Eure schönsten Morricone-Momente

Shins

Well-Known Member
Mit Ennio Morricone ist am heutigen Montag einer der einflussreichsten Filmkomponisten aller Zeiten im Alter von 91 Jahren verstorben. Sein künstlerisches Schaffen hat die BG-Redaktion bereits auf ganz unterschiedliche Art und Weise beeinflusst. Wir erinnern uns an die schönsten und einprägsamsten Momente, die uns Ennio Morricone geschenkt hat - Eine ganz persönliche Ehrung eines der größten Genies der Filmgeschichte.

Shins (also ich): Ich gestehe: Ich kenne mich nicht so gut mit dem Werk von Ennio Morricone aus, wie ich es als Filmmusik-Liebhaber tun sollte. Zu sehr ist mein Blick auf John Williams und die Komponisten, die in den 80er und 90er-Jahren um Hans Zimmer herum groß geworden sind, beschränkt. Das waren eben die Werke, mit denen ich aufgewachsen bin und die mich geprägt haben. Dennoch ist auch für mich der Name Morricone stets präsent. Denn es ist vermutlich nicht übertrieben zu sagen, dass ein Hans Zimmer heute vielleicht gar keine Scores schreiben und umsetzen würde, wenn es Maestro Morricone nicht gegeben hätte. Nicht umsonst verweist Zimmer immer mal wieder auf die Arbeit seines augenscheinlichen Idols, wie zum Beispiel in diesem Stück aus "Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt". Ein bisschen Wild-West-Feeling inmitten eines Piratenabenteuers. Geil!


Aber um von musikalischen Morricone-Zitaten zurück zum Original zu kommen: Ein Freund ist riesiger Fan des italienischen Musikers und schwärmt mir ein ums andere Mal von den Fähigkeiten des Künstlers vor. So waren seine Schilderungen, als er von dem Besuch eines Ennio-Morricone-Konzerts erzählte, so detailliert, dass ich selbst ganz begeistert war und das Gefühl hatte, fast selbst dabei gewesen zu sein.

Wie, das zählt nicht als eigener schönster Morricone-Moment? Na gut, dann noch ein Versuch: Der Moment, der mir besonders deutlich vor Augen bzw. in die Ohren führte, welch eine unbändigende Energie seine Kompositionen freisetzen können, war, als ich "Spiel mir das Lied vom Tod" dank unseres BG-Kultkinos zum ersten Mal auf der Leinwand sehen durfte. Die Bilder von Sergio Leones meisterhaftem Western endlich mal in gebührender Form und Größe zu erblicken war alleine schon eine Sensation. Doch im Saal über die Kinolautsprecher Morricones kraftvollen Score dabei zu spüren - ja, zu spüren! - mit all diesen wunderbaren Leitmotiven, mit dieser außergewöhnlichen Instrumentierung, das war pure Kinomagie. Dafür einfach nur: Danke, Ennio Morricone!

Den gesamten Artikel gibt es hier.

Viel wichtiger aber: Was ist eure Lieblings-Filmmusik von Morricone? Welche Momente bringt ihr mit seinem Werk in Verbindung? Wo sind euch seine Melodien ganz abseits von den bekannten Filmen schon über den Weg gelaufen? Bin wahnsinnig gespannt auf eure Lieblingsstücke :smile:
 
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McKenzie

Unchained
Für mich das erste Metallica-Konzert (damals grad eine meiner Lieblingsbands) auf das ich mich gefreut hatte, und schon wusste dass es ernst wird wenn das Licht ausgeht und Ecstacy of Gold losgeht. War dann durchaus emotional.

Als Kind so oft Mein Name ist Nobody geschaut, da war das Thema der Wilden Horde natürlich das größte, wenn auch kein spezifischer "Moment" in dem Sinne, eher ein immer wiederkehrender.

Kenn selber jetzt auch mehr seine Westernmusik inkl Todesmelodie, Il Mercenario usw., aber hatten auch so eine Greatest Hits - CD seiner Soundtracks, die hab ich oft bei den ewig langen Urlaubsfahrten mit dem Auto gehört.
 

Clive77

Serial Watcher
War heute leider etwas spät dran für den Artikel. Aber Morricones Musik wurde mir erstmals tatsächlich in der Schule nähergebracht - durch den Musik-Lehrer, der uns gerne Mal vor den Ferien "Spielt mir das Lied vom Tod" präsentierte (leider nie in voller Länge) und ein besonderes Augenmerk (oder Ohrenmerk) auf (Tadamm) die Musik des Films legte.
Musik war nun nie das Fach, was mich begeistert hat. Aber wenn man dort einen Film sehen kann und das Ganze noch lehrreich sein soll, stellen sich meine Lauscherchen schon auf. Und das taten und tun sie noch immer bei diesem Film, der schlicht ein Meisterwerk ist. Aber ich will nicht abschweifen, denn der Kern der Sache ist, dass jeder Hauptcharakter hier ein eigenes, musikalisches Thema hat. Es geht nicht nur um Charles Bronsons Figur, sondern eben auch um den Antagonisten und mehrere andere Charaktere - und jeder von denen hat eine eigene, musikalische Untermalung, ein "Thema", welches uns hören lässt, um welchen Charakter es gerade geht, wer im Bild ist und mitunter auch, wer dominiert. Das ist schon sehr einmalig umgesetzt, nicht penetrant wirkend, aber fördert ungemein den Filmgenuss, weil man eben stets weiß (selbst, wenn man blind ist), wer da gerade im Vordergrund steht. Einfach toll!

Und ich bedauere noch immer, dass ich damals im KultKino keine Zeit für den Film hatte. Muss dann wohl erneut im Heimkino den Film sichten.
 

MamoChan

Well-Known Member
Früher als Jugendlicher habe ich, während Klassenkameraden Sachen wie die Ärzte, Fettes Brot oder Techbo gehört haben, eigentlich ausschließlich Soundtracks gehört, darunter sehr viel Musik von Ennio Morricone. Oftmals haben mich seine Stücke schon während des Schauens der Filme in ihren Bann gezogen. Rückblickend gab es einige große "Ennio Morricone"-Momente, obwohl ich sie damals nicht als diese betrachtet hatte. Aber es gab Szenen und Stücke, die mich besonders fasziniert haben. "Spiel mir das Lied vom Tod" war natürlich ganz großes Kino mit einer großartigen Musik. Aber das Stück, dass mich damals im Film am meisten begeisterte, war überraschenderweise nicht "Man with the Harmonica" sondern "Farewell to Cheyenne". :smile: Ich weiß nicht, wieso mich ausgerechnet dieses Lied so begeisterte.

Natürlich war das Intro aus "Zwei glorreiche Halunken" großartig und jedem bekannt, aber mich hatte das Intro des ersten Teils weit mehr fasziniert. Ich hörte es rauf und runter. :smile:

Natürlich war "Mein Name ist Nobody" einer DER Filme aus meiner Kindheit. Ich liebte das Titellied, aber völlig weggehauen hat mich das Thema der "wilden Horde". Allein der Einstieg ist großartig, episch und einfach unbeschreiblich atmosphärisch. :smile: Beide Stücke höre ich noch regelmäßig im Auto. :smile:
 

MamoChan

Well-Known Member
Und nun bitte nicht lachen. Ja, ich mag "Red Sonja". Zwar kanner nicht mit "Conan der Barbar" mithalten, aber er ist durchaus unterhaltsam, und die Musik hatte mich damals sofort in ihren Bann gezogen.

Ist die Musik aus den End Credits nicht einfach traumhaft? Man könnte fast glauben, es sei ein wirklich großartiger Film. :biggrin:
 

Alpha

Active Member
"Remembering, Ricordare" aus Giuseppe Tornatores A Pure Formality. Traurig schön und melancholisch.
Natürlich unvergessen "Ecstacy of Gold" und "The Trio" aus dem Finale von The Good, The Bad And The Ugly , wenn die Musik sich immer weiter hochschaukelt, die Schnitte immer schneller werden....Griff zum Revolver, Augenkontakt, Revolver, Augenkontakt......und schließlich PENG! Audiovisuelles Erzählen per exellence und ohne diese Musik wäre die Szene nur halb so grandios.

Das gewaltige "The Surrender" aus Inglorious Basterds als der Bärenjude in Erscheinung tritt.
Oder "Un Amico" als Shoshanna erschossen wird. Ganz groß.

"Cockey's Theme" aus Es war einmal in Amerika.
Main Theme aus The Mission
"Chi Mai" aus Belmondos Der Profi
https://www.youtube.com/watch?v=GUyjYC_Pv90


und und....

R.I.P
Absolute Legende
GOAT
 

McKenzie

Unchained
Aber das Stück, dass mich damals im Film am meisten begeisterte, war überraschenderweise nicht "Man with the Harmonica" sondern "Farewell to Cheyenne". :smile: Ich weiß nicht, wieso mich ausgerechnet dieses Lied so begeisterte.
Der blieb bei mir nach dem ersten Schauen auch am meisten hängen.
 

dAShEIKO

Well-Known Member
Keine Frage, Morricone wiederholte sich gerne und oft. Manchmal übernahm er sogar komplette Kompositionen bei neueren Filmen. Und es hat, bis auf ein wenig Verwirrung beim Zuschauer, nicht geschadet. Aber ein Lied, dass sogar bei allen Metallica Konzerten seit bestehen der Band als Erster Titel im Set läuft, finde ich, vor allem in Verbindung mit dieser grandiosen Szene unschlagbar: Extacy of Gold auf "The Good, the bad and the ugly".
 
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