Der große Thread über Objektivität in der Filmkritik

Måbruk

Dungeon Crawler
Ok, damit ist die Diskussion dann auch für mich beendet. Eigentlich finde ich, dass ich immer sachlich war und mich bemüht habe auch alles zu erläutern, mehr kann man finde ich nicht verlangen. Aber der Tonfall hier ist schon krass, nur weil man eine Meinung vertritt die polarisiert. Mittlerweile weiß ich wie ein Kevin Kühnert sich gefühlt haben muss, den ich dafür schätze, dass er auch Mal das sagt, was wohl einem Tabu gleich kommt und nicht geäußert werden darf.

Und nein, ich beharre nich auf meine Meinung als Fakt, das habe ich mehrfach hier geäußert. Wenn ich das tuen würde, würde ich nicht so einfrig darüber diksutieren.

Und ich verspreche diese Diskusison nicht noch einmal zu führen. Nicht weil ich darin gescheitert bin irgendwen zu überzeugen, sondern weil man so etwas hier nicht diskutieren kann. Weil man auf meine Beispiele nicht eingeht und weil der Tonfall bei einigen nicht stimmt. Aber das soll keine Kritik sein, im Internet ist das halt so, das machen alle so, wahrscheinlich auch ich.

Ich hoffe, dass zumindest einige mit meinen Erläuterungen etwas anfangen konnten, die jetzt einfach nur schweigen. Wenn nicht, kann ich auch damit leben. Sayōnara!
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Sachlich? Lies doch einfach dein Wasserposting. Das ist objektiv, als auch subjektiv betrachtet komplett unsachlich. Erst einmal vor der eigenen Tür kehren, bevor man hier die große Welle schiebt. Ich bin komplett raus.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Mabruk du ignorierst Gegenargumente einfach, obwohl man sie belegen kann und du deine nicht kannst. Das ist keine Frage ob man daran glaubt oder nicht, das ist keine Religion. Es gibt einfach Dinge die so sind wie sie sind, auch wenn man nicht glaubt das sie wahr sind. Tut mir leid, wenn dir das nicht gefällt aber das kann einfach keiner ändern.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Wenn Du mit "keinen einzigen meiner Beiträge" deinen Beitrag bzgl. Intersubjektivität meinst, hast du halb recht. Vielleicht kannst Du das noch mal auf deutsch, mit praktischen Beispielen und Bezug zu meinen praktischen Beispielen erläutern, damit ich Dümpel ohne Schulabschluss und Ausbildung das auch nachvollziehen kann. :whistling:
Das grundlegende Problem der Diskussion ist, dass ihr unter bestimmten Begriffen andere Dinge versteht. Was du in deinen Posts als den "objektiven" Anteil einer Kritik beschrieben hast, nennt Woodstock nicht "objektiv" sondern "intersubjektiv". Im Folgenden mal eine (hoffentlich) anschauliche Abstufung der Begriffe "Objektivität""Intersubjektivität" und "Subjektivität":

Objektivität: Ein objektiv wahrer Sachverhalt lässt sich zweifelsfrei von jedem Menschen überprüfen. Beispielsweise deine Aussage, dass Wasser nass ist. Das große Problem an diesem Begriff ist, dass jeder Mensch seine Umwelt letztendlich basierend auf seinen Erfahrungen anders wahrnimmt. Wenn ich dir sage, dass 1+1 gleich 2 ist, wirst du mir sicherlich zustimmen. Wenn ich das allerdings jemandem sage, der sein Leben lang nur im Binärsystem gerechnet hat, wird dieser entgegnen, dass 1+1 glasklar 10 (sprich: "eins-null") ist und mich fragen was ich denn überhaupt mit "zwei" meine. Die Tatsache, dass selbst die scheinbar einfachsten Dinge sich immer auf einer gewissen Ebene noch infrage stellen lassen, hat dazu geführt, dass der Begriff "Objektivität" in den Wissenschaften oder der Philosophie (und offenbar jetzt auch hier im Forum) nur noch seeeehr vorsichtig verwendet wird und letztendlich ein unerreichbares Ideal beschreibt. Genau wie eine ideal "glatte" Oberfläche nicht existiert, wenn man nur nah genug hinguckt. Wir brauchen also einen neuen Begriff für ehemalig "objektive" Wahrheiten (und wenn wir schonmal dabei sind, für die ganze Spanne zwischen Objektivität und Subjektivität) - damit kommen wir zur:

Intersubjektivität: Ein intersubjektiv wahrer Sachverhalt lässt sich auch, mehr oder weniger, zweifelsfrei von jedem Menschen überprüfen (der eine gewisse Vorbildung mitbringt, oder mit dem man sich auf ein einheitliches Bewertungssystem geeinigt hat). Hier würden jetzt beispielsweise deine Beispiele mit Lady Gaga oder dem Anime-Muffel reinfallen. Menschen die sich viel mit Filmen beschäftigen sind sich generell einig, dass Studio Ghibli gute Filme produziert. Menschen die sich viel mit Musik beschäftigen sind sich generell einig, dass Lady Gaga gute Popmusik macht. Und Menschen die im Dezimalsystem rechnen sind sich generell einig, dass 1 + 1 gleich 2 ist.

Subjektivität: Ich denke, der Begriff macht am wenigsten Probleme. Subjektiv wahre Sachverhalte lassen sich nur von einem einzelnen Menschen überprüfen. Wenn du mir sagst, dass du Lady Gaga nicht magst, muss ich dir einfach glauben weil ich keine Möglichkeit habe, dir in den Kopf zu schauen.

Und hier noch als (krudes) Paint-Schaubild :ugly::


Wir reden hier aber halt von Begriffsdefinitionen - ich habe durchaus verstanden was du in deinen Posts sagen wolltest.
 
Zuletzt bearbeitet:

Driver

Well-Known Member
Also ich habe die Diskussion hier über Subjektivität und Objektivität nur überflogen aber das was ich von Mabruk zum Teil gelesen habe ist vollkommen richtig.

Jeder Film hat seine Qualitäten die man nicht abstreiten kann auch wenn man den Film natürlich subjektiv bewertet. Das was man so auf Stern.de und Filmstarts.de zum Beispiel lesen konnte ist für mich ein Witz.

Diese Artikel kann ich nur sehr begrenzt ernst nehmen. Natürlich sind Geschmäcker sehr verschieden und ich kann absolut verstehen das nicht jedem JOKER gefallen wird. Dennoch hat der Film so viele Qualitäten vor allem natürlich Phoenix sensationelle Performance. Diese lassen sich nicht weg diskutieren und auch nicht subjektiv negativ bewerten, weil dies nichts mit Geschmack zu tun hat.

Wenn ein Fussballer vier Tore in einem Spiel schießt man Ihn aber trotzdem nicht mag bleibt seine Leistung dennoch bestehen. Und das sind nun einmal Fakten.
 

Driver

Well-Known Member
Die tolle Kameraarbeit, der Schnitt, die musikalische Untermalung, die Nebendarsteller. Alles auf einem sehr hohen Niveau. Das spielt für mich alles mit rein und kann man nicht leugnen unter der Flagge "Ich fand den Film halt langweilig".

Tut mir leid aber dann hat man keine Ahnung von der Materie. Über die charakterliche Entwicklung kann man streiten. Man sieht von Anfang an einen gebrochenen Menschen, den wir eben begleiten. Er verändert sich als er zur Waffe greifen muss und wieder als er sich traut alles über seine Vergangenheit herauszufinden.

Der Moment als wir herausfinden wie es zu seinem Zustand kam war definitiv überraschend. Ich habe es so jedenfalls nicht kommen sehen und fand es schockierend und absolut mutig das so darzustellen.

Bei der "Revolution" brauchte man zwar etwas Fantasie wie das Ganze ins Rollen kam aber ich hatte weniger Probleme damit, da der JOKER für all das stand. Eine Gesellschaft die Leute mit viel Pech im Leben abstraft sei es durch Krankheit, Armut oder weil Sie eben anders sind.

Die drei Typen, Murray und Wayne standen für die unantastbare "reiche" Gesellschaft. Er wollte nur akzeptiert und gehört werden, wurde aber mit Füßen getreten wie viele andere auch. Natürlich keine Frage man hätte das noch besser und umfänglicher darstellen können aber der Fokus lag eben hauptsächlich auf dem Joker und nicht auf dessen Umgebung daher war das für mich in Ordnung.

Das einiges an Taxi Driver angelehnt ist hat mich nicht gestört sondern war ja viel mehr ein Kniefall und Ehrung der Macher an den damaligen Film. Aber auch darüber kann man diskutieren. Für mich hat der Film genügend Eigenständigkeit bewiesen aber wem das zu wenig ist dann ist das völlig in Ordnung.

Der Film ist nicht in allen Punkten perfekt und müsste ich eine "offizielle" und möglichst objektive Kritik verfassen würde ich sicher hier und da etwas abwerten und wäre dann evtl. bei einer 8.5 von 10 Punkten da ich manche Kritikpunkte nachvollziehen kann.

Für mein persönliches Empfinden war es aber eine starke 10 von 10 da ich schon lange nicht mehr so eine grandiose Performance gesehen habe die so viele Leute hypnotisiert hat. Manchmal zählt eben nur der magische Moment den man im Kino erlebt hat und wenn es einen dann doch so mit nimmt dann war es ein tolles Erlebnis und dafür gehen wir doch alle ins Kino.
 

Puni

Well-Known Member
Ja, die Szene mit seiner Vergangenheit war wirklich ganz gut aber auch irgendwie die einzige, die für Tiefe gesorgt hat und Arthur "greifbarer" gemacht hat.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Für mich wird in dieser Diskussion mal wieder unmissverständlich klar, dass es keine "objektiven" Kritiken gibt. Geben kann.
Erst wird hier Objektivität bei Kritiken gefordert und dann immer mehr eingeschränkt. Natürlich nicht "allumfassend", dann natürlich nicht "technisch objektiv" und so weiter. Beinahe jedes Argument ist eine Einschränkung, was den ursprünglichen Standpunkt bereits untergräbt.
Wenn etwas nicht zu 100% objektiv ist, ist es nicht objektiv.
Filme/Kunst sind/ist keine Wissenschaft. Es ist keine Matheaufgabe. Man kann einen Test nach ganz objektiven Kriterien, respektive richtig/falsch bewerten. Und wenn es Interpretationssache ist, Erfahrung ect beinhaltet, ist es subjektiv.
Das tolle an Kritiken ist doch gerade, dass sie einen überraschen können, neue Einsichten vermitteln, das Bild eines Anderen zeichnen.
Vielleicht ist Objektivität in diesem Zusammenhang auch einfach der rethorisch falsche Ansatz.
Wenn man nun sagt, eine Filmkritik sollte stichhaltig sein und egal wie persönlich, gut erklärt, argumentativ nachvollziehbar und unter Umständen auch noch schön geschrieben - da würde ich größtenteils zustimmen.
 

Driver

Well-Known Member
Ob man das jetzt als objektiv oder wie auch immer bezeichnet, es gibt Qualitäten an Filmen die man nicht von der Hand weisen kann. Wenn eine Kameraarbeit oder der Schnitt sehr hochwertig sind dann ist das so.

Solche Aspekte und Unterschiede kann man zwischen einer teuren Produktion und einem Trashfilm sehr wohl ausmachen. Welches Wort man dann dafür verwendet spielt am Ende keine Rolle.
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich glaub ihr braucht einen eigenen Thread :ugly:
Das einzige was man auch objektiv beurteilend sagen kann, ist dass The Last Jedi ein schlechter Film ist.
*Ölkanister zuschraub, umschau und hinter die nächste Hecke in Deckung spring*
 

McKenzie

Unchained
Das grundlegende Problem der Diskussion ist, dass ihr unter bestimmten Begriffen andere Dinge versteht. Was du in deinen Posts als den "objektiven" Anteil einer Kritik beschrieben hast, nennt Woodstock nicht "objektiv" sondern "intersubjektiv". Im Folgenden mal eine (hoffentlich) anschauliche Abstufung der Begriffe "Objektivität""Intersubjektivität" und "Subjektivität":

Objektivität: Ein objektiv wahrer Sachverhalt lässt sich zweifelsfrei von jedem Menschen überprüfen. Beispielsweise deine Aussage, dass Wasser nass ist. Das große Problem an diesem Begriff ist, dass jeder Mensch seine Umwelt letztendlich basierend auf seinen Erfahrungen anders wahrnimmt. Wenn ich dir sage, dass 1+1 gleich 2 ist, wirst du mir sicherlich zustimmen. Wenn ich das allerdings jemandem sage, der sein Leben lang nur im Binärsystem gerechnet hat, wird dieser entgegnen, dass 1+1 glasklar 10 (sprich: "eins-null") ist und mich fragen was ich denn überhaupt mit "zwei" meine. Die Tatsache, dass selbst die scheinbar einfachsten Dinge sich immer auf einer gewissen Ebene noch infrage stellen lassen, hat dazu geführt, dass der Begriff "Objektivität" in den Wissenschaften oder der Philosophie (und offenbar jetzt auch hier im Forum) nur noch seeeehr vorsichtig verwendet wird und letztendlich ein unerreichbares Ideal beschreibt. Genau wie eine ideal "glatte" Oberfläche nicht existiert, wenn man nur nah genug hinguckt. Wir brauchen also einen neuen Begriff für ehemalig "objektive" Wahrheiten (und wenn wir schonmal dabei sind, für die ganze Spanne zwischen Objektivität und Subjektivität) - damit kommen wir zur:

Intersubjektivität: Ein intersubjektiv wahrer Sachverhalt lässt sich auch, mehr oder weniger, zweifelsfrei von jedem Menschen überprüfen (der eine gewisse Vorbildung mitbringt, oder mit dem man sich auf ein einheitliches Bewertungssystem geeinigt hat). Hier würden jetzt beispielsweise deine Beispiele mit Lady Gaga oder dem Anime-Muffel reinfallen. Menschen die sich viel mit Filmen beschäftigen sind sich generell einig, dass Studio Ghibli gute Filme produziert. Menschen die sich viel mit Musik beschäftigen sind sich generell einig, dass Lady Gaga gute Popmusik macht. Und Menschen die im Dezimalsystem rechnen sind sich generell einig, dass 1 + 1 gleich 2 ist.

Subjektivität: Ich denke, der Begriff macht am wenigsten Probleme. Subjektiv wahre Sachverhalte lassen sich nur von einem einzelnen Menschen überprüfen. Wenn du mir sagst, dass du Lady Gaga nicht magst, muss ich dir einfach glauben weil ich keine Möglichkeit habe, dir in den Kopf zu schauen.

Und hier noch als (krudes) Paint-Schaubild :ugly::


Wir reden hier aber halt von Begriffsdefinitionen - ich habe durchaus verstanden was du in deinen Posts sagen wolltest.
Danke Hurri. Das hatte ich so ca. zu erklären versucht, aber deins ist schön umfassend und sollte keine Fragen offen lassen :smile:

Weiß auch nicht warum das so schwer zu verstehen war. Es war ja klar was Måbruk meinte, auch wenn man den Begriff theoretisch strenger auslegt.
 

Danny O

Well-Known Member
Danke Hurri. Das hatte ich so ca. zu erklären versucht, aber deins ist schön umfassend und sollte keine Fragen offen lassen :smile:

Weiß auch nicht warum das so schwer zu verstehen war. Es war ja klar was Måbruk meinte, auch wenn man den Begriff theoretisch strenger auslegt.

Nice Post Hurri o/

WoW Wissenschaft im BG forum man Lernt was dazu immer wieder Interessant o/ Dann könnte man ja evtl mit diesen 3 Optionen Menschen Ähnlich einordnen bezüglich "durch Persönlichen Kritiken der Peronen am selben Film" ?

Aber 1 weitere Option habe ich noch vermisst zu diesen 3 , das wäre die "Transsubjektivität" abgeleitet von der "Intersubjektivität" oder verwand eben.
"Die Transsubjektivität gilt als Basisidee der Philosophie im Zusammenhang mit der konstruktivistischen Idee der pragmatischen Begründung der Erlanger Schule. Es ist gleichbedeutend mit: "Transzendiere deine Subjektivität." Es ist die Aufforderung zur Überwindung subjektiver Aussagen präzisiert. Eine Aussage gilt dann als transsubjektive Orientierung, wenn über sie in einem unter idealen Bedingungen stattfindenden Diskurs eine qualifizierte Übereinstimmung erzielt wurde. Dabei sollen folgende Diskursbedingungen gelten"


Die Diskursteilnehmer lassen sämtliche Orientierungen prinzipiell in Frage stellen. (Unvoreingenommenheit)
Die Diskursteilnehmer sind mit dem richtigen Gebrauch der Sprache, mit vorliegenden Erkenntnissen und Methoden vertraut. (Sachkunde)
Die Diskursteilnehmer täuschen weder sich noch andere. (Nicht-Persuasivität)
Keine Sanktionen bestimmen das Reden. (Zwanglosigkeit)
Verwendete Argumente sind verallgemeinerungsfähig. (Aufrichtigkeit)

Zählt das nun auch? Ich weiß nicht mal wo ich mich einordnen Kann :hae:
 

Puni

Well-Known Member
Ich glaub ihr braucht einen eigenen Thread :ugly:
Das einzige was man auch objektiv beurteilend sagen kann, ist dass The Last Jedi ein schlechter Film ist.
*Ölkanister zuschraub, umschau und hinter die nächste Hecke in Deckung spring*

Aber die Kameraarbeit und der Ton sind doch objektiv gesehen super, das muss doch honoriert werden, oder Driver? :ugly:
 

McKenzie

Unchained
Das kommt darauf an, was das Wort "super" objektiv bedeutet. Wir als Menschheit haben uns auf eine Bedeutung geeinigt, aber das ist ja nur unsere kollektive, subjektive Meinung. :hae:

Und wer sagt dass schöne und gute Arbeit objektiv was Positives ist, das sieht ja auch nur eine Mehrheit subjektiv so. Vielleicht ist in Wahrheit Birdemic 2 der beste Film.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ob man das jetzt als objektiv oder wie auch immer bezeichnet, es gibt Qualitäten an Filmen die man nicht von der Hand weisen kann. Wenn eine Kameraarbeit oder der Schnitt sehr hochwertig sind dann ist das so.

Solche Aspekte und Unterschiede kann man zwischen einer teuren Produktion und einem Trashfilm sehr wohl ausmachen. Welches Wort man dann dafür verwendet spielt am Ende keine Rolle.
Natürlich gibt es Eigenschaften bei Filmen die objektiv betrachtet besser sind als andere. Das ist nicht alles Luft und Liebe. Das Wort Objektiv ist nicht einfach auszutauschen. Trotzdem betrifft das nicht den Film in Gänze geschweige denn, Meinungen zum Film. Und darum drehten sich die Gespräche hier ja, Meinungen zum Film, Kritiken. Ich habe trotzdem natürlich verstanden auf was z.B. du und Mabruk hinauswolltet. Die Effekte in einem Film können beispielsweise nach allen geltenden Maßstäben schlecht und veraltet sein. Eine Filmkritiker (oder jeder sonstige Zuschauer) kann diese Effekte aber aus welchen Gründen auch immer als besser empfinden. Für sich. Als charmanter empfinden. Als besser geeignet für genau diesen Film, für genau diese Geschichte. Das ist halt seine Ansicht und nur weil sie selten ist oder unbeliebt muss er sich nicht objektiver äußern. Was auch irgendwie gelogen wäre. Und selbst wenn, würde er die Millionen anderen Eigenschaften eines Films immer noch aus seiner ganz eigenen Warte betrachten. Was auch Sinn der Sache ist.
Ansonsten würden Kritiken ungefähr so lauten: Der Film heißt Joker und Phoenix spielt die Hauptrolle. Die Musik ist mit Instrumenten aufgenommen und manchmal bewegt sich der Hauptdarsteller im Takt...usw.
Das ist jetzt überspritzt formuliert aber darum geht es nicht. Es geht um all die Dinge, die sich dazwischen abspielen und alleine schon die Gefühle, die kein Zuschauer exakt gleich erlebt, weswegen eine Kritik schon niemals objektiv sein kann. Auch gar nicht den Anspruch haben sollte objektiver zu sein, weil unmöglich. Völlig egal ob ich derselben Meinung bin.
Was ich aus deiner Seite dieser Diskussion herauslese und, wie gesagt, größtenteils Unterschreiben würde ist, dass eine Kritik gut begründet, argumentativ stichhaltig und fair sein sollte.
Kein Kritiker, sei es bei einer großen Publikation oder hier im Forum, sollte ein Werk aus purer Gemeinheit schmähen. Sei es, weil er/sie sich als cooler Hipster dem Hype entgegenstellen will, aus politisch motivierten Gründen, weil die Ex den Hauptdarsteller so süß findet oder sonst einem derartigen Grund.
Ich meine, etwas derartiges auch aus Mabruks ersten Beiträgen herauszulesen. Das es ihm und dir vielleicht auch darum ging, dass Elemente, die der Kritiker (vielleicht) mit einem offenen Geist als gar nicht so schlecht angesehen hätte (auch wenn es nicht den ganzen Film betrifft) aus den falschen Gründen als schlecht oder langweilig bezeichnet. Unfair handelt. Wie gesagt, sich in dem Moment mehr Objektivität zu wünschen halte ich im Bezug auf Kunst für das falsche Wort. Aber vielleicht sind wir alle ohne diese ganzen Begriffsstutzigkeit und Wortklaubereien gar nicht so weit voneinander entfernt.
 

Clive77

Serial Watcher

Driver

Well-Known Member
@Revolvermann: Also dann sind wir uns ja gar nicht so uneinig. Ich kann jetzt nur für mich sprechen, weil ich jetzt nicht weiss auf was Mabruk noch hinaus wollte aber gewisse Qualitäten an Filmen lassen sich ja nach bestimmten Kriterien möglichst fair und objektiv bewerten. Dazu zählt Kameraarbeit und Schnitt zum Beispiel.

Natürlich vieles was dazwischen liegt ist eine subjektive Wahrnehmung. Ich habe das ja nie angezweifelt. Daher sage ich ja ganz klar das JOKER garantiert nicht jedem gefallen muss und sollte. Das kann ich absolut verstehen. Nur gewisse Elemente wie die tolle Kameraarbeit, Schnitt usw. werden bei einigen negativen Kritiken völlig unter den Teppich gekehrt. Das soll und darf nicht bei einer fairen Kritik passieren. Wie wird das überhaupt gewichtet? Nur weil man den Film langweilig fand lässt man alle anderen Punkte völlig außer Acht? Wie viel zählt die subjektive Wahrnehmung? Wie viel Kamera und Schnitt usw.?

Jeder darf seine subjektive Wahrnehmung natürlich gerne vermitteln aber wenn man Kritiken auf einer großen Plattform publiziert dann muss diese möglichst fair geschrieben sein und darf kein falsches Bild des Films vermitteln. Daher sollte die persönliche Meinung dort eher weniger reinspielen, da man den Artikel so verfassen sollte das jeder ob Mainstream Kinogänger oder Cineast klar für sich erkennen kann ob der Film Ihm liegen wird oder nicht.
 
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