Habe heute meinen Affenabend bzw. eher Affentag vollendet, Kingdom aber vor den anderen gesehen (sind übrigens alle auf Disney+, also von Prevolution/Rise bis Kingdom).
Vielleicht daher erst zum neuen Affentheater: Joa, der Zeitsprung ist schon nicht ohne und wirft zuweilen ein paar Fragen auf. Aber man findet sich trotzdem schnell in die Hauptfiguren hinein und fiebert mit ihnen mit. Die Story ist eher mäßig, der Bösewicht hat keine Hintergrundgeschichte, die seine Absichten ähnlich wie bei Koba rechtfertigen könnte und somit wird das Gesamtbild schon ein bisschen getrübt. Ist aber nicht ganz so schlimm, weil sich wie gesagt mit Noa und den anderen gut mitfiebern lässt - schließlich steht deren Survival-Geschichte im Vordergrund, wobei der gesamte Clan noch eine Besonderheit erhält, die mir gefallen hat (ich sage nur "Eagle Sun").
Was Mae/Nova angeht oder auch die Figur von William H. Macy, war ich schon verwundert und später bei den abschließenden Szenen auch. Da hätte das Virus doch eigentlich mehr Schaden verursachen müssen, wie es in "Survival" sichtlich war, oder? Aber gut, vielleicht hat sich ein bestimmter Teil der Menschheit auch gegen die Sprachlosigkeit immun erwiesen oder rechtzeitig isoliert. Schienen ja fast alles Bunker-Leute zu sein am Ende...
Aber wie auch immer. Da können gerne noch mehr Teile kommen.
Zu den drei Filmen davor (Vorsicht, kleinere Spoiler!): Die haben mir heute besser gefallen als damals bei der Erstsichtung. Liegt vielleicht auch daran, dass ich nach Corona einen ganz anderen Blickwinkel auf Pandemien habe. Der Werdegang des Virus mitsamt Mutationen (die aber wesentlich später auftraten - der Sprachverlust wurde erst in "Survival" thematisiert) ist schon gut eingefangen und schürt genau die Ängste, die sich zu Corona-Zeiten manifestiert haben. Mit dem Unterschied natürlich, dass dieses Film-Virus eine wesentlich höhere Mortalität hat, wenn man Mensch ist.
Aber Virus mal beiseite, sind die drei Geschichten um Caesar und seine "Familie" wirklich toll getroffen. Klar, die Affen werden vermenschlicht und auf beiden Seiten gibt es gute und böse Figuren, aber der Clou ist halt, dass sich beide Seiten (sowohl bei den Menschen als auch bei den Affen) immer nachvollziehen lassen und nicht grundlos für die eigenen Motive wirken. Außerdem hängen die drei Erstlinge wirklich nahtlos zusammen, was bei Fortsetzungsgeschichten schon eine kleine Seltenheit ist. Ja, es gibt kleinere Zeitsprünge, aber wie gesagt, innerhalb von Caesars Lebensgeschichte, die den roten Faden darstellt. Insofern stellen die ersten drei Teile auch eine gute Gesamtgeschichte dar.
Sollten die möglichen Fortsetzungen von "Kingdom" das ebenfalls schaffen, wäre ich regelrecht begeistert. Aber bis dahin muss ich erstmal noch die alten Filme auffrischen - bei Gelegenheit jedenfalls.
Unterm Strich hier auch eine klare Empfehlung für den Film. 7/10 Adler-Eier sind da sicher drin.