Haus des Geldes - Netflix

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Bin jetzt durch mit der 4. Staffel und am Gesamteindruck hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, es ist alles noch viel abgedrehter und absurder geworden.

Das hat schon fast John Wick'sche Ausmaße, was die Involvierung der schieren Anzahl an Leuten betrifft. Egal was, der Professor zaubert Leute aus dem Hut. Ob nun 10 Tunnelgräber oder Leute, die Marseille in Algerien unterstützen. Eine Frau, die genau wie Lissabon aussieht, weil zufälligerweise diese gefangen genommen wurde. Ein leeres Restaurant, das genau im Gerichtsgebäude leer steht, ein Chirurg der per Remote die Räuber durch eine komplizierte Operation führt. Pakistanische Hacker, die das Team in jeder Situation unterstützen und natürlich passendes Equipment (inkl. eines Chinook), um allen Spielzügen entgegenwirken zu können.

Der durchgeklügelte und nachvollziehbare Überfall aus Staffel 1 ist einer haarsträubenden Geschichte gewichen, die sich von dramatischer Szene zu dramatischer Szene hangelt. Dass die Extraktion Gandias in der finalen Episode fingiert ist, war auch klar, der Weg dahin lässt mich allerdings nur mit dem Kopf schütteln. Ärgerlich, dass man es insgesamt nicht geschafft hat (bzw. nicht wollte), hier ein Ende zu finden. Ich hoffe sehr, dass man mit der 5. Staffel den Abschluss findet und ein halbwegs befriedigendes Ende schreibt. Aber allein weil man Nairobi geopfert hat, wird das schon etwas schwierig. Letzteres wirkte auf mich auch so, als wenn man es in die Serie geschrieben hätte, rein um zu schockieren.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Bereits durchgesuchtet. Nachdem man Staffel vier bei allem Unterhaltungswert durchaus angemerkt hat, dass die Serie ursprünglich nie darauf angelegt war, in dieser Form weiter fortgesetzt zu werden, und die Autoren auch - nach eigener Aussage - keinen echten Plan haben und überwiegend improvisieren, durfte und musste man bei Staffel 5 durchaus skeptisch sein. Der erste Teil (Die Staffel wurde in zwei Teilen mit je 5 Episoden zeitversetzt veröffentlicht) der 5. Staffel brachte dann auch inhaltlich nicht so wahnwitzig viel nach vorne, stattdessen wurde geklotzt und nicht gekleckert, in dem man im Grunde einen Kriegsfilm drehte und insbesondere die Actionszenen in den Vordergrund stellte. Das war exzellent gemacht, bot immer noch überraschende Twists und unterhielt vorzüglich, allerdings hatte man schon den Eindruck, dass die Macher noch nicht so recht wussten, wie das nun alles in ein passendes Finale münden sollte.

Doch man kann Entwarnung geben: Die letzten fünf Folgen zählen zu den Highlights der Serie, auch Flashbacks in die Vergangenheit machen nun mehr Sinn und sind zudem auch wieder stimmiger eingebunden, und es ist natürlich schön, dass man auch Figuren wiedersieht, die man evtl. nicht erwartet hat. Dazu nach wie vor überraschende Twists und ein wirklich befriedigendes Ende, in dem der Professor noch einmal alle Register zieht.
Natürlich ist das alles over the top und völlig konstruiert, das muss man akzeptieren, aber es ist wirklich clever gelöst, und das Herzblut und der Wille, den Fans ein wunderbares Serienende zu schenken, ist in jeder Sekunde sichtbar.
HAUS DES GELDES lebt zudem von einem herausragend zusammengestellten Cast, der nach wie vor blendend harmoniert und den einzelnen Figuren mehr Tiefe gibt, als es die hektischen Skripts eigentlich hergeben.

Hut ab an alle Beteiligten für eine insgesamt geniale Serie mit einem grandiosen Ensemble und einem überraschend stimmigen Finale. Das Berlin-Spin-off wird es schwer haben, hier gleichzuziehen.

Serie: 8,5/10
Staffel 5: 9,5/10
 
Zuletzt bearbeitet:

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Oha, das überrascht mich jetzt. Hatte mental mit der Serie abgeschlossen und diese daher nicht mit Prio weiterverfolgt. Dann werde ich das beizeiten noch einmal nachholen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Du darfst wie gesagt keine Rückkehr zu dem einstigen Heist-Ansatz eines Überfalls erwarten. Es geht vorrangig nun darum, ob und wie sie das Gold und die Leute da rauskriegen. Dass das teilweise völlig überzeichnet und konstruiert ist, muss man dann schon akzeptieren. Ich gewichte das aber eventuell weniger stark als du, weil das ja bereits nach Staffel 1 so war und sich dann stets steigerte. Aber WIE sie das machen und erklären, wie sie diese Twists einbauen, das ist schon großes Kino. Würde aber ohne diesen komplett stimmigen Cast nicht funktionieren. Und das gilt für wirklich und ausnahmslos jede Figur.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Oh, da bin ich bei Cimmerier. Hatte die Serie eigentlich auch nach einer handvoll Folgen aufgegeben aber wenn sich die Reise wirklich noch lohnt, greife ich da vielleicht doch noch mal zu der Dali Maske.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Ne, wenn Du nach einer Handvoll Folgen aufgegeben hast, dann hast Du ja nur die erste Staffel gesehen. Wenn Dir das da schon nicht reichte, um weiter zu schauen, dann lasse es lieber.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich bin Anfang der fünften Staffel stehen geblieben. Staffel 1 fand ich ziemlich gut, danach baute es kontinuierlich für mich ab. Größter Kritikpunkt für mich war aber tatsächlich der konstruierte Charakter der späteren Folgen. Aber damit werde ich mich halt arrangieren müssen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Hm. Für mich funktionierte HdG vor allem wegen der Figuren und des genialen Castings. Da werde ich mir schwer tun, webei die Idee, den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea da einzubauen, eine ganz nette Idee ist.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Kenne ich nicht, dazu kann ich nichts sagen. Wenn ich mal irgendwann viel Langeweile habe, was ich in den letzten 5-6 Jahren eigentlich nie hatte, dann schaue ich in diese Variante mal herein. Ich befürchte allerdings, dass ich nur enttäuscht werden kann.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Absolut korrekt, und um dir eine Menge Zeit zu sparen vergiss das Remake von Jin-Roh gleich wieder. :biggrin:

Wollte es nur anmerken, weil man dort eben den gleichen Versuch gemacht hat.
 
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