Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger ~ Ang Lee [Kritik]

A

amila

Guest
habe letzte woche den film gesehen. erst danach sah ich im internet,dass die tiere nicht echt waren. verblüffend ein super film der wohl kaum an filmischer und technischer kunst zu überbieten ist. der hauptdarsteller ist eine wucht, wenn man bedenkt, dass er keine vorkenntnisse hatte. also ich habe in den letzten tagen vielen menschen angesprochen,sich unbedingt diesen filmgenuss anzusehen. hoffe, dass es bald einen nachschlag gibt. amila :wink: :thumbsup:
 

narn5

Elwood Blues
Das Buch gehört zu meinen Absoluten Lieblingsromanen und als ich hörte das es eine Verfilmung geben soll habe ich mir Sorgen gemacht. Als ich erfuhr das es Ang Lee sein soll schöpfte ich Hofnung.
War gestern drinn und muss sagen: GUT

Ich bin mit fast allem 100% einverstanden. Der Hauptdarsteller ist großartig, die Bilder, die Stimmung, die Musik alles passt. Der Film lässt zum glück dieselben Interpretationen wie der Film zu.
Einzig die (auch im Buch sehr kurz gehaltene) zweite Geschichte hätte ich ein wenig "drasstischer" dargestellt.
um den schrecken und die Brutalität des Kochs rauszustellen, auch fand ich wurde nicht so klar das der Orangutan/die Mutter sich schützend vor Pi gestllt hat und Ihn verteidigt hat.
Die insel wurde im Buch auch viel viel länger und detaiierter beschrieben. Auch hier fehlt im Film ein wenig der Schrecken der von Ihr ausgeht

Ansonsten sind nicht alle Tiere so gut Animiert wie der Tieger, aber das ist auch nicht so schlimm. Das 3D hätte ich in diesem Film tatsächlich nicht gebraucht. Obwohl es gut gemacht war

9/10 Fliegenden Fischen
 

Cobretti

wear a stupid man suit
Ein künstlicher Tiger und ein sehr wütendes Grün

Ang Lees Film Life of Pi hat bei den diesjährigen Oscar Awards den Preis für die beeindruckendsten visuellen Effekte gewonnen. Die Schöpfer dieser Effekte wurden aber nicht einmal bezahlt - Grafiker und Digitalkünstler sind erzürnt.

Bei der Oscar-Preisverleihung für die beeindruckendsten visuellen Effekte (Visual Effects, VFX) des Ang-Lee-Films Life of Pi hat es gestern einen Eklat gegeben: Der Spezialeffekt-Experte Bill Westenhofer von Rhythm & Hues Studios durfte zwar mit drei seiner Kollegen den Preis entgegennehmen, aber nicht darauf hinweisen, dass viele an der beeindruckenden Leistung beteiligte Mitarbeiter ihren Job verloren haben. Entsprechend groß ist die Empörung in der VFX-Branche.


In Life of Pi finden sich zwei Schiffbrüchige auf einem Rettungsboot wieder: ein Mann und ein ausgewachsener Tiger, auf engstem Raum. Gedreht wurden die Szenen in einem großen Wassertank - ohne den Richard Parker getauften Tiger. "Das meiste, was Sie sehen, ist unecht", erklärte Westenhofer bei der Oscar-Verleihung. Vorher hatte es bereits einen Bafta-Award für das Team gegeben. Die Angestellten des Studios haben davon leider nichts.

Das auf VFX spezialisierte Unternehmen Rhythm & Hues Studios musste in der vergangenen Woche Insolvenz anmelden und vielen Angestellten kündigen, die laut Medienberichten trotz Überstunden zur Fertigstellung des Films ohne Lohn gearbeitet hatten. Vor Life of Pi war Rhythm & Hues auch an der Produktion von Snow White and the Huntsman, der Herr-der-Ringe-Filmtrilogie, The Hunger Games und Der goldene Kompass beteiligt.
Abgeschnitten

Gelegenheit, auf die bittere Lage seiner Mitarbeiter hinzuweisen, bekam Westerhofer bei der Oscar-Verleihung nicht: Als er zum Abschluss seiner nicht einmal einminütigen Rede auf das Ende von Rhythm and Hues und die Schicksale der entlassenen Angestellten eingehen wollte, war die von den Veranstaltern festgelegte Redezeit vorbei. Westerhofer wurde mit dem immer lauter werdenden Soundtrack von Der weiße Hai (Jaws) und schließlich durch das Abschalten des Mikrofons daran gehindert. Was eigentlich für ein humorvolles Ausbremsen von allzu langen, aber auch bewegenden Dankesreden gedacht war, wurde in diesem Fall als Affront gegen die Künstler aufgefasst.

Das Resultat sind weltweite Sympathiebekundungen von Angestellten der VFX-Branche. Es gibt enttäuschte bis wütende Beiträge unter Oscar-Meldungen, auf Twitter und aus Protest grün gefärbte Facebook-Profilfotos. Die stammen von der eigens gründeten Facebook-Gruppe VFX Solidarity International, die VFX-Profis und Digitalkünstler weltweit vereinigen will und sich für bessere Geschäftsbedingungen und letztlich bessere Arbeitsbedingungen einsetzt.

"Life of Pi (Fox) und Snow White and the Huntsman (Universal) haben zusammen mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz gemacht. Rhythm & Hues Studios, das VFX-Unternehmen, das Richard Parker zum Leben erweckt hat und den Großteil der visuellen Effekte für diese beiden Oscar-nominierten Filme kreierte, musste Insolvenz anmelden. Viele der Künstler, die Nächte und Wochenenden durcharbeiteten, sind nun arbeitslos und arbeiteten wochenlang unbezahlt an Tentpole-Filmen für dieselben Studios, Fox und Universal", so VFX Solidarity International.

Kritik muss sich auch Ang Lee gefallen lassen. So hat etwa Phillip Broste, Lead Compositor bei Zoic Studios, einen offenen Brief an den Regisseur und Produzenten von Life of Pi gerichtet. Darin schreibt er unter anderem: "Herr Lee, ich glaube, dass Sie ein bedachter und brillanter Mann sind. Und ein begnadeter Filmemacher. Aber ich glaube auch, dass Sie und jeder andere in ihrem Bereich unseres Business eine sagenhafte Ignoranz für die Schmerzen und die Turbulenzen zeigen, die Sie unseren Künstlern verursachen."

Unter Bezug auf eine Aussage Lees schreibt Broste weiter: "Ihre VFX sind bereits billiger, als sie es sein sollten. Es ist entmutigend zu sehen, wie völlig ahnungslos Sie in Bezug auf diesen Fakt sind."

Während der Oscar-Verleihung hatten unter anderem ehemalige Rhythm-and-Hues-Angestellte vor dem Veranstaltungsgebäude, dem Dolby Theatre, protestiert. Etwa 400 Menschen, darunter Angestellte aus verschiedenen Studios sowie Selbständige, sollen an der Demonstration teilgenommen haben. Sie äußerten teils Wünsche nach einer Gewerkschaft für VFX-Angestellte und nach einem Ende von ausländischen Film-Förderprogrammen, die in Los Angeles Jobs kosteten.
Nachtrag vom 26. Februar 2013, 9:36 Uhr

Yahoo hat eine Backstage-Pressekonferenz mit dem Team von Rhythm & Hues veröffentlicht. Die Oscar-prämierten VFX-Experten erzählen davon, dass derzeit generell schwierig für VFX-Unternehmen ist, am Leben zu bleiben. Und das, obwohl es nicht um Jobs geht, bei denen Menschen einfach nur auf Knöpfe drücken. Die Effekte würden viel mehr von Künstlern erstellt, die mit dem Regisseur zusammen eine Geschichte erzählen.

Q: Golem.de
 

Puni

Well-Known Member
Das Verhalten den "kleineren" Leuten der Crew an Filmsets gegenüber ist doch eh desöfteren unter aller Kanone, und für den normalen Fernsehzuschauer setzt sich ein Film ja eh nur aus Schauspielern und Regisseur, vielleicht noch dem Drehbuchschreiber zusammen. Ich fände es nicht schlecht, würde dem Ganzen mal ein wenig mehr Aufmerksamkeit zugeschrieben werden, vielleicht mal 'ne Runde streiken und dann gucken wir mal, wie die Produzenten ihre Multi-Millionen-Produktionen an das Volk verkaufen wollen.
 

NewLex

Well-Known Member
Jap, wäre auch für einen Streik! Mal sehen wie Herr Bay und Konsorten ohne CGI zurecht kommen! Das Problem dabei ist halt, dass dann einfach auf ausländische Studios ausgewichen wird...
 

Cobretti

wear a stupid man suit
Hier in Deutschland ist das doch genauso schlimm. Die Gagen sind unter der Tarifgage und Jobs werden gestrichen, und viele arbeiten dann für 2 oder 3 Leute, bei gleichem Gehalt.
 

Rebell

Well-Known Member
Jap. Die Kreativindustrie Bezahlung ist auch hier in Deutschland unter aller Sau. (und trotzdem total überlaufen und gefragt!)

Andererseits:
Wenn man doch als Unternehmen am längeren Hebel ist... wo ist die Ratenzahlung hin? Also das Überweisen in mehreren Schritten während des laufenden Auftrags.

+
Sollten die Überstunden des Unternehmens gekommen sein weil diese sich überschätzt haben etc. dann ist das Unternehmer Risiko.
(Der Dachdecker der einen Großauftrag zu niedrig berechnet hat musste hier über die Hälfte der Leute entlassen damit er eine Insolvenz abweisen kann!)

Ich kenne aber jetzt die ganz genauen Hintergründe davon nicht deswegen ist hier alles ein wenig Spekulativ.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
So, hab den auch grade angeschaut, in tollem 3D.

Die Geschichte war wie erwartet sehr nett anzusehen und bot halt viel fürs Auge, aber mir persönlich fehlte dann doch die Abwechslung. Und man hat sich doch zu sehr auf die Umwelt konzentriert, ich hätte viel lieber mehr mit dem Umgang mit Richard Parker gesehen, ähnlich der Szene als Pi dem Tier eine Leite fürs Boot gebaut hat. Es gab zwar mehr als die eine Szene die in diese Richtung gingen, aber es hätten ruhig ein paar mehr sein dürfen.

Ansonsten wie gesagt wirklich schön anzusehen und das 3D war (neben Dredd) auch mal sehr durchdacht eingesetzt, sodass es die Bilder unterstützt und ihre Wirkung verdeutlicht. Ich weiß gar nicht, ob ich mir den Film auch in 2D anschauen möchte, erstmal glaube ich nicht.

Großes Lob noch an das Studio hinter Richard Parker, gerade beim Verhalten haben sie dem Tier wirklich Leben ein gehaucht (Katzenbesitzer wissen, was ich meine :wink: ).
Wunderschön.

7/10
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Wenn man sich auf die Geschichte einlässt und es einem möglich ist, das Gesehene einfach zu akzeptieren, ist der Film eine Wucht. Mir gefiel besonders wie am Ende alles abgerundet wird und eine solche schöne Metapher ergibt. Wird nicht für jeden was sein, ich kenne eine Menge die diesen Film nicht mögen würden aber ich fand ihn sehr gut. Werde ihn mir sicher noch mehrfach ansehen.

8/10
 

Garrett

Meisterdieb
Gestern auch mal bei Netflix gesichtet, der Anfang ist etwas uninteressant, doch dann ist es ein absolut wunderbarer Film.
 
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