Little Women ~ Gerwig, Ronan, Watson, Streep...

Joel.Barish

dank AF
Die Ankündigung des neuen Films von "Lady Bird" Macherin Greta Gerwig ist schon etwas älter, doch da waren wir in der Sommer-äh-pause. Nun wird mittlerweile gedreht und erste Bilder sind aufgetaucht. Ein Grund also, den Film hier endlich mal zu besprechen.

Aber der Reihe nach:
Gerwig adaptiert den 1868er (ja, 18!) Roman "Little Women" von Louisa May Alcott. Ein amerikanischer Klassiker, wurde das Buch bereits mehrfach adaptiert, darunter 1933 von George Cukor und 1994 von Gillian Armstrong, u.a. mit Winona Ryder. Angesiedelt in Neuengland ca. Mitte des 19. Jahrhunderts, geht es um das Familienleben der vier March Schwestern Meg, Jo, Beth und Amy, teilweise vor dem Hintergrund eines Landes kurz vorm Bürgerkrieg.

Gerwig adaptiert den Roman und inszeniert. Saoirse Ronan (Jo), Emma Watson (Meg), Florence Pugh (Amy) und Eliza Scanlen (Beth) spielen die vier Schwestern, mit weiteren Rollen für Meryl Streep, Laura Dern und Timothée Chalamet.

Erste Bilder hat u.a. People.com

Wird Ende 2019 in den USA erwartet, vermutlich im Frühjahr 2020 bei uns.

Da es Greta Gerwig ist, steht der Film damit automatisch ziemlich weit oben auf meiner Liste. Wie sieht es bei euch aus?

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Falls die Geschichte oder die Namen irgendwie bekannt vorkommen: :biggrin:
Wer in den 80ern/Anfang der 90er geboren ist (oder klassische Animeserien nachgeholt hat), erinnert sich vielleicht an diese japanische Serienadaption des Romans! Ähnlich wie "Heidi" war auch "Eine fröhliche Familie" Teil der "World Masterpiece Theatre" Reihe von Nippon Animation, wo die Legenden des japanischen Animationsfilms und späteren Ghibli Gründer Hayao Miyazaki und Isao Takahata ihre Anfängen hatte. ("Missis Jo und ihre fröhliche Familie" ist eine Fortsetzungsserie, wie auch der Roman zwei Fortsetzungen hat.)
Allein die Eröffnungsmusik hat mich in einen Nostalgie-Strudel gestürzt, der mir unheimlich ist. Ich habe jedenfalls in meiner Kindheit vermutlich sämtliche 48 Folgen "Eine fröhliche Familie" geguckt und damit mehr als "Transformers", "He-Man", "Bravestar" und "Mask" zusammen. :shrug:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Interesse ist auf jedenfall da, weil LADYBIRD toll war. Der hatte aber eben auch viel Debüt-Zauber und viel aus der eigenen Jugend. Nun muss sie beweisen, ob sie diese Gefühle auch in eine ferne Vergangenheit bringen kann und für lebhafte Charaktere sorgen.
Die Besetzung ist erstmal über allen Zweifeln erhaben.

Aber...LADY BIRD - Macherin? Ich denke mal die Kenntnis von Greta Gerwig hier im Forum dürfte man erwarten. Und wer den Film kennt, kennt doch auch sie, oder? :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
TheRealNeo schrieb:
Aber...LADY BIRD - Macherin? Ich denke mal die Kenntnis von Greta Gerwig hier im Forum dürfte man erwarten.
Sehe ich erstens kein Problem drin und zweitens wäre ich mir nicht so sicher, ob jeder Gerwigs Namen richtig zuordnen kann. Filmtitel-Macher ist nach einer (anderthalb) Regiearbeit trotz Bekanntheit als Darstellerin und Autorin erst einmal richtig oder zumindest nicht falsch.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Darauf bin ich natürlich auch gespannt, weil Greta Gerwig super ist. Little Women kenne ich weder als Roman, noch als eine der vielen Adaptionen, aber ich denke trotzdem es wird interessant zu sein, wie Gerwig ihren doch recht speziellen Stil auf so einen historischen Stoff (Lady Bird war zwar theoretisch auch ein "Period Piece" aber ein viel kontemporäreres) bzw. eine Adaption überträgt. Und Lady Bird war zwar Gerwigs erste alleinige Regie-Debütarbeit, aber auch Frances Ha und Mistress America haben stilistisch die gleiche DNA, ich denke, und hoffe, dass das hier nicht anders sein wird.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Der neue Film von Greta Gerwig (Lady Bird) ist die Verfilmung des Literaturklassikers Little Women von Louisa May Alcott, der schon einige Male zuvor verfilmt wurde. Darin geht es um vier Schwestern, die im Amerika während des Bürgerkriegs erwachsen werden. Mit Saoirse Ronan, Emma Watson, Florence Pugh, Timothée Chalamet, Laura Dern, Bob Odenkirk, Tracy Letts und Meryl Streep.


In Deutschland ab dem 30. Januar 2020 im Kino zu sehen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Sieht gut aus (und erinnert mich daran, dass ich Lady Bird noch nachholen muss).
Dem Trailer nach scheint Watsons Rolle wesentlich kleiner zu sein als Ronans. Schade. Würde gerne mal einen Film mit beiden in annähernd gleich großen Rollen sehen.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich kenne weder das Buch, noch irgendeine der vorherigen Verfilmungen, deswegen weiß ich nicht so ganz, was es da schon gab und was das Buch so hergibt, aber ich bin sehr gespannt darauf, was Greta Gerwig aus ihrem historischen Setting macht. Der Trailer, wenn er auch etwas dick aufträgt, scheint mir schon recht modern in seiner Umsetzung und Dialogen zu sein. Scheint auch visuell noch mal ein paar Schippen auf Lady Bird draufzulegen (dieser wurde im Gegensatz zu dem auch auf Film gedreht). Freu ich mich drauf.
 

Presko

Well-Known Member
Ich freue mich ja mega auf den Film und bin sehr gespannt. Hat sonst noch wer damals die Zeichentrick-Serie geschaut?
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Gerade erst oben nochmal die Verlinkung zum Intro von Joel gesehen und das sagt mir auf jedenfall was. Habe da wohl bestimmt auch ein paar Folgen gesehen. :biggrin:

Zur Verfilmung von Greta Gerwig.
Wow, wirklich sehr, sehr stark und umso bedauerlicher, dass der bei den Oscars so gar keine Rolle gespielt hat. Andererseits muss man ja auch nicht jeden Film an seinen Preisen messen. Aber zusammen mit 1917 sind das nun schon zwei Brocken, die erstmal noch bis zum Ende dieses jungen Jahres noch von meiner persönlichen Spitze der Top 10 gestoßen werden müssen.
Gerwig erzählt den Film gekonnt parallel auf zwei Zeitebenen, die es meines Wissens nach im Buch, das ich nicht gelesen habe, nicht gibt. Sie füllt jede noch so kleine Nebenfigur mit Leben und so auch jedem Schauspieler, womit er spielen kann. Trotz seiner Lauflänge von 135 Minuten hat der Film auch wirklich gar keine Länge, hat wie gesagt tolle Regieeinfälle, einen zurückhaltenden, aber tollen Score von Alexandre Desplat und ist grandios eingefangen. LITTLE WOMEN ist womöglich für mich fast noch besser als LADY BIRD und zeugt ein weiteres Mal davon, dass Greta Gerwig nicht gerade zu Unrecht auf dem Regiestuhl Platz nimmt.
Bei den Darstellern glänzen vor allen Dingen Saoirse Ronan und Laura Dern, hierführ hätte sie eigentlich nominiert werden müssen nicht MARRIAGE STORY, und man merkt doch bei sowas, dass Emma Watson noch so eine Spur Natürlichkeit in ihrem Spiel fehlt um da wirklich mitzuhalten. Sie ist nicht schlecht, keineswegs, und es passt zu ihrer Figur, aber irgendwas fehlt da.

Also dicke, dicke Empfehlung!!!

9/10
 

Presko

Well-Known Member
Vielleicht schreibe ich später mal mehr. Aber jetzt in kurz. Lange hat mich kein Film mehr so berührt wie dieser. Wunderschön, tolle Dialoge, clevere Erzählstruktur, das Ende fällt m.M. leicht ab. Trotzdem: 9/10
 

Puni

Well-Known Member
Ich fass es einfach nicht, meine Mitbewohnerin wollte mich letztens noch in diesen "Frauenfilm" Little Women mitnehmen, von dem ich noch nie gehört hatte und aufgrund der kompetenten Beschreibung auch keine Lust hatte. Jetzt stellt sich heraus, dass der von Gerwig ist oder wie? Ich hätte ja auch mal googeln können. :clap:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
@Presko

Kennst du das Buch und kannst mir sagen, ob es wie der Film aufgebaut ist und offen bleibt, ob

wir dann das Buchende sehen im Film, also von dem Buch was Jo im Film schreibt, und sie in der Filmrealität eigentlich nicht mehr Friedrich hinterher rennt oder wie hast du das verstanden? :smile:
 

Presko

Well-Known Member
Ne, sorry. Kenne nur die Cartoons. Es gibt ja einen über die selbe Story und eine Cartoonserie über Joes Schule.
Was meinst Du genau mit offen?
 

Presko

Well-Known Member
Ach so, hab ich übersehen, sorry:biggrin:
Tatsächlich hat mich der Teil etwas genervt. Ich weiss auch nicht, was das genau sollte. Hat sie ihn jetzt im Film geheiratet oder nicht?Ist der ganze Dialog um Heirat nur ein Gag um zu zeigen, wie emanzipiert sie ist, aber warum dann gleichzeitig, die doch recht romantisch-kitschigen Szene. Hier hatte ich echt das Gefühl, Gerwig wollte es allen recht machen. Bei Wiki steht übrigens dazu im Bezug auf den Roman: Erst nach der von der Vaterfigur Professor Bhaer initiierten Aufgabe ihrer (nicht selbstlosen) Schriftstellerei, findet sie in Bhaer den Lebenspartner, den sie schließlich heiratet. Gemeinsam mit ihm eröffnet sie auf dem von ihrer Tante geerbten Anwesen eine Schule. Professor Bhaer wird Leiter dieser Bildungseinrichtung; Ihre schriftstellerischen Aktivitäten, die sie wieder aufnimmt, werden nach der Eheschließung nicht mehr durch ein Streben nach Ruhm und Anerkennung motiviert. Sie werden zu einer ausschließlich privaten Tätigkeit, Teil ihrer neuen Rolle als Mutter. Jo bekommt zwei Söhne: Rob, benannt nach seinem Großvater, und Teddy, benannt nach Jos Jugendfreund Laurie.

Ach ja, einen Kritikpunkt zum Film habe ich doch noch. Bob Odenkirk, den ich eigentlich sehr mag, fand ich ziemlich fehlbesetzt, passte irgendwie nicht rein. Klar, die Rolle wird eh stiefmütterlich behandelt, aber auch darstellerisch und auch äusserlich fand ich ihn unpassend.
 
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