His House ~Netflix Horror [Kritik]

Joel.Barish

dank AF
His House
(UK 2020)
Regie: Remi Weekes
Darsteller: Sope Dirisu, Wunmi Mosaku, Matt Smith
Veröffentlichung: 30. Oktober 2020 (Netflix)


Ungewöhnlicher Horror bei Netflix. Afrikanische Flüchtlinge geraten in einer Sozialwohnung in England an eine möglicherweise übernatürlich-geisterhafte Erscheinung. "His House" ist spannend und metaphorisch, aber auch gut?

BG Kritik: His House (Joel)

Ungewöhnlich, aber sehenswert. Sonst bereits jemand gesehen? Oder mit "Atlantique" vertraut?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Atlantique kenne ich leider nicht. Das Projekt erinnert mich aber auch ein wenig an Candyman. Noch nicht gesehen, aber wird noch.
 

Joel.Barish

dank AF
Ja, mach mal. Wobei ich bei dir eher davon ausgehe, dass der Film deine Interessensgebiete verfehlt oder nur streift. Aber es ist bei dir eh sicherer, davon auszugehen, dass ein Film dir nicht gefallen wird. 😜
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Horror im ungewohnten Setting. Die Flüchtlingsthematik ist ja nach wie vor aktuell, und irgendwie ists ja überraschend, dass es bisher eher selten filmisch verarbeitet wurde, abseits von reinen Dramen. In einem neuen Land an ein Haus gebunden zu sein - da schlägt der Genrejieper direkt vor: was, wenn mans wegen Horrorgrund X nicht aushalten kann? Zusammen mit den schlimmen Erinnerungen aus der Heimat ergibt das mehr als genug Material.

His House ist also originell und funktioniert in seinen Metaphern. Handwerklich ist das ok umgesetzt, mit ein paar tollen Einstellungen (Essen auf dem Meer), aber auch einigen Schwächen. Die größte vermutlich, dass man früh alles erahnen kann was da los ist und sich das ohne Überraschungen nach und nach erfüllt.

Das beste ist echt, wie die Sozialarbeiter neidisch drauf hinweisen, dass das Haus für Flüchtlinge so groß ist. Es ist die allerletzte Bruchbude voller Löcher und Schimmel. Man sieht halt nur, was man sehen will, nicht die größeren Umstände.

Fazit: ganz in Ordnung
 

Joel.Barish

dank AF
"Ganz in Ordnung", nun ja, damit kann ich erst einmal leben. :biggrin:

Das beste ist echt, wie die Sozialarbeiter neidisch drauf hinweisen, dass das Haus für Flüchtlinge so groß ist.
Das ist doch aber auch direkt schon ein interessanter Ansatz, denn ich habe diese Kommentare gänzlich anders aufgefasst. Für mich war es keineswegs Neid, sondern ein Instrument der Manipulation. Die Sozialarbeiter suggerieren "Seid froh, dass ihr diese Bude habt. Ihr werdet bevorzugt, solltet euch dankbar und reumütig zeigen." Es soll Beschwerden und Kritik im Keim ersticken, eine Dankbarkeit wecken und die damit verbundene Idee, dass diese beiden Flüchtlinge den Sozialarbeitern und England etwas schulden.

Aber ja, die von dir angesprochene Szene auf dem Meer ist schon markant. Vielleicht etwas arg verspielt, aber auch einfach mal ne Idee, die durchgezogen wurde. Ich weiß so etwas zu schätzen.
 

Envincar

der mecKercheF
Fand ihn nur okay. Gegruselt hat mich da nichts sonderlich und der Twist war nicht sonderlich spektakulär. Teilweise wurde es zum Ende etwas verworren und komisch.

War der Hexer nur in deren Kopf oder wollte der tatsächlich in den Hauptdarsteller schlüpfen? Auch das Umschwenken der Frau am Ende fand ich etwas unglaubwürdig. Generell habe ich die Symbolik des Gespräches in der Frauenrunde im Schulraum nicht ganz durchblickt.

Stärkste Szene war die Letzte, wo man sich in den zwei Räumen gegenüberstand. Das gefiel mir gut.
 

Joel.Barish

dank AF
"Nur okay", na ja, besser als nichts. :smile: Schön, dass du dich herangewagt hast.

Was deine Frage im Spoiler betrifft: ich denke, das verhält sich ähnlich wie beim "Babadook". Und es führt zur nächsten Frage: ist die Beantwortung der Frage für die Interpretation wirklich von Belang?
 

Envincar

der mecKercheF
Ich für meinen Teil hätte es besser gefunden, wenn es tatsächlich lediglich die Traumata der Charaktäre gewesen wären, die die Halluzinationen/Wahnvorstellungen ausgelöst hätten. Und da hätte ich dann einen unsichtbaren Hexer besser gefunden. Diese Darstellung des Hexers fand ich nicht sonderlich gut. Am besten hätte ich es gefunden, wenn man den Hexer Quatsch komplett hätte weggelassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

squizo

Zillion Dollar Sadist
Obwohl die Thematik
Hexer in Afrika oft symbolisch für schlechtes Omen etc. genutzt wird. Hab es oft in der Arbeit erlebt, dass bei schlechten Träumen etc. gleich von Magie gesprochen wird. Der Hexer selbst oder die Vorstellung von ihm fand ich dann auch zu "Zombiehaft". Die anderen Geister fand ich allerdings echt schaurig und toll gemacht. Ich denke es war alles nur Einbildung/schlechtes Gewissen.

7/10
 
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