Aber gut, Verträge werden geschlossen, Darsteller und Regisseure engagiert und plötzlich heißt es, RDJ bekommt 100 Millionen, die Russos 80 Millionen und alle "Milchmädchen" (nicht böse gemeint) denken plötzlich, dass es nur um einen Film geht.
Da das Thema "Geld" auch von mir angestoßen wurde, greife ich das mal kurz auf, auch wenn du mich nicht explizit angesprochen hast, es aber zum Thema passt.
Ich sehe nicht, dass ich da explizit von einem Film gesprochen habe. Natürlich ist dem nicht so. Die sind für die "Hauptauftritte", bei RDJ sollten das die beiden Avengers-Filme sein. Für Gastauftritte und Cameos wie von Holland in Avengers gibt es dann separate Gagen, die logischerweise deutlich darunter liegen, weil sie dann auch nur ein paar Tage am Set sind und auch nicht den Marketigaufwand betreiben, den derzeit z.B. Reynolds und Jackman betreiben.
Ändert aber nichts, und rein gar nichts daran, dass sie sich auf die ohnehin schon exorbitanten Budgets, und die sind überall ein Problem, aber bei Marvel erst recht, eine erhebliche Summe zusätzlich draufpacken, in dem sie etwa ~90 Mio. bereits nur für Regisseur und Hauptdarsteller für einen Film ausgeben. In dem derzeitigen Klima und der allgemeinen Stimmung und dem Wissen, das Budgets sinken MÜSSEN, macht man das nicht aus Spaß. Sie sehen Notwendigkeit, einen gewissen Hype zu erzeugen.
Ist natürlich immer noch viel Geld und ja, das MCU konnte in den letzten Jahren nicht gerade sehr hohe Einspielergebnisse im Kino erzielen. Andere Filme aber auch nicht, abgesehen von wenigen Ausnahmen. Warum nur? Gab es da vielleicht eine Pandemie?
Und vielleicht sogar letztes Jahr einen Streik der Autoren?
Sorry, aber wenn etwas Milchmädchenrechnung ist, dann das. Nach der Logik hätte Marvel in dem Zeitraum generell keine hohen Box-Office-Ergebnisse erzielen können. Wie erklären sich dann die Ergebnisse von Spider-Man: No Way Home (2021) mit fast 2 Mrd., Guardians 3 (2023) mit 850 Mio., Black Panther 2 (2022) mit 860 Mio., Doctor Strange 2 (2022) mit 956 Mio. oder jetzt aktuell Deadpool 3, der bereits jetzt bei 546 Mio. Dollar liegt? Im gleichen Zeitraum spielen The Marvels (2023) nur 206 Mio. ein, Ant-Man 3 (2023) nur 471 Mio., Eternals (2021) nur 402 Mio. oder Shang-Chi (2021) nur 432 Mio. ein. Das liegt doch dann nicht an der Pandemie oder irgendeinem Autorenstreik, dann blieben die Zahlen konstant unten. Die Leute stimmen mit Eintrittskarten ab. Offensichtlich sind die Leute übersättigt und gehen nur noch für bekanntere Figuren wie Spidey ins Kino, oder für Reihen innerhalb des MCU, die schon vor Jahren gestartet und stets beliebt waren wie GotG. Was sie neu versucht haben, funktioniert nicht und das leidige Thema Multiverse hilft erst recht nicht. Wenn nichts mehr von Bedeutung ist, wenn alles ausradierbar und neu zusammengelegt wird, fehlt jegliche emotionale Bindung.
Verzweiflung würde ja bedeuten, dass man zu extremen Mitteln greifen muss, um Geld zu sparen. Also, Filme und auch Serien reduzieren, lieber "günstigere" Darsteller und Regisseure anheuern. Klar, vielleicht soll jetzt "geprotzt" werden, um die "Verzweiflung" zu überspielen. Aber das würde für mich keinen Sinn ergeben. Da hätte sich auch ein anderer Darsteller für Dr. Doom finden lassen oder andere Regie für die Avengers-Filme. In meinen Augen sieht es eher so aus, als wenn a) das Studio mehr als genug Geld hat, um sich diese Leute zu leisten und b) diese Leute dann halt auch sinnvolle Aufgaben erhalten, die anschließend wieder die hohen Gagen aufwiegen.
Diese Summen für im Grunde austauschbare Regisseure auszugeben und den beliebtesten Darsteller überhaupt in einer anderen Rolle zurückzuholen sind für mich, und wenn ich die geteilten Reaktionen hier und generell im netz sehe auch für andere, blanke Verzweiflung und extrem. Denn das ist der springende Punkt. Natürlich könnten sie günstigere Darsteller anheuern, und das haben sie ja auch getan, doch offensichtlich funktioniert das ja nicht. Wenn es funktioniert, würden sie es ja tun, denn jeder weiß, dass die Budgets im Angesicht der aktuellen Marktsituation sinken müssen. Sich das dann aufzubürden, ist schon eine Nummer, auch wenn ich verstehen kann, warum sie es tun. Und ich wiederhole mich: Ich glaube ja, dass sich das rentieren wird - kurzfristig. Den Hype werden sie aber in der Form nicht wiederholen können, und dann verpufft so etwas auch recht schnell. Und davon ab: Disney reduziert faktisch den Output von Marvel-Serien und Filmen, und das aus guten Gründen.
Ich freue mich jedenfalls aufs nächste Jahr und werde sicher bei jedem Film im Kino sitzen
Ohne jegliche Ironie: Es freut mich, dass dich das Konzept anspricht und wünsche Dir viel Spaß. Mich hat das MCU mit Ausnahmen schon längst verloren, und ich war anfangs wirklich geflasht. Aber die Schiene, die sie seit Jahren fahren geht für mich in eine völlig falsche Richtung.