Dune - Der Wüstenplanet (2021) ~ Denis Villeneuve [Kritik]

Joel.Barish

dank AF
@Joel.Barish
Ich empfinde die Beschwerde, dass ein klar als Auftakt einer Serie geplanter Film unvollständig wirkt, wo zudem noch lange vorher klar war dass er nur grob die Hälfte des ersten Buches umfasst, ungefähr so sinnvoll wie zu monieren, dass ein Puzzle nicht bereits zusammengebaut in der Packung liegt.
Na ja. Einmal weiß nicht jeder Zuschauer von diesen Umständen. Ein Freund, der gewaltiger Dune Fan ist und sich enorm auf den Film freut, ist aus allen Wolken gefallen, als ich ihm vor wenigen Tagen erzählte, dass dies nur die Hälfte des ersten Buchs wird. Die allermeisten Kinogänger hängen dann doch nicht mehrmals die Woche in einem Filmforum ab.

Und zweitens würde ich persönlich sagen, dass Kenntnis der Umstände nicht vor diesem Eindruck schützt. Ich habe den Moment, der hier fürs Ende gewählt wurde, ja sogar gelobt. Aber der Eindruck bleibt, weil er nun einmal zum Film gehört. Das mag nicht fair sein, ist aber auch ein Stück weit unvermeidbar. Das lässt sich nicht mal eben so wegrationalisieren. Am Ende geht die Kritik ja über den eigentlichen Fllm hinaus und hinterfragt das generelle Geschäfts- und Präsentationsmodell.
Für mich sind solche Franchise Versuche, insbesondere dann, wenn sie nicht nach dem HdR Modell gedreht und veröffentlicht werden, immer mit Zähneknirschen und Skepsis verbunden. Dass das den Film nicht zwangsläufig ruiniert, macht der Rest der Kritik hoffentlich deutlich. 😅 🤷‍♂️
 

Deathrider

The Dude
Kommt drauf an. Wenn der Film trotzdem für sich als Filmabend rund endet und man halt weiß da geht mehr, alles gut. Unbefriedend wär's wenn er das Ende goldencompassed. Das liegt dann durchaus in der Hand der Filmemacher.
Die Zahlen vom Box Office legen wohl zum Glück nahe, dass das nicht passiert.
Ein Freund, der gewaltiger Dune Fan ist und sich enorm auf den Film freut, ist aus allen Wolken gefallen, als ich ihm vor wenigen Tagen erzählte, dass dies nur die Hälfte des ersten Buchs wird.
Er kennt die Vorlage und ist trotzdem so blauäugig zu denken das würde wieder so ein überhetzter Hackjob wie der Lynchfilm damals? Und freut sich darauf auch noch?
Am Ende geht die Kritik ja über den eigentlichen Fllm hinaus und hinterfragt das generelle Geschäfts- und Präsentationsmodell.
Genau da stelle ich halt die Frage, ob das sein MUSS. Ist m.E. eine ähnliche Situation wie die Frage, ob man Künstler und Werk trennen kann, oder vielleicht sogar muss. Schließlich ist es ja eine Kritik über den Film und nicht über WBs Geschäftsgebaren, so wie Kritiken zu anderen Filme auch keine Vehikel dafür sein sollten, einzelne daran Beteiligte für etwaige moralische Verfehlungen zu strafen (Beispiele gab es ja in den letzten Jahren leider genug).
Ist halt meine Meinung.
Dass das den Film nicht zwangsläufig ruiniert, macht der Rest der Kritik hoffentlich deutlich. 😅 🤷‍♂️
Keine Sorge.
 

Etom

Well-Known Member
Ich wüsste ehrlich nicht wieso man wissen sollte, dass die Geschichte nicht abgeschlossen bzw. nicht das ganze Buch verfilmt worden ist.

Den Trailer habe ich gesehen, einen Bericht in der Tageszeitung gelesen und im Radio was davon gehört. Ohne die Info aus dem Forum hier wäre ich nie auf die Idee gekommen.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es abgeschlossen sein könnte. Keine Ahnung ob es jetzt relevant ist, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist oder nicht, dafür muss ich den Film erst einmal sehen (am Donnerstag ist es soweit). Tendenziell finde ich ein offenes Ende jedoch nicht kritikwürdig. Genauso wie ich mich nicht über einen Cliffhanger am Ende einer Serienstaffel beklage, auch wenn es sicherlich bedauerlich ist.
 

Puni

Well-Known Member
Also der Bruder einer Freundin dachte ernsthaft, dass der Film die ersten drei Bücher beinhaltet. Sehr ambitioniertes Filmprojekt also. :shrug:
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Man hätte Part one schon mehr in den Fokus der Kampagne nehmen sollen. Das hätte geholfen. Hätte sich auch sicher mit dem "nach dem unverfilmbaren Meisterwerk" verkauft.

Ich ging als Filmfan auch nicht davon aus das es das ganze Buch ist, kann aber durchaus verstehen wenn man mit der Erwartungshaltung ins Kino geht. Das kann durchaus dazu führen daß man mit gemischten Gefühlen aus dem Kino kommt.
 

McKenzie

Unchained
Tun viele der Kinogehermasse halt vermutlich nicht. Hätte ich nicht Brawl, der die Bücher vor einiger Zeit gelesen und darüber geredet hat, ich wüsste auch nur dass es da mal eine ältere Verfilmung gab, die inhaltlich nicht sonderlich zufriedenstellte.
Aber wie gesagt, wenn's wirklich so gut ist dass alle bombe unterhalten sind und mehr wollen passt's ja dann.
 

Joel.Barish

dank AF
Er kennt die Vorlage und ist trotzdem so blauäugig zu denken das würde wieder so ein überhetzter Hackjob wie der Lynchfilm damals? Und freut sich darauf auch noch?
Tatsächlich. Und er ist kein denkfauler Trottel. Läuft in der Welt mit einem Doktortitel herum. Aber ich glaube wir unterschätzen, wie wenig sich "casual" Filmgucker wirklich vorab mit kommenden Filmen beschäftigen. Der Film kommt und er möge bitte gut sein. Viel konkreter wird es da oft nicht. (Und besagter Kollege findet die Lynch Version tatsächlich gar nicht so schlecht. :ugly:)
Genau da stelle ich halt die Frage, ob das sein MUSS. Ist m.E. eine ähnliche Situation wie die Frage, ob man Künstler und Werk trennen kann, oder vielleicht sogar muss. Schließlich ist es ja eine Kritik über den Film und nicht über WBs Geschäftsgebaren
Natürlich muss das nicht sein. Aber es darf sein. Das sind dann die subjektiven Einflüsse in jeder Kritik. Ich wollte in diese Richtung ein wenig überlegen und formulieren. (Und logischerweise steht es dir dann frei, darauf zu reagieren.)

Aber ich fand bzw finde eben, dass der Film ein paar Schwächen hat. Keine gigantisch großen, aber doch auffällige. Zendaya ist ein wandelnden Teaser für Kommendes ohne Persönlichkeit, Josh Brolin taucht irgendwann ab, Oscar Isaac hat einen guten menschelnden Moment und seine gewohnte Präsenz, ist ansonsten aber keine wirklich spannende oder greifbare Figur. Dazu die Hintergründe zum Imperator, zu den Häusern, zum spice etc. Ja, alles nicht sooo wild, aber für mich doch spürbar. Und ich hatte überlegt, wie ich das bewerte, ob ich das diesem Film ankreide oder optimistisch hoffe, dass da noch mehr kommt. Und aus diesem Gedanken ist dann eben die "Abschweifung" in der Kritik entstanden.
Denn wie gesagt, das Wissen um diese Begleitumstände verhindert nicht die Reaktion darauf. Zumindest nicht bei mir. Ich kann mir das hinterher erklären und kann Villeneuve theoretisch verstehen, bleibe aber bei manchen Details unbefriedigt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Die meistens Casuals haben keine Ahnung von kommenden Filmen, bis in ihrem beliebten BMW Forum oder im Fernsehen oder in der Muttigruppe auf FB oder auf Tiktok durch Influencer X plötzlich Werbung für Film Y auftaucht.

Ich glaub nicht, dass sich allzu viele mal aus eigenem Ermessen hinsetzen und von selbst googlen, ob denn ein Dune Film kommt. Und wenn ja, von wem, was geplant ist etc.

Wär natürlich besser, wenn das öfter passieren würde.
 

Deathrider

The Dude
Kurios. :biggrin:
(Und besagter Kollege findet die Lynch Version tatsächlich gar nicht so schlecht. :ugly:)
Oh, ich mag den Film auch. Er ist herrlich weird in seinem Pacing und dem Schnittchaos und überhaupt ein irres Filmchen. Aber eine adäquate Verfilmung sieht anders aus.
Jorodowsky hätte es im Übrigen auch nicht näher an das Buch gebracht, trotz der Ambitionen und der angepeilten Laufzeit.
Aber es darf sein. Das sind dann die subjektiven Einflüsse in jeder Kritik. Ich wollte in diese Richtung ein wenig überlegen und formulieren.
Sicher kannst Du sowas machen. Ich hab Zweifel an der Sinnhaftigkeit, aber es ist deine Kritik und das kann ich dir nicht wegnehmen.
Was ich sagte war nur überspitztes und Wort gewordenen Stirnrunzeln.
 

Deathrider

The Dude
Ich glaub nicht, dass sich allzu viele mal aus eigenem Ermessen hinsetzen und von selbst googlen, ob denn ein Dune Film kommt. Und wenn ja, von wem, was geplant ist etc.
Ich hatte doch irgendwo gelesen dass der Film Dune Teil 1 als Titel zeigt. Ist dem so? Wenn ja, muss man doch spätestens an der Stelle wissen was man erwarten kann, oder?

Im Übrigen hab ich den Film noch immer nicht gesehen. Die nächsten Wochenenden sind so verplant, dass ich die Minimum 4 Stunden nicht aufbringen kann um ihn in Freiburg zu schauen. Also muss das sympathische kleine Dorfkino herhalten, aber die können nur ein Blockbuster gleichzeitig zeigen und das wird dann erstmal für drei oder vier Wochen Bond sein.

EDIT: Sorry für Doppelpost
 

Presko

Don Quijote des Forums
Okay, dann war das Fake News...
Also im Film, wenn der Titel kommt, taucht auch, ich glaube, Part One, oder sowas auf. Allerdings kann das ja auch so verstanden werden, dass damit das erste Buch gemeint ist. Denn die Geschichte erstreckt sich ja über mehrere Bücher.
Also ich wusste bis zu den ersten Kritiken nicht, dass da nur ein Teil des Buches verfilmt wurde.
 

Cartman

Well-Known Member
Ich habe bei Dune jetzt schon öfters den Vergleich zu Herr der Ringe gehört.

Dazu meine Gedanken:

1. Das Setting von Dune spielt sich hauptsächlich auf dem Wüstenplaneten ab. Das ist auf Dauer doch etwas eintönig.
-> Klarer Punkt an die Vielfältigkeit von Mittelerde.
2. Die Charaktere von Dune wirken größtenteils etwas distanziert und emotionslos.
-> Kein Vergleich zu den Gefährten, ins. der sympathischen Hobbits.
3. Die Musik von Zimmer klingt wie quasi immer bombastisch und unterstreicht die Bilder. Aber eine Melodie bleibt da nicht hängen.
-> Kein Vergleich zum Score von Howard Shore, den man auch ohne Film gut hören kann.
4. Die Gefährten hat definitiv die besseren Bösewichter.

Und zu guter letzt: Vermutlich wird Dune keine Trilogie, sondern wohl eher ein Zweiteiler.

PS.
Mir hat Dune gut gefallen, aber auch nicht euphorisch aus dem Kino kommen lassen. Blade Runner 2049 und Interstellar haben mich nach der ersten Sicht mehr beeindruckt.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Okay, dann vergleiche ich Mal mit :smile: :

1. Das setting wechselt bei hdr die ganze Zeit hin und her, während es bei Dune das Kernelement darstellt. Schließlich spielt der Film auf Dune... Das wäre so als ob Batman in tdk die ganze Zeit in Asien unterwegs gewesen wäre. -> Klarer Punkt an den Fokus von Dune
2. Die Charaktere von Dune spiegeln ihre Umwelt extrem gut wieder (angespannte Situation wegen einer möglichen Verlagerung der Machtverhältnisse, sowie furcht für die Protagonisten die sich der Situation sehr bewusst sind), während bei Hdr luftig lustige Hobbits herumhüpfen, während quasi der Untergang droht.
-> Dune Charaktere agieren glaubhafter
3. Der hdr Score ist gut, aber wenn ich an den Film denke, habe ich eigentlich nur das Theme wie einen Jingle im Kopf. -> Bei Dune habe ich das Gefühl etwas zu hören was ich noch nie gehört habe, es ist für mich eher eine Film Musik, weil sie den Film dramaturgisch begleitet. Zimmer hat hier für mich die Aufgabe bei einem Epos besser interpretiert.
4. Der Baron ist jetzt schon interessanter als ein stummes Auge und ein zweiter Gandalf, da er viel näher an Charakteren der wirklichen Welt ist und gleichzeitig auch den überfressen Kapitalismus symbolisiert.

PS. Ich fand HDR gut, hat mich aber auch nicht euphorisch aus dem Kino kommen lassen. Dune packte mich hingegen ab Minute 1 und hat mich keinmal losgelassen. :biggrin:

Alles eine Sache der Perspektive :biggrin:

PPS: ich hoffe das Villeneuve nicht nur das erste Buch von Dune macht. Ich will irgendwann auch die Wasserwürmer auf der großen Leinwand sehen ( Dune hat Riesenwürmer -> Punkt für Dune)
 

McKenzie

Unchained
während bei Hdr luftig lustige Hobbits herumhüpfen, während quasi der Untergang droht
Was absolut stimming und sinnvoll ist, denn genau das ist der Point - Die Hobbits im Auenland haben keine Ahnung vom großen Bösen :smile: Es entspricht dadurch ihrer Natur, dass sie schreckliche Ereignisse nicht ganz erfassen. Dass die Hobbits in Herr der Ringe trotzdem so halbwegs deprimiert werden, spricht also umso mehr Bände wie dramatisch die Lage ist.

Der hdr Score ist gut, aber wenn ich an den Film denke, habe ich eigentlich nur das Theme wie einen Jingle im Kopf.
Welches von den dutzenden stark markanten Themes? :p
 
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