Ich war ja schon kein Fan vom ersten Gordon-Green-Halloween, und es ist mir bis heute ein Rätsel, warum der so gut ankam, wenn man es in der Masse betrachtet. Aber das Ding hier setzt noch einen drauf. Über weite Strecken war das wie eine Satire, ohne das die Satire wusste, dass sie eine Satire sein soll. McBride und Gordon Green sind wie Kinder, die wahllos Elemente aus dem Original, den Sequels (H3 z.B.) oder anderen Filmen aufgreifen und diese sinnlos, statisch, ohne Esprit zusammenwürfeln. Natürlich sorgt das für den einen oder anderen Wiedererkennungseffekt, aber das war es dann auch. Wie viele Szenen da versemmelt wurden, ist unglaublich. Kein Gespür für Timing, Atmosphäre, Aufbau, Stil, Dramaturgie. Gott im Himmel, ich kenne mehrere DtD-Filme, die mehr Klasse und Timing haben, als diese "Malen nach Zahlen" Fortsetzung. Wie kann ich Curtis denn bloß so verschenken? Nichts aus dem originalen H2 gelernt? Das ist ein zusammengewürfelter Haufen von Ideen, nicht mehr, nicht weniger. Erschreckend.
Die Idee wird komplett verschenkt und ändert dazu auch noch das Original ab. Ich kann das machen, das sieht sogar überraschend glaubwürdig aus. Aber dann doch bitte mit Respekt, aus einem Grund heraus und nicht nur, weil ich es gerade kann. Das gilt auch für andere Namen. Okay, jetzt bringen sie Doyle zurück. Auch hier wieder: Kann man machen, aber dann macht es doch vernünftig. Es wurde sogar in H6 besser gelöst, alte Figuren wieder zurückzubringen. Das hier wirkt einfach, als ob man Leute zufriedenstellen will - leider verstehen McBride und Gordon Green nicht, dass es damit nicht getan ist.
Man hat hier einen waschechten Slasher, ein ordentliches Budget und gute Schauspieler. Und das kommt dabei raus? Ernsthaft. Der ist sicherlich nicht so schlimm wie Rob Zombies Variante, wobei man dem wenigstens zugestehen muss, dass er Ideen hatte, aber trotzdem wirklich enttäuschend.
Hat mir denn irgendwas gefallen? Ja, denn technisch ist das natürlich alles okay. Gordon Green ist kein Stümper, er hat nur nichts in dem Genre verloren. Die Kills sind halbwegs okay, die Kameraarbeit ist auch auf einem hohen Niveau und der Schnitt ist besser, als es Gordon Green verdient. Was mich dann aber wirklich überraschte, war die Tatsache, dass Das ist tatsächlich gewagt. Ob mir das dann gefällt, kann ich erst nach dem nächsten Film sagen. Bis dahin bin ich erst einmal ziemlich fassungslos.
Als Franchise-Ableger 4/10
Als Slasher: 5,5/10
Und mal ganz nebenbei: Blumhouse hat sich eine goldene Nase verdient, in dem sie Leute anheuerten, die Carpenter kopieren sollten. Gott im Himmel, gebt dem alten Mann 10-15 Millionen Budget und lasst ihn noch einmal bei einem Projekt seiner Wahl ran.