausdrücklich betonen, damit es gar nicht missverstanden werden kann.
Es ist sowieso wahnsinnig genug, dass das Studio Villeneuve diesen Zweiteiler-Plan hat machen lassen - auch wenn man erst nach dem Streaming-Start die Zahlen abgewartet hat - nachdem was bei BR2049 finanziell so rumgekommen ist.
Jepp, das hat er sich durch gute Kritiken erarbeitet und vieles war auch einfach schon im Prozess. Dazu baute man sich ja auch noch das Veto ein, erst später gründes Licht geben zu können. Aber das war schon gewagt, keine Frage.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Wie schätzt du in der Hinsicht die Chancen auf einen etwaigen drittel Teil (2. Buch) ein?
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Es gibt ja auch noch das TV-Projekt. Grundsätzlich hängt das alles von DUNE 2 ab, und der muss mehr bringen als der Vorgänger. Dem wurde ja auch noch zugestanden, dass wegen Corona und dem Streaming-Start weniger in die Kassen kam. Sollte das Budget nicht sinken, und das glaube ich nicht, dann MUSS der wesentlich mehr bringen. Ich bin davon allerdings noch nicht überzeugt.
 

Lunas

Well-Known Member
Nur für den Kontext: Da steht als erstes, dass ich Villeneuve sehr schätze. So etwas geht ja gerne mal unter, wenn einer in den Thread reinstolpert und sich nicht die Mühe macht, einen Verlauf zu lesen.

Was ich mit Selbstverliebt meine? Villeneuve neigt dazu, von allem ein wenig zu viel zu machen. Hier noch ein opulentes Bild, hier noch ein Schwenker, da bitte auch noch was und obendrauf hauen wir dann nochmal was drauf, schlicht, weil es machbar ist. BR2049 ist z.B. länger, als es dem Film gut tut. Straffung, eine klarere Dramaturgie täten dem Film in meinen Augen sehr gut, doch Villeneuve will manchmal zu viel und berauscht sich an sich selbst. Einzeln betrachtet ist das super und schön, als Film kann das zu überladen und ermüdend wirken. Wie bei einem Konditor, der nicht aufhören kann, eine Torte zu kreieren. Irgendwann ist die aber so groß und so überladen, dass sie keiner mehr anschneiden oder gar essen will. Als Kunstwerk betrachtet schön, aber eben zu schön für den einzelnen Zweck. Villeneuve ist ein klassischer Typ, der entweder durch Budget- und/oder Zeitzwänge dazu gezwungen wird, Sachen straight zumachen, um sich nicht zu verrennen, oder er braucht jemanden im Rücken, der ihm dann auch mal sagt: Reicht, Brauner. Jetzt ist gut, das ist too much.

Deinen Beitrag habe ich natürlich gelesen aber für ließt sich es sich eher nach Detailverliebtheit als Selbstverliebtheit und das ist für mich schon ein Unterschied.
Aber jetzt verstehe ich ja was du meinst.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Das eine schließt das andere ja nicht aus, bzw. das eine kann aus dem anderen resultieren. Wenn ich ausschweifend werde, weil ich der Meinung bin, dass ich es mir erlauben kann, weil ich eben XY und deswegen ein Ausnahmetalent bin, dann ist das nichts anderes. Ich kann nicht sagen, ob das bei ihm der Fall ist, aber so wirkt es manchmal auf mich. Ob es dann Detail- oder Selbstverliebtheit ist, mag dann jeder selbst beurteilen.
 

Beckham23

Well-Known Member
Ich fand die Umsetzung aus den 80ern (mit Sting) super und die Neufassung machte dank CGI-Effekten sehr viel her - hat mir auch super gefallen. Habe auch die 3D-Fassung bei mir im Heimkino angetestet, aber durch die dunkel gehaltene Bildstimmung bietet das 3D in diesem Fall keinen wirklichen Mehrwert. Deshalb werde ich auch die 2D-Version noch mal schauen, wenn im Herbst bei mir wieder die Film-Saison beginnt.

Leider muß man auf Teil 2 noch ewig warten...

Becks
 

Butch

Well-Known Member
Grade auf Netflix zum ersten Mal gesehen und hat mir ganz gut gefallen. Klasse Besetzung und Schauwerte, Story nicht ganz so packend aber gut inszeniert. Die letzten 30-40 min fand ich etwas Zäh... trotzdem will ich wissen wie es weiter geht. Teil 2 wird sicher geschaut, vielleicht sogar im Kino.

7/10
 
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