Halloween Kills (Sequel zum Film von 2018) [Kritik]

Puni

Well-Known Member
Aber jetzt mal ernsthaft, @Cartman , kam dir H2 nicht auch - abseits von den Slasherszenen - wie ein relativ sinnloser Filler vor, was die Story angeht? Ich fand gerade dieses Familiending im ersten neuen Teil super, die Kills fühlten sich nicht ganz so wahllos an und man konnte relativ gut mit den Figuren mitfiebern. Der zweite Teil wirkt, als wäre der Drehbuchautor auf Koks gewesen und hätte einfach nur die seltsamsten Kill-Situation herbei geschrieben, während die Hauptdarsteller aus dem ersten Teil völligen Stillstand haben. Dazu der misslungene Fanservice, der für mich nur bei einem Flachback mit einer bestimmten Person des Franchises funktioniert hat. Was interessiert mich, ob der Schwippschwager des Mobbingopfer-Kindes aus dem Original jetzt auf einmal mit am Start ist? :biggrin: Durch die offensichtlichen Szenen des unsterblichen Myers wurde dazu noch jede Spannung geraubt, wodurch ein dritter Teil meiner Meinung nach einfach nicht vernünftig bzw zufriedenstellend aufgelöst werden kann.
 

Cartman

Well-Known Member
Storymäßig geht es tatsächlich nicht besonders voran. Da hat er was von The Last Jedi.
Aber es sind einige gute frische Ideen drin, auch wenn sie etwas grob umgesetzt worden sind.
Er hat für mich aber auch keine großartigen Längen und mal keine blöden Beziehungsgeschichten oder unnötige Tittenszenen.
Nur der Mord mit dem Ehepaar zu Beginn ist irgendwie unnötig.

Aber eine abstruse Ausgangsbasis wie in Teil 1 (Laurie wartet jahrzehntelang auf die Rückkehr vom Myers) oder ein Psychiater, der plötzlich killt, stört mich irgendwie mehr.
 

Puni

Well-Known Member
@Cartman
In der Hinsicht auf H1 kann ich es verstehen und vor allem die beiden erwähnten Elemente störten mich auch am meisten. Dafür hast du halt statt der 40 Jahre auf Myers wartende Laurie im zweiten Teil ein seit 40 Jahren an Michael denkendes Dorf, das aufgrund von ein paar Triggern in kurzer Zeit völlig abdreht, was ich ähnlich dumm fand wie den Psychiater.. :biggrin:

Aber wahrscheinlich erwarten wir beide einfach was anderes von Horrorfilmen, was ja auch okay ist. Von mir aus kann ein Horrorfilm 70 Minuten lang langsam Atmosphäre aufbauen und auf ein Finale hinsteuern, solange die letzten 15 Minuten abliefern (*hust The VVitch *hust Kill List), während du - so vermute ich jetzt einfach mal aufgrund deiner Meinung zu TCM und H2 - mehr auf Gore, gute Kills und pausenloses Geschnetzel stehst.
 

Cartman

Well-Known Member
Die warten ja nicht wirklich seit 40 Jahren. "Die Jungen interessiert es nicht, die Alten haben es vergessen". Nur die Opfer/ Beteiligten haben es natürlich nicht vergessen. Und einen Serienmörder wie Meyers vergisst eine Kleinstadt auch nicht.
Dass die so abdrehen, ist leider übertrieben, aber der Gedanke dahinter gefällt mir, auch das ein Unschuldiger sterben muss (auch wenn das auch wieder ziemlich übertrieben dargestellt worden ist).

Meine meist gesehensten Filme in dem Genre sind vermutlich Scream 1, Tanz der Teufel, Shining, TCM und Geisterstadt der Zombies. Aber auch Trashperlen wie Frankensteins Todesrennen oder Filme wie Battle Royale gefallen mir gut. Pausenloses Gemetzel wie am Ende bei Braindead langweilt mich eher und Filme von Rob Zombie finde ich furchtbar.
 

Puni

Well-Known Member
Puni, wieso meinst du denn, dass Myers nun unsterblich ist?
Wie sonst hätte er das denn in H2 überleben sollen?Nach dem Kampf mit ... Lonnies? Crew ist er doch einfach wieder aufgestanden, oder erinner ich mich da falsch, dass er da eigentlich hätte tot sein müssen? Dazu der Brand in Lauries Bunker im vorherigen Teil mit für ihn wohl lebensgefährlichen Verletzungen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ich war ja schon kein Fan vom ersten Gordon-Green-Halloween, und es ist mir bis heute ein Rätsel, warum der so gut ankam, wenn man es in der Masse betrachtet. Aber das Ding hier setzt noch einen drauf. Über weite Strecken war das wie eine Satire, ohne das die Satire wusste, dass sie eine Satire sein soll. McBride und Gordon Green sind wie Kinder, die wahllos Elemente aus dem Original, den Sequels (H3 z.B.) oder anderen Filmen aufgreifen und diese sinnlos, statisch, ohne Esprit zusammenwürfeln. Natürlich sorgt das für den einen oder anderen Wiedererkennungseffekt, aber das war es dann auch. Wie viele Szenen da versemmelt wurden, ist unglaublich. Kein Gespür für Timing, Atmosphäre, Aufbau, Stil, Dramaturgie. Gott im Himmel, ich kenne mehrere DtD-Filme, die mehr Klasse und Timing haben, als diese "Malen nach Zahlen" Fortsetzung. Wie kann ich Curtis denn bloß so verschenken? Nichts aus dem originalen H2 gelernt? Das ist ein zusammengewürfelter Haufen von Ideen, nicht mehr, nicht weniger. Erschreckend.

Die Idee wird komplett verschenkt und ändert dazu auch noch das Original ab. Ich kann das machen, das sieht sogar überraschend glaubwürdig aus. Aber dann doch bitte mit Respekt, aus einem Grund heraus und nicht nur, weil ich es gerade kann. Das gilt auch für andere Namen. Okay, jetzt bringen sie Doyle zurück. Auch hier wieder: Kann man machen, aber dann macht es doch vernünftig. Es wurde sogar in H6 besser gelöst, alte Figuren wieder zurückzubringen. Das hier wirkt einfach, als ob man Leute zufriedenstellen will - leider verstehen McBride und Gordon Green nicht, dass es damit nicht getan ist.
Man hat hier einen waschechten Slasher, ein ordentliches Budget und gute Schauspieler. Und das kommt dabei raus? Ernsthaft. Der ist sicherlich nicht so schlimm wie Rob Zombies Variante, wobei man dem wenigstens zugestehen muss, dass er Ideen hatte, aber trotzdem wirklich enttäuschend.

Hat mir denn irgendwas gefallen? Ja, denn technisch ist das natürlich alles okay. Gordon Green ist kein Stümper, er hat nur nichts in dem Genre verloren. Die Kills sind halbwegs okay, die Kameraarbeit ist auch auf einem hohen Niveau und der Schnitt ist besser, als es Gordon Green verdient. Was mich dann aber wirklich überraschte, war die Tatsache, dass Das ist tatsächlich gewagt. Ob mir das dann gefällt, kann ich erst nach dem nächsten Film sagen. Bis dahin bin ich erst einmal ziemlich fassungslos.

Als Franchise-Ableger 4/10
Als Slasher: 5,5/10

Und mal ganz nebenbei: Blumhouse hat sich eine goldene Nase verdient, in dem sie Leute anheuerten, die Carpenter kopieren sollten. Gott im Himmel, gebt dem alten Mann 10-15 Millionen Budget und lasst ihn noch einmal bei einem Projekt seiner Wahl ran.
 

Puni

Well-Known Member
@Dr Knobel

Hast du den neuen TCM Film gesehen? Ich fand es erstaunlich, wie ähnlich schwach und "seelenlos" beide als Franchise-Ableger waren - obwohl mich Halloween Kills da sogar noch mehr gestört hat. Unfassbar, was das für eine dämliche Aneinanderreihung von Killszenen das war, die ganz nebenbei Myers auch noch völlig entmystifiziert. "Er will doch nur nach Hause!".
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Nein, den habe ich aus Zeitgründen noch nicht gesehen. Ich bin bei TCM allerdings weniger kritisch, weil das HALLOWEEN-Original einer meiner Lieblingsfilme ist und auch das eine oder andere Sequel durchaus gut ist. Zudem ist TCM jetzt nicht so erfolgreich gelaufen wie der HALLOWEEN von Gordon Green, der auch finanziell ganz andere Möglichkeiten hatte, und wird nicht so hochgejubelt. Von daher ...
Ich bin halt immer noch irritiert, wie das alles passieren konnte. Das sind einfach keine guten Filme, auch keine guten Slasher, sie wirken rein technisch und gänzlich austauschbar. Sie schmeißen da einfach das zusammen, von dem sie denken, dass es erwartet wird, haben aber keine Ahnung, wie das zusammenpassen könnte, oder es ist ihnen egal. Einen so beliebten Charakter in der Form so undurchdacht zurückzubringen ... da fehlen einem die Worte.
 

Butch

Well-Known Member
Und mal ganz nebenbei: Blumhouse hat sich eine goldene Nase verdient, in dem sie Leute anheuerten, die Carpenter kopieren sollten. Gott im Himmel, gebt dem alten Mann 10-15 Millionen Budget und lasst ihn noch einmal bei einem Projekt seiner Wahl ran.
Das wäre so super.

Hab den auch letztens geguckt, fand den ganz OK und sogar etwas besser als den ersten von Green der mich auch schon nicht so umgehauen hat.
Loomis kurze Rückkehr ohne CGI fand ich Klasse, sah sehr gut aus und brachte so ein bisschen altes Carpenter Halloween Feeling. War aber leider schnell vorbei denn nach der kurzen Rückblende am Anfang wurde es sehr schnell sehr langweilig....wieso dreht man einen neuen H2 und macht dann so viel so ähnlich wie der alte H2? Dazu so dämliches Verhalten der Opfer...is ja nicht Genre untypisch aber mann kann es auch echt übertreiben ich hab mir ein paar Mal an den Kopf gefasst und laut durchs Wohnzimmer gebrüllt "wie bekloppt sind die da eigentlich alle in dem Film". Warum nicht gleich Frank Drebin auf Michael Meyers ansetzen?
Die erste hälfte ist im Grunde sehr lahm, danach fand ich es immer besser. Das Ende macht sogar Lust auf mehr ganz netter Cliffhanger. Das Ende ist durchaus kontrovers und wird sicher nicht allen Halloween Fans gefallen, ich fand's OK, Mal sehen was man daraus im Finale macht.
Ich hoffe der Teil hat dann auch etwas mehr neues zu bieten. Hier hatte ich sehr lange den Eindruck das man nach so vielen Halloween Filmen nicht mehr weiß was man mit Michael noch machen kann....

5-6/10
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich glaub, selbst wenn man Carpenter 20 Mio und gänzlich freie kreative Hand gäb, würd er nichts mehr machen. Maximal aus dem Homeoffice heraus, wenn er weiter Games spielen und musizieren kann.

Es muss seit The Ward Angebote gegeben haben, wenigstens für Regie bei TV Serienepisoden. Irgendwelche Produzenten müssen Fan von ihm sein, dafür war er einflussreich.

Ich glaub, dass er einfach keine Lust mehr auf den Wiggel hat und wohlhabend genug ist, um nichts machen zu müssen.
 

Butch

Well-Known Member
Wohlhabend genug ist er mit Sicherheit und Lust auf den Wiggel hatte er ja glaube ich nie wirklich aber das er keine Filme mehr machen will hat er glaub ich auch nie gesagt...
Es geht ja bei Filme Machern tatsächlich nicht immer nur ums Geld, wenn Netflix sich melden würde, ihm ein ordentliches Budget zur Verfügung stellt, komplett freihe Hand bei Drehbuch und Inszenierung gibt mit der bitte mach uns Mal einen richtigen Carpenter.
Ich glaub da würde der nicht nein sagen.
Ich gebe die Hoffnung noch nicht ganz auf das wir vielleicht nochmal ein Comeback erleben...
Auch wenn's natürlich immer unwahrscheinlicher wird.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Grundsätzlich hat Jay nicht Unrecht. Es müsste tatsächlich alles zusammen passen und er genießt es, nix zu machen und gleichzeitig endlich das Lob zu bekommen, was ihm über Jahre hinweg verwehrt wurde.
Aber: Ist es die passende Story, die er schnell und in der Nähe bei freier Hand und akzeptablem Budget umsetzen kann, würde er es meiner Meinung nach tun. Und da sträubt man sich, TV wäre eher möglich, aber das will er nicht.
 

Butch

Well-Known Member
Ich glaube für Carpenter wäre ein Streaming Anbieter das beste...ein Film oder ne kurze Serie das würde passen und würde bestimmt auch ein Erfolg werden. Ich würde so gerne nochmal was von Ihm sehen.
 
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