Gespräche über Herr der Ringe, Game of Thrones (ausgelagert aus dem Joker-Trailerthread)

Måbruk

Dungeon Crawler
TheGreatGonzo schrieb:
Andererseits, wie viel besser wäre das Superhelden/Comic-Genre, wenn nicht jeder Film ein großer Actionblockbuster wäre (Wobei man natürlich noch nicht weiß, wie dieser Film am Ende tatsächlich aussehen wird)?
Das erinnert mich an eine Aussage die ich vor gefühlt hundert Jahren Mal geäußert habe:

Wie geil wäre die Herr der Ringe Verfilmung, wenn sie kein großer Hollywood Blockbuster wäre?
Sie wäre so geil wie Game of Thrones! :wink:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Måbruk schrieb:
Wie geil wäre die Herr der Ringe Verfilmung, wenn sie kein großer Hollywood Blockbuster wäre?
Sie wäre so geil wie Game of Thrones!
Also wenn eine Serie das equivalent eines Hollywood-Blockbusters ist, dann Game of Thrones. Waren die Herr der Ringe-Filme nicht außerdem vor allem neuseeländische Produktionen von Peter Jacksons eigener Produktionsfirma, unterstützt von Hollywood, weil da eben auch die Rechte lagen? Und rein vom Budget war Herr der Ringe günstiger als vieles, das heute so als großer Studiofilm produziert wird, da war ja Infinity War allein teurer als alle drei Herr Der Ringe zusammen.

Aber zurück zum Joker, im Gegensatz zum Herr der Ringe geben Comicvorlagen im Superheldengrenre doch viel mehr Freiheiten her, weil die sich selbst ständig neu starten, neue Handlungsstränge erzählen, neue Sachen machen, die nicht unbedingt mit den Hauptserien zusammenhängen. Das ist ja eher so ein filmisches Ding, dass alles zusammenhängen muss und ein Ding immer exklusiv das Einzige bleiben soll. Ich bin kein Comicexperte, aber denke, dass die Joker-Origin da schon so oft so unterschiedlich durchgespielt wurde, dass man kaum sagen kann, es gibt eine einzige, definitive. Dass man es cooler findet, wenn der Joker ein Mysterium bleibt, vollkommen okay, aber das gabs jetzt auch schon öfter.
 

Cimmerier

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HdR ist doch geil, wie es ist. Lediglich Der Hobbit fällt da einfach ab. Wie eine an Game of Thrones angepasste Adaption aussehen würde, erfahren wir ja demnächst im weitesten Sinne durch die Amazon-Serie. Die Produktionskosten für Game of Thrones sind allerdings auch alles andere als niedrig und ist mit dem Anstieg des Fantasy-Anteils und den Schlachten einfach immens gestiegen.

Zu Joker: Mir gefällt das ausnehmend gut.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Vielleicht bin ich tatsächlich etwas auf dem Irrweg, es ist nicht (nur) der Blockbuster Faktor, der HdR von GoT unterscheidet, vielmehr die Komplexität und Thematik der Vorlage (Geschichte) selbst und natürlich das Film und Serien Format. Hier gibt es sehr große Unterschiede zwischen diesen beiden Franchises. Ins Detail möchte ich aber nicht gehen, weil diese Thread sonst zu sehr ausartet. :wink:

Ich mag HdR auch, aber man muss sich Mal überlegen, wieso GoT so einen Hype auslöst. Hält man die Gründe die man dafür findet der HdR Verfilmung gegenüber, dann sollte man feststellen, dass man diese bei HdR kaum wiederfindet.
 

TheRealNeo

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Aber THE LORD OF THE RINGS hat ja seinen eigenen Hype gehabt.
Aber wie du schon sagst sind es ja auch zwei völlig verschiedene Formate.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
TheRealNeo schrieb:
Aber THE LORD OF THE RINGS hat ja seinen eigenen Hype gehabt.
Den Hype verdankt die HdR Verfilmung aber erst Mal in erster Linie der Vorlage, den Büchern.
Noch bevor auch nur ansatzweise bekannt war, wie die HdR Filme aussehen werden, wurde diese anvisierte Verfilmung ja bereits ins unermäßliche gehyped. Ganz anders bei GoT, erst die Serie selbst hat mit der Zeit den Hype ausgelöst.

Natürlich hat die HdR Verfilmung den Hype dann auch auch bestätigt, bietet im Vergleich zu GoT aber auch sehr typisches Blockbuster Kino. In dem Fall halt absolut grandioses Blockbuster Kino, weshalb der Hype auch gerechtfertigt ist.
GoT dagegen ist äußerst komplext, hart, dreckig und verstößt gegen einige Regeln des kommerziellen Formats. Hatte in diesem Kontext also ungemein schwierigere Voraussetzungen und zudem eine Vorlage, die nicht ansatzweise den Bekanntheitsgrad von HdR aufweist.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Also das wird mir mehr und mehr ein Äpfel/Birnen-Vergleich.

Die serielle Komplexität von GAME OF THRONES, geht ja klar auf das Serienformat und die Ausrichtung der Bücher mit mehreren Parteien/Familien zurück. Da hat ja Peter Jackson nicht Tolkien vereinfacht, das war schon so mit den Handvoll Vökern angelegt.

Vermisse aber auch keine Härte oder Dreck bei den LORD OF THE RINGS-Filmen. Da hat man eigentlich schon die Grenzen des Ratings ausgelotet und mehr ist da auch nicht nötig.

Vielleicht magst du mal ein Beispiel nennen, was man bei THE LORD OF THE RINGS anders machen könnte, damit es in deinen Augen mehr dem Ansatz von GAME OF THRONES gleicht und weniger 'Blockbuster-Kino' gleicht.
 

Cimmerier

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Sollte man vielleicht einfach mal ausgliedern aus dem Thread, dann kann es hier normal weitergehen. Aber die Vergleich sind mal wieder sehr, sehr eigen.
 

TheGreatGonzo

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Cimmerier schrieb:
Sollte man vielleicht einfach mal ausgliedern aus dem Thread
Braucht vielleicht wirklich mal einen "Mabruk erklärt aus heiterem Himmel, warum Herr der Ringe nicht so gut ist wie Game of Thrones und Conan der Barbar"-Thread, sonst wüsste ich nicht, wo ich diese Beiträge hin verschieben sollte. :biggrin:
 

Cimmerier

Administrator
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Meinetwegen auch das. :biggrin: Auf jeden Fall hat das alles halt recht wenig mit dem Joker zu tun.

Ansonsten irgendwo in den Fan-Fiction-Bereich schieben. :biggrin:
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Einen direkten Vergleich wollte ich eigentlich nicht herstellen, zugegebenermaßen habe ich es natürlich dennoch getan.

Aus der HdR Vorlage hat man vielleicht nicht ganz so viel mehr füs Kino rausholen können. Generell ist das bei einem "Fantasy" Film aber durchaus möglich. Was wiederum zu meiner Einstellung in dieser Sache führt, dass man dann das intensivste Fantasy Erlebnis vermittelt, wenn man sich mit Fantasy Elementen stark zurückhält. Genau das rechne ich GoT als große Stärke an.
Und wenn man jetzt einen weiten Bogen zum JOKER Film ziehen möchte, vermittelt man meiner Meinung nach diesen Charakter am intensivsten, wenn man seine Bewggründe, seinen Charakter dezent im unklaren lässt, was mit dieser Verfilmung ggf. zunichte gemacht wird.

Der Äpfel und Birnen Vergleich mag also passen, dennoch erkennt man in diesem Vergleich aber ganz gut die eigentlich Stärken von GoT. Meine Hoffnung ist, dass man diese Stärken zukünftig aufgreift und auch Mal in neuen Kinofilme einfließen lässt. Derzeit ist davon nämlich noch nichts zu sehen.
 

Cimmerier

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LotR hat einfach von Haus aus deutlich stärkere Fantasy-Element als es A Song of Ice an Fire in den ersten Büchern hat. Von daher kann man sich das zwar wünschen, aber bei einer adäquaten Adaption lassen sich diese kaum ausblenden. Und ich würde doch vehement widersprechen, dass das intensivste Fantasy-Erlebnis vermittelt wird, wenn man die Fantasy-Elemente reduziert. Das hängt wirklich sehr stark von der eigenen Präferenz ab. Als jemand der seit Fantasy-Romane en Masse verschlingt muss ich sagen, dass beides einfach herausragend sein kann. Rein auf Bücher bezogen, weil es nicht so wahnsinnig viele Filme gibt, die sich für eine Bewertung heranziehen lassen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Måbruk schrieb:
Und wenn man jetzt einen weiten Bogen zum JOKER Film ziehen möchte, vermittelt man meiner Meinung nach diesen Charakter am intensivsten, wenn man seine Bewggründe, seinen Charakter dezent im unklaren lässt, was mit dieser Verfilmung ggf. zunichte gemacht wird.
Es gibt halt nicht immer nur eine richtige Variante. Man muss auch mal was anderes machen und zulassen sonst wird es schnell langweilig. Ich finde bei The Dark Knight hatten wir einen perfekten Joker ohne Hintergrundgeschichte, da kann man also genausogut einen Film wie diesen machen, der eine Variante einer Joker-Hintergrundgeschichte beleuchtet. Das kann dann auf ganz andere Weise gut sein wie der Joker in The Dark Knight, genauso wie Game of Thrones sicher andere Qualitäten hat als Herr der Ringe. Du magst da deine Vorlieben haben, und das ist vollkommen okay so, die hat jeder, aber (gerade im Bezug auf Herr der Ringe) wirken die manchmal etwas realitätsfern.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ja, so ein Film kann gut werden, wird er sicher auch, aber es ist halt auch so, dass auf der anderen Seite dadurch ebenso etwas verloren geht. Die Hintergründe des Joker Charakters zu verfilmen ist auch eine Art "Auflösung" der Figur. Wenn man diese bei einem Charater wie Joker nicht kennt, sind diese rätselhaft, mysteriös, diffus, einfach alles ist möglich. Wenn man dann am Ende lediglich einen normalen Menschen vorgesetzt bekommt, mit dem nicht ganz so lieb umgegangen wurde, dann geht hier ganz deutlich etwas verloren.

Beim Fantay Aspekt ist es ähnlich, Fantasy kommt ja nicht von ungefähr von Fantasie. Und unsere Fantasie wird in erster Linie dann beflügelt, wenn wir nicht alles aufgelöst ist, sondern wir unsere Fantasie auch anstrengen können. Wenn einem aber alles vor Augen gehalten wird, dann wird es mit der Fantasie schwierig.

Da bin ich selbst auch etwas puristisch bzw. retro unterwegs. Bei den ganzen Pixel Fantasy Game Welten, bspw. Ultima 5, konnte man sich vieles noch selbst ausmalen, ebenso wie bei einem Buch. Die eigene Fantasie wird dadurch viel stärker genährt und jeder hat die Möglichkeit sich seine eigene Fantasy Welt, nach eigenem Wunsch auszumalen. Je mehr davon gezeigt wird, desto eher muss man das nehmen, was man eben vorgesetzt bekommt, desto weniger kann man sich diese Welt selbst ausmalen. Und das gefällt mir an HdR nicht, hier wird einfach alles gezeigt. Die Ents waren für mich im Buch recht mysteriös, seit der HdR Verfilmung sind das für mich komisch aussehende Bäume die auf Stelzen laufen. :wink:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Aber Fantasy kommt in dem Fall ja davon, dass der Autor sich etwas fiktives ausdenkt und das Buch als Medium lässt es ja kaum anders zu und verlangt von dir, dass du dir die Dinge im Kopf ausmalst. Ein Fantasy-Film sagt aber nicht, dass alles im Hintergrund und abstrakt ablaufen soll, sondern lediglich, dass es Fiktion ist, die nur wenig Parallelen mit der echten Welt hat. Bei einem Film wohnst du der Vision und der Interpretation einer Person oder eines Teams bei, aber anders lässt sich das nicht bewerkstelligen. Wer viel der der Phantasie überlassen möchte, der muss beim Buch bleiben. Und A Song of Ice and Fire zeichnet sich ja nicht dadurch aus, dass es der Phantasie des Zuschauers mehr Freiheiten einräumt, sondern die Elemente sind einfach nur viel loser mit der Story verzahnt und brechen erst nach und nach durch. In den letzten Staffeln werden die Drachen auch stark in Szene gesetzt, weil sie ein essentieller Teil der Handlung sind. Ich finde, dass du hier ein paar Dinge durcheinander würfelst und dein Wunsch in einer Herr der Ringe Verfilmung die phantastischen Elemente zu reduzieren macht in dem Zusammenhang einfach wenig Sinn.
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Cimmerier schrieb:
Ich finde, dass du hier ein paar Dinge durcheinander würfelst und dein Wunsch in einer Herr der Ringe Verfilmung die phantastischen Elemente zu reduzieren macht in dem Zusammenhang einfach wenig Sinn.
Das stimmt, ich habe mich auch schon etwas von dieser Aussage getrennt, es auf die Hdr Verfilmung zu beziehen. Ich meinte es eher auf den Fantasy Film allgemein bezogen.
Ich glaube die meisten Leute kennen nur Fantasy Filme im Sinne der Erschaffung fiktiver Welten. Der Fantasie Aspekt wird dabei i.d.R. komplett vernachlässigt. Ich persönlich glaube, dass eine Verbindung dieser beiden Elemente, von Fantasy und der Fantasie des Konsumenten, einen Film noch viel besser machen würden, oder sagen wir Mal noch weitaus intensiver, als wir es bisher von Fantasy Filmen, wie HdR kennen. Auch GoT ist das kein Paradebeispiel, aber in der Hinsicht zumindest ein sehr guter Ansatz.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
TheRealNeo schrieb:
Es ist kein Ansatz, weil hier nur weggelassen wird, was auch in der Vorlage nicht exisitiert.

Genau das.

Wer die Bücher gelesen hat, weiß wie rar die phantastischen Elemente in diesen gesät sind und erst später eine größere Relevanz bekommen. Demnach lässt sich das Ganze auch so darstellen und umsetzen. Bei zig anderen Fantasy-Romanen sähe das halt komplett anders aus und bei Herr der Ringe ist alles viel präsenter.
 
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