Kritikenreihen Treasure Tuesday & Treasure Monday (diese Woche: "Belladonna of Sadness")

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Weeks ist besser als Days. :-D

Days verliert in der zweiten Hälfte reichlich an Saft. Menschen gegen Zombies ist yay, aber Menschen gegen Menschen .... eher ney.
 

Joel.Barish

dank AF
Für mich ist "Menschen gegen Menschen" die konsequente und unvermeidliche Zuspitzung sämtlicher Zombie-Geschichten. Das wusste auch schon Romero. Und Walking Dead scheint es ja auch so zu handhaben. Das ist irgendwann nicht mehr originell, aber eben konsequent. Und ich finde, "28 Days Later" bringt das mit der "Wut" Idee ganz gelungen auf den Punkt.

Vielleicht schaue ich "Weeks" bei Gelegenheit aber auch mal wieder. Allein schon wegen Imogen.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Mein Like bezog sich nur auf das Weeks ist besser als Days. Aber ich mag an sich beide Filme. Muss die unbedingt mal wieder gucken.
 

McKenzie

Unchained
Weeks ist besser als Days. :-D

Days verliert in der zweiten Hälfte reichlich an Saft. Menschen gegen Zombies ist yay, aber Menschen gegen Menschen .... eher ney.
Stimme bei den ersten beiden Aussagen zu. Und ja, wie Joel sagt gipfeln Zombiefilme letzten Endes konsequenterweise (fast) immer im Mensch vs. Mensch. Das find ich auch ok so, nur gefiel mir das "Wie" bei 28 Days halt doch um einiges weniger als bei anderen Genrekollegen.

Müsste aber Days vermutlich auch mal auffrischen, um ihn fair mit Weeks vergleichen zu können.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Für mich ist Woodoo bzw Zombi 2 der ultimative Zombiefilm. Eben weil der Zombie da mit all seinen Klischees die Hauptbedrohung ist und bleibt, während sie bei Dawn und ja, fast allen Zombiefilmen zu einer Art natürlicher Bedrohung wie etwa Feuer werden. Eingekesselt davon gibts dann konsequent Konflikte zwischen den Eingeschlossenen, womit der Zombie eigentlich nur noch ein Design-Element ist, das die eigentliche Thrillersituation erwirkt. Selbst in Resident Evil, dem Klassikergame, hängt trotz unzähliger Monster und fehlendem Bossfight gegen Wesker alles an dem... einem Menschen.

Ok, Zombies können zombiebedingt nicht abwechslungsreich viel machen oder äußern, aber dennoch seh ich da gutes Horrorpotenzial, das seltenst genutzt wird. Tatsächlich empfand ichs schon vor 20 Jahren stets mau wenn der Regisseur uns mitteilen wollte, dass Menschen die schlimmsten Monster sind (sagbloss). Zombies sind fantasiemäßig viel cooler als Menschen.
 

Joel.Barish

dank AF
Mir - und ich würde mal ganz dreist behaupten auch Leuten wie Romero und Boyle/Alex Garland - geht es bei Zombies nur sekundär um große Survivalspannung oder Bedrohungseffekte. Zombies, in der Art wie Romero sie popularisiert hatte, sind eben ein Zerrspiegel der Menschheit, eine Metapher. Daher ist es eben nur logisch und konsequent, den Schleier der Metapher irgendwann fallen zu lassen und sich im Kontext der Vorarbeit durch die Metapher um den Kern der Sache zu kümmern.

Aber mal ganz von Grundsätzlichkeiten des Subgenres bzw. von Zombies abgesehen: "Weeks" besteht auch zu großen Teilen aus "Menschen vs. Menschen". :nene: Nur dümmer.

Ich habe "Weeks" nämlich tatsächlich ganz frisch noch einmal gesehen. Ist ja bei Prime Video (leider Synchro only; warum passiert das immer wieder, Amazon? Ist das so schwer?!?) Und ich würde sagen "Weeks" ist größer, spektakulärer, actionreicher und blutiger als "Days", aber auch flacher, leerer und vorallem dümmer. Sooo viel gnadenlose Dummheit muss passieren, damit die Situation eskaliert. Die Kinder, Carlyle, das Sicherheitskonzept in der Station, die Sicherung der gefundenen Person, der Kuss, die Flucht, der Code Red und einiges mehr. Einen dieser Aspekte hätte ich entschuldigen können, vielleicht zwei. Aber das hier war absurd. Man vergleiche dies mit der nachvollziehbaren Psychologie in Brendan Gleesons Schlussszene aus "Days", die sicherlich kein gigantisches emotionales Ereignis war, aber eben nachvollziehbar, tragisch und im Sinne der Kernidee des Films. "Weeks" ist reiner Survivalhorror und als solcher höchstens okay. Die Sache mit Daddy Robert Carlyle riecht wie ein bedeutsames Motiv, wie eine konkrete Idee, führt aber zu nichts. Stattdessen mehr menschliche Idiotie, die man auch von schöner suppigen Italo-Horrorfilmen bekommen kann.
"Weeks" soll besser sein als "Days"? Also für mich auf keinen Fall!
 

Puni

Well-Known Member
Wohl einer der besten Coming-of-Age-Filme der letzten Jahre. Ich empfand den Film aber schon als recht düster; klar ist das kein "Kids", bietet aber doch irgendwie einen sehr unangenehm.. ungeschönten (?) Blick auf die Jugend der Hauptdarstellerin.
 

Joel.Barish

dank AF
Auf jeden Fall. Daher ja auch das ganze Spektrum. Und jedes Detail dieses Spektrums perfekt und authentisch und empathisch. Der Film schwelgt eben nicht unnötig lange oder selbstgefällig in den düsteren/schweren Passagen, überhöht aber auch die hellen Momente.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ja, der ist wirklich super. Allein schon die Geburtstagsparty, die veranschaulicht perfekt was für Ängste und Horror ein Kind bzw Jugendlicher im sozialen Umfeld durchlebt.
 

Joel.Barish

dank AF
Heute wieder ganz was Anderes. Stand schon länger auf der "vielleicht mal bei TT vorstellen" Liste und weil er aktuell über artes Mediathek gut guckbar ist, muss es nun passieren. Ähnlich wie bei "Eighth Grade": gibt eigentlich keinen Grund, diesen Film aktuell nicht zu gucken. Die Rede ist von...

Mishima - Ein Leben in vier Kapiteln (Paul Schrader, 1985)

Allein schon des Scores wegen. Wirklich. Ich liebe Philip Glass generell, aber der Mishima Score ist ein gottverdammtes Meisterwerk.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ich hab den gesehen und halte den für echt gut. Ist aber auch ein echter Geheimtipp, ich wette im Forum haben den keine 5 Leute gesehen.
 

Clive77

Serial Watcher
Hui, schöner Beitrag.:top: Den muss ich mir bei Gelegenheit auch mal wieder anschauen. Echt ein schönes Beispiel dafür, wie man mit relativ einfachen Mitteln eine spannende Zeitreise-Geschichte erzählen kann (die obendrein noch schlüssig wirkt/ist).
 
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